...der unter (westlichen) Mahayana-Anhängern leider öfters zu finden ist,
weil sie den Begriff Weisheit/Wahrheit in der buddhistischen Lehre
mit dem Begriff Weisheit/Wahrheit , der aus der Erkenntnistheorie stammt,
und dementsprechend auf das rationale Erkennen beschränkt ist,
(im westlich "aufgeklärten" Sinne), verwechseln:
Taisen Deshimaru Rôshi :
..." Bevor wir das Thema ( ..()..) in all seiner Tiefe angehen, ist es gut, zunächst
vor einem Fehler zu warnen, der sich beim Ausübenden des Mahayana einnisten könnte.
Man könnte nämlich glauben, dass das Mahayana,
jenseits aller Dualität, eine Lehre befürwortete, bei der die Aufrechterhaltung der Bonno
( Bonno= u.a.: weltliche Sorgen, sinnliche Begierde, Leidenschaften, unselige Wünsche...,
Abneigungen, - aus Verblendung/Unwissenheit resultierend)
selbst den Weg ausmache.
Das wäre jedoch ein grober Irrtum, der der Lehre des Buddha völlig entgegengesetzt ist
und nur das Erbe der zehn grundlegenden Bonno,
die jedem bei seiner Geburt zufallen, vergrößern würde.
Begierden, Unwissenheit und Wut würden bleiben, was sie sind,
d.h. die Illusionen to ( Begierde ), jin ( Wut ), chi ( Unwissen )-
und seinen illusorischen NEIGUNGEN zu folgen, ist eine gründliche Verwirrung.
Wie kann man aber zum Erwachen oder Satorie gelangen,
ohne sich mit dem erbitterten, erzwungenen und entfremdenden Wollen
die Bonnos abzuschneiden, verrückt zu machen ? ( Eine Frage, die s.g. Zennisten gern umgehen )
"Ein einziges Bonno trägt die gesamte Budhalahre in sich",
behaupten die Sutras des Mahayana.
Das bedeutet nicht, dass man den Bonno frönen soll,
sondern man soll sie im Gegenteil aufmerksam beobachten und Geduld üben ( m.M.: Zazen=Samahta+Vipassana-Jhana )
Dadurch wird die Unwissenheit zerstört und er Geist zu seiner wahren Freiheit geleitet.