Rechter Lebenserwerb

  • Um es vorweg zu nehmen, meine Person benötigt an sich keine konkrete Antwort, sondern eher eine wirklich buddhistische.


    Zu mir: Meine Person ist 47 alt, Aka. mit mehreren hochgradigen Abschlüssen, rechtschaffend, und seit vielen Jahren nach einem Mobbingerlebnis im Schuldienst aufgrund dieses Wirtschaftwandels arbeitslos.


    Mir wurde nun die Möglichkeit der Beschäftigung als Hilfspolizist und der Überwachung des ruhenden Straßenverkehrs in einer Großstadt in Aussicht gestellt. Für meine Person wird dabei als störend empfunden, das dabei der Grundsatz der rechten Lebenserwerbes nicht gänzlich verwirklicht wird. Das ist auch der Anlaß für viele Auseinandersetzungen und auch unangenehme Situationen in dieser Tätigkeit.


    Ich würde an sich sehr gerne wieder arbeiten gehen und auch den Staat entlasten. Die Tätigkeit wird großzügig entlohnt, doch geht es mir auch um meine Person und deren Entwicklung. Sollte ich die Stelle nicht annehmen, bleibt man wahrscheinlich weiter arbeitslos. Möglich wären lediglich noch Jobs wie in der Schülernachhilfe und Zeitungsaustragen. Übers Wochenende muß ich mich entscheiden.


    Der buddhistische Weg hat meine Lebensqualität in den letzten Jahren stets bewahrt. Die eigene Entwicklung war enorm.


    Dennoch würde ich hier fragen wollen, ob man mir, bevor meine eigene Entscheidung ergeht noch einen sinnvollen Hinweis mitzugeben vermag.

  • http://www.palikanon.com/wtb/sacca.html
    http://www.palikanon.com/wtb/magga.html


    http://www.palikanon.com/angutt/a05_171-180.html
    A.V.177 Fünf verwerfliche Berufe - 7. Vaṇijjā Sutta


    Fünf Arten des Handels, ihr Mönche, sollte der Laienjünger nicht ausüben. Welche fünf?


    Handel mit Waffen,
    Handel mit Lebewesen,
    Handel [5] mit Fleisch,
    Handel mit Rauschmitteln und
    Handel mit Giften.


    Diese fünf Arten des Handels, ihr Mönche, sollte der Jünger nicht ausüben [6].


    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m051z.html


    Musst mal schauen was für Mönche zählt und was für Laien.

  • Hallo MrRight,
    ich kann meinem Vorgänger nur zustimmen. Solange Du keine Schusswaffe tragen musst oder sogar handgreiflich werden musst, finde ich den Job für einen überzeugten Buddhist okay.
    Es spricht ja auch nichts dagegen, das zumindest mal probeweise zu testen. Ob nun Buddhist oder nicht, gefallen sollte Dir die Arbeit schon.
    Ich wünsche Dir alles Gute und viel Erfolg.
    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Man erkennt an diesem Beitrag von keks jedoch sehr gut die Sicht eines unentwickelten buddhistischen Lebensstils vs. einer durchlebten buddhistischen Praxis von mkha'


    Was haben wir hier, Ihr edlen Mönche? :)


    Wir haben hier eine einfache Frage. Rechter Lebenswerwerb. Ein Mensch, dessen innerer Kompass nun beschädigt oder unentwickelt ist, der muss schnell nachschauen, wie es sich genau verhält damit. Was ist eigentlich verboten? Schnell mal den Link kopieren. Der Buddhismus ist bei solchen Menschen nicht da angekommen, wo er hingehört - aus der Schrift ins Herz. Deswegen muss man die Schrift heranziehen, weil im eigenen Leben zu dem Thema nichts zu finden ist.


    Menschen, die einen funktionierenden inneren Kompass und den Buddhismus in ihr Leben integriert haben und ihr Leben ethisch daran ausrichten, die leben nicht nach dem Copy-and-Paste System, mit dem sie kleine Schnipsel Pali Kanon präsentieren, sondern geben eine breite und durchlebte Lebensweisheit, die Erfahrung der gelebten Praxis, von sich. Und zwar auch auf dem Bahnsteig oder an der Supermarktkasse, wenn der Pali-Kanon gerade nicht zum Ausweiden verfügbar ist.


