Referat Tantrayana - Tibetischer Buddhis

  • Hi Leute,


    ich muss bald ein Referat über den Tantrayana und dem tibetischen buddhismus halten.


    Jetzt wollte ich euch fragen, ob der Tantrayana bzw. der Tibetische buddhismus eine unterform des Vajrayana ist? Also könnte ich mein Hauptschwerpunkt auf den Vajrayana setzten? Die anderen beiden grpßen Schulen des Buddhismus bearbeiten welche vor mir.


    Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir kurz aufschreibt, wo die unterschiede sind zwischen dem Vajrayana, dem tibetischen und dem Tantrayna.


    Viele Grüße

  • Wuehl Dich mal durch die Abteilung “Tibetischer Buddhismus“ hier.


    Die Beitraege von KDR und Dorje Sema sind ausserordntlich komptent.
    In Sachen Unterabteilungen ist die Folge etwa so:
    Mahayana --> tibetischer Buddhismus--> Vajrayana und Tantrayana (ist, glaub ich, das gleiche)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Ah, Du bist ja der Selbe, der diese Frage hier gestellt hat: http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=14&t=7661


    Ja, KDR hat es erklärt. Tantrayana und Vajrayana sind zwei Worte für die gleiche Lehre.


    Unter dem Dach des "Mahayana-Buddhismus" finden sich viele verschiedene Richtungen wie Zen, Amithaba-Buddhismus, tibetischer Buddhismus usw usf.


    Im tibetischen Buddhismus gibt es dann erstens die Sutra-Lehre und zweitens weiterführend den Vajrayana. Man unterteilt also in "Sutra" und "Tantra".


    Mehr Infos vielleicht hier:


    Buddhistische Linien-Lehrsysteme\Etymologie\\ Definition


    Tantra in Tibet


    ...und was Wikipedia so darüber weiß


    Meine persönliche Meinung ist, dass Du kaum ein gutes, verständliches und gleichzeitig inhaltlich korrektes Referat darüber kurz mal abliefern können wirst. Da studieren und meditieren andere Leute Jahre und Jahrzente drüber. Ich würd mich an Deiner Stelle auf eine Übersicht beschränken und es dann gut sein lassen.


    Hier, diese Seite ist auch extrem informativ:
    http://www.berzinarchives.com/…basic_forms_buddhism.html

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Hi!


    Vielen Dank für eure Antworten!


    Was mich noch ein bisschen verunsichert, ist dass ich hier gerade ein Religions-Lexikon vor mir habe, worin steht: "..der Tibetische Buddhismus, auch Vajarana genannt..."
    wiederum habe ich ein anderen Text gefunden worin steht "Ein weiterer Name für Vajrayana ist Tantra" was ja auch eure These unterstützen würde, dass Tantrayana und Vajarana das gleiche sind.


    Könnt ihr mir dazu noch 2-3 Sätze schrieben oder ist das, was im Lexikon steht einfach falsch? (Wobei mich das wundern würde, weil das eine beliebte Lektüre ist)


    Ich würde mich über weitere Nachrichten sehr freuen!!!

  • Der Vajrayana ist ein Aspekt des tibetischen Buddhismus.
    Der Satz aus Deinem Religionslexikon ist schlampig. Wie wenn man sagt “Geschichte ist das Mittelalter.“

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Tja liebe Losang, was sagt bzw. schreibt 'man' dazu, nur allzu leider hat der gute damit nicht nur Unrecht, hätte er doch im Zusammenhang »historisch betrachtet « geschreibselt. :idea::lol:


    Übrigens vielen sehr lieben Dank an Dich für das Kompliment an meine Wenigkeit und an KDR, gibt es doch auch hier ein sehr anfangs und endloses wunderschönes Meisterwerk in seiner gesamten Komposition.
    , 'man' sollte die MUße und Zeit haben sich dieses selbst und zeitlose Meisterwerk zu Gemüte zu führen bzw. auch zu lassen, apropos heutiges Mittelalter
    »...assez bien liés, tant entre ux qu'avec les opinions.. « . Danke Losang!


