Welche Empfehlungen, Ratschläge und Ermahnungen gab Buddha?

  • Liebe Sangha,


    ich möchte mir gerne die Empfehlungen, Ratschläge und Ermahnungen Buddhas stärker bewusst machen. Natürlich fallen mir hier zunächst die Fünf Sílas ein, die - so sehe ich sie - die ethische Mindestbasis darstellen.


    -) Nicht zu töten (sondern Leben zu schützen).
    -) Unheilsame Rede (Lüge, Verleumdung, Tratsch, Zwietrach säen, u.ä.) zu meiden.
    -) Nicht Gegebenes nicht an mich zu nehmen (= Nicht stehlen oder betrügen; sondern Großzügigkeit üben).
    -) Keinen sexuellen Missbrauch zu verüben.
    -) Abstinenz von Alkohol und anderen bewusstseinstrübenden Substanzen (sondern Achtsamkeit und Meditation zu üben).


    Empfiehlt der Buddha die tägliche Meditation oder das tägliche/regelmäßige Lesen von Sutren? Ich fände es schön, wenn wir verschiedenste Ratschläge/Empfehlungen/Ermahnungen für das alltägliche Leben, die der Buddha geteilt hatte, hier sammeln könnten. :)


    Wohlwollen _()_

    Mögen alle Wesen frei sein von Gier, Hass und Verblendung.

  • Satipaṭṭhāna Sutta


    "Also geschah es bedingt durch dies, daß gesagt wurde: 'Ihr Bhikkhus, dies ist der Pfad, der ausschließlich zur Läuterung der Wesen führt, zur Überwindung von Kummer und Klagen, zum Verschwinden von Schmerz und Trauer, zum Erlangen des wahren Weges, zur Verwirklichung von Nibbāna - nämlich die vier Grundlagen der Achtsamkeit.'"



    Bei Vesālī, über die Achtsamkeit
    Also, ihr Mönche, bleibt der Mönch klar. Wie aber, ihr Mönche, bleibt der Mönch wohlbewußt? Da bleibt, ihr Mönche, der Mönch


    beim Kommen und Gehn wohlbewußt,
    beim Hinblicken und Wegblicken wohlbewußt,
    beim Neigen und Erheben wohlbewußt,
    beim Tragen des Gewandes und der Almosenschale des Ordens wohlbewußt,
    beim Essen und Trinken, Kauen und Schmecken wohlbewußt,
    beim Entleeren von Kot und Harn wohlbewußt,
    beim Gehn und Stehn und Sitzen,
    beim Einschlafen und Erwachen,
    beim Sprechen und Schweigen wohlbewußt.


    Also, ihr Mönche, bleibt der Mönch wohlbewußt. Klar, ihr Mönche, soll der Mönch verweilen, wohlbewußt: das haltet als unser Gebot.»


    Beim Bilva-Weiler


    «Darum aber, Anando,


    wahrt euch selber als Leuchte, selber als Zuflucht, ohne andere Zuflucht,
    die Lehre als Leuchte, die Lehre als Zuflucht, ohne andere Zuflucht.


    Wie aber, Anando, wahrt der Mönch sich selber als Leuchte, selber als Zuflucht, ohne andere Zuflucht, die Lehre als Leuchte, die Lehre als Zuflucht, ohne andere Zuflucht?


    Da wacht, Anando, der Mönch beim Körper über den Körper, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns;
    wacht bei den Gefühlen über die Gefühle, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns;
    wacht beim Bewusstsein über das Bewusstsein, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Regehrens und Bekümmerns;
    wacht bei den Geistobjekten über die Geistobjekte, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns.


    Also, Anando, wahrt der Mönch sich selber als Leuchte, selber als Zuflucht, ohne andere Zuflucht, die Lehre als Leuchte, die Lehre als Zuflucht, ohne andere Zuflucht.


