Ein grundlegender Irrtum...

  • ...der unter (westlichen) Mahayana-Anhängern leider öfters zu finden ist,
    weil sie den Begriff Weisheit/Wahrheit in der buddhistischen Lehre
    mit dem Begriff Weisheit/Wahrheit , der aus der Erkenntnistheorie stammt,
    und dementsprechend auf das rationale Erkennen beschränkt ist,
    (im westlich "aufgeklärten" Sinne), verwechseln:


    Taisen Deshimaru Rôshi :


    ..." Bevor wir das Thema ( ..()..) in all seiner Tiefe angehen, ist es gut, zunächst
    vor einem Fehler zu warnen, der sich beim Ausübenden des Mahayana einnisten könnte.


    Man könnte nämlich glauben, dass das Mahayana,
    jenseits aller Dualität, eine Lehre befürwortete, bei der die Aufrechterhaltung der Bonno
    ( Bonno= u.a.: weltliche Sorgen, sinnliche Begierde, Leidenschaften, unselige Wünsche...,
    Abneigungen, - aus Verblendung/Unwissenheit resultierend)
    selbst den Weg ausmache.


    Das wäre jedoch ein grober Irrtum, der der Lehre des Buddha völlig entgegengesetzt ist
    und nur das Erbe der zehn grundlegenden Bonno,
    die jedem bei seiner Geburt zufallen, vergrößern würde.
    Begierden, Unwissenheit und Wut würden bleiben, was sie sind,
    d.h. die Illusionen to ( Begierde ), jin ( Wut ), chi ( Unwissen )-
    und seinen illusorischen NEIGUNGEN zu folgen, ist eine gründliche Verwirrung.


    Wie kann man aber zum Erwachen oder Satorie gelangen,
    ohne sich mit dem erbitterten, erzwungenen und entfremdenden Wollen
    die Bonnos abzuschneiden, verrückt zu machen ? ( Eine Frage, die s.g. Zennisten gern umgehen )


    "Ein einziges Bonno trägt die gesamte Budhalahre in sich",
    behaupten die Sutras des Mahayana.
    Das bedeutet nicht, dass man den Bonno frönen soll,
    sondern man soll sie im Gegenteil aufmerksam beobachten und Geduld üben ( m.M.: Zazen=Samahta+Vipassana-Jhana )
    Dadurch wird die Unwissenheit zerstört und er Geist zu seiner wahren Freiheit geleitet.

  • Hi, ist damit folgendes gemeint ? :


    Ich fragte mal jemanden, ob die Nondualität nicht auch im Theravada in den Jhanas zu finden sein (Raum,- Bewusstseinsunendlichkeit, Auflösung der Wahrnehmung etc.)
    Und wie die Nondualität das Leiden (Dukha) auflöst.


    Er sagte mir dann, dass es in der Nondualität kein Leiden und kein Nicht-Leiden gäbe und Nonduale Lehren erst in den späteren buddhistischen Linien auftauchten.
    Aber was ist Grenzenlosigkeit und Auflösung anderes als Nondualität ?`Vor allem da in den Jhanas die "Einheit" des Geistes erreicht wird und die Vielheitswahrnehmungen außen vor gelassen werden.



    Ich könnte es so interpretieren, dass Geistesgifte soweit ok sind da sie ein Ausdruck des Geistes sind. Aber gerade diese sollten ja losgelassen werden.

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • Mabuttar:

    Hi, ist damit folgendes gemeint ? :


    Ich fragte mal jemanden, ob die Nondualität nicht auch im Theravada in den Jhanas zu finden sein (Raum,- Bewusstseinsunendlichkeit, Auflösung der Wahrnehmung etc.)
    Und wie die Nondualität das Leiden (Dukha) auflöst.


    Er sagte mir dann, dass es in der Nondualität kein Leiden und kein Nicht-Leiden gäbe und Nonduale Lehren erst in den späteren buddhistischen Linien auftauchten.
    Aber was ist Grenzenlosigkeit und Auflösung anderes als Nondualität ?`Vor allem da in den Jhanas die "Einheit" des Geistes erreicht wird und die Vielheitswahrnehmungen außen vor gelassen werden.


