Die 7 Erleuchtungsmerkmale

  • Hallo,


    wer von Euch lieben Menschen hat p r a k t i s c h e Erfahrungen mit den Erleuchtungsmerkmalen gemacht?
    Zu diesem Thema habe ich bisher nichts Konkretes (!) in Erfahrung bringen können!
    Freue mich über jeden Beitrag, danke im voraus!


    Möge es allen Lebewesen G u t gehen!

  • Hallo,
    welches sind denn die Merkmale?


    Ich hab wohl noch keine praktischen Erfahrungen damit gemacht.


    Herzliche Grüße

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Zitat:
    "1 Achtsamkeit (sati-sambojjhaṅga)
    2 Ergründung von Gesetzmäßigkeiten (dhammavicaya-sambojjhaṅga)
    3 Willenskraft, Anstrengung (vīriya-sambojjhaṅga)
    4 Verzückung, Freude (pīti-sambojjhaṅga)
    5 Ruhe, Gestilltheit (passaddhi-sambojjhaṅga)
    6 Sammlung, Konzentration (samādhi-sambojjhaṅga)
    7 Gleichmut"


    Ah, siehste - "Freude" gehört dazu!!! Wer das nicht haben will, verstößt gegen die Forenregeln, weil er Buddhas Lehre verleugnet! (*SORRY, kleiner, schlechter, bitterer Scherz!*)

    Also, wenn du das meinst, lebensl., dann hab ich mit Punkt 1, 2 und 4 anfängliche Erfahrungen gesammelt. Was willst du denn wissen?

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:


    Ah, siehste - "Freude" gehört dazu!!! Wer das nicht haben will, verstößt gegen die Forenregeln, weil er Buddhas Lehre verleugnet! (*SORRY, kleiner, schlechter, bitterer Scherz!*)


    Gar nicht so Scherzig LLchen.


    Ohne Freude kein Fortschritt auf dem Weg. :) Die Freude, die sich auf dem Weg entwickelt, ist der Motor um weiter zu gehen.
    Damit sind aber jetzt nicht die sinnlichen (Sinnesgier ;) ) Freuden gemeint, die ja meist zu Dukkha führen.


    Liebe Grüße
    Kusala


  • Ja! Freude ist sogar das wichtigste, weil ausgleichend. Nicht umsonst steht es in der Auflistung in der Mitte.


    Alle Teile sind immer vorhanden und unsere Aufgabe ist es, sie in Gleichgewicht zu bringen.
    Haben 1-3 überhand = zuviel Energie, 5-7 überhand = zuwenig Energie.


    Freude kann eine entspannende oder anregende Wirkung haben, je nachdem, wo man gerade steht.



    Alles Gute, Mirco :)

  • mirco:

    Ja! Freude ist sogar das wichtigste,


    Ich würde sagen, Sati (Achtsamkeit) ist das wichtigste. Freude ohne Achtsamkeit kann schnell wieder zu "unheilsamer Freude" werden.
    Auch sollte man über die noch weltliche "Freude" hinausgehen.


    Liebe Grüße
    Kusala

  • accinca:

    Alle Glieder sind wichtig und jedes ist unverzichtbar.


    Stimmt :D

  • Kusala:
    mirco:

    Ja! Freude ist sogar das wichtigste,


    Ich würde sagen, Sati (Achtsamkeit) ist das wichtigste. Freude ohne Achtsamkeit kann schnell wieder zu "unheilsamer Freude" werden.
    Auch sollte man über die noch weltliche "Freude" hinausgehen.


    Liebe Grüße
    Kusala



    Ja, so habe ich es auch verstanden. Von allen der genannten Merkmale kann mensch zu viel oder zu wenig haben, sich also nicht im Gleichgewicht befinden.


    Bloss von sati, also Achtsamkeit, gibt es kein Zuviel (leider oft ein Zuwenig... :cry: ). Sati balanciert die übrigen Glieder aus.


    Ja, und nun: Wie wende ich dieses Wissen an? *frageansichselbst*


    Mit Metta


    Kat

    appamadena sampadetha!

  • Der Ausdruck Merkmal ist falsch - es sind Glieder, wie die Glieder des achtfachen Pfades.
    Und sie sind als einheit zu sehen.
    Was die Freude oder Verzückung anbetrifft, so hat dies nichts mit der allgmein üblichen Freude als eine Stimmung oder ein sich Erfreuen an etwas zu tun. Es ist einfach ein Strahlen, das von innen her zu kommen scheint.


    http://www.palikanon.com/wtb/bojjhanga.html


    1. "Zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch in Betrachtung des Körpers, des Gefühls, des Bewußtseins und der Geistobjekte verweilt . . . zu einer solchen Zeit ist seine Achtsamkeit gewärtig, ungestört. Zu einer Zeit aber, wo im Mönche die Achtsamkeit gewärtig ist und ungestört, da ist er mit dem 'Erleuchtungsglied der Achtsamkeit' (sati-sambojjhanga) ausgestattet, da pflegt er dieses Erleuchtungsglied, da bringt er es zur vollen Entfaltung.


    2. Solcherart achtsam verweilend aber ergründet er und erforscht und erwägt mit Einsicht das Gesetz (oder die Daseinserscheinungen) . . . da ist er mit dem 'Erleuchtungsglied der Gesetzesergründung (oder Wahrheitsergründung)' (dhamma-vicaya-sambojjhanga) ausgestattet . . .
    3. Solcherart aber das Gesetz mit Einsicht ergründend . . . ist seine Willenskraft aufgerichtet, ungebeugt . . . da ist er mit dem 'Erleuchtungsglied der Willenskraft' (viriya-sambojjhanga) ausgestattet . . .


