Gottes zweite Garnitur [muha] was ein Titel ?

  • 14.03.2011


    TIBET
    Gottes zweite Garnitur


    Über ein Dutzend Kandidaten, darunter zwei Frauen, bewerben sich um die politische Nachfolge des Dalai Lama, 75. Der kündigte letzte Woche an, sein Amt als Chef des Exil-Parlaments im nordindischen Dharamsala aufzugeben. Er wird aber geistlicher Führer seines Volkes bleiben. Mit dem Rückzug aus der Politik, den er vor drei Jahren im SPIEGEL (20/2008) angekündigt hatte, will er der Volksvertretung neuen demokratischen Schwung geben. Lange Zeit haben eher etablierte Klerikale die Regierung geprägt. Auch der alte "Kalon Tripa", der Ministerpräsident, tritt nicht mehr an. Angesichts des Ausscheidens des Dalai Lama als wichtigster politischer Führer gewinnt das Amt des Premiers an Bedeutung. Gute Chancen auf den Posten hat Lobsang Sangay, 42, ein Harvard-Jurist, der dem Dalai Lama nahesteht und im Weißen Haus bestens bekannt ist. Im indischen Exil aufgewachsen, hat Sangay in Neu-Delhi studiert, bevor er nach Harvard ging. Er erläuterte die tibetischen Positionen von einer "wahren Autonomie" vor dem US-Senat und versuchte immer wieder, Diskussionen mit chinesischen Wissenschaftlern und Politikern zu organisieren. Andere Bewerber, so aus dem Tibetischen Jugendkongress, nehmen radikalere Positionen gegenüber China ein. Peking bezeichnete den Schritt des Dalai Lama umgehend als "bösartigen Trick" und reagiert gereizt. Die scharf überwachte sogenannte Autonome Region Tibet hat die KP gerade für Journalisten und Touristen gesperrt, in Lhasa patrouilliert ein großes Militäraufgebot. An diesem Montag jähren sich die Proteste, die 2008 zu Straßenschlachten mit Dutzenden Toten führten. Die Exil-Tibeter sollen noch in diesem Monat ihre neue Führung wählen.


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