    «Die also da, Anando, jetzt eben oder nach meinem Verscheiden, sich selber als Leuchte, selber als Zuflucht, ohne andere Zuflucht, die Lehre als Leuchte, die Lehre als Zuflucht, ohne andere Zuflucht, zu wahren verstehen: in solchem Anbetracht nur werden diese, Anando, Mönche sein, die da eifrige Übung lieben.»


    Die zur Erleuchtung gehörenden Dinge


    «Darum aber, ihr Mönche, habt ihr die Dinge, die von mir zur Durchschauung euch aufgewiesen wurden, wohl zu bewahren, zu behüten, zu üben und zu pflegen, auf daß dieses Asketentum seinen Lauf nehme, lange bestehen kann, daß es vielen zum Wohle, vielen zum Heile sei, aus Erbarmen zur Welt, zum Nutzen, Wohle und Heile für Götter und Menschen. Was sind das aber, ihr Mönche, für Dinge, die von mir zur Durchschauung euch aufgewiesen wurden, die ihr da wohl zu bewahren, zu behüten, zu üben und zu pflegen habt, auf daß dieses Asketentum seinen Lauf nehme, lange bestehen kann, daß es vielen zum Wohle, vielen zum Heile sei, aus Erbarmen zur Welt, zum Nutzen, Wohle und Heile für Götter und Menschen? Als wie da sind:


    die vier Grundlagen der Achtsamkeit, (satipatthana)
    die vier gewaltigen Kämpfe, (padhāna)
    die vier Machtgebiete, (iddhi pāda)
    die fünf Fähigkeiten, (bala)
    die fünf Vermögen,
    die sieben Erweckungen, (bojjhanga)
    der heilige achtfältige Weg (magga).
    Das sind, ihr Mönche, die Dinge, die von mir zur Durchschauung euch aufgewiesen wurden, die ihr da wohl zu bewahren, zu behüten, zu üben und zu pflegen habt, auf daß dieses Asketentum seinen Lauf nehme, lange bestehen kann, daß es vielen zum Wohle, vielen zum Heile sei, aus Erbarmen zur Welt, zum Nutzen, Wohle und Heile für Götter und Menschen.»
    Dann hat der Erhabene zu den Mönchen gesagt:


    «Wohlan denn, ihr Mönche, laßt euch gesagt sein: schwinden muß jede Erscheinung, unermüdlich mögt ihr da kämpfen;

  • ...und bestimmt hat er den Jungs und Mädels ans Herz gelegt, nicht soviel (totes) "Papier zu fressen", sondern auf das zu achten was in Ihnen selbst "steckt" : der wahre Dharma...:-)))))

  • Liebe Sangha!


    Vielen Dank für Deine Antwort, Sukha! Die erwähnten Empfehlungen kannte ich bisher nur teilweise. Mir erscheinen Teile dieser Empfehlungen allerdings gerade für Laien (und damit auch eine Vielzahl der Dharma-Praktizierenden) kaum umsetzbar (etwa Entsagung oder Abstehen von Sinneslust). Buddha richtet sich in den geposteten Sutren - wenn ich es richtig verstehe - hauptsächlich an Mönche. Welche Empfehlungen und/oder Ermahnungen an Laienanhänger/innen sind bekannt?


    samten:

    ...und bestimmt hat er den Jungs und Mädels ans Herz gelegt, nicht soviel (totes) "Papier zu fressen", sondern auf das zu achten was in Ihnen selbst "steckt" : der wahre Dharma...))))


    Was meinst du damit, Samten? Dass sich der Dharmapraktizierende eher auf seine Intuition verlassen sollte und weniger auf überlieferte Regeln oder Lehrtexte?


    Wohlwollen _()_

    Mögen alle Wesen frei sein von Gier, Hass und Verblendung.

  • Der Buddha richtete sich nicht an "Mönche" oder an "Laien" sondern an Menschen die Befreiung erlangen wollen. Warum sollte auch eine grundlegende Beschreibung des (geistigen und körperlichen) Verhaltens nicht auf Laien zutreffen? Wie sollte ohne (vorallem geistige und draus folgernde körperliche) Entsagung, bitte Befreiung möglich sein? Das geht nicht.
    Entsagung ist einer der essentiellsten Punkte der Lehre...

