Nicht-Anhaftung versus Liebe + Überlebenstrieb

  • Hallo Forum,


    wie geht Ihr mit folgenden Konflikten um?


    Nach der Lehre entsteht Leid durch Anhaftung. Wir erfahren Leid und Angst in Verbindung mit dem Tod, weil wir am Leben anhaften. Nun haben alle Lebewesen (vielleicht nicht unbedingt Pflanzen, aber das weiß der Mensch halt nicht, weil Pflanzen nicht schreien oder wegrennen, wenn sie abgeschnitten werden) einen Überlebenstrieb. Dieser steckt in jeder Zelle. Wie soll man diesen Ur-Instrinkt überwinden? Oder soll man das gar nicht?


    Nach der Lehre entsteht Leid durch Anhaftung. Wir erfahren Leid und Angst in Verbindung mit der Liebe. Buddha sagt, wir sollen alle Lebewesen so lieben, wie z. B. unseren Partner oder unsere Eltern. Selbst wenn wir in der Lage sind, das zu tun, haften wir mittels der Liebe an anderen Lebewesen an. Wir haben Angst sie zu verlieren, wir haben Angst vor der Trauer.


    Wir können unser Denken dahin kultivieren, dass wir uns immer wieder klarmachen, dass die Dinge leer sind von dauerhafter Gestalt. Juut. Was machen wir aber jetzt mit dem Überlebensinstinkt und der Liebe?

  • Creme21:


    Was machen wir aber jetzt mit dem Überlebensinstinkt und der Liebe?


    Ja was denn? Überleben, solange es geht und lieben ebenfalls. Beides sind Geschenke ... :P
    _()_c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Creme21:


    wie geht Ihr mit folgenden Konflikten um?


    Nach der Lehre entsteht Leid durch Anhaftung.


    Was machen wir aber jetzt mit dem Überlebensinstinkt und der Liebe?


    Hi Creme


    Liebe ist die purste Form der Anhaftung


    aber es nützt in der Regel nichts wenn man von einer Extreme in die nächste geht, gerade aus Hausmensch


    das 'Pendel' würde dann umso stärker zurückschwingen


    daher ist es sinnvoll nach meiner unmaßgeblichen Meinung Überlebensinstinkt und Liebe mit einem klaren Geist (oder reinen Herzen) zu durchschauen und zu erweitern


    z.B. Überlebensinstinkt von 'ego überlebt' in 'alle Wesen wollen überleben'


    oder Liebe von 'ich liebe XY' in 'alle Lebewesen (inkl. man selbst, Fremde und potentielle Feinde) wollen Liebe erhalten'


    Grüße
    n.

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • nibbuti:

    Zitat

    Liebe ist die purste Form der Anhaftung


    garnich.


    liebe ist der schlüssel zu mitgefühl.
    man muss aber systematisch ( regelmäßig und ausdauernd ) meditieren und so gleichmut entfalten.
    gemeinsam wird ein schuh draus.


    grüße
    blue_

  • blue_aprico:


    liebe ist der schlüssel zu mitgefühl.
    man muss aber systematisch ( regelmäßig und ausdauernd ) meditieren und so gleichmut entfalten.
    gemeinsam wird ein schuh draus.


    Hi BA


    das mag in der Theorie so stimmen


    in der Praxis aber klappt das mit dem „systematisch meditieren“ und „Gleichmut entfalten“ nur in wenigen Fällen


    in der Praxis fließt selten Meditationsschweiß und umso häufiger Blut aus 'Liebe' zur eigenen Familie (statt den Familien 'anderer'), zu den eigenen Kindern, zum eigenen Volk (statt zu 'anderen')


    z.B. wenn mal wieder die geliehene Üppigkeit nachlässt und die vorhandenen Ressourcen die entstandene Gier nicht decken können


    man nehme die aktuell berichteten Übergriffe plus den Faktor mein-Kind-hat-Hunger


    wer wird dann Liebe, Mitgefühl, Gleichmut und Verständnis für einen Fremden aufbringen, der zwischen einem selbst und der letzten Dose Ravioli steht?

    Grüße
    n.

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Creme21:

    Wir können unser Denken dahin kultivieren, dass wir uns immer wieder klarmachen, dass die Dinge leer sind von dauerhafter Gestalt. Juut. Was machen wir aber jetzt mit dem Überlebensinstinkt und der Liebe?