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema

  • Hallo,


    der Beitrag ist schon älter, aber hat zufällig jemand ein aktuelles Referat dazu oder hat mal eine Hausaufgabe machen müssen die benotet worden ist? In zwei Wochen muß ich ein Referat bei meinem Lehrer halten der etwas genau ist... hab zwat schon einige Referate gefunden auf e-hausaufgabe aber die sind alle nicht aktuell.... hier sind zwar auch einige zu finden https://www.pausenhof.de/referate/buddhismus.html aber auch nicht aktuell.


    Also falls jemand was hat, gerne als PM .


    Danke euch :)

  • Eine Quelle für viele spezielle für die Schule aufbereitete kostenlose Infos ist http://buddhismus-schule.de Wichtig: vieles ist zwar möglichst neutral gehalten, aber doch aus dem Blickwinkel des Mahayana / Vajrayana geschrieben. Nie nur eine Quelle verwenden, suche Dir noch andere Blickwinkel...

  • die Webseite http://www.buddhismus-schule.de halte ich für überhaupt nicht geeignet, da sie viele fehlerhafte und ungenaue Angaben enthält. Die 56 Mitarbeiter der Webseite sind auch allesamt Schüler und Anhänger von Ole Nydahl und geben nur dessen eigene Meinung und Sichtweise wieder, die von keiner anderen traditionellen (tibetisch)-buddhistischen Schule als authentischer Buddhismus anerkannt wird. So werden dann auch immer nur die Theorien des Diamantweges von Ole Nydahl als umunstössliche Wahrheit angegeben und die anderen Theorien und Sichtweisen, die es in den traditionellen Schulen gibt, völlig ignoriert und verschwiegen.
    Als Beispiel einige Begriffe aus dem Glosar:
    Dalai Lama: im Exil lebender König von Tibet, gleichzeitig einer der ranghöchsten spirituellen Meister Tibets, steht der Gelug-Tradition am nächsten.
    Hinweis: Der jeweilige Dalai Lama war und ist nie der König von Tibet gewesen und steht nicht der Gelug-Tradition nahe, sondern ist fester Bestandteil dieser Tradition.


    Diamantweg (skt.: vajrayana, tib.: dorje thegpa): heute identisch mit den praxisorientierten Schulen des tibetischen Buddhismus und mit dem Tantra- oder Mantra-Fahrzeug; unterscheidet sich vom
    allgemeinen Großen Fahrzeug vor allem durch die kraftvollen Methoden der Identifkation mit
    Erleuchtung.
    Hinweis: Vajrayana bedeutet wörtlich unzerstörbarer, harter, unnachgiebiger Weg oder Fahrzeug. Ausserdem gibt es diese Lehren nicht nur im tibetischen Buddhismus, sondern auch im chinesischen, japanischen, vietnamesischen und koreanischen Buddhismus, wovon allerdings die Schüler von Ole Nydahl nie etwas gehört zu haben scheinen. Diese Lehren unterscheiden sich auch nicht vom Mahayana, sondern gehören zu diesen Lehren und die Lehren und Methoden des Mahayana sind genauso "kraftvoll" wie die Lehren und Methoden des Theravada als auch des Vajrayana.


    Fazit: "Der Buddhismus in seiner Ganzheit" ist dies sicherlich NICHT und es wurde nicht "Im Falle der Wahl, aus der Sicht des Diamantweg-Buddhismus geschrieben" sondern IMMER!

  • Ich denk mal laut ;)


    verrückter-narr:

    die Webseite http://www.buddhismus-schule.de halte ich für überhaupt nicht geeignet, da sie viele fehlerhafte und ungenaue Angaben enthält.


    Ich denke, dass es v.a. vereinfacht ist, für die Zielgruppe verfasst. Ich denk da muss man andere Ansprüche stellen. Wobei es sicherlich Punkte gibt, wo es wirklich falsch ist oder man auch präziser hätte vereinfachen können. Trotzdem bin ich der Meinung, dass das eine sehr wertvolle Quelle ist, wenn man etwas für die Schule braucht. Als einzige Quelle sollte man es nicht verwenden. Aber das habe ich ja alles schon geschrieben.


    Zitat

    Die 56 Mitarbeiter der Webseite sind auch allesamt Schüler und Anhänger von Ole Nydahl und geben nur dessen eigene Meinung und Sichtweise wieder, die von keiner anderen traditionellen (tibetisch)-buddhistischen Schule als authentischer Buddhismus anerkannt wird.


    Ja, dass es ein Projekt des Diamantweg ist, ist ja transparent. Dass aber die Meinung und Sichtweise des Diamantweg von keiner anderen tibetischen Schule als authentischer Buddhismus anerkannt wird ist eine blosse Behauptung, und diese Behauptung ist falsch. Kritik gibt es sicherlich viel, aber einiges davon hat auch Ursachen jenseits der Sache. Neid um die Zahl der Schüler, während andere Lamas ihre Spenden nicht zusammen bekommen, um überhaupt etwas machen zu können. (Was ich per se auch nicht gut finde) Dann die bewusste Aufgabe vieler traditioneller Elemente, was die traditionelleren Lehrer mit Sicherheit nicht gut finden. Was aber nicht heissen muss, dass die Lehre deswegen nun falsch wäre. Solche Prozesse der Anpassung an andere Kulturen hat der Buddhismus immer wieder erfolgreich vollzogen. (In dieser Anpassung an den "Westen" sehe ich einen der Hauptgründe für den Erfolg, es scheint ja einen Nerv zu treffen)


    Zitat

    Dalai Lama: im Exil lebender König von Tibet, gleichzeitig einer der ranghöchsten spirituellen Meister Tibets, steht der Gelug-Tradition am nächsten.
    Hinweis: Der jeweilige Dalai Lama war und ist nie der König von Tibet gewesen und steht nicht der Gelug-Tradition nahe, sondern ist fester Bestandteil dieser Tradition.


    König: das ist ein Feilschen um Begriffe. Im Grunde war Tibet ein klösterlich-feudales System. Aber man hätte besser "Staatsoberhaupt" geschrieben. Warum sie das mit "am nächsten" geschrieben haben, merkwürdig. Vielleicht, weil er Staatsoberhaupt aller Tibeter war. Hätte ich aber definitig auch anders geschrieben.


    Zitat
    Zitat

    Diamantweg (skt.: vajrayana, tib.: dorje thegpa): heute identisch mit den praxisorientierten Schulen des tibetischen Buddhismus und mit dem Tantra- oder Mantra-Fahrzeug; unterscheidet sich vom allgemeinen Großen Fahrzeug vor allem durch die kraftvollen Methoden der Identifkation mit Erleuchtung.


    Hinweis: Vajrayana bedeutet wörtlich unzerstörbarer, harter, unnachgiebiger Weg oder Fahrzeug. Ausserdem gibt es diese Lehren nicht nur im tibetischen Buddhismus, sondern auch im chinesischen, japanischen, vietnamesischen und koreanischen Buddhismus, wovon allerdings die Schüler von Ole Nydahl nie etwas gehört zu haben scheinen. Diese Lehren unterscheiden sich auch nicht vom Mahayana, sondern gehören zu diesen Lehren und die Lehren und Methoden des Mahayana sind genauso "kraftvoll" wie die Lehren und Methoden des Theravada als auch des Vajrayana.


    Hier formuliert LON es selbst normalerweise auch viel präziser. Deine Kritik an der Formulierung setzt aber ein Leseverständnis voraus, das ich nicht nachvollziehen kann. Nur weil die Methoden der Identifikation mit der Erleuchtung als "kraftvoll" beschrieben werden, ist doch nicht gesagt, dass andere Methoden nicht kraftvoll seien. Dass der Vajrayana Mahayana ist mit der zusätzlichen Ebene der Identifikation mit der Erleuchtung ist eigentlich die Sichtweise die vermittelt wird.


    Da steht auch nichts anderes, aber man kann es missverstehen, wenn man will. "Ein Reitpferd unterscheidet sich von einem wilden Pferd v.a. durch den Sattel." Trotzdem ist damit nicht gesagt, dass ein Pferd ohne Sattel kein Pferd ist.


    Wenn da steht "ist heute identisch mit" dann wäre es wohl besser gewesen, "ist heute weitestgehend identisch mit". Gibt es denn in den japanischen, vietnamesischen, koreanischen Schulen eine Ebene der Identifikation, eine Ebene vergleichbar Dzogchen / Essenz-Mahamudra? Hier bin ich auch nicht gut informiert. Es kann ja sein, dass es Schulen gibt, die sich zwar "Vajrayana" nennen, aber nur die tantrischen Ebenen vermitteln. Das würde mich jedenfalls interessieren. Dann könnte man vermuten, dass es verschiedene Definitionen des Begriffs gibt. Das haben wir hier im Forum auch schon bemerkt. Ich würde z.B. Vajrayana wesentlich strenger fassen. Tantra ohne die Ebene von Dzogchen etc. würde ich nicht zum Vajrayana zählen, sondern zum Mahayana. Weil es da eben um diese Identifikationsebene geht. Aber generell werden auch rein tantrische Schulen zum Vajrayana gezählt, wie man an dem Begriff "tantrische und mantrische Schulen" sieht. Aber dann wiederum: wenn das da auch mit reingenommen wird, kann hier ja die Definition nicht so eng genommen sein. Allein Shingon wäre dann nicht zu unterschätzen, allerdings im Westen kaum bekannt.


    Zitat

    Fazit: "Der Buddhismus in seiner Ganzheit" ist dies sicherlich NICHT und es wurde nicht "Im Falle der Wahl, aus der Sicht des Diamantweg-Buddhismus geschrieben" sondern IMMER!


    Dem mit der Ganzheit stimme ich absolut zu. Aber die Aussage, dass es im Falle der Wahl aus Sicht des Diamantwegs geschrieben ist, ist doch erfreulich transparent. Und ich möchte behaupten, dass die Mehrheit der Aussagen dort trotz allem neutral ist. Deswegen empfehle ich das auch als EINE Quelle.


    Was ich gut gefunden hätte, wäre wenn dieses Projekt neutrale oder Diamantweg-fremde Mitarbeiter hätte. Wenigstens ein paar Buddhismus-Wissenschaftler. Weil eine innnerbuddhistische Kooperation hätte vermutlich vor lauter Diskussionen nie ein Ergebnis auf Papier gebracht. Im Vergleich zu dem, was in alten Schulbüchern über den Buddhismus steht, ist das Projekt auch so schon eine massive Verbesserung.

  • Davon habe ich ihm Einzelfall! gehört, also das ist mit Sicherheit nicht die Regel... Ich hoffe, das kam nicht falsch rüber.

  • Im chinesischen, japanischen, vietnamesischen und koreanischen Buddhismus wurden meines Wissens nach nur die Schriften der 3 unteren, äußeren Tantra-Klassen (Kriyayoga, Charyayoga und/oder Ubhayayoga und Yogatantra) übertragen, da es zum Zeitpunkt, als der Buddhismus in diesen Ländern verbreitet wurde, nur Schriften und mündliche Überlieferungen dieser Tantra-Klassen gab. Die Texte und mündliche Überlieferung des Inneren Tantra (Mahayoga, Anuyoga und Atiyoga) entstand erst zu einem späteren Zeitpunkt ab dem 8. Jhd., als der Buddhismus in diesen Ländern schon verbreitet war. Die Texte des Anuttarayoga-Tantra wurden sogar auch erst ab dem 11. Jhd. in den Sarma (gsar ma) Schulen in Tibet verbreitet.
    Die japanische Shingon-Shu stützt sich im wesentlich auf das Mahavairocana Sutra (Skt. Mahāvairocanābhisambodhi-vikurvatī-adhiṣṭhāna-vaipulya-sūtra-indrarājā-nāma-dharmaparyāya, japanisch Dainichi-kyō, 大日経) und die Vajrashekhara Sutra (Skt. Vajra-śikhara-mahā-guhya-yoga-tantra, japanisch Kongōchō-gyō, 金剛頂経), wobei das Mahavairocana-Sutra zum Charya-Tantra und das Vajrashekhara-Sutra zum Yoga-Tantra zu rechnen ist. Im japanischen Kanon finden sich aber noch eine Vielzahl weiterer tantrischer Schriften und auch etliche chinesische, koreanische und japanische Kommentare zu diesem Bereich, wobei Kukai, der Gründer der Shingon-Shu, alleine 50 Kommentare verfasste.
    Neben der Shingon-Shu zählen auch die Tendai-Shu und die Änhänger des synkretischen Shugendo zum japanischen Vajrayana, wobei Anzumerken ist, dass auch die Gründer des japanischen Zen-Shu, Jodo-Shu, Nichiren-Shu und Jodo-Shin-Shu ehemalige Tendai-Shu Mönche waren und auch mit deren Lehren vertraut gewesen sind.