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Liebe Sangha!


    Maybe Buddha:

    Der Buddha richtete sich nicht an "Mönche" oder an "Laien" sondern an Menschen die Befreiung erlangen wollen. Warum sollte auch eine grundlegende Beschreibung des (geistigen und körperlichen) Verhaltens nicht auf Laien zutreffen? Wie sollte ohne (vorallem geistige und draus folgernde körperliche) Entsagung, bitte Befreiung möglich sein? Das geht nicht.
    Entsagung ist einer der essentiellsten Punkte der Lehre...


    Buddha richtet sich meines Wissens sehr wohl mit unterschiedlichen Reden an Laien oder Mönchen/Nonnen. Mit dem Wort "Entsagung" verbinde ich die komplette Herauslösung aus der Welt, der Rückzug möglichst alleine an einem einsamen Ort und ist bei mir stark mit Askese verbunden. An eine solche "Entsagung" bin ich nicht interessiert. Buddha lehnte die Askese - wie auch den Rausch nach sinnlichen Erlebnissen ab.


    Mein Ziel ist es aber nicht zu diskutieren und alles zu zerreden. Es ufert auf Buddhaland gerne mal in spitzfindige Diskussionen um Begriffe aus. Ich möchte einfach Texte und Sätze aus Sutren sammeln, die jeder und jede hier nachschlagen kann. Mein Vorschlag: Diskussionen darüber könnten in einem anderen Thread gemacht werden.


    Wohlwollen _()_

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  • Was meinst du damit, Samten? Dass sich der Dharmapraktizierende eher auf seine Intuition verlassen sollte und weniger auf überlieferte Regeln oder Lehrtexte?



    sagte der Buddha nicht selbst: dass man alles! Prüfen solle, bevor man etwas als "Wahr" anerkenne...? und wir sind wohl weitaus mehr, als nur "Wiederkäuer" von (totem) Papier.....


  • Entsagung an sich ist erstmal und vorallem etwas geistiges und nicht wirklich abhängig vom Ort.
    Du kannst in Las Vegas in einem Casino sein und völlig entsagen oder auch einsam im Wald und nicht entsagen.
    Es gibt ja hier oft die Diskusion ob "Kloster oder nicht" etc. bzw ob es einfacher ist als Mönch oder als Haushälter.
    Und dieses "Einfacher oder nicht" bezieht sich ja erstmal genau auf diese Entsagung. Sind die grösseren Versuchungen und Ablenkungen, nur eine grössere Herausforderung (so sagen die einen) oder sind sie eher hinderlich (so sagen die anderen)...


    Entsagung sehe ich als bemühtes Entgegenstehen dem "wollen"(Gier) und "nicht wollen" (Hass) gegenüber, aufgrund voN Achtsamkeit im Moment und der Einsicht in die Wirklichkeit der Dinge.
    Das ist völlig universell und etwas Grundsätzliches und Fundamentales in der Lehre und unabhängig von Geschlecht oder Status (Mönch/Laie)


    Das der Buddha für Mönche und Laien unterschiedliche Reden gehalten hat, ist klar. Er hat aber auch von Mönch zu Mönch unterschiedliche Reden gehalten, je nach wissensstand und erkenntnisgrad. Aber im Endeffekt sprach er zu Menschen die sich vom Leid befreien wollten.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Samten:

    Was meinst du damit, Samten? Dass sich der Dharmapraktizierende eher auf seine Intuition verlassen sollte und weniger auf überlieferte Regeln oder Lehrtexte?



    sagte der Buddha nicht selbst: dass man alles! Prüfen solle, bevor man etwas als "Wahr" anerkenne...? und wir sind wohl weitaus mehr, als nur "Wiederkäuer" von (totem) Papier.....