    4. Bei aufgerichteter Willenskraft aber steigt ihm der Sinnlichkeit entrückte Verzückung auf . . . da ist er mit dem 'Erleuchtungsglied der Verzückung' (pīti-sambojjhanga) ausgestattet . . .


    5. In dem geistig Verzückten aber stillen sich Geist und Bewußtsein . . . da ist er mit dem 'Erleuchtungsglied der Gestilltheit' (passaddhi-sambojjhanga) ausgestattet . . .


    6. In dem geistig Gestillten, Glücklichen, aber sammelt sich der Geist . . . da ist er mit dem 'Erleuchtungsglied der Sammlung' (samādhi-sambojjhanga) ausgestattet . . .


    7. Gegen den also gesammelten Geist aber verhält er sich gleichmütig . . . da ist er mit dem 'Erleuchtungsglied des Gleichmutes' (upekkhā-sambojjhanga) ausgestattet . . . "


    _()_

  • Zitat

    Alle Glieder sind wichtig und jedes ist unverzichtbar.


    ... und alle entwickeln sich fortwährend weiter...


    Damit sati überhaupt greifen kann muss schon etwas von rechter Anschauung vorhanden sein, und die wird duch die Lehrergründung entwickelt. Dazu gehört natürlich auch Willenskraft und Anstrengung um sich nicht zu sehr von den Verlockungen des Lebens ablenken zu lassen. Die Einsicht in die Wahrheit der erkannten Gesetzmäßigkeiten rufen Freude bis Verzückung hervor, was zur Beruhigung des Gemütes führt, welche wiederum Voraussetzung für die Sammlung ist, die im wachsenden Gleichmut gegenüber den Erscheinungen gipfelt.


    Alle Glieder sind miteinander verbunden, bedingen einander, führen Zug um Zug in Richtung Erlösung.


    Liebe Grüße


    Norbert

    Gier, Hass und Verblendung sind weder in Werken noch in Worten zu überwinden, sondern nur durch wiederholtes weises Erkennen (A.X/23)

  • Wow, schon so viele Nachrichten....DANKE!


    Aber noch einmal nachgehakt (oder bin ich zu nervig? -sagt Bescheid-) ------ Wie sieht es mit Euren praktischen Erfahrungen dazu aus?


    Danke

  • 1. "Zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch in Betrachtung des Körpers, des Gefühls, des Bewußtseins und der Geistobjekte verweilt . . . zu einer solchen Zeit ist seine Achtsamkeit gewärtig, ungestört. Zu einer Zeit aber, wo im Mönche die Achtsamkeit gewärtig ist und ungestört, da ist er mit dem 'Erleuchtungsglied der Achtsamkeit' (sati-sambojjhanga) ausgestattet, da pflegt er dieses Erleuchtungsglied, da bringt er es zur vollen Entfaltung.


    2. Solcherart achtsam verweilend aber ergründet er und erforscht und erwägt mit Einsicht das Gesetz (oder die Daseinserscheinungen) . . . da ist er mit dem 'Erleuchtungsglied der Gesetzesergründung (oder Wahrheitsergründung)' (dhamma-vicaya-sambojjhanga) ausgestattet . . .
    3. Solcherart aber das Gesetz mit Einsicht ergründend . . . ist seine Willenskraft aufgerichtet, ungebeugt . . . da ist er mit dem 'Erleuchtungsglied der Willenskraft' (viriya-sambojjhanga) ausgestattet . . .


    4. Bei aufgerichteter Willenskraft aber steigt ihm der Sinnlichkeit entrückte Verzückung auf . . . da ist er mit dem 'Erleuchtungsglied der Verzückung' (pīti-sambojjhanga) ausgestattet . . .


    5. In dem geistig Verzückten aber stillen sich Geist und Bewußtsein . . . da ist er mit dem 'Erleuchtungsglied der Gestilltheit' (passaddhi-sambojjhanga) ausgestattet . . .


    6. In dem geistig Gestillten, Glücklichen, aber sammelt sich der Geist . . . da ist er mit dem 'Erleuchtungsglied der Sammlung' (samādhi-sambojjhanga) ausgestattet . . .


    7. Gegen den also gesammelten Geist aber verhält er sich gleichmütig . . . da ist er mit dem 'Erleuchtungsglied des Gleichmutes' (upekkhā-sambojjhanga) ausgestattet . . . "








    das hat mir weitergeholfen ------ danke AIKO

  • Kat:


    Ja, so habe ich es auch verstanden. Von allen der genannten Merkmale kann mensch zu viel oder zu wenig haben, sich also nicht im Gleichgewicht befinden.


    Bloss von sati, also Achtsamkeit, gibt es kein Zuviel. Sati balanciert die übrigen Glieder aus.


    Hallo Kat,


    Achtsamkeit z.B. kann auch mit übermässiger Strenge oder Anstrengung/Anspannung verbunden
    vorhanden sein, was wieder unheilsam ist.


    Alles Gute, Mirco :)



  • Dann ist es keine rechte Achtsamkeit, sammā sati.
    I.ü. kann ein Heckenschütze auch sehr achtsam sein, ohne dass wir es als rechte Achtsamkeit bezeichnen würden.


    Das was Norbert schrieb, gefällt mir. Das habe ich auch gehört: Die Glieder bedingen und verstärken sich gegenseitig, und müssen zusammen vorhanden sein, in Ballance sein.


    Mit Metta


    Kat

    appamadena sampadetha!