    Wir werden uns damit so lange herumschlagen müssen, solange wir nicht die Vollendung des achtfachen Pfades erreicht haben, das Denken alleine reicht zur Triebüberwindung nicht aus.

    • Offizieller Beitrag
    Creme21:

    Nach der Lehre entsteht Leid durch Anhaftung. Wir erfahren Leid und Angst in Verbindung mit dem Tod, weil wir am Leben anhaften. Nun haben alle Lebewesen (vielleicht nicht unbedingt Pflanzen, aber das weiß der Mensch halt nicht, weil Pflanzen nicht schreien oder wegrennen, wenn sie abgeschnitten werden) einen Überlebenstrieb. Dieser steckt in jeder Zelle. Wie soll man diesen Ur-Instrinkt überwinden? Oder soll man das gar nicht?


    Es ist sehr normal, leben und auch lieben zu wollen. Wenn man seinen Überlebensinstinkt und seinen sozialen Instinkt negiert, kommt man leicht auf einen selbsttdestruktiven oder kauzigen Film ( oder sogar auf einen nihilistisch-arroganten) Anhaftungen aufzugeben, bedeutet ja ,die Bedingugen die man an eine Situation stellt, aufzugeben. Also auch gleichmütig und zufrieden zu sein, wenn das Wetter nicht den eigenen Erwartungen entspricht und man ne andere Pizza bekommt als man bestellt hat. Ist man darin geschult, dann kann man imme widrigere Situationen gleichmütig annehmen. Und wenn man wirklich sehr geschult ist, kann man auch angesichts des Todes und der Verlust von geliebten Menschen freundlich und gleichmütig bleiben.


    Im Gleichnis von der Säge bringt Buddha das recht drastisch rüber:


      "Wenn auch, ihr Mönche, Räuber und Mörder mit einer Baumsäge Gelenke und Glieder abtrennten, so würde wer da in Wut geriete nicht meine Weisung erfüllen. Da habt ihr euch nun, meine Mönche, wohl zu üben: 'Nicht soll unser Gemüt verstört werden, kein böser Laut unserem Munde entfahren, freundlich und mitleidig wollen wir bleiben, liebevollen Gemütes, ohne heimliche Tücke; und jene Person werden wir mit liebevollem Gemüte durchstrahlen: von ihr ausgehend werden wir dann die ganze Welt mit liebevollem Gemüte, mit weitem, tiefem, unbeschränktem, von Grimm und Groll geklärtem, durchstrahlen': also habt ihr euch, meine Mönche, wohl zu üben. "


    Das ist schon ziemlich heftig. Aber ich denke es ist falsch, am Ende anzufangen, und sich zu einer Haltung zu zwingen, zu der man nicht die Vorraussetzungen hat. Man muss klein anfangen und von da aus lernen immer mehr Widrigkeiten freundlich hinzunehmen. Einen Fuß vor den anderen setzten statt zum Gipfel zu strarren.

  • Creme21:

    Buddha sagt, wir sollen alle Lebewesen so lieben, wie z. B. unseren Partner oder unsere Eltern.


    Hat mich ein wenig überrascht, das so zu lesen. Könntest du vielleicht einen kurzen Hinweis zum Kontext (oder ein Zitat) einstellen?

  • @ nibbuti:


    Zitat

    das mag in der Theorie so stimmen
    in der Praxis aber klappt das mit dem „systematisch meditieren“ und „Gleichmut entfalten“ nur in wenigen Fällen


    so? dann bleib dran. vertrau buddha, dharma, sangha
    ( meditierst du noch über/mit jeweils einer sutra? - nich doch, lass das )


    was redest du ansonsten davon wie es welt & menschheit so handhabt?
    liebe ist der schlüssel zum mitgefühl. " liebevolles gemüt" heißt es. da soll man keine unterscheidung treffen und sagen:
    aber bloß nicht die eigenen kinder, die eigenen angehörigen, das wär dann anhangen...

    grüße
    blue_

  • Tai:
    Creme21:

    Buddha sagt, wir sollen alle Lebewesen so lieben, wie z. B. unseren Partner oder unsere Eltern.