    Das ist hier gut zu erkennen, Ihr edlen Mönche. :)


    Dieser Thread heißt "Wie und wo praktiziere ich den Buddhismus". Praktizieren beinhaltet das Wort praktisch. Praxis. Leben. Erprobt. Wissen, in welchem Gesetz meine Fragen behandelt werden ist Nicht-Praxis.

  • Hi Engelbert, bevor Du auf anderen herumhackst beantworte doch selbst mal die Frage von MrRight.

  • MrRight2004:

    Für meine Person wird dabei als störend empfunden, das dabei der Grundsatz der rechten Lebenserwerbes nicht gänzlich verwirklicht wird.


    Was ist denn der Grundsatz rechten Lebenserwerbs? Es ist derselbe Grundsatz, auf dem auch die anderen Verhaltensempfehlungen der pañcaśīla beruhen. In diesen fünf empfohlenen Verhaltensweisen geht es um den Umgang mit seinen Mitwesen und ihr 'Nenner' ist derselbe: ahiṃsā, Nicht-Verletzen mit Körper, Sprache und Geist (kaya, vac, manas). Die Theravadin bezeichnen das sehr zutreffend als sikkhāpada, 'Übungswege'. Zen-Leute sprechen da etwas blumiger von "Feldern des Verdienstes" - wozu übrigens gehört, dass man die auf diesen Feldern geernteten Verdienste nicht für sich selbst erwirbt, sondern sie anderen Wesen widmet.


    Das heisst, die pañcaśīla sind keine 'Gebote', die womöglich nicht einmal hinterfragt werden sollen. Wie auch? Buddha war auch nur ein Mensch wie Du und ich und kein Gott - wie hätte er sich da anmaßen können, anderen Menschen Gebote zu erteilen? Es geht also um Empfehlungen, wie man sich im Umgang mit seinen Mitwesen übt - mit anderen Worten um den sozialen Aspekt unserer Praxis (oder Übungsweise). Da gibt es eigentlich nur wenige 'no gos', die man dann aber auch ernst nehmen sollte. Keks hat sie aufgezählt. Sie zu beachten, ist allerdings alleine etwas wenig.


    Der Lebenserwerb - ob nun mit Betteln oder mit Arbeit - ist eine große Herausforderung an unsere alltägliche Praxis. Man muss darauf achten, dass man sich selbst nicht überfordert. Ruhenden Verkehr zu regeln, ist eine Aufgabe, die niemanden verletzt (auch einen Strafzettel ausstellen verletzt niemanden wirklich) und hat darüber hinaus auch eine nützliche Funktion für die Gesellschaft (auch, wenn Viele das nicht einsehen wollen). Insofern ist nichts dagegen einzuwenden, damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ich verstehe aber auch, dass Du Bedenken hast, Dich mit Leuten auseinanderzusetzen, denen eine solche, das Zusammenleben regulierende Tätigkeit, nicht passt und die den Fehler dann nicht in ihrem eigenen asozialen Verhalten suchen sondern bei Dir. Genau das ist dann auch "der Anlaß für viele Auseinandersetzungen und auch unangenehme Situationen in dieser Tätigkeit" - nicht die Tätigkeit selbst.


    Damit umzugehen - das ist die eigentliche Herausforderung. Hier kannst Du Dich im sikkhāpada 'Rechter Lebenserwerb' üben, indem Du bei den unvermeidlichen Auseinandersetzungen und unangenehmen Situationen Gleichmut und freundliches Wohlwollen bewahrst. Ob Du das kannst, ob Du schon so weit geübt bist, oder ob Du damit (noch) überfordert bist, kannst nur Du selbst wissen und entscheiden. Ob also bei dieser Tätigkeit der "Grundsatz des rechten Lebenserwerbes nicht gänzlich verwirklicht wird" oder doch, liegt einzig bei Dir. Das "gänzliche verwirklichen" muss ja nicht auf Anhieb klappen - deswegen nennt man das ja auch eine Übung. Nur die Übung macht den Meister.


    Du hast das Glück, auch Alternativen zu haben. Zeitungen austragen ist gut - den Menschen Informationen und Nachrichten ins Haus bringen. Vielleicht sogar Freude - ich freue mich jedenfalls, wenn ich vom Morgenspaziergang mit dem Hund zurück komme und jemand in meinen Briefkasten eine Zeitung gelegt hat. Ich weiss, dass der, der das gemacht hat, noch früher aufgestanden ist als ich und ich bin ihm dankbar dafür.


