Gampopas Verständnis von Karma

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  • Im Gesamtzusammenhang geht es um "Gegenmittel für das Haften am weltlichem Glück"
    Die Überschrift zu diesem Kapitel ist vielleicht nicht ganz unwichtig: "Die Meditation der Folgen von Handlungen" ! :)

  • Danke für die Zusammenfassung, das ist hilfreich um sich hier darauf beziehen zu können.


    kilaya

  • Zur Ergänzung Abschnitt 3: "Die Zugehörigkeit von Handlungen":



    Seite 90

  • Danke fürs einstellen, interessant wenn man mal: Die Meditation über die Nachteile des Daseinskreislaufs.... Und... : die Zugehörigkeit von Handlungen...gegenüberstellt.


    Zitat

    Fragst Du Dich nun, aus welchen Ursachen die beschriebenen Leiden (Kapitel 5) entstehen, so wisse, dass sie aus getrübten Handlungen entstehen. Getrübte Handlungen sind wörtlich, Handlungen mit "Ausflüssen“. Dies sind alle von Unwissenheit geprägten, dualistischen Handlungen, also auch positive dualistische Handlungen.



    Zitat

    Die Auswirkungen von Taten, die man selbst begangen hat, wird man auch selbst erfahren. Ihre Früchte reifen in den Aggregaten des Handelnden, des Verantwortlichen selbst - nicht bei anderen Personen.


    Die Annahme eines Selbst ist ja schon eine die auf Dualismus beruht. Wenn also von gar keinem dualistische " Selbst" ausgegangen wird. D.h. Also erkannt ist, dass es kein inhärent existierendes Selbst gibt.... Wie kann man dann überhaupt annehmen, dass es dualistische Handlungen.... Sprich Karma überhaupt gibt?? Ist dann nicht Grundvoraussetzung, dass man an dualistische Handlungen glaubt, damit sie überhaupt wirken können? Alles nur Sache der Perspektive?

  • Tatsächlich ist es so, dass in den Belehrungen zur nicht-dualen Ebene Karma keine Rolle mehr spielt. Natürlich braucht man auch als Praktizierender dieser Ebene das Fundament, das Gampopa hier skizziert, weil man bis zur höchsten Bodhisattva-Stufe noch subtile dualistische Gewohnheiten hat (sonst wäre man ja ein Buddha, kein Bodhisattva). Man kann also sagen, die Wirksamkeit von Karma ist an die Illusion von einem Selbst gebunden, um diese Illusion herum sammelt es sich an. Nur weil wir mit dem Verstand wissen, dass dieses Selbst leer ist, ist die Illusion in der Gewohnheit ja nicht verschwunden.


    In einem reinen "radikalen Dzogchen" Text wird Karma "aufgelöst":


  • Auf der Sutra Ebene des tibetischen Buddhismus spricht man deshalb auch von den zwei Wahrheiten: Das erste Zitat, das Du eingestellt hast, Sunu, bezieht sich auf die "absolute Wahrheit", das zweite Zitat bezieht sich auf die "relative Wahrheit". Ich bin mir sicher, dass Gampopa diese beiden Wahrheiten später auch noch erläutert, ich möchte hier aber nicht das ganze Buch einstellen :)

  • Ich bin mir nicht sicher, ob diese Einteilung der Zitate in die absolute und relative Wahrheit so stimmt. Ich würde beide Zitate der relativen Wahrheit zuschreiben, also den Bedingungsgefügen in der Welt der Phänomene, die wirken, auch wenn wir wissen, dass sie das "das Spiel magischer Illusionen" sind. Die absolute Ebene beschreibt dagegen, wie die Dinge wirklich sind, jenseits der Illusionen. Die absolute Ebene ist: "Der Zorn ist leer", die relative Ebene ist: "ich fühle Zorn (auch wenn ich weiss, dass er leer ist)". Auf der nicht-dualen Ebene wird dann die Trennung zwischen "relativ" und "absolut" vollständig aufgehoben.


    kilaya

  • kilaya:

    Ich würde beide Zitate der relativen Wahrheit zuschreiben, also den Bedingungsgefügen in der Welt der Phänomene, die wirken, auch wenn wir wissen, dass sie das "das Spiel magischer Illusionen" sind.


    Sherab Yönten:

    Fragst Du Dich nun, aus welchen Ursachen die beschriebenen Leiden (Kapitel 5) entstehen, so wisse, dass sie aus getrübten Handlungen entstehen. Getrübte Handlungen sind wörtlich, Handlungen mit "Ausflüssen“. Dies sind alle von Unwissenheit geprägten, dualistischen Handlungen, also auch positive dualistische Handlungen


    Ist es denn so, dass auch die nicht - dualen "Handlungen" Karma hervorbringen ?


    Ich fürchte, das muss ich doch noch mal im Buch nachschlagen :?

  • Ich würde sagen, jede Handlung in der Welt erzeugt Wirkungen, aber man kann dann nicht mehr von Karma sprechen, weil der Bezugspunkt des "Selbst" fehlt. Ich weiss aber auch nur, dass es so erklärt wird und kann mir den Zustand nicht wirklich gut ausmalen.


    Ich glaube nicht dass in dem Text von Gampopa was dazu steht, weil der Text nicht über die duale Ebene der Praxis hinausgeht. Wenn ich mich recht erinnere, es ist eine Weile her, dass ich das Buch gelesen habe. Das letzte Kapitel handelt ja von der Bodhisattva-Aktivität.


    kilaya

  • kilaya:

    Das letzte Kapitel handelt ja von der Bodhisattva-Aktivität.


    Nein, das letzte Kapitel handelt von der "vollkommenen Buddhaschaft" (die Frucht des Erwachens). :)

  • Ich habe es jetzt nochmal nachgelesen (überflogen erstmal). So wirklich geht das letzte Kapitel nicht auf Nicht-Dualität ein. Auch auf die Frage nach Karma auf dieser Ebene wird nicht eingegangen. Es werden einige philosophische Positionen dargelegt zu den Themen "Allwissenheit" und "3 Kayas" usw.


    Hier mal ein bischen Hintergrund zu Gampopa:


  • kilaya:

    Man kann also sagen, die Wirksamkeit von Karma ist an die Illusion von einem Selbst gebunden, um diese Illusion herum sammelt es sich an. Nur weil wir mit dem Verstand wissen, dass dieses Selbst leer ist, ist die Illusion in der Gewohnheit ja nicht verschwunden.


    Ja, das ist verständlich... Man könnte nun ja auch aus irgendwelchen Gründen mit einem starken Schuldempfinden geschlagen sein. Dann hilft es auch nicht, wenn man oberflächlich weiß, dass man gar keine Schuld trägt. Einmal verinnerlicht, entfaltet die Annahme von Schuld und Sühne seine Wirkung und erzeugt Leid. Was aber wenn es gelingt sich komplett von diesem Schuld und Sühne denken zu befreien? Dann tangiert es einen nicht mehr.
    Wieviel Leid mag wohl das Karmadenken zur Zeit und im Umfeld des Buddhas verursacht haben? Was wenn es komplett gelingt sich vom leiderzeugenden Denken dieser Art zu befreien? Vlt. eine Frage die sich der Buddha einst stellte, bevor er einen Weg fand.... Ganz ehrlich, ich frage mich welchen Sinn es haben kann, wenn wir uns heute (die wir allgemein gar nicht vom Karmadenken traktiert werden) auf machen, um uns Karmadenken anzueignen? Ein gewisses Verständnis davon ist bestimmt vorteilhaft, um einige Aspekte der Lehre Buddhas zu verstehen. Aber Grundlegend ist es meiner Meinung nach nicht. Haben wir denn nicht genug eigene Probleme?

  • Interessanterweise betonen die Tibeter sehr, dass Karmaverständnis das erste ist, was jemand verstehen sollte. An Wiedergeburt wiederum muss man nicht glauben. Der Vorteil von Karma ist, dass man sein Karmaverständnis an der Welt ein Stück weit erproben kann, Wiedergeburt wiederum kann man nicht selbst überprüfen. Die Frage ist halt, welches Verständnis man alternativ von den Zusammenhängen der Welt haben könnte. Im Groben sehe ich nur drei Möglichkeiten: 1. Alles ist Zufall 2. Eine höhere Macht entscheidet oder 3. Karma Davon ist für mich Karma noch die logischste und am besten nachvollziehbar. Das scheint aber anderen anders zu gehen. Als ich den buddhistischen Lehren begegnet bin, war es wie ein "nach Hause kommen". Ich musste keine neue Denkweise lernen, ich habe das gefunden, was ich ohnehin immer schon dachte, und endlich wurde es in einen Kontext gestellt und weiter ausgeführt. Ich habe auch nie irgend ein Schuld-und-Sühne Denken damit verbunden, aber Schuldgefühle gehörten schon als Kind nicht zu meinem Emotionsfundus.


    Zu Buddhas Zeiten war das Karmadenken ja in hinduistischer Hand und für jeden selbstverständlich. Allerdings war dieses Karmadenken seiner Zeit fatalistisch, jeder war an sein Karma gebunden und dem damit verbundenen Schicksal ausgeliefert. Buddha hat dieses Denken in zweierlei Hinsicht auf eine neue Ebene gehoben: 1. Er hat das Selbst aus der Gleichung genommen und 2. Man hatte die Freiheit, etwas an den eigenen Umständen zu ändern. Durch Meditation und Achtsamkeit erkennt und beendet man die karmischen Kreisläufe oder baut positives Karma auf, bis man den Punkt erreicht hat, wo man Karma komplett überwunden hat. Von daher würde ich denken, dass die Leute beim Buddha wirklich eine neue Freiheit gefunden haben. Er hat ja auch, eigentlich undenkbar zu seiner Zeit in Indien, Menschen aus allen Kasten und sogar kastenlose als Schüler aufgenommen.


    kilaya

  • Zitat

    Die Frage ist halt, welches Verständnis man alternativ von den Zusammenhängen der Welt haben könnte. Im Groben sehe ich nur drei Möglichkeiten: 1. Alles ist Zufall 2. Eine höhere Macht entscheidet oder 3. Karma Davon ist für mich Karma noch die logischste und am besten nachvollziehbar.


    4. Abhängiges Entstehen

  • mkha':

    Niemand, der die buddhistischen Lehren lebt, muss sich "die Figur verbiegen".


    Doch.


    In diesem Falle: :lol:


    mkha':

    Tat: Ich vergnüge mich mit einer/ einem netten Menschen (im Heu oder sonstwo), ... => Folge? Na, dann warte mal ein paar Monate ab


    (*Scherz*)

  • Ich finde es ja eigentlich auch völlig logisch. Aber ich kann auch verstehen, dass es zu Denk-Schwierigkeiten kommt, wenn es nicht so klare direkt Zusammenhänge sind. Also warum hat jeder zu seiner Geburt andere Bedingungen in Körper, Geist und Umfeld? Warum erlebe ich Dinge, die nicht meinen Taten in diesem Leben zuzuordnen sind? Da kommen Dimensionen ins Spiel, die man - wenn man sie nicht durchschaut, was wohl auf fast alle von uns zutrifft - zunächst mal einfach nur glauben kann.


    Zitat


    Das ist für mich von Karma nicht zu trennen. Karma beschreibt die Abhängigkeiten zwischen Handlung und Erfahrung, Ursache und Wirkung usw. Oder welche Logik und Struktur könnte man in den Abhängigkeiten noch vermuten, wenn man willkürliche Zufälle und "intelligent Design" ausschliessen will?


    kilaya

  • kilaya:

    Interessanterweise betonen die Tibeter sehr, dass Karmaverständnis das erste ist, was jemand verstehen sollte. An Wiedergeburt wiederum muss man nicht glauben.


    Das ist aber doch genau die Aussage, die die säkularen Buddhisten um Steven Batchelor machen. Wer den Daseinskreislauf ignoriert, der ignoriert auch die Notwendigkeit, sich aus dem Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt zu befreien. Genau dann spricht man auch über Entsagung wenn man diesen Wunsch entwickelt eben nicht mehr Spielball der karmischen Kräfte (über dieses eine Leben hinaus) zu sein. Das Kapitel Entsagung kommt bei Gampopa im Übrigen vor dem Kapitel über Karma. Von daher scheint Entsagung doch eine wichtige Voraussetzung zu sein für das Verständnis von Karma.

  • Sunu hatte "abhängiges Entstehen" als Welterklärungsalternative zu Karma, göttlichem Willen oder Zufall genannt. Für mich lassen sich aber Karma und abhängiges Entstehen nicht von einander trennen. Das meinst Du doch auch, oder habe ich Dich jetzt missverstanden, mkha' ?


    kilaya

  • Ich habe hier noch etwas interessantes gefunden, was die Diskussion vielleicht noch ein wenig klären könnte. Berzin erklärt hier: http://www.berzinarchives.com/…i/mechanism_karma_01.html den "Mechanismus von Karma" aus Sicht der tibetischen Schulen. Zunächst - sehr lesenswert - erklärt er was Karma aus buddhistischer Sicht NICHT ist.


    Dann die gängigste tibetische Sicht zu Karma. Der erste Absatz entspricht der Erklärung zu Karma, wie sie z.B. bel vertritt, fast im Wortlaut:



    So weit so gut. Wir neigen ja in unserem Sprachgebrauch - ich auch - dazu die Ergebnisse karmischer Handlungen als Karma zu bezeichnen. Das ist aber falsch: Karma ist die Handlung, bzw. der mit der Handlung verbundene Impuls.


    Wenn Berzin aber jetzt weitergeht zu den Ergebnissen karmischer Handlungen, kommen wir zur anderen Hälfte, die - eben auch für mein logisches Verständnis - unweigerlich dazu gehört. Aber die heisst nicht "Karma" ;)


    Zitat

    Ergebnisse karmischer Handlungen
    Was entsteht aus karmischen Handlungen – mit anderen Worten, was entsteht aus impulsivem Verhalten? Einiges dieser Ergebnisse umschließt das Empfinden verschiedener Grade von Glücklichsein oder Unglücklichsein, das Erfahren eines Wiedergeburtszustandes und eines Lebensumfelds, die Erfahrung, männlich oder weiblich, amerikanisch oder deutsch zu sein, sich an einem sauberen oder an einem schmutzigen Ort zu befinden, und so weiter. Ein anderes Ergebnis karmischer Handlungen ist der zwanghafter Wunsch (tib. ‘dod-pa, Verlangen) sich in einer ähnlichen Weise zu verhalten, wie man es zuvor getan hat. Dies ist ebenfalls ein geistiger Faktor, ein Nebenbewusstsein, der, wenn er auftritt, unsere Wahrnehmung begleitet. Wir würden gerne in dieser Weise handeln, es ist uns danach, in dieser Weise zu handeln, und wir möchten diese Handlung erneut ausführen. Ob wir dieses Gefühl beachten und es als sinnvoll empfinden, aus diesem Gefühl heraus zu handeln, hängt von zahlreichen weiteren Variablen ab, von denen die äußeren Umstände, in denen wir uns befinden, nicht die unwichtigsten sind. Die Erfahrung des Gefühls kann den Impuls, die Handlung zu wiederholen, hervorrufen, tut dies aber nicht notwendigerweise; und der Impuls kann dazu führen, dass man die Handlung tatsächlich wiederholt, oder auch nicht. Wenn der Impuls in jemandem aufsteigt, ist dieser Impuls ein anderes Karma.


    Ein weiteres Ergebnis karmischer Handlungen ist es, etwas ähnliches zu erleben, wie man es zuvor anderen gegenüber getan hat. Wenn wir uns beispielsweise ständig beklagt haben treffen wir nun immer Menschen, die sich uns gegenüber beklagen.

  • Das sollte sich doch aber auch so ähnlich bei Gampopa wiederfinden, oder ? Was versteht er wohl unter "Ergebnisse karmischer Handlungen ?"

  • Nochmal Berzin aus einem anderen Artikel: http://www.berzinarchives.com/…estion_karma_rebirth.html


    Zitat

    Im Buddhismus bezieht sich das Wort Karma auf Impulse. Aufgrund unserer früheren Taten entstehen Impulse in uns, die uns im Jetzt dazu drängen, uns auf bestimmte Weisen zu verhalten. Mit Karma wird der Impuls bezeichnet, der in jemandes Geist auftaucht und denjenigen in eine Aktie investieren lässt, kurz bevor sie in den Keller geht oder kurz bevor sie im Wert steigt. Jemand anders kann den Impuls, die Straße zu überqueren zeitlich genau so verspüren , dass er oder sie dann von einem Auto überfahren wird, und nicht fünf Minuten früher oder später. Dass der Impuls sich just in dem Augenblick regt, ist das Ergebnis einer oder mehrerer vorangehender Handlungen der Person. Jemand mag zum Beispiel in einem vorangehenden Leben jemanden gefoltert oder getötet haben. Ein solches destruktives Verhalten hat zum Ergebnis, dass der Täter, normalerweise in einem anderen Leben, ebenfalls eine verkürzte Lebensdauer erfährt. Daher entstand der Impuls, die Straße zu überqueren, zeitlich genau so, dass diese Person dann von einem Auto überfahren wurde.


    Zitat

    Wir wissen, dass konstruktive Handlungen gute Ergebnisse bringen während destruktive Handlungen zu unerwünschten Konsequenzen führen. Trotzdem hängt es von zahlreichen Faktoren ab, wie eine spezifische karmische Handlung zur Reifung kommt. Die Reifung kann von vielen Dingen beeinflusst werden. Eine Analogie wäre die folgende: wenn wir einen Ball in die Luft werfen, dann können wir voraussagen, dass er wieder herunterkommen wird. In einer ähnlichen Weise können wir aufgrund vorangehender Taten voraussagen, was in Zukunft geschehen wird. Wenn wir den Ball allerdings auffangen, dann wird er nicht auf den Boden fallen. In ähnlicher Weise können wir zwar aufgrund vorangehender Taten voraussagen, was in Zukunft geschehen wird, doch es ist weder absolut sicher, noch vom Schicksal besiegelt, noch in Stein gemeißelt, dass nur dieses Ergebnis entstehen kann. Andere Tendenzen, Handlungen, Umstände und so weiter können das Reifen des Karmas beeinflussen.

  • kilaya:


    Das ist für mich von Karma nicht zu trennen. Karma beschreibt die Abhängigkeiten zwischen Handlung und Erfahrung, Ursache und Wirkung usw. Oder welche Logik und Struktur könnte man in den Abhängigkeiten noch vermuten, wenn man willkürliche Zufälle und "intelligent Design" ausschliessen will


    Streng genommen glaube ich das abhängiges Entstehen von überhaupt nichts zu trennen ist, denn sonst wäre es ja kein abhängiges Entstehen. Einen Unterschied zum Karma sehe ich aber darin, dass Karma so wie es Gampopa beschreibt, mit dualistischen Handlungen und der Annahme eines unabhängigen "Selbst" einhergeht.
    Eben in diesem Sinne:

    kilaya:

    Man kann also sagen, die Wirksamkeit von Karma ist an die Illusion von einem Selbst gebunden, um diese Illusion herum sammelt es sich an.


    Abhängiges Entstehen ist aber das genaue Gegenteil...Die Wirksamkeit des abhängigen Entstehens ist frei von jeglicher Illusion von einem Selbst.
    Karma ist Tat.....Für eine Tat braucht es einen Täter....
    Abhängiges Entstehen ist Leer von jeglicher Tat, denn nirgends ist ein Täter zu finden.
    Beides Karma und abhängiges Entstehen, stellen aber nur eine leere Vorstellung dar.


    ... Das ist mein Verständnis zu Gampopas Darstellung von Karma... Natürlich ist es nicht mehr oder weniger richtig oder falsch zu nennen, wie all die anderen.. .. Es ist nur eine Perspektive...