Kesa

  • Kann mir jemand was zum Kesa nähen sagen?
    Jemand hat mir gesagt, es brauche Mut. ich ahne ( und befürchte ) zwar, dass es was mit Karma zutun hat,
    mit diesem Haufen, diesem Berg an Bösem....,

  • g

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Onyx9:

    Kann mir jemand was zum Kesa nähen sagen?
    Jemand hat mir gesagt, es brauche Mut. ich ahne ( und befürchte ) zwar, dass es was mit Karma zutun hat,
    mit diesem Haufen, diesem Berg an Bösem....,


    Hallo Onyx, wenn du von einem Kesa sprichst gehe ich jetzt mal davon aus, das du dies im Kontext des Zen tust. Eine Kesa wird immer im Kontext von Sangha + Lehrer genäht und ist im Zen Teil der Zufluchtsnahme zu Buddha, Dharma und Sangha. Wenn du eine Kesa nähen möchtest, solltest du in eine Sangha integriert sein, beschlossen haben, dein Leben mit Zazen auszufüllen und alle Wesen in dieser Art und Weise der Praxis zu unterstützen.


    _( )_

  • Namaste!


    Vorweg:
    Zum großen Kesa im Sinne von "Ganzkörperrobe" kann ich nicht viel beitragen, damit habe ich keine Erfahrung.
    Rakusus habe ich schon ein paar genäht.
    Meine Antworten beziehen sich folglich auf das Rakusu, welches im Zen ja auch von Laien getragen wird, die die Gelübde empfangen haben.


    Mut? Naja, den Mut sich einer solchen Aufgabe zu stellen vielleicht.


    Was man dazu wirklich braucht ist viel Geduld, Beharrlichkeit, Ausgeglichenheit und häufig auch die Fähigkeit, mal Nadel und Faden beiseite zu legen.


    pali:

    Eine Kesa wird immer im Kontext von Sangha + Lehrer genäht


    So ist es.
    Allerdings wird dieses Nähen, je nach den Vorstellungen des Lehrers, des Schülers und der anderen Sanghamitglieder, nicht immer nach demselben standartisierten Muster ablaufen. Das ist von Tradition zu Tradition verschieden, von Lehrer zu Lehrer und auch von Gruppe (Sangha) zu Gruppe.
    So gibt es z. B. schon allein in der Sôtô Shû zwei unterschiedliche Hauptnähmuster, welche dann teilweise je nach Lehrer nochmal abgewandelt werden.


    Und in manchen Gruppen soll es auch kein Problem sein, wenn man sich einfach ein fertiges Kesa kauft ohne jemals genäht zu haben.


    Aber natürlich sollte man zuallererst mit seinem Lehrer über diese Thematik sprechen.


    < gasshô >


    Benkei

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Benkei:

    So gibt es z. B. schon allein in der Sôtô Shû zwei unterschiedliche Hauptnähmuster, welche dann teilweise je nach Lehrer nochmal abgewandelt werden.


    Es ist auch in der Soto-Shu Japans, wie auch im Chogye Koreas nicht vorgesehen, sein Rakusu/Nakcha (絡子) bzw Kesa/Gasa (袈裟) selbst zu nähen, das wird bei der Ordination als Dana überreicht. Das Selber-Nähen ist eher ne Sache, die japanische Lehrer in Amerika und Europa erst eingeführt haben.
    Aber zumindest in der Sawaki-Linie der Soto-Shu wird das Kechimyaku (血脈) - die Transmissionslinie bis auf Shakyamuni zurückgehend - selbst geschrieben. Ob das in anderen Linien auch so ist, kann ich nicht sagen. Nun ja, das sind jetzt ca. 600 chinesische Zeichen, für jemanden, der so was nicht schon seit der Grundschule lernt, auch eine ordentliche Herausforderung.