    Nirvana ist das "Ziel" aller buddhistischer Schulen. Vorraussetzung ist Erwachen. Das heißt die intuitive Erkenntnis der vier edlen Wahrheiten durch den Weisheitsgeist,Bodhi.
    Der Begriff den du hier verwendest bezeichnet Bodhi und Nirvana und natürlich ist das die "Einheitserfahrung". Die Fixierung der Übung auf Meditation und Versenkung zum schnellen, direkten Verwirklichen ist tatsächlich erst später entstanden, in den Nordöstlichen Schulen, bezieht sich aber auf Mahayana- die beiden Hauptschulen sind ungefähr zu selben Zeit enstanden. Mahayana beruft sich auch auf den Sanskrit-Kanon, daher die Unterschiede zum Theravada.


    Mabuttar:


    Ich könnte es so interpretieren, dass Geistesgifte soweit ok sind da sie ein Ausdruck des Geistes sind. Aber gerade diese sollten ja losgelassen werden.


    Nein, sie sind nicht o.k., denn sie bedingen Samsara. Reinheit und Unreinheit ist gleichsam Ku - unbeständig, wesenlos. Mahayana legt Wert darauf, dass sie durchdrungen verstanden werden müssen- durch den Weisheitsgeist. Mahayana legt weniger Wert darauf sie beständig zurückzuweisen- wie im Theravada - das unzählige moralische Anweisungen hat. Sie entstehen ja immer neu, auch wenn man sie "loslässt". So muss man ihre Quelle durch Erwachen zum Versiegen bringen. Bzw. sie versiegt dann von selbst, da die Quelle Unwissenheit ist, Verblendung.

  • Namaste!

    Onyx9:

    Ein grundlegender Irrtum der unter (westlichen) Mahayana-Anhängern leider öfters zu finden ist, weil sie den Begriff Weisheit/Wahrheit in der buddhistischen Lehre mit dem Begriff Weisheit/Wahrheit , der aus der Erkenntnistheorie stammt, und dementsprechend auf das rationale Erkennen beschränkt ist,
    (im westlich "aufgeklärten" Sinne), verwechseln


    Das Problem umfasst auch folgenden Aspekt:
    Viele Schüler ahmen gerade die Eigenschaften ihrer Lehrer oder Vorbilder nach, die sie selbst cool finden, oder gar die, welche sich am problemlosesten nachahmen lassen.
    Als aufgeklärter Westler liegt es dann nah, die Nichtverteufelung des Alkoholmissbrauchs des eigenen Lehrers zu übernehmen. Oder die Zügellosigkeit, mit der er mit weiblichen Schülerinnen umgeht.
    So manch ein Schüler, der noch nicht soweit ist, sieht darin einen gewissen Grad an Aufgeklärtheit, Modernität und Toleranz. Eigenschaften, die traditionelleren Lehrern auf den ersten Blick zu fehlen scheinen, besonders, wenn sie jeder Versuchung zu widerstehen scheinen oder gar vollordinierte Bhikkhus/Bhikkhunis sind.


    Da ist dann die eigentliche Frage, was man denn nun will... ?


    Will man Buddhist werden oder Schüler von jemandem, weil es cool ist und man damit etwas vorzuweisen hat?


    Oder ist man Buddhist, um sich vom Leid zu befreien, was ja in gewissem Sinne auch heißt, seine Leidenschaften (Leiden-schaffende-Eigenheiten) zu überwinden?


    Sicher, der Mahayana (in all seinen verschiedenen Ausprägungen) geht da andere Wege wie z. B. die Theravada-Schulen, aber man darf nicht vergessen, dass beide dieser Wege das vollständige Vinaya kennen, und selbst Traditionen wie die japanischen Schulen haben immer auch einen ethischen Aspekt, welcher Regeln und Richtlinien beinhaltet, die es einzuhalten gilt.


    Sich also ganz den Leidenschaften hingeben und einfach so zu tun, als ob man schon erleuchtet wäre, geht folglich immer fehl - denn es führt zwangsläufig zu Leiden und Unfreiheit.


    Obwohl es in Meister Tendai's Maka Shikan im Endon-Kapitel heißt:
    "Das Ich, die Buddhas und alle Lebewesen sind auch dasselbe. Die Fünf Skandhas und die Zwölf Âyatanas sind alle Soheit.
    Folglich gibt es kein Leiden zu beseitigen! Unwissenheit und Leidenschaft sind die Erleuchtung selbst. Folglich ist es nicht nötig, den Ursprung des Leidens abzuschneiden.
    Die extremen Ideen oder die falschen Ideen sind die mittlere oder richtige Meditation; es gibt keinen Weg zu praktizieren. Geburt und Tod sind Nirvana.
    Demnach gibt es keine Vernichtung der Leidenschaften, um Erleuchtung zu erlangen. Es gibt kein Leiden und keine Leidenschaft; daher ist nichts weltlich. Es gibt keinen Weg und keine Vernichtung der Leidenschaften; daher ist nichts überweltlich.
    Es gibt nur die Eine Wahre Realität, es gibt nichts außer der Letztlichen Wahrheit.
    "

    muss man erst dorthin kommen und ES erfahren, bevor man auch wirklich frei danach leben und handeln kann.


    < gasshô >


    Benkei

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Deshimaru:

    Zitat

    Das bedeutet nicht, dass man den Bonno frönen soll,
    sondern man soll sie im Gegenteil aufmerksam beobachten und Geduld üben


    So hat er also seine Trunksucht aufmerksam beobachtet und dabei Geduld walten lassen ...

  • rosie:

    Deshimaru:

    Zitat

    Das bedeutet nicht, dass man den Bonno frönen soll,
    sondern man soll sie im Gegenteil aufmerksam beobachten und Geduld üben


    So hat er also seine Trunksucht aufmerksam beobachtet und dabei Geduld walten lassen ...


    Krankheit ist nicht das, was unter "bonno" verstanden wird. Krankheit ist Leiden.

  • rosie:

    Deshimaru:

    Zitat

    Das bedeutet nicht, dass man den Bonno frönen soll,
    sondern man soll sie im Gegenteil aufmerksam beobachten und Geduld üben


    So hat er also seine Trunksucht aufmerksam beobachtet und dabei Geduld walten lassen ...


    Rosi, Du könntest erstmal Zazen und die Lehre umfassender studieren,
    bevor Du einen großen Lehrer und Meister wie >Deshimaru verleumdest.
    Wenn du natürlich der Wahrheit nicht auf den Grund gehen willst und deswegen allgemeinen Respekt vermissen lässt,
    so ist das niemanden dienlich und nicht heilsam.

  • Takumi:
    rosie:

    Deshimaru:


    So hat er also seine Trunksucht aufmerksam beobachtet und dabei Geduld walten lassen ...


    Krankheit ist nicht das, was unter "bonno" verstanden wird. Krankheit ist Leiden.


    Doch, auch Krankheit wird mit Bonno ausgedrückt.
    Bonno bezeichnet sämtlich Geistesgifte, sämtliche Leiden.

  • Zitat

    Rosi, Du könntest erstmal Zazen und die Lehre umfassender studieren,


    Hmm. Du merkst ja wirklich gar nix.


    "Dreißig Jahre habe ich daran gedacht, mit dem Trinken aufzuhören. Manchmal machte ich es, aber mit dem Willen war es schwierig. Man bot mir Whisky an und wenn Besucher kamen, öffnete ich die Flasche. Das ist nicht so gut."
    ZEN-Meister Deshimaru über sein Alkoholproblem
    (http://www.zen.fuer-uns.de/index.php?menu=15&menu2=1)

  • Onyx9:


    Doch, auch Krankheit wird mit Bonno ausgedrückt.
    Bonno bezeichnet sämtlich Geistesgifte, sämtliche Leiden.