    Hat mich ein wenig überrascht, das so zu lesen. Könntest du vielleicht einen kurzen Hinweis zum Kontext (oder ein Zitat) einstellen?


    Diesen Satz habe ich aus einem der vielen Vorträge von Dharmacharya Rodrigo Gonzalez Zimmerling (Tenzin Mingyur). Leider weiß ich jetzt nicht genau in welchem genau. Er erwähnt es aber immer wieder. Vorträge von ihm kannst Du hier finden:


    http://www.samadhi-sangha.de/


    oder auf youtube.

  • "Wir sollen ( alle ) lieben" ist allerdings sehr ungünstig ausgedrückt.
    Das setzt gleich so eine Sperre ( Leistung ) Buddha bezieht es auf`s Gemüt. Entfaltung des Herzens ( des Gemüts )- könnte man besser sagen.
    Awaken the Heart by Opening the Mind ...(RTR) Anhaftung, Angst und Leid nimmt ab, löst sich...
    "Die Liebe" ( liebevolles Mitgefühl, Mitleid...Mitfreude, Gleichmut ) kommt aus der Erkenntnis der ( ersten ) edlen Wahrheit,
    der Leidhaftigkeit der Existenz, auch der Verbundenheit aller Wesen, dem sich "Wiedererkennen in allem ", is sozusagen "a-persönlich"-
    umfasst : "alle fühlenden Wesen"... a la Dharma ... inkl. auch: Creme 21(!) ;)



    Grüße
    blue_

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • @ Creme 21: Danke. :) (Den von dir eingangs angedeuteten Widerspruch kann ich jedenfalls gut nachvollziehen. Die Art, in der ich meine Eltern oder meine Partnerin liebe, ist sicherlich in hohem Maße geprägt von allen möglichen Formen der Anhaftung. Die ganze Botschaft klingt in meinen Ohren mehr nach Jesus als nach Buddha bzw. danach, wie heutige Christen in einer Überstrapazierung des Begriffs "Liebe" deren Lehren mitunter gerne auslegen. Ich kenne mich aber auf dem Gebiet auch nicht besonders gut aus.)

  • Zitat

    Nach der Lehre entsteht Leid durch Anhaftung. Wir erfahren Leid und Angst in Verbindung mit dem Tod, weil wir am Leben anhaften. Nun haben alle Lebewesen (vielleicht nicht unbedingt Pflanzen, aber das weiß der Mensch halt nicht, weil Pflanzen nicht schreien oder wegrennen, wenn sie abgeschnitten werden) einen Überlebenstrieb. Dieser steckt in jeder Zelle. Wie soll man diesen Ur-Instrinkt überwinden? Oder soll man das gar nicht?


    Ich las mal vor einiger Zeit diesen Satz: "Leid entsteht durch Gier, Anhaftung und Verblendung". Dieser Satz hat mir seitdem enorm geholfen. Je länger je öfter und stärker beobachtete ich an mir und an anderen, dass es genau so ist. Ich kenne Leute, die sind nach der Pensionierung viel angenehmer geworden, weil nicht mehr vom Beruf gestresst. Hätten sie von den Lehren Buddhas früher gehört, wäre sie lange vor der Pensionierung ausgeglichener und angenehmer geworden. Jetzt sind 65 Jahre rum und viele Menschen ändern ihre grundlegende Haltung diesen Leuten nicht mehr. Sie sind zu lange so gewesen. Ich habe dieses "Juwel" weit vor der Pensionierung gefunden. Das ist für mich ein enormer Gewinn. Ob ich alles was machbar ist zu 100% erreiche, spielt für mich keine Rolle. Ich lasse den Überlebenstrieb einfach wie er ist und halte mich geistig und im Herzen gesund. Ich komme auf jeden Fall viel weiter als wenn ich die Lehren Buddhas nicht entdeckt hätte.


    Zitat

    Wir können unser Denken dahin kultivieren, dass wir uns immer wieder klarmachen, dass die Dinge leer sind von dauerhafter Gestalt. Juut. Was machen wir aber jetzt mit dem Überlebensinstinkt und der Liebe?