    Ich kann mir auch vorstellen, dass Schülernachhilfe eine dankbarere Aufgabe ist (weil das 'Helfen' da deutlicher zum Ausdruck kommt) - eine weniger fordernde als Strafzettel schreiben allerdings auch. Man sollte da auf sich selbst achtgeben. Eine größere Herausforderung bedeutet intensivere Praxis, das ist gut. Man kann an der Herausforderung aber auch scheitern, und das wäre schlecht. So etwas zehrt am Vertrauen auf den Weg (Śraddhā). Man braucht also Augenmaß für die eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten - die braucht man generell bei der buddhistischen Praxis, nicht nur bei der des rechten Lebenserwerbs.


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Ich möchte auch gerne versuchen, Deine Frage aus gelebter Praxis heraus zu beantworten.


    Was in unserer Kultur als gute und richtige Ethik gilt, dass deckt sich immer - bis auf winzige Nuancen - mit dem, was Buddha gelehrt hat: Gemüse verkaufen: OK. Frauen verkaufen: nicht OK. Ich bin beim Durchblättern der Texte noch nie wirklich überrascht worden. Wieso auch? Die Ethik Buddhas ist eben nicht inhärent, sie ist mit uns verbunden.


    Was Buddha gewiss von mir verlangt, ist ein Lebenserwerb, der weder mich selber noch andere schädigt oder verletzt. Das kann nur die Grundlage sein.


    Was Buddha wohl auch meint, ist überhaupt ein Lebenserwerb und nicht nicht-Lebenserwerb, denn wer von anderer Hände Arbeit lebt, kann ebenfalls verletzen, weil er die Ressourcen anderer verbraucht. Die Bettelmönche und die Armen und die Kranken und die Schwachen und die Alten, die leben aus anderer Hand. Aber der fähige Rest soll gewiss für sein Auskommen selber redlich Sorge tragen.


    Ich habe keine Ahnung, wo im Pali Kanon das steht, aber ein funktionierender ethischer Kompass kommt zu diesen Ergebnissen. Ich muss also nicht mit dem Pali Kanon Hausieren gehen, komme aber wahrscheinlich zu dem selben Ergebnis, nicht war?

  • Engelbert:

    Was Buddha auch meint, ist überhaupt ein Lebenserwerb und nicht nicht-Lebenserwerb, denn wenn man von anderer Hände Arbeit lebt, dann ist das ebenfalls verletzend, weil man die Ressourcen anderer bindet und verbraucht. Die Bettelmönche und Armen und Kranken, die leben aus anderer Hand, der fähige Rest soll für sein Auskommen arbeiten.


    Ich habe keine Ahnung, wo im Pali Kanon das steht, aber ein funktionierender Kompass kommt zu diesen Ergebnissen. Ich muss also nicht mit dem Pali Kanon Hausieren gehen, komme aber zu dem selben Ergebnis, nicht war?


    Im Palikanon steht, dass man auch als gesunder arbeitsfähiger Mensch einfach so in einem Park und von Almosen leben kann:



    Dies scheint also eine Form von "Rechtem Lebenserwerb ( sammā-ājīvo )" (gewesen) zu sein.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:


    Dies scheint also eine Form von "Rechtem Lebenserwerb ( sammā-ājīvo )" (gewesen) zu sein.


    Für solche Bikkhus schon, die leisten ja auch die wertvollste Arbeit die es gibt.

  • Ja, das ist er, der Copy-and-Paste Buddhismus, nicht war Elliot.


    Es gibt noch drei oder vier andere, die das unentwegt tun.


    Aber mit Weisheit darf man das nicht verwechseln.


    Weisheit kann nur durch Lebenspraxis erworben werden, nicht durch die Zurschaustellung von nicht-zu-eigen-Gemachtem.


    So wie ich das Überlieferte verstehe, sitzen dort drei Geistliche, vermutlich Mönche, die ihren Lehrer begrüßen. Und dieser fragt, ob sie genug in ihrer Bettelschale hatten, oder nicht?

    Einmal editiert, zuletzt von Calimero ()

  • Hallo ihr Lieben,


    nur mal so am Rande:


    Ich finde das oft sehr hilfreich was Elliot und andere hier immer so an Palikanonstellen zitieren.


