Schlechtes Karma durch Reue loswerden???

  • hi leute also ich hab mir gedanken gemacht über karma allgemein und habe gelesen dass gebetsmühlen auch schlechtes karma "neutralisieren"
    ich bin zu der erkenntnis gekommen dass vllt durch tiefe reue negatives karma "unschädlich" gemacht werden kann.
    stimmt ihr dem zu oder ist das völliger schwachsinn??? :D

  • Hier ein sehr schöner Text, wie man Karma auflösen/abschwächen kann. So gesehen, könnte man Reue auch als Motivation/Startpunkt verstehen/nehmen, um seinen Geist zu entfalten, und sich so zunehmend vor Unheilsamen zu schützen.




    http://www.palikanon.com/angutt/a03_093-103.html

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • FreddyKruemel:

    hi leute also ich hab mir gedanken gemacht über karma allgemein und habe gelesen dass gebetsmühlen auch schlechtes karma "neutralisieren"
    ich bin zu der erkenntnis gekommen dass vllt durch tiefe reue negatives karma "unschädlich" gemacht werden kann.
    stimmt ihr dem zu oder ist das völliger schwachsinn??? :D


    Neutralisieren? Erinnert mich an christliche Sündenvergebung. Keine Ahnung, aber ich denke mal was getan wurde muss zur Auswirkung kommen. Die Frage ist nur, wie sehr man unter einer negativen Auswirkung leidet, das lässt sich meines Erachtens beeinflussen. Je weniger Identifikation, also "Ich" und "Mein", desto weniger leidet man darunter. In sich gehen und etwas tief bereuen kann wohl zur Einsicht verhelfen, so dass man den Fehler in Zukunft nicht mehr begeht. Es ist auch eine Art Demut damit verbunden, viel Unsinn macht man ja aus Stolz und Überheblichkeit.

  • Losang Lamo:


    Die Theravadins werden Dir was anderes erzählen. Da gehen die Meinungen etwas auseinander.


    Letztens hat ein Bhante bei einem Vortrag Reue als völlig unnötig abgelehnt. Vielleicht habe ich was missverstanden, aber damit kann ich mich so nicht anfreunden. Man soll nicht an Vergangenem hängen, ja, aber eine reinigende Wirkung hat Reue schon. Naja, ich bezeichne mich ja nicht als Theravadin, Theravada ist mir halt am Nächsten, ohne dass ich dogmatisch wirklich jedes kleine Detail annehme. Was hilft, wird gemacht.

  • FreddyKruemel:

    hi leute also ich hab mir gedanken gemacht über karma allgemein und habe gelesen dass gebetsmühlen auch schlechtes karma "neutralisieren"
    ich bin zu der erkenntnis gekommen dass vllt durch tiefe reue negatives karma "unschädlich" gemacht werden kann.
    stimmt ihr dem zu oder ist das völliger schwachsinn??? :D


    Hi & willkommen Freddy.


    Zu den Gebetsmühlen kann ich nichts sagen (benutze höchstens Kaffeemühlen).


    Was "schlechtes Karma neutralisieren" und Reue angeht. Reue kann ein reinigendes (neutralisierendes) Gefühl sein, ist aber in manchen Fällen auch ein Hindernis (für einen ruhigen Geist).


    Buddhas Empfehlung ist daher so zu leben, dass Reue nicht mehr nötig ist.


    Insofern setzt die Lehre des Buddha kein rückblickendes Schuldgefühl voraus, sondern ist allumfassend, nach vorne gerichtet & im Jetzt verankert.


    Grüße


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.


  • Danke nibbuti, hast du sehr gut erklärt. :)

  • Ah, Ihr Theravadins versteht nicht, was hier mit "Reue" gemeint ist.
    Im tibetischen Buddhismus wird es als etwas sehr Heilsames betrachtet. In keiner Weise geht es um irgend so einen christlichen Schuldkram, wie sofort immer gleich impliziert wird, sobald das Wort "Reue" auftaucht...


    Es ist eher ein Mittel, eine Art Entschlossenheit zu entwickeln. Eine schlechte Tat ist hier vergleichbar damit, wie wenn man versehentlich Gift geschluckt hat: in dem Moment, wo man begreift, was man getan hat, bereut man es zutiefst und würde es gern rückgängig machen. Da ist man schon jenseits von Schuld, welche vollkommen zweitrangig ist.
    Es geht darum, eine wirkliche Entschlossenheit zu entwickeln, es nicht wieder zu tun.
    Das wiederum ist ein freudiger Anlass! Man kann sich also über seine Reue wirklich freuen und sie beruhigt einen.
    Dies ist eine Denkart, wo ein Christ nicht mehr hinterherkommt. ;)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Reue ist ein gutes Zeichen, finde ich. Aber auch nur wenn man sie dann auch nutzt um sich zu entwickeln. Wenn man so bleibt wie man ist und immer wieder Dinge macht die man hinterher oder sogar währenddessen bereut, dann ist damit nicht viel gewonnen.


    Reue an sich ist nicht direkt heilsam, es hängt davon ab was man dann daraus macht.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
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  • Puggala Paññatti - Das Buch der Charaktere
    Fünfer-Darstellung - 5. Pañcakapuggalapaññatti


    260-264. Schuld und Reue


    260. Derjenige Mensch, welcher sich vergeht und Reue empfindet und nicht der Wirklichkeit gemäß jene Gemütserlösung und Weisheitserlösung kennt, wo ihm die aufgestiegenen üblen, unheilsamen Eigenschaften restlos schwinden, der ist also zu belehren: 'Es lebt da in dem Verehrten Wahn infolge Schuld, und Reuewahn kommt auf. Gut wäre es freilich, wollte der Verehrte den schuldhaften Wahn überkommen, den Reuewahn vertreiben und darauf das Gemüt und die Einsicht festigen: so würde der Verehrte jenem fünften Menschen genau gleich werden.'


    261. Derjenige Mensch, welcher sich vergeht, ohne Reue zu empfinden und nicht der Wirklichkeit gemäß jene Gemütserlösung und Weisheitserlösung kennt, wo ihm die aufgestiegenen üblen, unheilsamen Eigenschaften restlos schwinden, der ist also zu belehren: 'Es lebt da in dem Verehrten Wahn infolge Schuld, aber kein Reuewahn kommt auf. Gut wäre es freilich, wollte der Verehrte den schuldhaften Wahn überkommen und darauf das Gemüt und die Einsicht festigen: so würde der Verehrte jenem fünften Menschen genau gleich werden.'


    262. Derjenige Mensch, welcher sich nicht vergeht, aber Reue empfindet und nicht der Wirklichkeit gemäß jene Gemütserlösung und Weisheitserlösung kennt, wo ihm die aufgestiegenen üblen, unheilsamen Eigenschaften restlos schwinden, der ist also zu belehren: 'Es lebt da in dem Verehrten zwar kein Wahn infolge Schuld, doch Reuewahn kommt auf. Gut wäre es freilich, wollte der Verehrte den Reuewahn vertreiben und darauf das Gemüt und die Einsicht festigen: so würde der Verehrte jenem fünften Menschen genau gleich werden.'


    263. Derjenige Mensch, welcher sich zwar nicht vergeht und keine Reue empfindet, aber nicht der Wirklichkeit gemäß jene Gemütserlösung und Weisheitserlösung kennt, wo ihm die aufgestiegenen üblen, unheilsamen Eigenschaften restlos schwinden, der ist also zu belehren: ,Es lebt in dem Verehrten kein Wahn infolge Schuld, und kein Reuewahn kommt auf. Gut wäre es freilich, wollte der Verehrte das Gemüt und die Einsicht festigen: so würde der Verehrte jenem fünften Menschen genau gleich werden.'


    264. So nun erreichen diese vier Menschen, durch jenen fünften Menschen also ermahnt, also belehrt, einer nach dem anderen die Wahnerlöschung.


    Unter dem fünften Menschen ist selbstverständlich der vom Wahn bereits erloschene Vollkommen-Heilige zu verstehen.

  • Ich weiß nicht, was Ihr alle gegen Schuld habt?
    Natürlich lade ich Schuld auf mich, wenn ich z.B. wider besseren Wissens besoffen Auto fahre. Diese Schuld werde ich durch nichts los. Nichts macht es ungeschehen. Selbst wenn ich bereue, trage ich die Schuld weiter mit mir herum.
    In meinen Augen geht es nicht darum Schuld abzuschaffen, sondern sich zu verändern. Mit der Vergangenheit muss jeder leben.
    Vielleicht können mir die Opfer und die Angehörigen verzeihen, vielleicht kann ich mir selbst einmal verzeihen, aber die Schuld bleibt, auch wenn ich ein anderer Mensch werde.
    Dann gibt es noch das Mitgefühl, das die Schuld erträglich macht. Im Übrigen kann ich meine Schuld in Gottes Hände legen (das Universum, den Schwarm, was auch immer) und hoffen, dass durch meine Reue und Umkehr die Schuld sich im Laufe der Zeit verliert, d.h. sich durch die Änderung das Unheilsame irgendwie auflöst, also wirkungslos wird. Das ist dann die Aufgabe alle.
    "Und vergib uns, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern."


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • FreddyKruemel:


    stimmt ihr dem zu oder ist das völliger schwachsinn??? :D


    Reue kann produktiv sein: ich bereue eine unheilsame Tat und bemühe mich, mein Verhalten in Zukunft dementsprechend zu ändern.
    In diesem ganzen Prozess der Verhaltensänderung ist das Konzept von "Karma" ("gutes Karma", "schlechtes Karma") völlig überflüssig.


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Onda:


    In diesem ganzen Prozess der Verhaltensänderung ist das Konzept von "Karma" ("gutes Karma", "schlechtes Karma") völlig überflüssig.


    Onda


    Ach, die Auswirkungen der Handlungen auf unser eigenes Leben hältst du auch nur für ein (metaphorisch zu verstehendes) Konzept?

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Losang Lamo:

    Nein, kein Schwachsinn. Im Tibetischen Buddhismus ist "Reue", bzw "Bekennen und Bereuen", Punkt 1) der "Vier Kräfte zur Bereinigung". http://www.tibet.de/zeitschrif…0a5f6fcf72c408ee83442753a
    Die Theravadins werden Dir was anderes erzählen. Da gehen die Meinungen etwas auseinander.


    schließe mich Losang Lamo an !


    Unter tief empfundener Reue,
    fällt auch die Vergebung.


    Wer es an und in sich erlebt,
    schwächt übles Karma ab.
    Schon im hier und jetzt ist DAS erlebbar.


    LG

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Geronimo:
    Onda:


    In diesem ganzen Prozess der Verhaltensänderung ist das Konzept von "Karma" ("gutes Karma", "schlechtes Karma") völlig überflüssig.


    Onda


    Ach, die Auswirkungen der Handlungen auf unser eigenes Leben hältst du auch nur für ein (metaphorisch zu verstehendes) Konzept?


    Nein. Individuen sind dem Gesetz von Ursache und Wirkung unterworfen. Den Begriff "Karma" benötige ich da nicht. Handlung und Folge reicht mir.
    Karma ist irreführend. "Karma" kann man nicht "haben". Karma ist kein Gegenstand, den man besitzen könnte. Da gibt es niemanden, der etwas "besitzen" könnte. Da gibt es nichts, was "besessen" werden kann.


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Naja, aber irgendwer der sich Onda nennt schaut ja am Morgen in den Spiegel.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:

    Naja, aber irgendwer der sich Onda nennt schaut ja am Morgen in den Spiegel.


    Ja, da gibt es ein Phänomen, das ständig im Fluss ist und jeden morgen in den Spiegel schaut.
    Streng genommen schaut da am Mittwoch jemand anderer in den Spiegel als am Dienstag.
    Hier greift ein wenig das "nicht der selbe und doch kein anderer". Ein wenig, da ein solches Statement natürlich logischer Unfug ist.
    Das Phänomen Onda ist heute nicht mehr dasselbe wie das Phänomen Onda von gestern. Es ist nur hinreichend ähnlich, so dass man sagen kann: da ist Onda wieder.


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Onda:
    Geronimo:

    Naja, aber irgendwer der sich Onda nennt schaut ja am Morgen in den Spiegel.


    Ja, da gibt es ein Phänomen, das ständig im Fluss ist und jeden morgen in den Spiegel schaut.
    Ganz streng genommen schaut da am Mittwoch jemand anderer in den Spiegel als am Dienstag.
    Hier greift ein wenig das "nicht der selbe und doch kein anderer". Ein wenig, da ein solches Statement natürlich logischer Unfug ist.
    Das Phänomen Onda ist heute nicht mehr dasselbe wie das Phänomen Onda von gestern. Es ist nur hinreichend ähnlich, so dass man sagen kann: da ist Onda wieder.


    Onda


    Und dieser Fluss wird durch seine Handlungen beeinflusst. Karma muss man das nicht nennen, es ist ja auch nur ein anderes Wort für Ursache und Wirkung. Da machen wir hier im Westen doch sowieso viel zu viel Aufhebens drum. Dabei bedeutet es nur das normalste der Welt.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Danke Leute da habt ihr mir echt geholfen!!! :)
    Und das mit dem neutralisieren war auch nicht christlich gemeint, mir ist nur kein passender Ausdruck eingefallen :)
    Achja Geronimo wo hast du den Text her???