    Die erste edle Wahrheit spricht u.a. von Krankheit als Leiden. Sofern es für Krankheit keine Heilung gibt, ist diese mit Geduld zu ertragen. Dukkha ist ja auch genau das - das was schwer zu ertragen ist - . In der zweiten edlen Wahrheit geht es dann um die Ursache von dukkha - also vom dem was schwer zu ertragen ist - und hier erscheinen die "bonno" - und sicherlich lassen sich auch Gier, Hass und Verblendung als "Krankheit" bezeichnen, für die es durch den Weg eine Heilung gibt.


    Deshimaru ist ja diesem Weg gefolgt - und warum soll man einem Toten vorhalten, dass er es nicht so perfekt hingekriegt hat und trocken wurde? Da steckt auch ein Anspruch nach perfektem Menschsein drin.
    Allerdings ist es was anderes Alkoholmißbrauch schön zu reden und nicht darunter zu leiden. Ich kenne aber keinen Alkoholkranken, der nicht unter seinem Suchtverhalten leidet.


    Die bonno oder kleshas sind "Befleckungen" des Geistes und das japanische "bonno" bedeutet "verwirrend" "niederdrückend" , hinabziehend. Insgesamt gibt es 108 Kleshas, 10 grundlegende und 98 abgeleitete.


    Die 10 grundlegenden Kleshas sind:
    1. Gier
    2. Hass
    3. Verblendung
    4. Dünkel
    5. Ansichten
    6. Zweifel
    7. Starrheit
    8. Aufgeregtheit
    9. Schamlosigkeit
    10. Gewissenlosigkeit


    Man sieht, dass sie auch die nivaranas - Hemmungen - enthalten.
    http://www.palikanon.com/wtb/kilesa.html

  • Zitat

    Insgesamt gibt es 108 Kleshas


    Für die Schreiber des Palikanon resp. "den" Buddha. Aber wie viele für Dich? Das ist nur eine Zahl, das sind nur Worte. Listen sind variabel.


    Es geht darum, dass einer, der "süchtig" ist, nicht glaubhaft große Reden zu den Bonno schwingen kann. Dazu ist eine ethische Vorbildfunktion vonnöten. Wer diese nicht erfüllt, sollte in Hinsicht Ratschläge für ethisches Verhalten die Klappe halten. Denn dann ist ja alles, was er sagt, nur ein Gedankenspiel, nicht gelebte Realität.

  • rosie:
    Zitat

    Insgesamt gibt es 108 Kleshas


    Für die Schreiber des Palikanon resp. "den" Buddha. Aber wie viele für Dich? Das ist nur eine Zahl, das sind nur Worte. Listen sind variabel.


    Es geht darum, dass einer, der "süchtig" ist, nicht glaubhaft große Reden zu den Bonno schwingen kann. Dazu ist eine ethische Vorbildfunktion vonnöten. Wer diese nicht erfüllt, sollte in Hinsicht Ratschläge für ethisches Verhalten die Klappe halten. Denn dann ist ja alles, was er sagt, nur ein Gedankenspiel, nicht gelebte Realität.


    Es gibt wahrscheinlich "unzählige" Leidenschaften.
    Die Zahl 108 ist ja symbolisch gemeint.
    Kennst du die Bodhisattva-Gelöbnisse?


    Gerade jemand, der so tief in diesen Leidenschaften verstrickt ist und darüber redet - es war ja offensichtlich - schlimmer sind diejenigen, die das jahrelang vertuschen - gerade solche sind fähig über die Leidenschaften zu reden. Komm' mal runter vom Ross.
    Deshimaru sprach ja darüber, dass er sich gequält hat. Leider hatte er ja wohl auch jede Menge Co-Abhängige um sich herum.


    Die Leidenschaften sind unzählig - ich gelobe sie alle zu überwinden.


    Damit hat jeder sein ganzes Leben lang zu tun - zumindest als Bodhisattva - er trinkt mit den Trinkern - Frankreich ist ja das Land der Säufer. Es war eine gute Wahl - Japan ist ja auch ein Land der Säufer.


    Worin besteht deine Sucht? Selbstsucht? Geltungssucht?

  • Zitat

    Worin besteht deine Sucht? Selbstsucht? Geltungssucht?


    Das ist unerheblich. Denn mir ist klar, dass "ich gelobe, sie alle zu überwinden" unmöglich ist. Diese Unmöglichkeit heißt: Menschsein. Das sollte man auch zunächst lehren, damit keine falschen Erwartungen an den Lehrer oder sich selbst aufkommen. Dann ist man auch auf dem richtigen Dampfer, was das Verhältnis zu Worten (Gelöbnissen) angeht, die ebenfalls aus der klösterlichen Tradition stammen und im Grunde mit dem Kern des Zen nicht viel zu tun haben. Da geht es nämlich drum, der Realität ins Auge zu sehen. Die Gelöbnisse stehen damit auch im Widerspruch zu einem Hauptanliegen des authentischen Zen, nämlich den Dualismus zu überwinden. Denn sie unterstellen ja, dass es etwas "zu überwinden" gibt. In diese Richtung hat sich das Zen seit Jahrhunderten falsch entwickelt, und eben dies ist auch verantwortlich für die zahlreichen Missbräuche in den Zengemeinden.

  • rosie:
    Zitat

    Worin besteht deine Sucht? Selbstsucht? Geltungssucht?


    Das ist unerheblich. Denn mir ist klar, dass "ich gelobe, sie alle zu überwinden" unmöglich ist. Diese Unmöglichkeit heißt: Menschsein.


    Dieses "ich" ist bezogen auf Buddha - Buddha bedeutet "alle Leidenschaften sind überwunden" - und um etwas zu überwinden, muss es zunächst überhaupt erst einmal erfahren worden sein. Menschsein, so wie ich es verstehe, ist eben die Möglichkeit Leidenschaften zu erfahren und sie loszulassen - eben zu überwinden, zu durchschreiten. Nicht als eine eigene Leistung, sondern als Erfahrung, schmerzlich, eben leidend.


    Zitat


    Das sollte man auch zunächst lehren, damit keine falschen Erwartungen an den Lehrer oder sich selbst aufkommen. Dann ist man auch auf dem richtigen Dampfer, was das Verhältnis zu Worten (Gelöbnissen) angeht, die ebenfalls aus der klösterlichen Tradition stammen und im Grunde mit dem Kern des Zen nicht viel zu tun haben. Da geht es nämlich drum, der Realität ins Auge zu sehen.


    Es gibt Erwartungen - und die sind allesamt Täuschungen. Egal auf was oder auf wen sie sich beziehen.
    Das Wort - das ist nichts anderes als Buddhadharma - so wie eben die Realität - Buddhadharma.


    Zitat

    Die Gelöbnisse stehen damit auch im Widerspruch zu einem Hauptanliegen des authentischen Zen, nämlich den Dualismus zu überwinden. Denn sie unterstellen ja, dass es etwas "zu überwinden" gibt.


    Was denn - ein Hauptanliegen des authentischen Zen ist es den Dualismus zu überwinden?
    Also doch "überwinden" ..... :lol:


    Zitat


    In diese Richtung hat sich das Zen seit Jahrhunderten falsch entwickelt, und eben dies ist auch verantwortlich für die zahlreichen Missbräuche in den Zengemeinden.


    Wenn du das so siehst - das falsche und das richtige Zen - dann freut es mich für dich. Nur liegt mein Weg immer VOR mir - und die Strecke, die ich hinter mit gelassen habe, die habe ich überwunden :lol:
    Und was noch kommt - da bin ich aber sehr gespannt - Leidenschaften werden dabei sein - unzählige.

  • Zitat

    Was denn - ein Hauptanliegen des authentischen Zen ist es den Dualismus zu überwinden?
    Also doch "überwinden"


    Ja, aber nicht "alle(s)".

  • rosie:
    Zitat

    Was denn - ein Hauptanliegen des authentischen Zen ist es den Dualismus zu überwinden?
    Also doch "überwinden"


    Ja, aber nicht "alle(s)".


    Ah ja - noch was fürs Altenheim ....... :grinsen:

  • rosie:
    Zitat

    Rosi, Du könntest erstmal Zazen und die Lehre umfassender studieren,


    Hmm. Du merkst ja wirklich gar nix.


    "Dreißig Jahre habe ich daran gedacht, mit dem Trinken aufzuhören. Manchmal machte ich es, aber mit dem Willen war es schwierig. Man bot mir Whisky an und wenn Besucher kamen, öffnete ich die Flasche. Das ist nicht so gut."
    ZEN-Meister Deshimaru über sein Alkoholproblem
    (http://www.zen.fuer-uns.de/index.php?menu=15&menu2=1)


    du bringst hier ein einziges zitat und das wars.
    hast du seine bücher gelesen ?
    die frage ist doch nicht, ob er an irgendwas gescheitert ist. wenn er denn gescheitert ist.
    er hat ganz grundlegende dinge geäußert, was du daraus machst, ob du es annimmst oder nicht,
    ist deine sache. du kannst auf deiner kritik vom hörensagen beharren oder vertrauen entwickeln und es
    selbst herausfinden. wenn du mit zen nichts zutun haben willst, dann lass es einfach,
    aber verschon mich mit deiner edlen Moral. Lieber aufrichtige Schwäche als zynistische Rechthaberei.
    Das erlöst dich nicht.

  • Na klar, von Deshimaru kenne ich wohl alles, was gedruckt ist. Ja, der hatte schon zenmäßig was auf der Pfanne. Aber natürlich alles in den engen Grenzen des Dogen-Zen. Hörensagen ist ein bisschen wenig, ich hab es von Leuten, die bei ihm gesessen haben. Scheitern finde ich übrigens normal. Aber Ethik predigen nicht. In der Hinsicht hat Deshimaru m.E. ein paar Fehler gemacht. An anderer Stelle brachte ich schon das Beispiel des Imstichlassens seiner Ehefrau/Familie (bei gleichzeitigem Reden, das Zen müsse die eigene Familie überzeugen ...) Darum gehen mir auch die Zennies auf den Senkel, die ständig was von den Geboten oder Regeln faseln, die also geradezu zwangsneurotisch am Gutmenschwerden festhalten.


    Zitat

    Wenn du mit zen nichts zutun haben willst, dann lass es einfach,


    Daran erkenne ich übrigens gleich die Deshimaru-Sektierer. Ja, nun nenne ich sie zum ersten Mal auch so. Es ist einfach nur unverschämt, wie sie sich immer anmaßen, für Zen zu stehen. Es gibt nicht "das" Zen, ich glaube das selbst nicht. Es gibt das, was man daraus macht. Es ist allerdings befremdlich, dass ich erkennen kann, wie Deshimaru mit Zen zu tun hatte, du das Gleiche allerdings nicht bei mir erkennst. Da erinnerst du mich übrigens an Deshimaru selbst, der irgendwann ein paar Probleme mit dem 6. Patriarchen hatte ... Deshimaru-Zen ist also immer auch Scheuklappen-Zen, genau wie Dogen-Zen. Ja, darum geht es auch in diesem Forum, wo ist eigentlich der Kern des Zen, gelle?

  • rosie:

    Na klar, von Deshimaru kenne ich wohl alles, was gedruckt ist. Ja, der hatte schon zenmäßig was auf der Pfanne. Aber natürlich alles in den engen Grenzen des Dogen-Zen. Hörensagen ist ein bisschen wenig, ich hab es von Leuten, die bei ihm gesessen haben. Scheitern finde ich übrigens normal. Aber Ethik predigen nicht. In der Hinsicht hat Deshimaru m.E. ein paar Fehler gemacht. An anderer Stelle brachte ich schon das Beispiel des Imstichlassens seiner Ehefrau/Familie (bei gleichzeitigem Reden, das Zen müsse die eigene Familie überzeugen ...) Darum gehen mir auch die Zennies auf den Senkel, die ständig was von den Geboten oder Regeln faseln, die also geradezu zwangsneurotisch am Gutmenschwerden festhalten.


    Es gibt hier in Buddhaland- so wie ich das bisher gelesen habe - eher wenige Zen-Prakizierer, aber sehr viele Zen-Theortiker und Zen-Idealisten,
    die schießen dann schonmal übers Ziel hinaus, übrigens auch in den Zendos. Mein Eintrag ist gewiss nicht aus einer Gutmenschenhaltung heraus geschrieben und ich fasle auch gundsätzlich nicht über Gebote und Regeln, da sich die Einhaltung der RECHTEN Ansicht und Absicht auf natürliche Weise entfalten muss, sonst hat es keinerlei Bestand und Nutzen.

    Ich habe diesen Eintrag deswegen gemacht, weil viele in der Diskussion ab einem gewissen Punkt mit dem Totschlagargument der Leerheit kommen
    , immer und immer wieder, weil man da intellektuell vielleicht schnell durchblicken kann, was keine Kunst ist und auch kein Buddhismus. Das Zitat schien mir daher passend. Es wurde in das Zen-Forum verschoben, ich hab es dort nicht eingestellt, wollte nicht Zen-mäßig belehren, sondern eine grundsätzliche Frage reflektieren und dazu anregen die eigene intellektuelle Arroganz zu beleuchten, ; ein Buddhismus ohne Menschlichkeit ist keiner.



    rosie:


    Daran erkenne ich übrigens gleich die Deshimaru-Sektierer. Ja, nun nenne ich sie zum ersten Mal auch so. Es ist einfach nur unverschämt, wie sie sich immer anmaßen, für Zen zu stehen. Es gibt nicht "das" Zen, ich glaube das selbst nicht. Es gibt das, was man daraus macht. Es ist allerdings befremdlich, dass ich erkennen kann, wie Deshimaru mit Zen zu tun hatte, du das Gleiche allerdings nicht bei mir erkennst. Da erinnerst du mich übrigens an Deshimaru selbst, der irgendwann ein paar Probleme mit dem 6. Patriarchen hatte ... Deshimaru-Zen ist also immer auch Scheuklappen-Zen, genau wie Dogen-Zen. Ja, darum geht es auch in diesem Forum, wo ist eigentlich der Kern des Zen, gelle?


    Die Dogen und Sôtô- Leute habe ich hier noch nie etwas von Deshimaru schreiben gesehen; mit solchen Schriften muss man sich intensiv auseinandersetzen, sie sind sehr umfassend, aber auch brillant. Ich bin kein Sôtô- Praktizierer; ich habe Rinzai praktiziert, heute gehöre ich zu einer koreanischen Schule ( Kwan Um ), die viel eher am chinesischen ursprünglichen Zen dran ist als andere Schulen. ( das zum Thema Scheuklappen )
    Ich halte überhaupt nichts davon Linien zu diskreditieren. In jeder Schule und Tradition gab und gibt es solche und solche Menschen, man sollte weder an denen die einem gefallen noch an denen die einem missfallen die Qualität der Lehre und Schriften festmachen, sondern man sollte anhand der eigenen Praxis und Lebenserfahrung Rückschlüsse auf die Authentizität ziehen. Mit der Zeit weiß man sowieso, dass die Wahrheit einem immer einen Schritt voraus ist. Aber man kann sich durchaus von Schriften inspirieren lassen, die man als richtig und wahr-im Moment oder langfristig- erkennt.
    Einer der größten Übel und Bonno überhaupt ist der Stolz, der Dünkel ist einer der letzten Dinge denen man sich entgültig entledigen kann - nach Buddhas Lehre.
    Der Stolz und der Dünkel kann jederzeit den Abgrund des Dualismus wieder aufreißen, egal was "man" geschaut und verwirklicht hat.


    Jede Art von Diskretition, Spekulations,- und Kritiksucht an Menschen, Lehrern, Lehre und Schulen fällt auf einen selbst zurück - und wenn man nicht frei ist davon , kann man nur abwägen und zurücktreten. Alles andere wäre grobe Dummheit, Selbst,-und Fremdverletzung, ein Schaden für die ganze Lehre.
    Ich bin nicht frei davon. Und das steht in meiner Verantwortung. Es vergrößert Dukkha auf eine unermessliche Art und Weise. Ich hoffe und bitte, dass ich das von nun an nie wieder vergesse.

  • Zitat

    ede Art von Diskretition, Spekulations,- und Kritiksucht an Menschen, Lehrern, Lehre und Schulen fällt auf einen selbst zurück


    Wahrscheinlich bist du jung und gibst deshalb solche Plattitüden von dir. Nach meiner Lebenserfahrung von etwa einem halben Jahrhundert läuft es so: Falls dich jemand kritisieren will, dann tut er es auchf dann, wenn du bisher deine Klappe gehalten hast (und vielleicht gerade deshalb). Und wenn du draufhaust und es fällt auf dich zurück, dann ist das angemessenes Karma, aber nicht weiter wild. Mich kann das nicht schrecken. Alle Argumente von Buddhisten, die zu Passivität aufrufen, halte ich für Sektierergeschwafel, das die eigene Gruppe vor Kritik schützen soll. Deshimaru hat übrigens auch ausgeteilt.


    Hier im Forum schreiben sehr wohl Leute, die in Deshimaru-Kreisen aktiv sind oder waren. Und selbst wenn du bei den Koreanern übst, hast du womöglich allein durch deine Deshimaru-Lektüre ja bereits dessen Scheuklappen adaptiert. Im Übrigen bezweifle ich, dass das koreanische Zen, wo meist mit einem einzigen Koan geübt wird, dichter am Chan dran ist als andere Schulen, zumal Reformer wie Seongcheol in jüngerer Zeit nicht mehr die Spur von Jinul halten, der sich noch an Ta-hui orientierte, zu seiner Zeit so etwas wie der Kontrapunkt eines Dogen, von dem ja praktisch auch niemand weiß, ob er überhaupt je von seinem chinesischen Meister authorisiert wurde (Dogens Reisebegleiter kam ja in China ums Leben).


    Zitat

    Mit der Zeit weiß man, dass die Wahrheit einem immer einen Schritt voraus ist.


    Mitnichten. Nach der Wahrheit gilt es nicht zu suchen, dann marschiert sie im Gleichschritt.

  • Ich weiß nicht warum Du so wütest.
    Vielleicht bis du enttäuscht.
    Aber solange du so drauf bist, macht es keinen Sinn zu kommunizieren.
    Und darum geht es ja hier im Forum im eigentlichen Sinne.
    Für alles andere gibt es persönliche blogs.

  • Geht mir genauso- eher lese ich des öfteren bei Onyx9-san eine Art Gutmenschentum in Bezug auf unsere Wirtschaftsordnung heraus, verbunden dann mit unbuddhistischer Häme und dann drückt auch ne Art Aversion durch. Also ist die herausgelesene Wut wohl eher eine Projektion auf Rosie... :P
    Die allerdings sagt uns nun ausführlich, was " Zen " nach ihrer Sicht ist und das in profunder Oberlehrer-Manier, wobei sie kräftig wertet und bewertet- da kann man eine Menge von ihr lernen. :D Erinnert mich mächtig an Aiko :oops:


    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Ich lese Ansichten, wie diese hier



    Sehr persönlich und ich kann schon verstehen, dass dann der Betreffende seine Betroffenheit als "wütend" äußert. Irgendwie drängt sich da bei mir durchaus das Empfinden auf, dass da "rosie" - aka "Aiko" wütet.
    Diese Sätze sind ja Trommelschläge - das erinnert mich an Ho-shan Wu-yin.
    Und Nr. 10 ist dann ein richtiger Trommelwirbel.


    :lol:

  • Ich weiß, wie ich glaubhaft machen kann, nicht Aiko zu sein: Ich halte nix von diesem (ihrem?) Lehrer Johannes Kopp (als Zen-Lehrer, bitte, als Mit-Mensch könnte ich ihn wohl schätzen).