    Danke dafür. :)


    _()_


    Liebe Grüße

  • Engelbert:

    ... der Copy-and-Paste Buddhismus ...


    :lol: Eine bisher von mir unentdeckte Tradition ... aber die dürfte neuerer Genese sein, da abhängig von der Entstehung des Internets entstanden. ;)


  • Geht mir auch so, es ist immer sehr interessant was der Palikanon zu den Themen zu sagen hat und hilfreich wenn jemand die betreffenden Stellen schnell rausfinden kann.

  • Engelbert:

    So wie ich das Überlieferte verstehe, sitzen dort drei Geistliche, vermutlich Mönche, die ihren Lehrer begrüßen. Und dieser fragt, ob sie genug in ihrer Bettelschale hatten, oder nicht?


    Anuruddha war ein Cousin des Buddha und Nandiya und Kimbila stammten ebenfalls aus Sākyer-Familien:


    Zitat

    Gemäß der Überlieferung entstammte Siddhartha einem Adelsgeschlecht des nordindischen Volks der Shakya. Seine Eltern, König Shuddhodana und dessen Gemahlin Mahamaya, gehörten einer Kshatriya-Kaste an und regierten in der Hauptstadt Kapilavastu (heute in Nepal gelegen).


    (https://de.wikipedia.org/wiki/…ama#Herkunft_und_Kindheit)


    Man bekommt nicht den Eindruck, sie hätten nicht für ihr "Auskommen selber redlich Sorge" tragen können:



    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Es wäre doch toll, wenn es mehr buddhistische Hilfspolizisten gäbe, die ihre Arbeit durchwirkt von Mitgefühl erledigen würden. Das heißt nicht, dass sie z.B. den Strafzettel fallen lassen und ihren Job unachtsam erledigen sollen. Es kommt darauf an, wie man den Strafzettel verteilt und wie man sich und sein Gegenüber dabei wahrnimmt. Vor einiger Zeit wurde ich angehalten, weil ich mit dem Auto zu schnell unterwegs war. Der Polizist war überaus freundlich und bat mich demnächst etwas vorsichtiger zu fahren. Das Bußgeld bezahlte ich direkt mit meiner Bankkarte. Als mir der Polizist die Quittung in die Hand drückte, bedankte ich mich noch völlig automatisch dafür... Der Polizist lachte freundlich, ansteckend und wünschte mir einen schönen Tag.
    Anders herum hatte ich das auch schon, dass ich in so einer Situation eher wie ein Verbrecher behandelt wurde... Da sträubt ich mich dann und wurde auch unzugänglicher.
    Als Hilfspolizist wird man natürlich schon oft auf Wiederstand treffen. Häufig wird der Grund dafür sein, dass diese Leute sich persönlich angegriffen und kritisiert fühlen, weil es ihnen darum geht, ihr Ego zu verteidigen. Vlt. gelingt es dir ja auch als Hilfspolizist ähnlich wie der freundliche Polizist, dem ein oder anderen in einer solchen Situation mitfühlend zu vermitteln, dass es gar nicht um etwas " persönliches" geht, sondern um ein geordnetes Miteinander.
    Ich denke am Wichtigsten um das überhaupt tun zu können ist aber, dass du das auch so sehen kannst, wenn du morgens deinen Dienst antrittst. Wenn du dich dann mehr als eine Art Geldeintreiber für den "Sheriff von Nottingham" siehst, dann lass es besser, weil du würdest entsprechend agieren und am Ende deinen Charakter versauen. Es hängt eigentlich alles nur von deiner eigenen Einstellung ab.

  • MrRight2004:

    Meine Person ist 47 alt, Aka. mit mehreren hochgradigen Abschlüssen ...
    ...Übers Wochenende muß ich mich entscheiden.


    Du wirst dich doch nicht von dem was hier geschrieben wird in deiner Entscheidung beeinflussen lassen wollen?


    MrRight2004:

    Der buddhistische Weg hat meine Lebensqualität in den letzten Jahren stets bewahrt.


    Soso ... Und was willst du tun?