    Der Überlebensinstinkt muss da sein. Er ist natürlich und hält uns am Leben. Wer sein Geld verdienen muss, braucht diesen Überlebensinstinkt. Wir können hier im Westen nicht als Bettelmönche leben so wie die buddhistischen Mönche in Asien. In unserer Kultur wird niemand Essen geben, weil eben jeder für den Winter vorsorgen muss (den es in Süd-Ost-Asien/Indien nicht gibt) und niemand wird hier verstehen warum sich der Typ dann nicht mal bedankt, wenn man ihm was zu essen gibt. Wir brauchen hier im Westen eine andere Herangehensweise. Wer in seiner Firma nicht wirklich was bringt, wird es auf Dauer schwer haben. Deswegen muss Überlebensinstinkt sein. Es ist aber essentiell zu erkennen, ob Gier und Anhaftung im Spiel sind. Nach meiner Meinung ist Gier und Anhaftung im Berufsleben bei uns eine Katastrophe (in den Tigerstaaten Asiens sicher auch). Da tun einem die Lehren Buddhas sehr gut. Seine Leistung kann man trotzdem bringen, aber man muss achtsam sein keine Anhaftungen zu entwickeln. Das Gleichnis von der Säge kann man auch im beruflichen Alltag anwenden. Man muss dazu nicht ins Kloster.


    Zitat

    Liebe ist die purste Form der Anhaftung / liebe ist der schlüssel zu mitgefühl.


    Das sind zwei verschiedene Definitionen von Liebe. Die "verrückte Liebe" zwischen Mann und Frau bei der der tollste Schauspieler Hollywoods auf die tollste Schauspielerin Hoolywoods trifft ist Anhaftung in Reinstform. Aus meiner Sicht ist das von der Natur so gewollt. Dafür sind Gier und Anhaftung in der Natur da: das sichert Nachkommen und dass die Eltern während der Aufzuchtzeit zusammenbleiben. Die Natur hat dann bekommen was sie will, ob es den Menschen dabei gut geht, ist eine andere Frage. In der Natur leben die Tiere ja nicht so lange und die Lebenszeit ist ja eigentlich die Zeit der Aufzucht der Jungen. Danach sterben die Eltern wegen Alter oder weil von Fressfreind gefressen werden. Beim Menschen war das auch so bis Viehzucht und Ackerbau kamen und jetzt muss man sich was schlaueres überlegen, will man nicht die längere Lebenszeit durch Kultivierung mit Gier und Anhaftung verbringen. Die Lehren Buddhas sind für mich hier wirklich das schlaueste was es gibt.


    Zitat

    Buddha sagt, wir sollen alle Lebewesen so lieben, wie z. B. unseren Partner oder unsere Eltern. Selbst wenn wir in der Lage sind, das zu tun, haften wir mittels der Liebe an anderen Lebewesen an. Wir haben Angst sie zu verlieren, wir haben Angst vor der Trauer.


    Das hier ist ein sehr schönes Video zum Thema Tod im Buddhismus: https://www.youtube.com/watch?v=wKncf2UT2zM Dort wird gesagt, dass alle Dinge natürlich ablaufene Phänomene sind. Dass unser Körper uns gehört, dass unser Geist uns gehört, ist eine Täuschung. In unserem Körper und in unserem Geist laufen nur natürliche Phänomene ab wie in allen anderen Dingen auch. Das bedeutet nicht, dass sie uns deswegen gehören. Dieser Eindruck ist eine Täuschung, die durch das Ergreifen beginnt zu entstehen. Es gibt nichts was uns gehört. Wenn man das beginnt zu erkennen, hat man viel weniger Angst.


    An einer Stelle wird ein Gespräch zwischen Buddha und Ananda aufgeführt: "Ananda, wie oft am Tag denkst du an den Tod? Sieben mal am Tag, oh Herr. Ananda, du bist zu leichtfertig. Bei jedem Atemzug müssen wir an den Tod denken.". So wie ich das verstehe wird gesagt, dass man sich ständig auf den Tod vorbereiten soll, dann trifft es einen nicht völlig unvorbereitet, wenn er kommt und man kann leichter gehen.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Creme 21 (dass es dich noch gibt ...)

    Zitat

    Was machen wir aber jetzt mit dem Überlebensinstinkt und der Liebe?


    Mit dem ÜberlebensINSTINKT musst du gar nix machen, der macht mit dir. Die rechte Haltung gegenüber diesem Instinkt ist Dankbarkeit.
    Bei der Liebe hat void einen guten Hinweis gegeben, was möglich sein kann. Lieben, Trauern, Eifersüchtig sein, aber alles mit einem innerem Abstand, einer Erkenntnis, die zum Loslassen bereit ist. Wenn man sich nicht auf diese Gefühle einlässt, wird man ja nie erfahren, wie tief man empfinden kann. Das ist doch auch eine erstaunliche Erfahrung, für die man dankbar sein kann.


    Dank auch an void für die Textstelle mit dem Rat, keinen Mucks zu machen, wenn einem Glieder abgetrennt werden. Sie zeigt noch einmal, dass dieser Buddha nicht verstanden hat, was Schmerz ist, und die Schmerzen, von denen er hier redet, gar nicht kannte. Im Grunde hat er hier geblufft. Das nehme ich ihm erneut übel. Ein Scheißrat ist das, weil er auch noch impliziert, gute Buddhisten seien Supermenschen, denen nicht mal die Folter was ausmachte. Wie immer empfehle ich hier, eine klinische Studie durchzuführen, um den Beweis zu erbringen. Ich setze alles darauf, dass keiner, der eine Stimme hat, beim Absägen seiner Glieder schweigen wird. So ein Unfug. Und er beweist einmal mehr, worauf - fehlerhaft - die Wahrheiten vom Leiden beruhen und dass man hier mal endlich realistisch werden sollte.

  • diamant: " säge / gute Buddhisten "


    darum geht es gar nicht, mach dich erst mal mal zum kontext kundig



    Grüße
    Blue_

  • Doch, genau darum geht es. Der verwöhnte Sohn aus gutem Hause, der sich das Leid anschaut und dann im Lauf seines Lebens mal über ein paar Rückenschmerzen klagt, das war's.

  • Es geht hier um dunkles Karma-Vipaka "machen" durch Wut und Verwirrung.
    Der Gefahr unterliegen Buddha `s nicht mehr.

  • Tja, da bist du aber reingefallen. Denn diesem Buddha wurden keine Gliedmaßen abgesägt, deshalb kannst du das nicht wissen. Und er auch nicht.
    Der zweite Patriarch hat sich angeblich einen Arm selbst abgeschnitten. Shakyamuni nicht.

  • Buddha wusste aber das Gesetz ( Dharma als universelles Prinzip ). Das genügt ja wohl. Der 2. chines. Patriarch hatte ne Ahnung von, deswegen schnitt er sich lieber den Arm ab, als ohne Führung, sorry: Korrektur, des Meisters darin zu sein. Es geht da schließlich um Leben und Tod, Nirvana oder Samsara.



    Grüße
    Blue_

  • Hier ist ein Koan: Warum liebte Huike den Bodhidharma mit rauem Bart, wo doch Shakyamuni vor Yasodhara mit ihrer glatten Pfirsichhaut Reißaus nahm?

  • diamant:

    Hier ist ein Koan: Warum liebte Huike den Bodhidharma mit rauem Bart, wo doch Shakyamuni vor Yasodhara mit ihrer glatten Pfirsichhaut Reißaus nahm?


    Wer hat sich das noch nicht gefragt? Das sind die Fragen des Lebens
    auf die die Menschheit sicher schon immer gerne eine Antwort gefunden hätte.
    Ja so wird es sein. Und natürlich auch die Frage nach des Kaisers Bart auf
    die auch noch keiner eine Antwort gefunden hat.:roll:

  • diamant:

    Creme 21 (dass es dich noch gibt ...)

    Zitat

    Was machen wir aber jetzt mit dem Überlebensinstinkt und der Liebe?



    Dank auch an void für die Textstelle mit dem Rat, keinen Mucks zu machen, wenn einem Glieder abgetrennt werden. Sie zeigt noch einmal, dass dieser Buddha nicht verstanden hat, was Schmerz ist, und die Schmerzen, von denen er hier redet, gar nicht kannte. Im Grunde hat er hier geblufft. Das nehme ich ihm erneut übel. Ein Scheißrat ist das, weil er auch noch impliziert, gute Buddhisten seien Supermenschen, denen nicht mal die Folter was ausmachte. Wie immer empfehle ich hier, eine klinische Studie durchzuführen, um den Beweis zu erbringen. Ich setze alles darauf, dass keiner, der eine Stimme hat, beim Absägen seiner Glieder schweigen wird. So ein Unfug. Und er beweist einmal mehr, worauf - fehlerhaft - die Wahrheiten vom Leiden beruhen und dass man hier mal endlich realistisch werden sollte.


    Creme 21 (dass es dich noch gibt ...) ... Meinst Du die organge-farbene Dose, oder mich? :D


    Ich denke mittlerweile, dass der Mensch die Anhaftung ans Leben nicht einfach loslassen kann, es sei denn, es geht uns so dreckig, dass wir loslassen/sterben wollen. Aber selbst das ist nicht einfach. Viele Mensch siechen jahrelang dahin, weil das "Körpergefängnis" nicht sterben kann. Wenn der Mensch dabei auch noch dement ist, ist nix mit Meditieren und Erkenntnis gewinnen.


    Ja: Auch Buddha hätte bei einer Amputationsverletzung geschrien. Ich denke, er wollte durch diese "Übertreibung" etwas klar machen.


    Mit der Sägen-Geschichte verhält es sich wie mit den Geschichten der Bibel. Die müssen alle interpretiert werden. Und das wird nunmal von Menschen gemacht. Die einen nehmen es wörtlich, die anderen im übertragenen Sinne ... und alle haben ihre Wahrheit gefunden. Irgendwie sind dann alle Religionsstifter gleich: Sie hinterlassen etwas Geschriebenes, von dem keiner weiß, ob das Geschriebene echt ist. Und falls es echt sein sollte, ob es nicht tausendfach abgeändert wurde. Dazu kommt dann noch, das nur wenig klare Regeln geschrieben stehen. Das meiste sind Gleichnisse, Fabeln, usw.


    Mitterweile denke ich es gibt zwei Arten von Anhaftungen:


    1. "Ich will frei sein von Schmerzen. Ich will lange leben. Ich möchte mein Kind schützen. Ich will Sex haben. Usw." Das sind biologisch bedingte Anhaftungen bzw. Triebe oder Instinkte gegen die ich wenig ausrichten kann. Diese haben einen zwanghaften Charakter, weil sie sich aufdrängen, auch wenn wir das nicht wollen, um das Leben an sich zu erhalten.


    2. Es gibt systemgewollte Anhaftungen (Mensch beeinflusst Mensch). Hier wäre der Kapitalismus ein schönes Beispiel: "Ich will noch reicher werden, ein noch größeres Auto fahren, das nächste Schnäppchen machen, usw." Diese Anhaftungen lassen sich hinterfragen und abstellen. Sie sind nicht biologischer Art.

  • Creme21:


    Mitterweile denke ich es gibt zwei Arten von Anhaftungen:


    1. "Ich will frei sein von Schmerzen. Ich will lange leben. Ich möchte mein Kind schützen. Ich will Sex haben. Usw." Das sind biologisch bedingte Anhaftungen bzw. Triebe oder Instinkte gegen die ich wenig ausrichten kann. Diese haben einen zwanghaften Charakter, weil sie sich aufdrängen, auch wenn wir das nicht wollen, um das Leben an sich zu erhalten.


    2. Es gibt systemgewollte Anhaftungen (Mensch beeinflusst Mensch). Hier wäre der Kapitalismus ein schönes Beispiel: "Ich will noch reicher werden, ein noch größeres Auto fahren, das nächste Schnäppchen machen, usw." Diese Anhaftungen lassen sich hinterfragen und abstellen. Sie sind nicht biologischer Art.


    Hi Creme21


    2. (soziale) sind bloß gröbere Anhaftungen, wohingegen 1. (biologische) meist subtiler und daher schwerer als solche zu erkennen, hinterfragen, durchschauen, mildern und abzustellen sind; und es gibt sogar noch feinere Anhaftungen die mit dem Geist zu tun haben


    der User 'diamant' könnte noch viel von Creme21 lernen


    Liebe Grüße
    n.

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
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  • Mara:

    Warum liebte Huike den Bodhidharma mit rauem Bart, wo doch Shakyamuni vor Yasodhara mit ihrer glatten Pfirsichhaut Reißaus nahm?

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