    Wohlwollen:
    Intuition und prüfen sind aber 2 verschiedene Schuhe. Intuition kann sehr oft extrem Ego-gesteuert sein und wenig heilsam.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Dana - Sila - Bhavana ..... die Grundpfeiler für Laien
    (Führt aber selten zur vollkommenen Befreiung. Führt aber mit Sicherheit zu einem glücklicheren Leben :) )


    Meiner Meinung nach kann man das Wort "Mönch" in den Lehrreden auch immer mit dem Wort "Mensch" austauschen, außer es geht um Ordensinternas.


    A.XI.12-13 Rechte Betrachtungen für Hausleute I-II


    Einst weilte der Erhabene im Lande der Sakyer, im Feigenbaumkloster (Nigrodharama) bei Kapilavatthu. (Zusatz in Text 13: Damals nun war gerade der Sakyer Mahānāma von einer Krankheit genesen.) Zu jener Zeit aber waren zahlreiche Mönche damit beschäftigt, für den Erhabenen Gewänder anzufertigen; denn, wenn die Gewänder fertig waren, wollte sich der Erhabene, nach Ablauf der drei Regenmonate, auf die Wanderung begeben. Der Sakyer Mahānāma erfuhr dies und begab sich zum Erhabenen. Dort angelangt begrüßte er den Erhabenen ehrfurchtsvoll und setzte sich zur Seite nieder. Seitwärts sitzend sprach er zum Erhabenen also:


    »Erfahren habe ich, o Herr, daß zahlreiche Mönche damit beschäftigt sind, für den Erhabenen die Gewänder anzufertigen, und daß der Erhabene, wenn die Gewänder fertig sind, nach Ablauf der drei Regenmonate, sich auf die Wanderung begeben will. Die wir, o Herr, uns mit vielerlei Dingen beschäftigen, welche Beschäftigung ziemt sich wohl für uns?«


    »Recht so, recht so, Mahānāma! Gut steht es euch edlen Söhnen an, daß ihr zum Vollendeten kommt und ihn darüber befragt. Der Vertrauensvolle, Mahānāma, ist erfolgreich, nicht der Vertrauenslose; der Willensstarke ist erfolgreich, nicht der Träge; der Achtsame ist erfolgreich, nicht der Unachtsame; der Gesammelte ist erfolgreich, nicht der Ungesammelte; der Weise ist erfolgreich, nicht der Unweise. Sobald du aber, Mahānāma, in diesen fünf Eigenschaften gefestigt bist, magst du weiterhin noch sechs Dinge entfalten.


    Da, Mahānāma, magst du des Vollendeten gedenken: 'Dies, wahrlich, ist der Erhabene; er ist der Heilige, Vollkommen Erleuchtete, der im Wissen und Wandel Bewährte, der Gesegnete, der Kenner der Welt, der unvergleichliche Lenker führungsbedürftiger Menschen, der Meister der Götter und Menschen, der Erleuchtete, der Erhabene. Zu einer Zeit aber, Mahānāma, wenn der edle Jünger des Vollendeten gedenkt, da ist sein Geist weder von Gier umsponnen, noch von Haß und Verblendung umsponnen; und angesichts des Vollendeten ist sein Geist zu solcher Zeit recht gerichtet. Recht gerichteten Geistes aber, Mahānāma, gewinnt der edle Jünger Begeisterung für das Ziel, Begeisterung für die Lehre, gewinnt er Freude an der Lehre. Im Freudigen aber erhebt sich Verzückung; verzückten Geistes beruhigt sich das Innere; im Inneren beruhigt, empfindet er Glück, und des Glücklichen Geist sammelt sich.
    Von diesem edlen Jünger heißt es, daß er unter der verkehrt gerichteten Menschheit im Besitze des Rechten weilt; daß er unter der leidenden Menschheit leidlos weilt. In den Strom der Lehre eingetreten, entfaltet er die Betrachtung über den Erleuchteten.
    Auch beim Gehen, Mahānāma, magst du diese Betrachtung über den Erleuchteten üben; beim Stehen magst du sie üben; beim Sitzen magst du sie üben; beim Liegen magst du sie üben; auch während du deiner Beschäftigung nachgehst, magst du sie üben; auch während du im Hause voller Kinder wohnst, magst du sie üben.