  • Ja, Stero, ich finde das auch witzig. :D Einst war es so, dass die Theravada-Studierenden durch das langsame, mühsame und disziplinierte Studieren der zumeist in Handschrift vorliegenden Bücher lange, lange Zeit brauchten. Die Zeit des Studierens korreliert mit der Zeit, die es braucht, um das Gelesene in seiner Tiefe zu erfassen und sich zu eigen machen zu können. Es auszuprobieren. Umzusetzen.


    "Copy-and-Paste Buddhisten" sind, weil es eben nicht selber erfasste und erfahrene, durchlebte Praxis ist, auch nicht in der Lage, die von ihnen zurschaugestellte Weisheit ohne Internet darzubieten.


    Wenn Server ausfällt, ist Pali Kanon weg. :oops:


    Das ist ganz bedenklich und dieses Forum leidet sehr unter dieser neuen Form des Buddhismus, in der jeder - gerade auch diejenigen mit schlechter Ethik und unheilsamer Lebensführung - in wenigen Jahren zu vermeintlichen Kennern heranreifen und andere mit ihren "Erkenntnissen" zu füttern beginnen. Das hatte Buddha wohl im Hinterkopf, als er sagte, dass wir alles, aber auch alles prüfen sollen, denn Copy-and-Paste Buddhisten haben einen unheimlich begrenzten Horizont, weil sie ja nur auf Sicht fahren.

  • Mai:

    Hi Engelbert, bevor Du auf anderen herumhackst beantworte doch selbst mal die Frage von MrRight.


    Der Bertl ist laut eigener Aussage noch ganz "neu im Buddhismus" und wie alle "Neu-Bekehrten" voller Enthusiasmus und Übereifer - da geht noch allerhand daneben und anderen tierisch auf die Nerven :P . Ist der Lack erst mal ab, wird's erst so richtig interessant, aber da muss er noch hinkommen.


    @Mr. Right: Wie die meisten meiner Vorredner finde ich nichts Schlechtes an dem Jobangebot. Ich finde es gut, dass du dich darum bemühst, wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Ich sehe da nichts, was einem "rechten Lebenserwerb" widersprechen würde.


    In der Bibel heißt es jedenfalls: "Dem Reinen ist alles rein". ;) Ich wünsche dir viel Glück bei deinem Weg zurück ins Arbeitsleben und dass du dich bei deiner Tätigkeit - egal welche - wohl fühlen mögest.

  • Engelbert

    Zitat

    "Copy-and-Paste Buddhisten" sind, weil es eben nicht selber erfasste und erfahrene, durchlebte Praxis ist, auch nicht in der Lage, die von ihnen zurschaugestellte Weisheit ohne Internet darzubieten.


    Das finde ich recht amassend, kennst Du denn jene Menschen?
    --- und fast kommt mir der Verdacht, dass Du doch nicht soooooooooo neu hier bist.
    Wie dem auch sei...Der Threaderöffner bat um eine buddhistische Sichtweise...
    ich kann in Deinen Posts nicht Hilfreiches diesbezgl- erkennen, ausser. dass Du meinst, nicht mit dem PK "hausieren" gehen zu müssen, aber vielleicht hab ich aber auch nur etwas beim müden Querlesen übersehen?

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • Engelbert:

    Das ist ganz bedenklich und dieses Forum leidet sehr unter dieser neuen Form des Buddhismus, in der jeder - gerade auch diejenigen mit schlechter Ethik und unheilsamer Lebensführung - in wenigen Jahren zu vermeintlichen Kennern heranreifen und andere mit ihren "Erkenntnissen" zu füttern beginnen. Das hatte Buddha wohl im Hinterkopf, als er sagte, dass wir alles, aber auch alles prüfen sollen, denn Copy-and-Paste Buddhisten haben einen unheimlich begrenzten Horizont, weil sie ja nur auf Sicht fahren.


    Engelbert, weißt Du was ich viel bedenklicher finde?


    Dass es haufenweise solche "Selfmade-Buddhisten" gibt, die es nicht nötig haben, die alten Texte zu studieren:


    Zitat

    "Ihr Bhikkhus, da lernen einige Männer aus guter Familie das Dhamma - Lehrreden, Gedichte, Darlegungen, Verse, Ausrufe, Sprüche, Geburtsgeschichten, Wunder und Antworten auf Fragen - und nachdem sie das Dhamma gelernt haben, ergründen sie die Bedeutung jener Lehren mit Weisheit. Weil sie die Bedeutung jener Lehren mit Weisheit ergründen, gelangen sie dahin, sie reflektiv anzunehmen. Sie lernen das Dhamma nicht, um andere kritisieren zu können und um in Debatten zu gewinnen, und sie erfahren das Gute, um dessen willen sie das Dhamma gelernt haben. Jene Lehren, die von ihnen richtig ergriffen wurden, tragen lange zu ihrem Wohlergehen und Glück bei. Warum ist das so? Wegen des richtigen Ergreifens jener Lehren."