    _()_

  • Namaste!

    bel:

    Es ist auch in der Soto-Shu Japans, wie auch im Chogye Koreas nicht vorgesehen, sein Rakusu/Nakcha (絡子) bzw Kesa/Gasa (袈裟) selbst zu nähen, das wird bei der Ordination als Dana überreicht. Das Selber-Nähen ist eher ne Sache, die japanische Lehrer in Amerika und Europa erst eingeführt haben.


    Mmh, also Ryofu Pussel schreibt in seinem Buch "Finde den stillen Klang des Mondes", dass er in einem japanischen Sôtô-Kloster vor seiner Mönchsordination ein Kesa selbst nähen musste, wie es hierzulande ja auch häufig üblich ist (ein Rakusu hatte er da schon für seine Laienordination genäht).


    Ob diese Tradition jetzt in Japan "wiederentdeckt" worden ist, nachdem sie von Deshimaru, Maezumi und anderen nach Europa und den USA übermittelt worden ist, kann ich nicht beurteilen.


    Hierzulanden findet man aber wohl auch selten jemanden, der einem ein Rakusu oder Kesa zuwenden würde ;)


    < gasshô >


    Benkei

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Benkei:

    Ob diese Tradition jetzt in Japan "wiederentdeckt" worden ist, nachdem sie von Deshimaru, Maezumi und anderen nach Europa und den USA übermittelt worden ist, kann ich nicht beurteilen.


    Deshimaru konnte kein gültiges Kechimyaku ausstellen, in der Suzuki-Linie hat man sich bewußt gegen eine Soto-Shu Ordination entschieden.


    Benkei:

    Hierzulanden findet man aber wohl auch selten jemanden, der einem ein Rakusu oder Kesa zuwenden würde


    Tja wieso eigentlich nicht, wenn man welche findet, die ihr eigenes nähen nähen wollen. Versteh ich wirklich nicht.


    _()_

  • bel:

    Das Selber-Nähen ist eher ne Sache, die japanische Lehrer in Amerika und Europa erst eingeführt haben.


    Mit Verlaub - das stimmt so nicht *ganz*. Richtig ist, dass es sich nicht um eine alteingeführte Praxis handelt, sondern um eine im 20. Jahrhundert wiederbelebte. Die entscheidenden Leute waren da Hashimoto Eko und insbesondere Sawaki Kodo, wobei Sawakis Lehrer Oka Sotan eine wichtige Rolle spielte, da er Sawaki mit Mokushitos Ryoyos 'Hobuku kakusho' (Der korrekte Standard für buddhistische Kleidung, 1821) und Soko Raizens 'Fukuden taisui' (Tiefe Bedeutung des Feldes des Verdienstes, 1825) bekannt machte. Beides Studien über Dogens Shobogenzo-Kapitel 'Kesa kudoku' und 'Den'e' unter Beiziehung von Zitaten aus klassischen Texten (Sutren, Vinaya-Texte, Shastras ...). Natürlich spielte als Vorläufer auch Menzans Zuihos Schrift 'Shakushi hoe kun' (Bestimmungen über Shakyamunis Gewand der Lehre, 1768) eine Rolle. Der vielleicht wichtigste Impuls kam allerdings aus der Shingon-shu - von Jiun Onko (1718-1804). Im Shingon entwickelte sich die Praxis des Nähens von Laien noch deutlich früher als im Soto.


    Zunächst ging es weniger um das eigenhändige Nähen als um die Rekonstruktion des authentischen Gewandes Buddhas. Daneben existierte (und existiert noch) die offizielle Kleidervorschrift der Sotoshu - es sind exakte Vorgaben für spezialisierte Schneider, die nach diesen zu arbeiten haben und die bis Mitte des 20. Jahrhunderts auch öfters geändert wurden. Hintergrund dieser Unbeständigkeit waren unterschiedliche Auffassungen zwischen Sojiji und Eiheiji, wie eine standardisierte Priesterkleidung auszusehen habe.


