Nichtbewertung im Buddhismus. Geht das?

  • Immer wieder höre ich, dass wir Buddhisten nichtbewerten sollen. Andererseits denk ich mal, dass das nicht geben kann. Wenn jemand mein Kind vergewaltigt, dann kann ich ja nicht nichtbewerten, weil dann kann ja so ein Täter weitermachen. Daher frage ich mich, ob das geht und wie es gehen könnte. Weiss da jemand mehr??

  • Was sagt denn die SGI-Deutschland darüber, wo du gratis chanten lernst? Wäre das nicht für dich die erste Adresse für deine Frage? Hast du das dort schon gefragt und wenn nein, warum nicht?

  • Buddhist-NRW:

    Immer wieder höre ich, dass wir Buddhisten nichtbewerten sollen. Andererseits denk ich mal, dass das nicht geben kann. Wenn jemand mein Kind vergewaltigt, dann kann ich ja nicht nichtbewerten, weil dann kann ja so ein Täter weitermachen. Daher frage ich mich, ob das geht und wie es gehen könnte. Weiss da jemand mehr??


    Also, Nicht-Bewerten bedeutet ja nicht - nicht-Wahrnehmen. Und wer eine Straftat wahrnimmt und nicht der weltlichen Strafverfolgung meldet macht sich selbst schuldig.


    Dann muss man trennen zwischen der eindeutig als negativ zu bewertenden Tat und der Person des Täters.
    Es gilt die Person des Täters zu verstehen. Weshalb tut jemand so etwas? Warum konnte diese Person keine gesellschaftlich akzeptable, reife Form eines sexuellen Identität finden? Warum hat diese Person Probleme mit Gewalt, mit Macht?


    Und wenn man diesen Schritt gegangen ist wird es einfacher, den Menschen mit seinem verschwendeten Potential hinter dem Täter zu sehen und das ist nicht-Bewerten.


    Aber Du hast in einem Punkt teilweise Recht - es dürfte sehr schwierig sein, in einem Augenblick des echten Betroffenseins durch eine extrem negative Handlung so eine Haltung zu bewahren.



    etwas OffTopic - beim Schreiben fällt mir gerade ein, daß diese Art der Betrachtung inzwischen sehr oft in deutschen Gerichtssälen geübt wird. Da ist inzwischen wohl ein guter Teil des früheren Rache- und Schuldgedankens abgebaut worden.

    Einmal editiert, zuletzt von fotost ()

  • Axel Benz:

    Was sagt denn die SGI-Deutschland darüber, wo du gratis chanten lernst? Wäre das nicht für dich die erste Adresse für deine Frage? Hast du das dort schon gefragt und wenn nein, warum nicht?



    Mir fiel die Frage jetzt spontan ein. Ja und ich habe schon gechantet. Und kenne Gruppen, wo man das tun kann.

  • Das sind keine Antworten auf meine Fragen.


    Wenn ich mich einer Gruppe anschließe und Fragen zum Buddhimus habe, frage ich erst einmal dort. Warum tust du das nicht?

  • Buddhist-NRW:

    Immer wieder höre ich, dass wir Buddhisten nichtbewerten sollen.


    Hallo "Buddhist -NRW", das ist so nicht richtig. Als Buddhist sollst Du gar nichts, alles ist eine Frage der Übung. Als Buddhist bist Du Übender, Du bist nicht Buddha.


    Buddhist-NRW:

    Andererseits denk ich mal, dass das nicht geben kann


    Zumindest kann man sich es wünschen. In den 4 Unermäßlichkeiten heißt es: "Voller Gleichmut seien alle Wesen, ohne Gier und ohne Hass, nicht dem einen nah und dem anderen fern".


    Buddhist-NRW:

    Wenn jemand mein Kind vergewaltigt, dann kann ich ja nicht nichtbewerten, weil dann kann ja so ein Täter weitermachen.


    Dies wäre eine der schwierigsten Übungen. Gleichmut würde in diesem Sinne zunächst bedeuten, dass Du genauso viel Mitgefühl empfindest wenn ein "Täter" ein Dir fremdes Kind vergewaltigen würde. Betrachte das fremde Kind als genauso wertvoll wie Dein eigenes Kind.
    Im zweiten Schritt könnte man versuchen, gegenüber dem "Täter" Mitgefühl zu entwickeln, sicherlich nicht einfach.

  • Matthias65:


    Im zweiten Schritt könnte man versuchen, gegenüber dem "Täter" Mitgefühl zu entwickeln, sicherlich nicht einfach.


    Also Mitgefühl für einen Täter, Vergewaltiger oder Mörder scheint mit etwas zu viel des Guten zu sein.
    Da klingt die falsche Ansicht (Determinismus) von Karma durch, so quasi, dem hat sein schlechtes Karma zu der Tat getrieben, der kann ja eh nichts dafür……


    hedin

  • hedin:
    Matthias65:


    Im zweiten Schritt könnte man versuchen, gegenüber dem "Täter" Mitgefühl zu entwickeln, sicherlich nicht einfach.


    Also Mitgefühl für einen Täter, Vergewaltiger oder Mörder scheint mit etwas zu viel des Guten zu sein.
    Da klingt die falsche Ansicht (Determinismus) über Karma durch, so quasi, dem hat sein schlechtes Karma zu der Tat getrieben, der kann ja eh nichts dafür……


    hedin


    Hallo hedin,


    deshalb habe ich es auch bewußt ganz vorsichtig formuliert: "In einem zweiten Schritt könnte...man versuchen"
    Aber letztendlich ist das durchaus gängige buddhistische Praxis. Denn eigentlich gibt es im Buddhismus keine juristische Täter - Opfer Rolle.
    (Ich möchte nicht schon wieder eine Karma Diskussion anstoßen, die waren in der Vergangenheit eher destruktiv).
    Ein tibetischer Mönch kam nach 25 Jahren Gefangenschaft zum Dalai Lama. Dieser fragte ihn: "Und wovor hattest Du Dich am meißten gefürchtet ?" Er antwortete: "Davor, dass ich mein Mitgefühl gegenüber meinen chinesischen Wärtern verlieren würde!"

  • NW:

    Zitat

    Immer wieder höre ich, dass wir Buddhisten nichtbewerten sollen.



    das ( wert) urteilsfreie betrachten und fallenlassen ist eine komponente der meditation.


    wird gerne dann aus dem kontext genommen und ohne sinn und verstand auf alle sonstigen situationen übertragen.
    was dabei manchmal rauskommt wenn man das versucht ist eine passive, labile haltung, die unpartaiisch genannt wird,
    sich dabei aber nicht vom berühmten affen unterscheidet, der sich augen, ohren und mund zuhält. verquickt mit
    dem karmagedanken, noch dazu einem persönlichen, begründet sich gleich noch die
    angst vor entscheidungen und das ausblenden des gewissens.


    aber egal. wie schon gesagt: es ist die wichtigste komponente der meditation. also belässt man sie da und schaut was
    sich so daraus so ergibt in der haltung im alltag. sollte sich eine spur von wohlwollen, liebevoller güte, weisheit und gleich-mut
    abzeichnen, sitzt man einigermaßen anständig ( je mehr davon, desto korrekter sitzt man ) sonst nicht. tsja. ;)


    alles gute ! :)

  • Das der Mönch sein Mitgefühl nicht verlieren wollte, dass beeindruckt mich stark. Mittlerweile versuche ich auch gegenüber anderen Menschen mehr Mitgefühl zu entwickeln. Ich denke nur an Nelson Mandela, der auf der Gefängnisinsel auch dem brutalsten Wärter einen Schimmer Menschlichkeit abgewann. Und der nach über 10.000 Tagen Haft nicht auf Rache sinnte, sondern auf Versöhnung aufbaute. So verhinderte ein einziger Mensche einen Bürgerkrieg.


    Nicht zu bewerten ist nach meiner Ansicht nicht möglich, aber meine Bewertungen werden vorsichtiger.

  • Das ist ein erheblicher Unterschied, ob Nichtbewerten allgemein nicht möglich sei oder Dir nicht....


    Ich halte Nichtbewerten für den Schlüssel zu innerem und äußeren Frieden. Und es ist die allerehrlichste Einschätzung, die man sich über die Welt machen kann.


    (Zu deinem krassen Beispiel im Eingangsposting: aus buddhistischer Sicht ist es so, dass ich selbst der Vergewaltiger des Kindes sein KÖNNTE - im nächsten Leben oder unter anderen Umständen oder wie auch immer... Das gibt eine andere Perspektive, die zwar nicht an der Frage der Schuld kratzt, aber doch einen viel weiteren Blickwinkel zulässt als den des Richters und Henkers. Es geht um die Frage: Wo sind die Ursachen und wie lassen sich diese Ursachen endgültig beheben?)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Buddhist-NRW:

    Immer wieder höre ich, dass wir Buddhisten nichtbewerten sollen. Andererseits denk ich mal, dass das nicht geben kann. Wenn jemand mein Kind vergewaltigt, dann kann ich ja nicht nichtbewerten, weil dann kann ja so ein Täter weitermachen. Daher frage ich mich, ob das geht und wie es gehen könnte. Weiss da jemand mehr??


    Ignoranz und Gleichmut sind verschiedenes..

  • Das Bewerten der Sinnenobjekte findet bereits im Unterbewussten statt und kommt als Ergebnis von angenehmen, unangenehmen oder neutralen Gefühlen zum Ausdruck.
    Die so entstandenen Gefühle sind karmisch vorbedingt und können im Augenblick der Erscheinung nicht beeinflusst werden.
    Was nach der Entstehung von Gefühlen beeinflusst werden kann, ist die Anhaftung daran, was aber im Alltag nicht immer zu vermeiden ist, manchmal sogar sinnvollerweise.


    hedin

  • durch "Sit-Zen" verfeinert man sein Raster der Warnehmung im Laufe der Zeit und man nimmt Muster im eigenen Bewusstsein wahr, die man früher so nicht beachtet/wahrgenommen hätte....und kann entweder "Zugreifen oder auch nur betrachten"
    ......und irgendwann ist DER Teil des Unbewussten nicht mehr soo unbewusst...die grenzen sind nicht in Stein gehauen....

  • Hallo Matthias :)


    Das Nichtbewerten empfinde ich auch manchmal als sehr schwierig, und zwar dann, wenn man selbst davon betroffen ist. Andere weisen Dich oft darauf hin: "du sollst nicht bewerten“ aber es ist nicht so einfach, wenn einem die Hutschnur hochgeht oder man wirkliches Leid durch andere erfährt.
    .
    Ich übe mich täglich und an den ganz kleinen Dingen im Nichtbewerten.
    Zum Beispiel versuche ich mich nicht mehr (auch im Stillen) in verbalen Bewertungen zu ergehen wie z.B „dieser selbstgerechte Fratzke“,(ich mäßige mich hier gerade, jeder kennt genügend Schimpfwörter, die wir in der Wut sagen) sondern bemühe mich deren Verhalten als interessant zu sehen. Das erlaubt mir schon einmal eine gewisse emotionale Distanz von der Situation. Auch im Umgang erlaube ich es mir nicht, das Gesagte/Geschriebene von anderen zu bewerten, wie Unsinn, Gequake, sondern es einfach mal so zuzulassen, und meinen Standpunkt anders darzustellen, ohne über den Mund der anderen zu fahren.
    Und dann gelingt es auch, irgendwie nach und nach, Bewertungen anderer wesentlich schlimmerer Situationen zu vermeiden.