    (Majjhima Nikāya 22: Das Gleichnis von der Schlange - Alagaddūpama Sutta)


    ... sondern stattdessen sich auch noch zu solch waghalsigen Behauptungen über die alten Texte hinreissen lassen:


    Engelbert:

    Was Buddha wohl auch meint, ist überhaupt ein Lebenserwerb und nicht nicht-Lebenserwerb, denn wer von anderer Hände Arbeit lebt, kann ebenfalls verletzen, weil er die Ressourcen anderer verbraucht. Die Bettelmönche und die Armen und die Kranken und die Schwachen und die Alten, die leben aus anderer Hand. Aber der fähige Rest soll gewiss für sein Auskommen selber redlich Sorge tragen.


    Ich habe keine Ahnung, wo im Pali Kanon das steht, aber ein funktionierender ethischer Kompass kommt zu diesen Ergebnissen. Ich muss also nicht mit dem Pali Kanon Hausieren gehen, komme aber wahrscheinlich zu dem selben Ergebnis, nicht war?


    Und dann finden sich solche Behauptungen aber gar nicht in den alten Texten wieder. Schlimm. Unseriös.


    Genau wie diese Behauptung:


    Engelbert:

    Dieser Thread heißt "Wie und wo praktiziere ich den Buddhismus".


    Dieser Thread heisst vielmehr "Rechter Lebenserwerb" und entweder bezieht er sich damit auf das sammā-ājīvo aus dem Palikanon, oder eben nicht.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Fühlst Du Dich zur Erklärung genötigt? Das wollte ich nicht, Du brauchst Dich mir nicht zu erklären. Ich bin lediglich einer von vielen Spiegeln. Was in Dir an Gefühlen ausgelöst wird, wenn ich Deine Ethik anspreche, das ist Deine Sache, nicht meine.

  • Engelbert:

    Fühlst Du Dich zur Erklärung genötigt? Das wollte ich nicht, Du brauchst Dich mir nicht zu erklären. Ich bin lediglich einer von vielen Spiegeln. Was in Dir an Gefühlen ausgelöst wird, wenn ich Deine Ethik anspreche, das ist Deine Sache, nicht meine.


    Spieglein, Spieglein an der Wand.....


    http://previews.123rf.com/imag…e--Stock-Vector-angel.jpg


    * bissen Spaß muss sein...Ist schließlich Karneval. :D

  • Ich bin einer der Letzten die mit dem Pk hausieren gehen weil irgendwie widert mich das philosophische Zeugs etwas an (was nicht heisst, dass ich Buddha nicht mag, der war sicher lustig abends beim gemeinsamen Apfelsaft trinken :)) ), aber jemand wollte Tipps wie das buddhistisch gesehen werden kann.


    jeder Beruf ist der passende Beruf. Würde es keine Metzger geben dann gäbe es kein Fleisch. Gäbe es kein Fleisch dann müssten Urwälder gerodet werden für noch mehr Soja worüber viele Veganer nicht nachdenken. Das war die persönliche Sicht.


    Die unpersönliche: mach was du willst, ich urteile nicht über das was andere tun, das wäre anmassend und egozentrisch das mit Leid, Schmerz und Kummer verbunden wäre worauf ich kein Interesse habe. Du darfst alles sein was du möchtest, leg dir bitte keine eigenen Beschränkungen auf weil andere irgendwas sagen, das muss nicht sein. Unpersönlich ist alles in Ordnung und hab Spass bei dem was du machst.

    Einmal editiert, zuletzt von keks ()

  • Engelbert:

    Fühlst Du Dich zur Erklärung genötigt?


    Ich wollte Dich nicht im Unklaren darüber lassen, was ich von Dir halte.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • keks:

    Ich bin einer der Letzten die mit dem Pk hausieren gehen...


    Soso ...



    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot