Anhangen an allen 6 Daseinskomponennten.

  • Was aber, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom Leiden?

    1.) Leiden am Fleischleib der Form 1. Khandha
    Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Sterben ist Leiden.


    2.) Leiden am Gefühl 2. Khandha
    Sorge, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung sind Leiden.


    3.) Leiden an Wahrnehmung 3. Khnadha
    mit Unliebem verbunden sein ist Leiden, von Liebem getrennt sein ist Leiden,


    4.) Leiden an der Aktivität 4. Khandha
    was man begehrt nicht erlangen, das ist Leiden.


    5.)Leiden am (Un)bewußtsein (indirektes Leiden) 5. Khandha
    kurz gesagt: die fünf Daseinskomponenten sind Leiden.
    (sankhittena pancupādānakkhandho dukkhā)
    Anhangen am Bewusstsein: das nennt man, ihr Mönche,
    kurz gesagt, die fünf Daseinskomponenten als Leiden. -
    -

  • mkha':

    Guten Abend, accina,
    Die Aussage Nṛ 5 interessiert mich. Kannst Du mir bitte sagen, in welchem Buch, (alternativ in welcher Ausgabe des PK, u. in welchem Abschnitt/ Kapitel), ich diese Aussage:

    Zitat

    Nṛ 5.) Leiden am (Un)bewußtsein (indirektes Leiden)

    so, wie hier von Dir dargelegt, nachlesen kann?


    Vielen Dank für die Frage.
    Ich sage mal so. Ob man das nachlesen kann oder
    nicht, hängt vom Verständnis ab insbesondere der fünf
    Khandhas aus denen das Dasein nach der Lehre ja besteht.


    Diese sind es, bei denen es upādāna (Anhaften) nur geben
    kann, weswegen sie auch upādāna-kkhandho genannt werden.


    Sobald das upādāna an diesen fünf khandhas aufgehoben
    ist, dann ist das Ziel der Lehre erreicht. Ein solcher
    wird Arahat oder Heiliger zu recht genannt, denn es gibt
    kein Anhaften am Leiden mehr.Das nur zum grundsätzlichen
    Verständnis in der Lehre.

    Diese Anhaften an diesen fünf macht also das ganze mögliche
    Leiden aus. Aufgelistet sind es:


    1.) » die Form-anhäufung (rūpa-kkhandhā)
    2.) » die Gefühls-anhäufung (vedanā-kkhandhā)
    3.) » die Wahrnehmungs-anhäufung (saññā-kkhandhā)
    4.) » die Gestaltunswillens-anhäufung (sankhāra-kkhandhā)
    5.) » die Bewußtseins-anhäufung (viññāna-kkhandhā)


    Auch hier kann man schon in der Übersetzung kleine Varianten
    in den Begriffen erkennen.
    Die 5. Ansammlung viññāna wird hier gerne mit "Bewußtsein"
    übersetzt aber normalerweise ist dieses Khandha eigentlich
    beim normalen Menschen zum größten Teil mehr unbewußt als bewußt.


    Das es sich bei den Khandhas so verhält kann man an vielen Stellen
    im PK nachlesen u.a. in D 22 insbesondere wenn man mit den dort
    beschriebenen Übungen schon etwas vertraut ist.

  • accinca:


    Ich sage mal so. Ob man das nachlesen kann oder
    nicht, hängt vom Verständnis ab insbesondere der fünf
    Khandhas aus denen das Dasein nach der Lehre ja besteht.


    Und wo ist da die sechste Daseinskomponente?
    Ich würde da mal die Überschrift korrigieren.

  • Tychiades:

    Und wo ist da die sechste Daseinskomponente?
    Ich würde da mal die Überschrift korrigieren.


    In der Tat ein aufmerksamer Leser bemerkte einen Tippfehler.
    Vielen Dank. Leider kann ich das nicht mehr editieren.
    Vielleicht kann das ja jemand anders?

  • accinca:

    Anhangen am Bewusstsein: das nennt man, ihr Mönche,
    kurz gesagt, die fünf Daseinskomponenten als Leiden.


    Dieser Satz des Buddha läßt bestimmte Implikationen zu wie z.B.:
    Alles Leiden besteht im Bewußtsein.

  • Zitat

    Drei Arten von dukkha werden unterschieden:
    1. dukkha-dukkhata, das ist das unmittelbare Leiden, sind die körperlichen Schmerzen und Beschwerden, wie Halsweh, Magenschmerzen usw.
    2. sankhara-dukkhata, das sind die Leiden, die Körper und Geist betreffen, äußere und innere Beschwerden und Gefahren. Von außen besteht die ständige Gefahr eines Unfalls oder plötzlicher Krankheit; unsere Unkenntnis, ob und wann uns so etwas widerfährt, führt zu Unsicherheit und Angst. So leiden Geist und Körper durch Sorgen und Angst vor drohenden Gefahren.
    Diese beiden Formen von dukkha sind uns nicht fremd, sie sind Teil unseres Lebens. Die dritte Art des dukkha ist uns gewöhnlich nicht bekannt. Sie heißt
    3. viparinama-dukkhata, das sind die Leiden, die durch bedingte Phänomene, die nicht von Dauer sind, entstehen. Diese Form des Leidens ist auch ein Teil unseres Lebens, aber es ist uns fremd und wir wollen es nicht wahrhaben. Ausgestattet mit der Illusion des "Ich", will dieses "Ich" dieses und jenes, - Güter, Zuwendung, Beachtung - erhalten und besitzen. Wir gieren danach. Wenn wir es nicht bekommen, leiden wir; bekommen wir es, haften wir daran, wollen es behalten. Sobald das Erhaltene verloren geht, sich auflöst, uns genommen wird, leiden wir sehr unter seinem Verlust.


    http://www.panyasara.de/dukkha.htm

  • accinca:
    accinca:

    Anhangen am Bewusstsein: das nennt man, ihr Mönche,
    kurz gesagt, die fünf Daseinskomponenten als Leiden.


    Dieser Satz des Buddha läßt bestimmte Implikationen zu wie z.B.:
    Alles Leiden besteht im Bewußtsein.

    Die Implikation stimmt nicht. Alles Leiden besteht im Bewusstsein des Ich bin ...seins. Die Daseinskomponenten sind frei von Ich das sich selber als Ich bin.... erkennen kann. Doch durch dieses, die Kandha, wird jenes, Ich sein, ermöglicht. Das, durch das erscheinende Ich erscheinende Anhangen an den Daseinsmerkmalen wird hier beschrieben und das wird weitergeführt in der Kette des bedingten Entstehen das sich ausschließlich mit den Vorgängen des Ich und seine Verstrickungen in Dukkha beschäftigt. Diese beginnt mit der Ursache des Unwissens woher Ich kommt. Dieses Unwissen ist nicht mit Worten zu ergründen. "Unwissen" bezieht sich hier darauf das über das Erscheinen von Ich sein keine Daten geben wird, also auch nicht was Ich bin sein ist.

  • Der Prozess des Ergreifens/Anhaftens findet nicht außerhalb des Bewusstseins statt.


    Sankhara (geistige Gestaltungen/Formationen), hervorgerufen durch Unwissenheit, repräsentiert „Karma“, welches mit heilsamen und unheilsamen Geistfaktoren (cetasikas) verbunden ist.
    Sankhara bedingt das Entstehen von resultierendem Bewusstsein, oder anders gesagt, Bewusstsein entsteht als Folge von Sankhara.
    Die Khandas bestehen aus den 5 Daseinsgruppen, von denen die fünfte Gruppe (vinnana), aus den sechs Bewusstseinsarten besteht.

  • hedin02:

    Der Prozess des Ergreifens/Anhaftens findet nicht außerhalb des Bewusstseins statt.


    Genau, und auch die Vorstellungen über ein
    Ich oder nicht Ich gibt es auch nur im Bewsußtsein.

  • @
    Und ist nicht die Übung, genau das zu erfahren/erkennen?


    _()_

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • hedin02:

    Der Prozess des Ergreifens/Anhaftens findet nicht außerhalb des Bewusstseins statt.


    Sankhara (geistige Gestaltungen/Formationen), hervorgerufen durch Unwissenheit, repräsentiert „Karma“, welches mit heilsamen und unheilsamen Geistfaktoren (cetasikas) verbunden ist.
    Sankhara bedingt das Entstehen von resultierendem Bewusstsein, oder anders gesagt, Bewusstsein entsteht als Folge von Sankhara.
    Die Khandas bestehen aus den 5 Daseinsgruppen, von denen die fünfte Gruppe (vinnana), aus den sechs Bewusstseinsarten besteht.

    Ich lass die Khandha unverletzt. Das vinnana-khandha ist ein nicht abtrennbarer Bestandteil der Khandha. Khandha ist immer Einzahl auch wenn es in 5 oder Tausend Teile gedacht werden kann, dieses zerlegte Khandha ist und bleibt eine Illusion. Nicht fünf, Eins.


    Nur so kann Khandha, auch vom Verstand des Menschen her, Grundlage aller fühlenden Wesen sein. Alle fühlenden Wesen außer dem Menschen, haben ein ich-Bewusstsein, natürlich in Abhängigkeit zu ihre Komplexität die ihr Zellverband zulässt. Das muss vor allem für fühlende Wesen zutreffen die Brutpflege betreiben. Wie soll ein fühlendes Wesen seine Kinder wiederfinden wenn es kein Bewusstsein von Ich hat? Besser schon mal darüber nachgedacht wie ein Vogel sein Nest wiederfindet? Wie komplex das Hirn funktionieren muss?


    So beschreibt Buddha Khandha. Dann erst geht er an die Leiden die wirklich zu verlöschen sind, weil die Leiden aller fühlenden Wesen nicht zum verlöschen gebracht werden können, denn das Bewusstsein das das meine Leiden sind ich nur beim Menschen der ein Ichbin ist möglich.


    Das Ergreifen der Khandha als Mein, Ich, Selbst ist nur dem Menschen möglich. Weil er das nicht weiß fängt die Kette des Bedingten Entstehens mit Unwissenheit an. Der Mensch weiß das er IchBin ist doch er kann nicht erkennen warum er das ist. Die Kette ist eine sehr genaue Auflistung wie der Mensch "Sein Leidend Sein" aufbaut. Der Anfang ist die Suche nach dem was er ist, und das Ende ist das Erkennen und Erfahren der Unwissenheit. Darum hat Buddha den Weg von 1 bis 12 und von 12 bis 1 beschrieben. Beim Rückwärtslauf trifft IchBin auf 1 und kann dann Erkennen das die Khandha genau diese Kette bei ihm ermöglichen, das sie aber nicht Bestandteil der Khandha ist.


    Aus diesem nicht Erfahrenen Unwissen konnten Wunderbare Wesen geschaffen werden die alle nicht Bestandteil der Khandha sind. Von ich bin Helmut bis du bist Gott. Mit Gott hat der Mensch etwas gemeinsam. Er ist das Namenlose durch die Khandha Ermöglichte.