    Fernerhin, Mahānāma, magst du der Lehre gedenken: »Wohl verkündet ist vom Erhabenen die Lehre; sie ist klar sichtbar, unmittelbar wirksam, einladend: 'Komm und sieh'!', zum Ziele führend, den Verständigen, jedem für sich, verständlich.« Zu einer Zeit aber, Mahānāma, wenn der edle Jünger der Lehre gedenkt, da ist sein Geist weder von Gier umsponnen, noch von Haß und Verblendung umsponnen; und angesichts der Lehre ist sein Geist zu solcher Zeit recht gerichtet. Recht gerichteten Geistes aber, Mahānāma, gewinnt der edle Jünger Begeisterung für das Ziel, Begeisterung für die Lehre, gewinnt er Freude an der Lehre. Im Freudigen aber erhebt sich Verzückung; verzückten Geistes beruhigt sich das Innere; im Inneren beruhigt, empfindet er Glück, und des Glücklichen Geist sammelt sich.


    Von diesem edlen Jünger heißt es, daß er unter der verkehrt gerichteten Menschheit im Besitze des Rechten weilt; daß er unter der leidenden Menschheit leidlos weilt. In den Strom der Lehre eingetreten, entfaltet er die Betrachtung über die Lehre.


    Auch beim Gehen, Mahānāma, magst du diese Betrachtung über die Lehre üben; beim Stehen magst du sie üben; beim Sitzen magst du sie üben; beim Liegen magst du sie üben; auch während du deiner Beschäftigung nachgehst, magst du sie üben; auch während du im Hause voller Kinder wohnst, magst du sie üben.


    Fernerhin, Mahānāma, magst du der Mönchsgemeinde gedenken: 'Gut wandelt die Jüngergemeinde des Erhabenen, gerade wandelt die Jüngergemeinde des Erhabenen, auf dem rechten Pfade wandelt die Jüngergemeinde des Erhabenen; geziemend wandelt die Jüngergemeinde des Erhabenen, als da sind: die vier Paare der Heiligen, die acht Arten der Heiligen. Dies ist die Jüngergemeinde des Erhabenen. Würdig ist sie des Opfers, würdig der Gastspende, würdig der Gaben, würdig des ehrfurchtsvollen Grußes, der beste Boden in der Welt für gute Werke.' Zu einer Zeit aber, Mahānāma, wenn der edle Jünger der Mönchsgemeinde gedenkt, da ist sein Geist weder von Gier umsponnen, noch von Haß und Verblendung umsponnen; und angesichts der Mönchsgemeinde ist sein Geist zu solcher Zeit recht gerichtet. Recht gerichteten Geistes aber, Mahānāma, gewinnt der edle Jünger Begeisterung für das Ziel, Begeisterung für die Lehre, gewinnt er Freude an der Lehre. Im Freudigen aber erhebt sich Verzückung; verzückten Geistes beruhigt sich das Innere; im Inneren beruhigt, empfindet er Glück, und des Glücklichen Geist sammelt sich.


    Von diesem edlen Jünger heißt es, daß er unter der verkehrt gerichteten Menschheit im Besitze des Rechten weilt; daß er unter der leidenden Menschheit leidlos weilt. In den Strom der Lehre eingetreten, entfaltet er die Betrachtung über die Mönchsgemeinde.


    Auch beim Gehen, Mahānāma, magst du diese Betrachtung über die Mönchsgemeinde üben; beim Stehen magst du sie üben; beim Sitzen magst du sie üben; beim Liegen magst du sie üben; auch während du deiner Beschäftigung nachgehst, magst du sie üben; auch während du im Hause voller Kinder wohnst, magst du sie üben.


    Fernerhin, Mahānāma, magst du der eigenen Sitten gedenken, der ungebrochenen, unverletzten, unbefleckten, unverdorbenen, befreienden, von Verständigen gepriesenen, die unbeeinflußbar sind und die geistige Sammlung fördern. Zu einer Zeit aber, Mahānāma, wenn der edle Jünger der Sittlichkeit gedenkt, da ist sein Geist weder von Gier umsponnen, noch von Haß und Verblendung umsponnen; und angesichts der Sittlichkeit ist sein Geist zu solcher Zeit recht gerichtet. Recht gerichteten Geistes aber, Mahānāma, gewinnt der edle Jünger Begeisterung für das Ziel, Begeisterung für die Lehre, gewinnt er Freude an der Lehre. Im Freudigen aber erhebt sich Verzückung; verzückten Geistes beruhigt sich das Innere; im Inneren beruhigt, empfindet er Glück, und des Glücklichen Geist sammelt sich.


    Von diesem edlen Jünger heißt es, daß er unter der verkehrt gerichteten Menschheit im Besitze des Rechten weilt; daß er unter der leidenden Menschheit leidlos weilt. In den Strom der Lehre eingetreten, entfaltet er die Betrachtung über die Sittlichkeit.


    Auch beim Gehen, Mahānāma, magst du diese Betrachtung üben; beim Stehen magst du sie üben; beim Sitzen magst du sie üben; beim Liegen magst du sie üben; auch während du deiner Beschäftigung nachgehst, magst du sie üben; auch während du im Hause voller Kinder wohnst, magst du sie üben.


    Fernerhin, Mahānāma, magst du der eigenen Freigebigkeit gedenken: 'Heil mir! Gut hab' ich's getroffen, daß ich inmitten der vom Laster des Geizes umsponnenen Menschheit mit einem vom Laster des Geizes freien Herzen im Hause lebe, freigebig, mit offenen Händen, zum Geben geneigt, den Bedürftigen zugetan, am Austeilen von Gaben Freude habend.' Zu einer Zeit aber, Mahānāma, wenn der edle Jünger der Freigebigkeit gedenkt, da ist sein Geist weder von Gier umsponnen, noch von Haß und Verblendung umsponnen; und angesichts der Freigebigkeit ist sein Geist zu solcher Zeit recht gerichtet. Recht gerichteten Geistes aber, Mahānāma, gewinnt der edle Jünger Begeisterung für das Ziel, Begeisterung für die Lehre, gewinnt er Freude an der Lehre. Im Freudigen aber erhebt sich Verzückung; verzückten Geistes beruhigt sich das Innere; im Inneren beruhigt, empfindet er Glück, und des Glücklichen Geist sammelt sich.


    Von diesem edlen Jünger heißt es, daß er unter der verkehrt gerichteten Menschheit im Besitze des Rechten weilt; daß er unter der leidenden Menschheit leidlos weilt. In den Strom der Lehre eingetreten, entfaltet er die Betrachtung der Freigebigkeit.


    Auch beim Gehen, Mahānāma, magst du diese Betrachtung üben; beim Stehen magst du sie üben; beim Sitzen magst du sie üben; beim Liegen magst du sie üben; auch während du deiner Beschäftigung nachgehst, magst du sie üben; auch während du im Hause voller Kinder wohnst, magst du sie üben.


    Fernerhin, Mahānāma, magst du der Gottheiten gedenken:


    'Es gibt da die vier Großen Götterkönige,
    es gibt die Götter der Dreiunddreißig,
    es gibt die Yama-Götter,
    die Seligen Götter,
    die schöpfungsfreudigen Götter,
    die über die Erzeugnisse anderer verfügenden Götter,
    die Götter der Brahmawelt,
    und es gibt noch Götter darüber hinaus.