  • Die Reue ist ein erster Schritt um schlechtes Karma zu erkennen.
    Es wurde eine Handlung begangen die Unwohl-sein auslöst, betrachte ich die Ausführung der Handlung nehme ich Kontakt mit dem Gefühl auf.
    Nehme ich das Gefühl einfach so hin und betrachte nicht die Handlung wird sie sich weiter auswirken und sie wird Handlungen des Betroffenen auslösen die mich härter treffen.
    Auf die kann ich mit verweigern meiner Schuld oder mit bekennen meiner Schuld reagieren.
    Das Yi Ying zeigt ein sehr fein dereferenziertes System wie mit Makeln umgegangen werden sollte und es gibt genau an was geschieht wenn nicht sofort gegen einen begangenen Fehler vorgegangen wird.


    Wie kann ich Karma beenden?
    Sofortiges Bekennen meiner Motive die zu dieser fehlerhaften Handlung geführt haben.
    Wenn ich erwischt werde, keinen Widerstand, Bereuen zeigen. Nicht EnD-schuldigen. Falls es mir nicht leid tut es auch nicht behaupten, auch das muß bekannt werden!
    Wenn es mir leid tut dann sage ich das es mir leid tut, das es mich schmerzt. Tue ich das nicht kann ich nicht lernen diesen Fehler nicht noch einmal zu machen.
    Das Wort "Entschuldigung" ohne das ich mir wirklich bewußt bin das ich Schuld habe bringt nichts.
    "Das tut mir leid und ich werde versuche diesen Fehler nicht noch einmal zu machen." "Das tut mir Leid." mit wahrem Bezug zu meinen Schuldgefühlen macht ein Geschehen nicht ungeschehen doch es ermöglicht mir diese Art der Handlung nicht zu wiederholen. Gelingt es mir diese Handlung nicht zu wiederholen baut sich Schuld ab und bringt meist auch das Erkennen das es genau jetzt die Zeit war diesen Fehler zu machen ohne sich diesen Zeitpunkt schön zu denken:"Ich war eben so und das war da genau das was ich tun mußte!" Eine Handlung die schuldig fühlen macht ist immer eine falsche Tat, egal unter welchen Umständen.


    Ein echtes Problem ist das mir Schuld zugewiesen wird weil es für den Schuldigen bequem ist und er nicht bekennen muß das er der Schuldige ist.
    Dieses Problem hat dazu geführt das ich keinen Kontakt mehr zu meiner Familie habe. Ich bin heute im Frieden mit mir. Die Schuldigen gehen mir voll auf die Nerven wenn sie heute immer und immer wieder mir Schuld zuweisen die ich nicht habe oder mit ihrer Schuld kommen die ich ihnen immer und immer wieder vergeben habe. Ich habe Karma bearbeitet das ich nie hatte, doch ich war überzeugt davon das ich die mir aufgedrängte Schuld wirklich hatte.


    ..durch Reue loswerden???
    Nur wenn das bereuen nicht zum Hindernis wird! Reue ohne wirkliches bekennen das es leid tut ist behindernd. Nur das bekennen seines Leides an der eigenen Handlung schafft die Möglichkeit diese Handlung nicht zu wiederholen und somit die Schuld abzubauen.
    Karma baut sich nur ab durch Konfrontation mit der eigenen Persönlichkeit.
    liebe Grüsse
    Helmut

  • FreddyKruemel:

    Danke Leute da habt ihr mir echt geholfen!!! :)
    Und das mit dem neutralisieren war auch nicht christlich gemeint, mir ist nur kein passender Ausdruck eingefallen :)
    Achja Geronimo wo hast du den Text her???


    Pali Kanon. Enthält die ältesten Reden, die uns vom Buddha überliefert worden sind. Ich würde als Einstieg diesen Abschnitt empfehlen: http://www.palikanon.com/angutt/a.htm


    Ansonsten: http://www.palikanon.com

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • FreddyKruemel:

    hi leute also ich hab mir gedanken gemacht über karma allgemein und habe gelesen dass gebetsmühlen auch schlechtes karma "neutralisieren" ich bin zu der erkenntnis gekommen dass vllt durch tiefe reue negatives karma "unschädlich" gemacht werden kann. stimmt ihr dem zu oder ist das völliger schwachsinn??? :D


    Reue kann helfen, die fünf Hindernisse zu überwinden:



    Dann ist der Weg frei für das Verweilen in den Vertiefungen:


    Zitat

    "Freund, in der ersten Vertiefung sind fünf Faktoren überwunden und fünf Faktoren sind darin enthalten. Wenn da ein Bhikkhu in die erste Vertiefung eingetreten ist, ist Sinnesbegierde überwunden, Übelwollen ist überwunden, Trägheit und Mattheit ist überwunden, Rastlosigkeit und Gewissensunruhe ist überwunden und Zweifel ist überwunden; und es treten anfängliche Hinwendung des Geistes, anhaltende Hinwendung des Geistes, Verzückung, Glückseligkeit und Einspitzigkeit des Geistes auf. Auf diese Weise sind in der ersten Vertiefung fünf Faktoren überwunden und fünf Faktoren sind darin enthalten."


    (Majjhima Nikāya 43: Die längere Reihe von Fragen und Antworten - Mahāvedalla Sutta)


    Das Wiederum führt zum Aufhören von unheilsamen Absichten:



    In der zweiten Vertiefung dann hören auch heilsame Absichten auf:



    Dieses Aufhören von sowohl unheilsamen als auch heilsamen Absichten führt zur Vernichtung von Handlung (Karma):


    Zitat

    "Und was, Puṇṇa, ist Handlung, die weder dunkel, noch hell ist, mit weder-dunklem-noch-hellem Ergebnis, Handlung, die zur Vernichtung von Handlung führt [8]? Der Wille, der im Überwinden der Art von Handlung steckt, die dunkel, mit dunklem Ergebnis ist; und der Wille, der im Überwinden der Art von Handlung steckt, die hell, mit hellem Ergebnis ist; und der Wille, der im Überwinden der Art von Handlung steckt, die dunkel und hell, mit dunklem und hellem Ergebnis ist: dies nennt man Handlung, die weder dunkel, noch hell ist, mit weder-dunklem-noch-hellem Ergebnis, Handlung, die zur Vernichtung von Handlung führt."


    (Majjhima Nikāya 57: Der Asket mit der Hundeübung - Kukkuravatika Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • FreddyKruemel:

    hi leute also ich hab mir gedanken gemacht über karma allgemein und habe gelesen dass gebetsmühlen auch schlechtes karma "neutralisieren"


    Na ja ... das hängt vom Mahlwerkzeug der Gebetsmühlen ab. Pulverisieren sollte evtl. möglich sein und Karmastaub bläßt dann der Wind davon. 8)

  • Losang Lamo:

    Nein, kein Schwachsinn. Im Tibetischen Buddhismus ist "Reue", bzw "Bekennen und Bereuen", Punkt 1) der "Vier Kräfte zur Bereinigung". http://www.tibet.de/zeitschrif…0a5f6fcf72c408ee83442753a


    ja so ähnlich wie Beichte bei den Katholiken,


    Losang Lamo:


    Die Theravadins werden Dir was anderes erzählen. Da gehen die Meinungen etwas auseinander.


    na ja die Protestanten ... :lol:

  • Namaste!


    in den Schulen des japanischen Buddhismus gehört zu den Andachten zumeist auch das Sange-mon, der Reue-Vers.


    In der deutschen Übersetzung des Andachtsbuchs der Sôtô Shû lautet er:
    All mein vergangenes und schädliches Karma,
    geboren aus anfangsloser Gier, Hass und Verblendung,
    durch Körper, Sprache und Geist
    bekenne ich nun vollständig.


    Ich rezitiere diesen Vers jeden Abend.


    Dass ich allein damit "Schlechtes Karma" loswerde danke ich nicht.
    Negative Handlungen macht man nicht dadurch ungeschehen, dass man einfach einen Text rezitiert.
    Ursachenforschung - sozusagen -, und die Behebung der negativen Auswirkungen sind ebenso notwendig wie das reale Bemühen und die Motivation, die negativen Handlungen nicht zu wiederholen. Ellviral/Helmut hat das sehr schon erklärt.


    Der o. a. Text dient mir allerdings als "Glocke der Achtsamkeit" (um hier mal Thich Nhat Hanh's Terminus zu verwenden).
    Nachdem ich ihn rezitiert habe, vergegenwärtige ich, was ich am vergangenen Tag an negativen Handlungen ausgeführt habe.


    < gasshô >


    Benkei

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin