Erlöschen des Leidens???


  • Ursachen? Erlöschen??? Pfad???
    Wie deckt sich das denn mit Zen???
    Heisst es doch im Herz-Sutra:
    "Alle Dinge sind in ihrem Wesen Leerheit, nicht entstanden, nicht vergangen..."
    Oder:
    "Daher gibt es in der Leerheit auch keine... Unwissenheit und keine Auslöschung der Unwissenheit."


    Ausserdem: Wer hat schon jemals sowas wie "Erlöschen des Leidens" "erreicht"?
    Ich kenne keinen einzigen.
    Buddha? Wo ist der jetzt? Ich kenne keinen Buddha. ;)
    Ich kenne nur Geschichten über einen, der so genannt wird.


    Es gibt keine Hoffnung. Absolut null.
    Oder, wie Chan Master Hsu Yun schon sagte:
    "Life’s suffering never ends..."


    Tilopa

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  • Genjôkôan, das erste Kapitel des Shôbôgenzô.
    Dies wurde im Mittherbst des Jahres 1233 geschrieben und dem Laienschüler Yô Kôshû aus Chinzei geschickt.
    Im Jahre 1253 eingefügt.

  • Zitat

    Da der Buddhaweg von Grund auf Überfluss und Mangel entspringt, ...


    Was ist der Buddhaweg?
    Und warum entspringt er Überfluss und Mangel?
    Was für ein Weg ist das denn, wenn er im Beobachtbaren entspringt und nicht in dem,
    was ich mit Worten nicht fassen kann?


    Zitat

    Sich selbst vorantragen um die zehntausend Dinge zu bezeugen ist Verirren.


    Was heisst das: sich selbst vorantragen? Von welchem Selbst ist da die Rede?


    Zitat

    Die zum Verirren vollkommen erwachen sind die Buddhas. Die sich im Erwachen heillos verirren sind die leidenden Wesen.


    Zum Verirren erwachen??? Hä?

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    • Offizieller Beitrag
    Tilopa:
    Zitat

    Da der Buddhaweg von Grund auf Überfluss und Mangel entspringt, ...


    Was ist der Buddhaweg?
    Und warum entspringt er Überfluss und Mangel?
    Was für ein Weg ist das denn, wenn er im Beobachtbaren entspringt und nicht in dem,
    was ich mit Worten nicht fassen kann?


    Buddha ging konkret von der Frage nach dem Ursprung des Leides aus. Also aus der Erfahrung des "Mangels"(an Glück) und des Überflusses (an Leid). Jeder Weg muss dort anfangen. Während es im frühen Buddhimus daraum ging, ausgehend von der konkreten Welt sich der Befreiung vom Leid anzunähern ist das Herzsutra Ergebnis späterer Reflexionen, die den gleichen Weg von der anderen Seite ( vom Buddha) her betrachtet. Und von da aus betrachtet sind auch die schönen buddhitischen Methoden wie Verkehrsschilder, von denen man auf einmal nur die graue Rückseits sieht, leer und bedeutungslos. Weil sie ja nur im Bezug auf das Leiden (als Mittel zu dessen Überwindung) Sinn machen.


    Tilopa:
    Zitat

    Sich selbst vorantragen um die zehntausend Dinge zu bezeugen ist Verirren.


    Was heisst das: sich selbst vorantragen? Von welchem Selbst ist da die Rede?


    Ich nehme an hier geht es darum, wie verblendete Wahrnehmung entsteht. Indem man die Handlungen einem Selbst zuordnrt, das den zehntausenden Dingen (also der Aussenwelt) begegnet/bezeugt/erfährt. Du furzt und denkst dir "Ich habe einen fahren gelassen" obwohl es um gänzlich ungeplante unwillkürliche Sache handelt. Kaum zu glauben, dass unsere anderen Phänomene im Prinzip genauso unpersönlich ist, bis wir auf ihrer Grundlage unser Selbst erbauen.

    Tilopa:
    Zitat

    Die zum Verirren vollkommen erwachen sind die Buddhas. Die sich im Erwachen heillos verirren sind die leidenden Wesen.