    Das Vertrauen, von dem erfüllt jene Gottheiten, von hier abgeschieden, dort wiedererschienen sind, ein solches Vertrauen eignet auch mir. Die Sittlichkeit - das Wissen - die Freigebigkeit - die Weisheit, von der erfüllt jene Gottheiten, von hier abgeschieden, dort wiedererschienen sind, solche Sittlichkeit, solches Wissen, solche Freigebigkeit und solche Weisheit eignet auch mir.' Zu einer Zeit aber, Mahānāma, wenn der edle Jünger dieser Eigenschaften gedenkt, die ihm selber und den Gottheiten eignen, da ist sein Geist weder von Gier umsponnen, noch von Haß und Verblendung umsponnen; und angesichts der Gottheiten ist sein Geist zu solcher Zeit recht gerichtet. Recht gerichteten Geistes aber, Mahānāma, gewinnt der edle Jünger Begeisterung für das Ziel, Begeisterung für die Lehre, gewinnt er Freude an der Lehre. Im Freudigen aber erhebt sich Verzückung; verzückten Geistes beruhigt sich das Innere; im Inneren beruhigt, empfindet er Glück, und des Glücklichen Geist sammelt sich.

  • Wohlwollen:

    Mein Ziel ist es aber nicht zu diskutieren und alles zu zerreden. Es ufert auf Buddhaland gerne mal in spitzfindige Diskussionen um Begriffe aus. Ich möchte einfach Texte und Sätze aus Sutren sammeln, die jeder und jede hier nachschlagen kann. Mein Vorschlag: Diskussionen darüber könnten in einem anderen Thread gemacht werden.


    Ich möchte alle Bitten, den Wunsch des Threaderöffners zu respektieren!

  • Folgende Punkte würde ich noch hinzufügen:
    - Achtsamkeit, möglichst häufig wecken und aurecht erhalten.
    - Niemandem absichtlich Schaden (siehe Silas: Rechte Rede, Rechtes Handeln, Rechtes Wandeln/Lebenserwerb)
    - Lesen oder rezitieren von buddhistischen Schriften, Kommentar Literatur, Versen etc.
    - Meditieren
    - sich öfters, am besten in allen Dingen und Situationen, gewisse Sachen in den Geist rufen, wie Vergänglichkeit, Bedingtheit, Leerheit, Leiden, Selbstlosigkeit usw.
    - versuchen einen starken Willen zu entwickeln was die Entsagung betrifft und auch wenn man gewissen Dingen nicht komplett entsagen kann, diese doch zumindest ein wenig zu reduzieren oder aufzuschieben (und sich dann allmälig steigern)
    - Retreats besuchen, oder sich ein bis zwei mal im Jahr versuchen für 1-2 Wochen zurückzuziehen und sich komplett dem Dhamma zu widmen.
    - versuchen Gleichmut, Mitgefühl und Großzügigkeit zu entwickeln


    Zusammenfassend:
    Die beste Basis bietet doch immer noch der achtfache Pfad!
    Da ist eigentlich alles drin was man braucht, wie ich finde...

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Liebe Sangha!


    Zitat

    Entsagung sehe ich als bemühtes Entgegenstehen dem "wollen"(Gier) und "nicht wollen" (Hass) gegenüber, aufgrund voN Achtsamkeit im Moment und der Einsicht in die Wirklichkeit der Dinge.
    Das ist völlig universell und etwas Grundsätzliches und Fundamentales in der Lehre und unabhängig von Geschlecht oder Status (Mönch/Laie)


    Das ist eine interessante Sichtweise. So hatte ich Entsagung bisher nicht verstanden.



    Eine sehr schöne Zusammenfassung, Maybe Buddha!


    Vielen herzlichen Dank für das Sutra "Rechte Betrachtung für Hausleute" - nach solchen Sutren suche ich, Sukha! :)


    Wohlwollen _()_

    Mögen alle Wesen frei sein von Gier, Hass und Verblendung.

  • Zitat

    "Was das angeht, Bāhiyer, kannst du dich so üben: 'Gesehenes gelte dir nur als Gesehenes, Gehörtes nur als Gehörtes, sinnlich Erfahrenes nur als sinnlich Erfahrenes, Erkanntes nur als Erkanntes.' So kannst du dich üben, Bāhiyer. Wenn dir Gesehenes nur als Gesehenes, Gehörtes nur als Gehörtes gelten wird sinnlich Erfahrenes nur als sinnlich Erfahrenes, Erkanntes nur als Erkanntes, dann, bist 'du' nicht 'dort' Bāhiyer, dann ist 'das' nicht 'deine' Sache, dann Bāhiyer, bist 'du' weder 'hier' noch 'jenseits' noch 'dazwischen': Das eben ist das Ende des Leidens. "[18]


    http://palikanon.com/khuddaka/udana/ud_1.htm


    8)

  • Was du hast mit deinem "toten Papier". Wenn mir jemand sagt das es da einen Baum mit besonders leckeren Mangos gibt, und ich mir eine Wegbeschreibung geben lasse, dann wäre es ja auch komisch wenn ich da nicht wenigstens mal hingehen würde, wenn mir Mangos etwas bedeuten. Wie würde ich denn sonst darauf stoßen, wenn nicht durch absoluten Zufall?


    Und so wurde uns nun einmal eine Landkarte des Geistes überliefert. Warum sollten wir sie nicht nutzen? Du denkst vielleicht das man auf all das auch selbst kommen könnte, aber da bin ich doch sehr skeptisch. Nicht umsonst sind alle Verwirklichten der letzten 2500 Jahre ihren Vorgängern zu höchstem Dank verpflichtet.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Samten:

    'n kleines bisschen Humor, zusammen mit -etwas- Phantasie bringen einen manchmal wirklich weiter.....


    Das ist so 'ne Sache die mit Worten im Internet selten richtig gut funktioniert. Hier nehm' ich prinzipiell alles erst einmal ernst, da hier viele Menschen herkommen die wirklich ernsthaft auf der Suche sind.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Samten:

    'n kleines bisschen Humor, zusammen mit -etwas- Phantasie bringen einen manchmal wirklich weiter.....


    Dankbarkeit für die Lehre (egal ob in 'Toter Baum'-Format) bringt einen jedesmal wirklich weiter.


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Meditation, so wie Buddha sie gelehrt hat, ist die wichtigste "Form" der Entsagung;
    durch rechte Sammlung entsteht auch rechte Einsicht und rechte Sittlichkeit.
    Die Entsagung eines Haushälters muß immer auch mit Meditation einhergehen
    und zwar ganz zentral und nicht als Hobby oder zur Entspannung.
    Es ist schwer solche Minuten und Stunden in den Alltag einzubauen, aber schon
    der hartnäckige Versuch und das Dabeibleiben ist Entsagung.
    Studium, Dana und Rezitation sind Werkzeuge, sie öffnen den Zugang zur rechten Sammlung,
    wenn sie konkretisiert angewendet werden, also zielgerichtet, wenn ich darin Antworten
    finde auf Fragen zu Genauigkeit und Anwendung; wenn sie das Bewusstsein erweitern
    und schließlich zusammenziehen auf einen Punkt.
    Man muß verstehen, daß die "Analysen und Synthesen" der Sutras von Menschen mit
    Erleuchtungsgeist geäußert wurden, darum ist diese "Wissenschaft des Geistes" auch so perfekt.
    Sie entstammt der Hellblick-Einsicht aus den Vorgängen und Notwendigkeiten... und
    nicht einem rationalem, dualistischem Verständnis.
    Sittlichkeit, Gabe und Sila scheitern, wenn diese Dinge nicht ihren Nährboden in der achtsamen Sammlung haben.


  • Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot


  • mich erinnert dies an die
    10 Gebote


    mich ermahnt die Bergpredigt
    meines Herrn Jesus Christus daran,
    woran ike mir zu halten habe !


    LG

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler