wie konnte muho seine melancholie heilen?

  • liebe forumsgemeinde


    folgenden text postete ich:


    also mal ehrlich, um in den tempel aufgenommen zu werden muss man drei tage vor das tor sitzen, dabei wird man täglich die treppe runtergeschmissen, danach geht es im gleichen stil weiter, ist ein schuh nur fünf milimeter danebengestellt, gibts einen an den latz, dauernd wird man angeschriehen, muss andere schlagen, einen zettel unterschreiben das man nicht ausbüxt, und doch schreibt muho das er mit der methode seine depressive neigung kuriert hat.


    bedeuted das nun das man seinen charakter richtung "effizienz" verbessern kann, indem man gezielt seine grenzen überschreitet? kann man so aus depressiven menschen "normale" machen? wenn ich das richtig verstanden habe, muss man dazu gesund sein, dann wird die eigene grenze ein jahr lang deutlich überschritten.


    gruss zenbo

  • …oder, wenn es nicht klappt, findet man sich in der Klapsmühle. Dann heißt es, dass der Schüler versagt hat. – an der Lehrmethode darf es ja nicht liegen, oder?

  • Lauscher:

    …oder, wenn es nicht klappt, findet man sich in der Klapsmühle. Dann heißt es, dass der Schüler versagt hat. – an der Lehrmethode darf es ja nicht liegen, oder?


    puh, keine ahnung, also ich bin da eben auch überfragt, klingt ganz schön hardcore, man müsste mal so ein kloster nach den resultaten fragen die das bringt.


    gruss zenbo

  • darkwave:
    Lauscher:

    …oder, wenn es nicht klappt, findet man sich in der Klapsmühle. Dann heißt es, dass der Schüler versagt hat. – an der Lehrmethode darf es ja nicht liegen, oder?


    puh, keine ahnung, also ich bin da eben auch überfragt, klingt ganz schön hardcore, man müsste mal so ein kloster nach den resultaten fragen die das bringt.


    gruss zenbo


    jetzt zur winterzeit hat Muho vieleicht Zeit dir deine fragen zu beantworten, versuche es!!!


    _()_

  • sumedhâ:

    jetzt zur winterzeit hat Muho vieleicht Zeit dir deine fragen zu beantworten, versuche es!!!


    _()_


    hast du ein e-mail kontakt von antaiji?


    gruss zenbo


  • dafür das du so viele fragen hast bist du ganz schön bequem :D
    ich habe eine adresse die kann ich dir leider nicht geben aber versuche es mal hier:
    einmalige hilfestellung


    _()_

  • sumedhâ:

    dafür das du so viele fragen hast bist du ganz schön bequem :D
    ich habe eine adresse die kann ich dir leider nicht geben aber versuche es mal hier:
    einmalige hilfestellung


    _()_


    da war ich schon vor fünf minuten, habe aber keine mail gefunden.


    gruss zenbo

  • darkwave:
    sumedhâ:


    versuche es mal hier:
    einmalige hilfestellung
    _()_


    da war ich schon vor fünf minuten, habe aber keine mail gefunden.
    gruss zenbo


    Ein bisserl mehr Biss, Zenbo Darkwave. Wenn Du die Seite öffnest und ein bisserl runterscrollst, findest Du nen Link für eine Email, die in Englisch geschrieben werden muss ;)
    Sumedhas Tipps haben es eben in sich, schmunzel...in jeder Beziehung...
    LG!
    Wusheng


  • Leider hab ich das Buch verschenkt, man müßte da einfach noch einmal genauer reinschauen, was denn mit "depressiver Neigung" gemeint war, und ob da überhaupt "depressiv" drinsteht.
    Ansonsten, wenn man seine (angenommenen) Grenzen kennenlernt - und ggf auch überschreitet - lernt man zunächst sich selber kennen, nämlich seine Möglichkeiten. Voraussetzung ist dafür ist aber schon ne gewisse psychische Stabilität


    _()_

  • bel:

    Leider hab ich das Buch verschenkt, man müßte da einfach noch einmal genauer reinschauen, was denn mit "depressiver Neigung" gemeint war, und ob da überhaupt "depressiv" drinsteht.
    Ansonsten, wenn man seine (angenommenen) Grenzen kennenlernt - und ggf auch überschreitet - lernt man zunächst sich selber kennen, nämlich seine Möglichkeiten. Voraussetzung ist dafür ist aber schon ne gewisse psychische Stabilität


    _()_


    naja, er war nicht schwer depressiv, neigte aber schon zu düsteren gedanken, zurückgezogenheit und so, ein melancholiker halt.


    gruss zenbo

  • darkwave:
    sumedhâ:


    dafür das du so viele fragen hast bist du ganz schön bequem :D
    ich habe eine adresse die kann ich dir leider nicht geben aber versuche es mal hier:
    einmalige hilfestellung


    da war ich schon vor fünf minuten, habe aber keine mail gefunden.