    Zum Verirren erwachen??? Hä?


    Zu der Verirrung zu erwachen, bedeutet, sich der Enstehung verblendeter Wahrnehmung (der Verirrung) bewusst zu werden. Indem man Erwachen aber im Kontext einer verirrten Sicht betrachtet, wird man noch viel wirrer.

  • void:
    Tilopa:


    Was heisst das: sich selbst vorantragen? Von welchem Selbst ist da die Rede?


    Ich nehme an hier geht es darum, wie verblendete Wahrnehmung entsteht. Indem man die Handlungen einem Selbst zuordnrt, das den zehntausenden Dingen (also der Aussenwelt) begegnet/bezeugt/erfährt. Du furzt und denkst dir "Ich habe einen fahren gelassen" obwohl es um gänzlich ungeplante unwillkürliche Sache handelt. Kaum zu glauben, dass unsere anderen Phänomene im Prinzip genauso unpersönlich ist, bis wir auf ihrer Grundlage unser Selbst erbauen.


    Also dann gibt es da gar niemand, der furzt, obwohl wir auf der "Tatsache des Nicht-Furzens" "unser Selbst erbauen"??? Hä? Also ist da doch ein Selbst, dass sogar noch erst erbaut werden muss?

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  • Also im Kabbalistischen Christentum wie Judentum hat Leid eine eigene Bedeutung. Es gibt ein Ziel im Leben und zwei Wege, die dahin führen. Das Ziel ist vollständige Perfektion und Erfüllung. Aber wir erreichen es entweder langsam, über den Weg des Leidens (hebr. Beito), oder auf beschleunigte Weise, durch den Pfad des Lichts und der Transformation. Der Weg des Leidens ist in Wirklichkeit überhaupt kein Weg, sondern eigentlich bloß die Ansammlung von verwirrenden Ereignissen, die uns geschehen, weil wir nicht bewusst an unserer Entwicklung beteiligt sind. Es ist die langsame, schmerzhafte, knirschende Evolution, die wir Geschichte nennen, die irgendwo angefangen hat und uns Gott weiß wo hin führt.
    Der Pfad des Lichts und der Transformation ist der Pfad, durch den wir unsere eigene Natur und die Natur der uns leitenden Kraft entdecken. Wir verstehen langsam, was sie ist und wohin sie führt. Wir werden von ihr angezogen und gehen ihr sogar nach.
    Der Weg zum Licht führt von außen und unten nach innen zum Höchsten.

  • Sehr schön ausgedrückt, lieber Pommes !
    Nur den Zweifel des Threaderöffners können wir damit nicht zerstreuen.
    Sollten wir auch garnicht, handelt es sich doch vielleicht um den "großen Zweifel"
    der im Zen beschrieben ist.


    Das Herzsutra beginnt und endet mit:gate, gate, paragate, parasamgate bodhi svaha

  • Onyx9:

    Sehr schön ausgedrückt, lieber Pommes !
    Nur den Zweifel des Threaderöffners können wir damit nicht zerstreuen.
    Sollten wir auch garnicht, handelt es sich doch vielleicht um den "großen Zweifel"
    der im Zen beschrieben ist.


    Das Herzsutra beginnt und endet mit:gate, gate, paragate, parasamgate bodhi svaha



    Ich mag das Herzsutra sehr. Ja. Komischwerweise schon lange bevor ich mich näher auf Zen eingelassen habe.
    Zumindest was jene Form von Zen betrifft, die man sich im allgemeinen so darunter vorstellt.
    Ich war ja auch buddhistische Klofrau auf der Autobahnraststätte Nord-Süd, in einem früheren Leben. :grinsen:

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  • Tilopa:

    Ausserdem: Wer hat schon jemals sowas wie "Erlöschen des Leidens" "erreicht"?Ich kenne keinen einzigen.Buddha? Wo ist der jetzt? Ich kenne keinen Buddha. Ich kenne nur Geschichten über einen, der so genannt wird.Es gibt keine Hoffnung. Absolut null.Oder, wie Chan Master Hsu Yun schon sagte:"Life’s suffering never ends..."


    Liebe Klofrau Tilopa


    Leid, was soll das sein ?


    Mag sein, dass es das gibt. Wer daran leidet ist selbst schuld :D


    Promi


  • Na, Promi, das klingt mir ganz schön arrogant.
    Mögen Dir diese Worte nicht eines Tages selber schräg im Magen liegen.
    Mögest Du immer, durch alle Daseinsformen hindurch bis zur Erleuchtung leidfrei sein und weiterhin unwissend sagen können "Leid, was soll das sein?" Wie schön wäre das. :|

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Prometheus:

    Mag sein, dass es das gibt. Wer daran leidet ist selbst schuld :D


    Hmm, irgendwie mit quietschenden Reifen um die erste Wahrheit drumrumgeschlittert?


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen



  • Urks...


    Mir gefällt in diesem Zusammenhang der Ausdruck "schuld" ganz und gar nicht.


    Natürlich: Wie jemand mit etwas umgeht und wie er darauf gefühlsmässig reagiert liegt bei ihm.
    Jedoch bin ich mir nicht sicher, ob das zu 100% bei jemandem allein liegt,
    denn alles hängt doch zusammen und der eine ist nicht abgetrennt vom anderen.
    Der Mensch ist doch kein Automat, wo man nur auf's Knöpfchen drücken muss und schwups, strahlt er vor Seligkeit.


    Jedoch hinzugehen und z.B. zu sagen: "Tja, selbst schuld wenn Du nicht glücklich bist,
    weil gerade dieses oder jenes Unglück passiert ist, das wäre... jenseits allen Mitgefühls.


    Aber vielleicht müsste man erst die Begriffe Leid und Schmerz differenzieren?
    Sind sie dasselbe? Wenn nein: wo liegt der Unterschied?

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  • Tilopa:

    ...


    Aber vielleicht müsste man erst die Begriffe Leid und Schmerz differenzieren?
    Sind sie dasselbe? Wenn nein: wo liegt der Unterschied?


    Schmerz tut weh und Leid ist dukkha, das heißt Unbefriedigtsein und ist noch vielfältiger als Schmerz:
    Leid des Leidens, Leid des Wandels und Innewohnendes Leid.
    Also ist Leid alles außerhalb von Nirvana, auch die weltliche Freude über Gewinn, Lob, "Glück"... Aber das kann natürlich auch schon schmerzen, wenn es sehr dolle ist. :)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:



  • (http://de.wikipedia.org/wiki/Vier_Edle_Wahrheiten)


    Nebenbei bemerkt ist es schon ziemlich irreführend, kāma-taṇhā, bhava-taṇhā und vibhava-taṇhā als Gier, Hass und Verblendung zu übersetzen. Gier, Hass und Verblendung (Lobha, Dosa und Moha) sind die Wurzeln des Unheilsamen:


    Zitat

    "Und was, Freunde, ist das Unheilsame, was ist die Wurzel des Unheilsamen, was ist das Heilsame, was ist die Wurzel des Heilsamen? Töten von Lebewesen ist unheilsam; nehmen, was nicht gegeben wurde, ist unheilsam; Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen ist unheilsam; unwahre Rede ist unheilsam; gehässige Rede ist unheilsam; der Gebrauch grober Worte ist unheilsam; Geschwätz ist unheilsam; Habgier ist unheilsam; Übelwollen ist unheilsam; falsche Ansicht ist unheilsam. Dies nennt man das Unheilsame."


    "Und was ist die Wurzel des Unheilsamen? Gier ( Lobha ) ist eine Wurzel des Unheilsamen; Haß ( Dosa ) ist eine Wurzel des Unheilsamen; Verblendung ( Moha) ist eine Wurzel des Unheilsamen. Dies nennt man die Wurzel des Unheilsamen." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m009z.html)


    Die Ursache für Dukkha dagegen ist deutlich subtiler:


    Zitat

    Dies nun, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von der Leidensentwicklung: Es ist dieser Durst, der Wiederdasein säende, Genügens-reiz-verbundene, dort und dort sich ergötzende, nämlich der sinnliche Durst ( kāma-taṇhā ), der Daseinsdurst ( bhava-taṇhā ), der Nichtseinsdurst ( vibhava-taṇhā ). (http://www.palikanon.com/samyutta/sam56.html#s56_11)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

    Einmal editiert, zuletzt von Elliot ()

  • Tilopa:

    Aber vielleicht müsste man erst die Begriffe Leid und Schmerz differenzieren?
    Sind sie dasselbe? Wenn nein: wo liegt der Unterschied?


    Dukkha beinhaltet Schmerz, geht aber darüber hinaus:


    Zitat

    "Und was, Freunde, ist die Edle Wahrheit von Dukkha? Geburt ist Dukkha; Altern ist Dukkha; Tod ist Dukkha; Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung sind Dukkha; nicht bekommen, was man sich wünscht, ist Dukkha; kurz, die fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, sind Dukkha [3]."
    ...
    "Und was, Freunde, ist Schmerz? Körperlicher Schmerz, körperliches Unbehagen, schmerzhaftes, unbehagliches Gefühltes, geboren aus körperlichem Kontakt - dies wird Schmerz genannt." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m141z.html)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Losang Lamo:

    ... ist Leid alles außerhalb von Nirvana, auch die weltliche Freude über Gewinn, Lob, "Glück"...


    Danke, damit kann ich was anfangen, obwohl ich bei letzterem gerne "leide", hahaha... ;)

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  • Hhmmm... Da zitierst Du nun nix von den "Leiden" wie "(weltliche) Freuden, Glück", so wie Losang Lamo es tut.
    Dukkha... ist das dasselbe wie "Anhaftung"?


    Und: kommt das von "sich ducken"? :grinsen:

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    2 Mal editiert, zuletzt von Tilopa ()

  • Tilopa:
    Elliot:

    Nebenbei bemerkt ist es schon ziemlich irreführend, kāma-taṇhā, bhava-taṇhā und vibhava-taṇhā als Gier, Hass und Verblendung zu übersetzen. Gier, Hass und Verblendung (Lobha, Dosa und Moha) sind die Wurzeln des Unheilsamen...


    Wie würdest Du denn diese Begriffe übersetzen? Ich les da keine Alternative von Dir.


    So wie hier:


    Zitat

    Dies nun, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von der Leidensentwicklung: Es ist dieser Durst, der Wiederdasein säende, Genügens-reiz-verbundene, dort und dort sich ergötzende, nämlich


    • der sinnliche Durst ( kāma-taṇhā ),
    • der Daseinsdurst ( bhava-taṇhā ),
    • der Nichtseinsdurst ( vibhava-taṇhā ).

    (http://www.palikanon.com/samyutta/sam56.html#s56_11)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Tilopa:

    Hhmmm... Da zitierst Du nun nix von den "Leiden" wie "(weltliche) Freuden, Glück", so wie Losang Lamo es tut.


    Nein, das stimmt.


    Tilopa:

    Dukkha... ist das dasselbe wie "Anhaftung"?


    Nicht ganz:


    Zitat

    "Und was, Freunde, ist die Edle Wahrheit von Dukkha? Geburt ist Dukkha; Altern ist Dukkha; Tod ist Dukkha; Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung sind Dukkha; nicht bekommen, was man sich wünscht, ist Dukkha; kurz, die fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird ( pañcupādānakkhandhā ), sind Dukkha [3]." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m141z.html)


    "Ehrwürdige, ist jenes Anhaften das selbe wie diese fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, oder ist das Anhaften getrennt von den fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird?" "Freund Visākha, jenes Anhaften ist weder das selbe wie diese fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, noch ist das Anhaften getrennt von den fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird. Es ist die Gier und die Begierde in den fünf Daseinsgruppen [2a] ( pañcasu upādānakkhandhesu chandarāgo ), an denen angehaftet wird, welches genanntes Anhaften ist." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m044z.html)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot


  • Danke. Hab ich wohl überlesen.


    Was ist mit sinnlichem Durst gemeint? Der Durst nach sinnlichen (körperlichen) Erfahrungen?
    Warum sollte das der Grund für Leiden sein?
    Ok, es soll ja welche geben, die essen nix mehr (Lichtnahrung), aber ich versteh das noch nicht ganz.
    Ein Beispiel: Ich habe körperlichen Hunger --> ich esse was. Ist das schon ein Beginn der "Leidensentwicklung"?


    Was ist der Daseinsdurst und wie unterscheidet er sich vom sinnlichen Durst?


    Und beim letzten komm ich gleich gar nicht mehr mit: Nichtseinsdurst?
    Ist das das, wenn Spiris nach Erleuchtung gieren und endlos davon schwätzen?

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  • Aaaaalso: Mein Spatzenhirn versucht das mal zu begreifen und zusammenzufassen:


    Da sind die Fünf: Geburt, Altern, Tod, Schmerz (Kummer, Klagen, Trauer, Verzweiflung), Nicht bekommen.
    "Daseinsgruppen" lass ich mal weg, das verwirrt mich nur.
    Die, wie wir alle wissen, durchwandern wir alle, sonst wären wir nicht hier.
    Ausser man ist ein Boddhisattva und hat diese Chose freiwillig auf sich genommen (-so wie ich, muahahaha... ja, ja, der Stolz.... lol).
    Diese Fünf sind Dukkha.


    <woltlab-metacode-marker data-name=:

    Wikipedia" data-link="">

    "Dukkha (pali दुक्ख; sanskrit दुःख duḥkhaschwer zu ertragen‘) ist ein Schlüsselbegriff im Buddhismus, der meist als „Leiden“ übersetzt wird.


    Dukkha ist Leiden, aber nur für die Nicht-Boddhisattvas.
    Denn die "Boddhis" können ja kommen und gehen wie sie wollen, weil sie nicht anhaften
    aber wohl Schmerz zu empfinden vermögen, aus lauter Mitgefühl.
    Dukkha ist also nur Leiden, wenn nicht angehaftet wird.


    Ist das richtig so?

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  • Tilopa:

    Was ist mit sinnlichem Durst gemeint? Der Durst nach sinnlichen (körperlichen) Erfahrungen?


    Ja, im allgemeinen das Verlangen nach angenehmen Erfahrungen, bei denen die fünf Sinne beteiligt sind:


    Zitat

    "Ānanda, es gibt diese fünf Stränge sinnlichen Vergnügens ( kāmaguṇā ). Was sind die fünf? Formen, die mit dem Auge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Klänge, die mit dem Ohr erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Gerüche, die mit der Nase erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Geschmäcker, die mit der Zunge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Berührungsobjekte, die mit dem Körper erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Dies sind die fünf Stränge sinnlichen Vergnügens. Das Glück und die Freude, die in Abhängigkeit von diesen fünf Strängen sinnlichen Vergnügens entsteht, nennt man das Glück der Sinnesvergnügen ( kāmasukhaṃ )." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m059z.html)


    Tilopa:

    Warum sollte das der Grund für Leiden sein?


    Das "Sinnesverlangen ( kāma-taṇhā )" steht als "Sinnestrieb ( kāmāsavo )" am Anfang der Kette des bedingten Entstehens von Dukkha:


    Zitat

    "Und was sind die Triebe, was ist der Ursprung der Triebe, was ist das Aufhören der Triebe, was ist der Weg, der zum Aufhören der Triebe führt? Es gibt drei Triebe: den Sinnestrieb ( kāmāsavo ), den Werdenstrieb ( bhavāsavo ) und den Unwissenheitstrieb ( avijjāsavo )[10]. Mit dem Ursprung von Unwissenheit ist der Ursprung der Triebe. Mit dem Aufhören von Unwissenheit ist das Aufhören der Triebe. Der Weg, der zum Aufhören der Triebe führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad; nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit, Richtige Konzentration." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m009z.html)


    Tilopa:

    Ein Beispiel: Ich habe körperlichen Hunger --> ich esse was. Ist das schon ein Beginn der "Leidensentwicklung"?


    Nein, wenn es nicht übertrieben wird, ist das in Ordnung:


    Zitat

    "Was gibt es noch zu tun? Bhikkhus, ihr solltet euch so üben: 'Wir wollen uns beim Essen mäßigen. Mit weiser Betrachtung nehmen wir Nahrung zu uns, weder zum Spaß, noch zur Berauschung, noch zum Schmücken, noch zur Verschönerung, sondern nur, um diesen Körper am Leben zu erhalten, ihn zu ernähren, um das Unbehagen (des Hungers) zu beenden, und um das heilige Leben zu fördern, indem wir erwägen: >So werde ich alte Gefühle (des Hungers) beenden, ohne neue Gefühle zu erwecken, und ich werde gesund und ohne Tadel sein und ich werde ein leichtes Leben haben.<' Bhikkhus, ihr denkt jetzt vielleicht: 'Wir sind von Schamgefühl und der Scheu vor falschem Tun erfüllt, unser körperliches Verhalten, sprachliches Verhalten, geistiges Verhalten und Lebensweise sind geläutert, wir beschützen unsere Sinnestore, und wir halten Maß beim Essen. Damit ist es genug, so viel ist bereits geschafft, das Ziel des Mönchsdaseins ist erreicht, es gibt für uns nichts mehr zu tun.' Und ihr ruht euch zufrieden damit aus. Ihr Bhikkhus, ich informiere euch, ich verkünde euch: Ihr, die ihr nach dem Status eines Mönchs strebt, verfehlt nicht das Ziel des Mönchsdaseins, wenn es noch mehr zu tun gibt." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m039z.html)


    Tilopa:

    Was ist der Daseinsdurst und wie unterscheidet er sich vom sinnlichen Durst?


    Es gibt auch Dasein ohne Sinnessphäre:


    Zitat

    "So setzte Uddaka Rāmaputta, mein Gefährte im heiligen Leben, mich auf den Rang eines Lehrers und erwies mir höchste Ehre. Aber es wurde mir klar: 'Dieses Dhamma führt nicht zur Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zum Nibbāna, sondern nur zum Wiedererscheinen im Gebiet von Weder-Wahrnehmung-Noch-Nichtwahrnehmung.' Weil ich mit jenem Dhamma nicht zufrieden war, ließ ich es zurück und ging fort." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m036z.html)


    Tilopa:

    Und beim letzten komm ich gleich gar nicht mehr mit: Nichtseinsdurst?


    Das ist die Vorstellung, dass mit dem Leben auch alles Dukkha endet:


    Zitat

    "Sandaka, da vertritt irgendein Lehrer solch eine Lehrmeinung und Ansicht wie diese: 'Es gibt keine Gaben, nichts Dargebrachtes oder Geopfertes; keine Frucht oder Ergebnis guter und schlechter Taten; nicht diese Welt, nicht die andere Welt; keine Mutter, keinen Vater; keine spontan geborenen Wesen; keine guten und tugendhaften Mönche und Brahmanen auf der Welt, die diese Welt und die andere Welt durch Verwirklichung mit höherer Geisteskraft erfahren haben und erläutern [1]. Eine Person besteht aus den vier großen Elementen. Wenn sie stirbt, kehrt Erde zurück und geht zum Erdkörper zurück, Wasser kehrt zurück und geht zum Wasserkörper zurück, Feuer kehrt zurück und geht zum Feuerkörper zurück, Wind kehrt zurück und geht zum Windkörper zurück; die (Sinnes-)Fähigkeiten werden in den Raum übertragen. Vier Männer mit der Bahre als fünftem tragen die Leiche weg. Die Begräbnisrede reicht so weit wie das Leichenfeld; die Knochen bleichen; die Knochen enden in Asche. Großzügigkeit ist nur Gerede. Wenn jemand die Lehrmeinung geltend macht, es läge ein Sinn darin, so ist es leeres, falsches Geschwätz. Narren und die Weisen werden bei der Auflösung des Körpers gleichermaßen abgeschnitten und vernichtet; nach dem Tode existieren sie nicht.'" (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m076z.html)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot