Hallo,
mal wieder ein "Klassiker" im tibetischen Unterforum
Ich wüsste gerne was den Unterschied zwischen genannten Wegen ausmacht.
Kann mir das mal jemand erklären?
Bei meinen bisherigen (noch recht mageren) Recherchen hatte ich den Eindruck (den scheinbar bereits einige hatten), dass Dzogchen dem Zen/Chan-Weg ähnelt.
Auch gewann ich den Eindruck, dass Mahamudra im Gegensatz zu Dzogchen ein stufenweiser Weg zur Erleuchtung/Erwachung ist.
Kann man das so sagen?
Wie sieht es mit Lamrim aus.. hat Lamrim keine Bedeutung für die Dzogchen-Praxis?
Auf einer Webpage las ich folgenden Vergleich:
Im Mahamudra markieren die Wellen des Ozeans unsere Gedanken und Regungen. Sie überdecken nur die bereits vorhandene Leerheit. Man übt sich die Wellen zu beseitigen um eine spiegelglatte Oberfläche zu erhalten.
Im Dzogchen sind die Wellen bereits Teil der Erleuchtung.
Besten Dank für jegliche Info zum Thema.
Diskussionsstrang aus dem Ngöndro-Thread:
kilaya:Als grober Anhaltspunkt hilft Dir vielleicht, dass Mahamudra besser für Menschen geeignet ist, die wissen was sie wollen und mögen und sich am liebsten mitten in die Erfahrung hinein stürzen möchten. Dzogchen eher für Menschen, die wissen, was sie nicht wollen und die lieber die Sachen mit einem gewissen inneren Abstand betrachten, als mitten drin zu sein.
Und warum ist das so?
Ich habe mich nur gaaanz grob mit dem Thema befasst. Dzogchen erschien mir eigentlich vielmehr "aufs Geradewohl rein in die Leerheit" zu sein während im Mahamudra zunächst weiter dualistisch gedacht wird... wie gesagt dieser Eindruck basiert auf äußerst grober Recherche!!
P.S.: Ich habe mir bereits Literatur zum Thema bestellt.