    Das ist extra so eingerichtet, damit robots und Roboter die Leute da nicht zuspammen.
    Eigentlich muß man nur das machen, was da steht. "Antaiji style" :lol:

  • bel:

    Das ist extra so eingerichtet, damit robots und Roboter die Leute da nicht zuspammen.
    Eigentlich muß man nur das machen, was da steht. "Antaiji style" :lol:


    alles klar, ich hab ihm eine kleine mail geschrieben, vieleicht antwortet er ja.


    gruss zenbo

  • bel:


    Leider hab ich das Buch verschenkt, man müßte da einfach noch einmal genauer reinschauen, was denn mit "depressiver Neigung" gemeint war, und ob da überhaupt "depressiv" drinsteht.
    _()_


    er schildert von solchen zuständen in seiner kindheit, sonst erinnere ich mich nicht was zu dem thema gelesen zu haben.


    _()_

  • darkwave:
    bel:

    Das ist extra so eingerichtet, damit robots und Roboter die Leute da nicht zuspammen.
    Eigentlich muß man nur das machen, was da steht. "Antaiji style" :lol:


    alles klar, ich hab ihm eine kleine mail geschrieben, vieleicht antwortet er ja.


    gruss zenbo


    Da bin ich schon von überzeugt, dass er antwortet.


    Es gibt auf dem Weg die berühmten Hindernisse, zu denen depressive Stimmung, Melancholie, Traurigkeit - wie man das auch immer nennen mag - auch gehört.
    http://www.palikanon.com/wtb/nivarana.html
    Das sind notwendige Durchgänge, die unterschiedlich sein können in der Qualität und Dauer. Im christlichen ist das auch bekannt und nennt sich hier Akedia - die Wüstenmönche und auch Benedikt von Nursia haben gegen diese seelische Verfassung regelmäßige Arbeit, leichte Tätigkeit oder eben einfach Bewegung, wie Spazieren gehen, Sport - gesetzt - was im übrigen auch Buddha so sieht und empfohlen hat.
    Worüber Muho schreibt, das findet sich in Kapitel 4 "Warum bin ich unzufrieden?" und in Kapitel 5 "Der Weg aus der Sackgasse" - im Grunde ist es eben das, was jedem passiert, der aussteigt - oder in die Hauslosigkeit geht - er kann nicht aus dem Ausstieg aussteigen - da ist eben Ende. Und jetzt? Nichts.
    Der Aufenthalt im Rinzai Kloster Saifukuji hat ihm geholfen, dieses "Und jetzt?" zu übersteigen. Was dann geblieben ist, das ist eben "Jetzt!" - steht im übrigen auf S.73 - diese depressive Verstimmung oder Trübsinnigkeit kommt davon, dass man sich und sein Leben nicht los lassen will/kann, um in dem ganzen Leben/Universum aufzugehen. Im Rinzai hast du ja doch jemandem, der dir die Hölle heiß macht - aber wenn du nur auf dich gestellt bist, dann ist das wirklich hart diese Zeit.
    Ich meine aber, dass man sich diese Methode des Rinzai unter psychologischem Aspekt genauer ansehen sollte - es ist eine Art Konfrontationstechnik, die auch in der Psychotherapie angewendet wird - z.b. auch bei
    http://www.depressionen-depres…frontationstherapie.shtml



    Danke für diesen Hinweis - auch S. 72 ist eine interessante Seite - schon richtig humorvoll wie Muho und Ryo über Gefängnis und Hölle sich unterhalten. Was da wirklich geholfen hatte, das war da wohl Ryo, der Freund.