    Und wie immer in kleinen Schritten:
    Keine Beschreibung, (Personalisierung) finden für jene, die mir Leid zufügen.


    Ich bemühe mich den Sachverhalt an sich erst mal zu akzeptieren „es ist so wie es ist“ und zwar in diesem Moment.


    Dann beleuchte ich den Hintergrund, versuche mich nicht in Polemiken und Angst zu ergehen oder eine Schuldzuweisung, wobei ich aber die Fakten nicht außer Acht lasse…denn…er/sie hat/haben es ja gesagt/getan.


    Dann erkenne ich mein zugefügtes Leid und akzeptiere es, versuche den Schmerz und die Trauer zu analysieren indem ich es als einen Lebensprozess sehe, und mich niemals zu fragen: warum? Es ist so, wie es ist, in diesem Moment
    Somit habe ich einen Grossteil der Emotionen abgebaut und gelingt es mir entsprechend zu reagieren und zu handeln.


    Ich kann nichts entschuldigen, denn ich bin der Meinung, dass Schuld gerichtet ist. Es ist geschehen/gesagt, man muss mit den Konsequenzen leben, auch jene, die die Ursache dessen sind.

    Ich kann auch nicht vergeben, weil ich es ja akzeptiert habe.
    Ich kann Verständnis aufbringen, wenn ich die Gründe des Sagens/Handelns kenne, aber was hilft das? Es ändert nichts an der Situation an sich, es ist geschehen was geschehen ist, es ist gesagt worden, was gesagt wurde. Man kann ja so auch vorsätzlichen Mord wie auch alles andere verstehen. Verständnis kann aber helfen, sich selbst vor der Ausführung solcher Handlungen zu schützen.


    Ich denke nicht, dass man alles hinnehmen muss und soll, nicht wie ein Schäfchen zum Schlachter geführt werden sollte, es ist unser Recht und unsere Pflicht, unser Leben zu leben und unsere Lebensbedingungen zu wahren, solange wir es nicht vorsätzlich zu Lasten anderer ausleben. Aber wir sollten uns stets gewahr sein, was es denn gilt zu verteidigen, ohne uns in eine Scheinwelt der Verdrängung (so empfinde ich jedenfalls manchmal, wenn es in Diskussionen um Bemerkungen der Selbstaufgabe des eigenen Seins geht) zu flüchten.


    Es geschieht sicher, dass auch unsere eigenen Handlungen den anderen Leid zufügen, und durch das Achtsamkeit-Trainig können wir das meisste verhindern.


    Ich empfinde das Nicht-Bewerten als einen enormen Schutzmechanismus für uns selbst,
    als eine Möglichkeit, ohne Zorn und Verzweiflung den Widrigkeiten unseres Lebens zu begegnen und in der Konsequenz auch nicht negativ zu reflektieren aufgrund unserer eigenen Emotionen.

    Und somit jeden Tag auf’s Neue zu versuchen, ein besserer Mensch zu sein, Schritt für Schritt, bevor man versucht die Buddha-Natur anzustreben...

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • Ich erkenne den Menschen und bewerte die Person. Wenn ich das nicht tue dann verliere ich mein Mitgefühl gegenüber dem Menschen.
    Im Vergewaltiger erkenne ich den Menschen doch die Bewertung der Person macht es mir möglich alles zu tun das die Person aus dem Verkehr zieht.
    Dadurch hat dieser Mensch die Möglichkeit seine Person zu erkennen und diese Person zu ändern.
    Die "Ich bin" Anhaftung zu verändern, vielleicht sogar sich als Mensch zu erkennen der diese Rolle/Person Vergewaltiger vernichtet.
    Wenn dem Menschen/Vergewaltiger das gelingt und ich mein Mitgefühl verloren habe werde ich auch den Menschen als Vergewaltiger erkennen und nicht mehr sehen das er eine Person war die ich verachten muss.
    Mitgefühl richtet sich immer auf das Wesen nicht auf das was es darstellt.
    Wenn ich den Menschen erkenne, als Wesen, dann erkenne ich auch die Person die er gerade spielt oder die er glaubt zu sein.

    2 Mal editiert, zuletzt von Noreply ()

  • Nachtrag: ein "besserer Mensch zu sein" klingt nach einer Bewertung an sich, ich meinte damit aber sich weiter zu entwickeln.
    :D

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • Tara4U:

    Nachtrag: ein "besserer Mensch zu sein" klingt nach einer Bewertung an sich, ich meinte damit aber sich weiter zu entwickeln.
    :D


    Es sagt aus das Du nicht den Menschen erkennst der nur Mensch sein kann. Der "bessere" Mensch heißt eigentlich nur das er, der Mensch, eine"bessere" Rolle spielen sollte, eine bessere Person sein sollte.
    Du bewertest eine Rolle und vergisst den Menschen. Die Rolle/die Person ist nie der Mensch.
    Er sollte eine bessere Person sein. Ein besserer Mensch als Mensch sein kann kein Mensch.

  • Zitat

    Es sagt aus das Du nicht den Menschen erkennst der nur Mensch sein kann. Der "bessere" Mensch heißt eigentlich nur das er, der Mensch, eine"bessere" Rolle spielen sollte, eine bessere Person sein sollte.
    Du bewertest eine Rolle und vergisst den Menschen. Die Rolle/die Person ist nie der Mensch.
    Er sollte eine bessere Person sein. Ein besserer Mensch als Mensch sein kann kein Mensch.


    Hallo,
    ich bin nicht ganz sicher, ob ich Dich richtig verstanden habe.
    Ich sehe den Menschen denke ich schon als Menschen, und ich sehe die Möglichkeit, dass sich der Mensch auch weiterentwickeln kann, in jeder Richtung...

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • Tara4U:
    Zitat

    Es sagt aus das Du nicht den Menschen erkennst der nur Mensch sein kann. Der "bessere" Mensch heißt eigentlich nur das er, der Mensch, eine"bessere" Rolle spielen sollte, eine bessere Person sein sollte.
    Du bewertest eine Rolle und vergisst den Menschen. Die Rolle/die Person ist nie der Mensch.
    Er sollte eine bessere Person sein. Ein besserer Mensch als Mensch sein kann kein Mensch.


    Hallo,
    ich bin nicht ganz sicher, ob ich Dich richtig verstanden habe.
    Ich sehe den Menschen denke ich schon als Menschen, und ich sehe die Möglichkeit, dass sich der Mensch auch weiterentwickeln kann, in jeder Richtung...


    Solange Du Menschen verbessern willst oder das sie besser werden sollten siehst Du nicht den Menschen. Du siehst das was Menschen darstellen/spielen/glauben zu sein.

    • Offizieller Beitrag
    Buddhist-NRW:

    Immer wieder höre ich, dass wir Buddhisten nichtbewerten sollen. Andererseits denk ich mal, dass das nicht geben kann. Wenn jemand mein Kind vergewaltigt, dann kann ich ja nicht nichtbewerten, weil dann kann ja so ein Täter weitermachen. Daher frage ich mich, ob das geht und wie es gehen könnte. Weiss da jemand mehr??


    Die Aussage, dass "Buddhisten nicht bewerten sollen" ist in der Form ein Unsinn !!!


    Normalerweise bewerten wir alles in der Welt, im Bezug auf unsere eigenen Wünsche. Je egoistischer man ist, desto stärker wird die Welt darauf reduziert inwiefern sie mir nützt/schadet/egal ist. Von daher verlieren, wenn man nicht so egoistisch ist, diese egoistischen Bewertungen ihr Gewicht.


    Das bedeutet aber jetzt nicht, dass deswegen alle Bewertungen und Unterschiede verschwinden würden. So ist im Buddhismus die Bewertung ob etwas heilsam oder unheilsam ist, sehr wichtig.


    Die Verallgemeinerung, dass es irgendwie erstrebenswert wäre, nichts zu bewerten, wäre ja die Auffoderung, sein Gehirn mit gekochten Gemüse zu ersetzten.

  • [*]

    Zitat

    Solange Du Menschen verbessern willst oder das sie besser werden sollten siehst Du nicht den Menschen. Du siehst das was Menschen darstellen/spielen/glauben zu sein.


    Da habe ich vermutlich den falschen Eindruck erweckt...
    Es ist ganz und gar nicht meine Absicht, Menschen zu verändern oder zu verbessern oder zu belehren (mal von Wissensvermittlung abgesehen, die ich aber nicht als Belehrung betrachte)


    Wenn jemand die Konsequenzen in Form einer Verhaltenänderung aufgrund meines Seins, also meiner Handlung und meines Denkens daraus zieht und sich in die eine oder andere Richtung entwickelt, ist/sind er/sie dafür selbst verantwortlich.

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • Tara4U:

    [*]

    Zitat

    Solange Du Menschen verbessern willst oder das sie besser werden sollten siehst Du nicht den Menschen. Du siehst das was Menschen darstellen/spielen/glauben zu sein.


    Da habe ich vermutlich den falschen Eindruck erweckt...
    Es ist ganz und gar nicht meine Absicht, Menschen zu verändern oder zu verbessern oder zu belehren (mal von Wissensvermittlung abgesehen, die ich aber nicht als Belehrung betrachte)


    Wenn jemand die Konsequenzen in Form einer Verhaltenänderung aufgrund meines Seins, also meiner Handlung und meines Denkens daraus zieht und sich in die eine oder andere Richtung entwickelt, ist/sind er/sie dafür selbst verantwortlich.


    Andere richten sich in ihrem Verhalten danach wie Du ihnen Erscheinst. Sie ziehen daraus ihre Schlüsse und passen ihr Verhalten an. Klappt es kommt es zu Harmonie klappt es nicht zu Ablehnung.
    Wissensvermittlung auch wenn sie keine Belehrung(was ist sie dann?) ist, hat immer auch eine Verhaltensänderung zur Folge. Entweder zum annehmen oder ablehnen oder ist gleichgültig.

  • Zitat

    Andere richten sich in ihrem Verhalten danach wie Du ihnen Erscheinst. Sie ziehen daraus ihre Schlüsse und passen ihr Verhalten an. Klappt es kommt es zu Harmonie klappt es nicht zu Ablehnung.


    genau das meinte ich ja ;)

    Zitat

    issensvermittlung auch wenn sie keine Belehrung(was ist sie dann?) ist, hat immer auch eine Verhaltensänderung zur Folge. Entweder zum annehmen oder ablehnen oder ist gleichgültig.


    hier bezog ich mich auf ganz praktische Wissensvermittlung, Anleitungen wenn gefragt, wie gesagt, in ganz praktischer HInsischt. Ja, und das führt auf jeden Fall zu einer Verhaltensänderung, weil man sich ja dann mit den Problemen des jeweiligen auseinandersetzt, der um Hilfe bittet. Diese kann er umsetzen und anwenden oder auch nicht. Aber auch hier bemühe ich mich einfach unaufdringlich und durch Vorleben zu vermitteln.
    Belehrungen sehe ich in andere Weise, autoritär und frei von Gelegenheit zu zweifeln.
    Aber auch hier ist es vielleicht eine subjektive Definition? Ich denke die Welt dreht sich auch ohne diese Feinheiten rapide weiter... :D


    Ich hoffe, ich konnte meine Ansicht nun deutlich machen

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit


  • Hast Du.
    liebe Grüße
    Helmut