  • Depression hab ich selbst erfahren und in einem besonderen Moment wurde mir klar, dass Depressionen Autoaggressionen sind, also Gewalt gegen die eigene Person.
    Ja sogar Hass. Es kann auch sein, dass man längere Zeit massiv durch Sinneseindrücke überfordert wird, das führt auch zur Depression.
    Wenn man achtsam ist, verwickelt man sich nicht mehr in bestimmte Emotionen, Sinneseindrücke und Gedanken. So eben auch nicht mehr in Autoaggression, so eben klingt die Depression ab. man sollte aber wissen, dass durch die Meditation alles wie in einem Fokus und unter einer Lupe erscheint. Wenn man sich also so hinhockt, kann es gut sein, dass man überhaupt keinen "Abstand" entwickeln kann, weil man durchdrungen ist vom Negativen. Da kommt es also auf die Methode an und die einzige die hier hilfreich ist, ist den Geist ins Hara zu sammeln. Das ist auch die Methode die die richtigen Roshis empfehlen. Wenn das nicht hilft, ist es unbedingt notwendig die Achtsamkeit auf den Körper innerhalb der Bewegung zu lenken. Erst dann kann man zur Meditation zurückkehren.
    Es ist nicht weiter verwunderlich, dass man Depressionen durch Zen-Praxis heilen kann; versteht man sie aber falsch und gerät an die falschen Lehrer kann man sie sogar verschlimmern. Man muss hier verstehen, dass es nichts zu unterdrücken gilt und der Zen-Geist nicht im Anhalten oder Verdammen von Gedanken, Gefühlen und Emotionen besteht. Dies verschlimmert Depressionen. Da ein strenges Szezieren angewandt wird, wodurch der Geist in Überforderung gerät.

  • Dieser Zustand, den ihr Depression nennt ist nichts anderes als ein Mangel an Motivation. Einzele Aspekte dieses Zustands wurden von Takumi und Onyx treffend beschrieben.


    Der Mensch braucht Motivation, Antrieb, wieso sollte er sonst überhaupt am morgen aus dem Bett steigen ? Die meisten Menschen beziehen ihre - nenen wir es mal- 'Lebensmotivation' - aus uralten Trieben: Hunger, Durst auf Nahrung, seit der Mensch sich sozialisierte entwickelten sich neuere Triebe wie Erringen von gesellschaftlicher Anerkennung, Ansehen, Macht etc. In letzter Zeit beobachte ich ein neuer Trieb nach Unabhängigkeit, Individualität wobei es sich hier auch um eine Abspaltung, Weiterentwicklung handeln könnte (die Evolution ist ja bekanntlich nicht abgeschlossen).


    Auf jeden Fall sind depressive Stimmungszustände die Folge eines Mangels an motivierenden Faktoren. Man hat diese Neigung quasi angeboren oder entwicket oder verstärkt sie beim 'falschen' Praktizieren indem man anstatt seine inneren Motivationsfaktoren zu analysieren,sie lernt zu verstehen, und zu akzeptieren später auch zu kanalisieren resp. in heilsame Richtung zu steuern diese einfach verdrängt und abschaltet.


    Wenn man in dieses Loch fällt und darin gefangen ist, hilft unter Umständen nur noch eine starke Motivation von aussen. Disziplin, Härte, Struktur, Regeln die von einer Autorität von aussen vermittelt, erzwungen werden da man selber dazu ja nicht mehr in der Lage ist. Genau so wie es oben beschrieben in diesem Kloster offenbar praktiziert wird.


    Früher wurden solche Praktiken auch hierzulande in psychiatrischen Anstalten angewendet (Abspritzen mit Wasser, starker äusserer Druck, Disziplin). Heute gibt es Medikamente die auf biochemischem Weg motivierende Faktoren begünstigen und man versucht auf milderem Weg eine Tagesstruktur zu vermitteln, zu konditionieren.


    Der Weg zu Satori ist eben ein schmaler Grat zwischen Wahnsinn und Erlösung. Es wäre Aufgabe eines guten Lehreres den Weg zu zeigen. Nur leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass dijenigen die die Gabe hätten, sich lieber abspalten, unter ihresgleichen verkehren, eigene Blüte anstreben und sich nicht um jene kümmern wollen mit ungünstigeren karmischen Voraussetzungen. Sie werden einfach sich selber überlassen im Esoteriksumpf.


    Gruss Bakram

  • Melancholie ist sicher eine labile Haltung des Selbstmitleides, des "Weltschmerzes"
    Ich war, bis zu einem gewissen Alter auch sehr melancholisch und hab mir Ideale zurechtgesponnen.
    Man denke nur mal an Friedrich Hölderlin !
    Depression aber ist eine ernsthafte Krankheit und auf keinen Fall darf man hier mit Härte reagieren.
    Mit einer Depression sollte man auch auf keinen Fall in ein Zendo gehen oder irgendwelche obskuren
    esoterischen Praxen anwenden. Denn man barucht viel Ich-Stärke zuersteinmal um die auftauchenden
    Gefühle und Gedanken handhaben zu können.
    Man muss zu ersteinmal gesund werden, das Selbstwertgefühl wieder herstellen.