    Eine entscheidende Entwicklung leiteten Sawakis Shobogenzo-Vorträge am Nonnenkloster in Nagoya ein - die Nonnen begannen, durch die Vorlesungen über Kesa kudoku und Den'e inspiriert, ihre eigenen (vom offiziellen Soto-Standard abweichenden) Ordinationsgewänder zu nähen. Sawaki legte schon damals großes Gewicht auf das Erfordernis, das Gewand müsse "mit einem vertrauensvollen Geist" gefertigt werden - was nicht notwendig heisst, der zu Ordinierende müsse selbst nähen, aber doch kommerzielle Schneider ausschließt.


    Aus diesen Anfängen entwickelten sich in Japan die sog. Fukudenkai - Gruppen von (meist weiblichen) Laien sowie Priestern und Novizen, die sich dem Nähen als spiritueller Praxis widmen. Insbesondere die Laien nähen nicht notwendig für sich selbst, sondern häufig als Dana-Praxis (oft auch für männliche Verwandte). Parallel dazu übrigens auch in der Shingonshu, wobei z.T. Leute der unterschiedlichen Traditionen gemeinsam in Fukudenkais nähen. Vor allem in den 60er Jahren verbreitete sich diese Bewegung. Diese Entwicklung wurde von der Hierarchie der Sotoshu mit großer Zurückhaltung um nicht zu sagen Misstrauen aufgenommen. Mittlerweile hat sich ein Kompromiss etabliert; die selbstgenähten Gewänder (bzw. die in Fukudenkai-Gruppen genähten und an den Träger verschenkten Gewänder) sind grundsätzlich auch 'offiziell' als Priestergewänder anerkannt. In den Haupttempeln Sojiji und Eiheiji besteht die Sotoshu nach meiner Kenntnis allerdings nach wie vor darauf, dass ausschließlich professionell gefertigte Gewänder getragen werden. Was wiederum bedeutet, dass man für eine Anerkennung der Dharmaübertragung (denpo) durch die japanische Sotoshu sich zwangsläufig ein entsprechendes Outfit (für grob mindestens 2.000 €) kaufen muss - da zu diesem Zweck in beiden Tempeln die zuise-Zeremonie durchgeführt werden muss.


    Im Westen ist mittlerweile das Selbstnähen sehr viel weiter verbreitet als in Japan - wohl zum Teil auch, weil viele Linien organisatorisch nicht mit der Sotoshu verbunden sind, also auf die Registrierung ihrer Ordinierten bei der Sotoshu Shumucho und auf die zuise in den Haupttempeln verzichten. Da ist es nicht erforderlich, viel Geld für 'professionelle' Roben auszugeben - wer andererseits ohnehin das Geld hinlegen muss, fragt sich vielleicht, ob er sich die nicht unerhebliche Arbeit des Selbstnähens tatsächlich antun soll. Ein Verständnis für den spirituellen Aspekt des Nähens entwickelt sich ja erst im Laufe der Praxis selbst ...


    Deshimaru Taisen berief sich zweifellos auf seinen Lehrer Sawaki, ansonsten kann ich zu dieser Linie wenig sagen, außer dass die Praxis des Nähens in den auf Deshimaru zurückgehenden Linien wohl hauptsächlich durch Sawakis Mitarbeiter Kyoma Echu vermittelt wurde (durch 'Kurse' in Deutschland und Frankreich). Am San Francisco Zen Center, von wo die Linien Suzuki Shunryus, Katagiri Dainins und Otogawa Kobun Chinos ausgingen, wurde die Tradition des eigenhändigen Nähens auf Vorschlag Katagiris eingeführt und dort in den 70er und 80er Jahren durch Sawakis Schülerin Kaisai Joshin gelehrt. Von ihr und ihrer Schülerin Katagiri Tomoe (Katagiri Dainins Frau) leitet sich die Nähtradition dieser Linien her.


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  • Schön, daß Du Dich hier meldest - wie immer staun ich, wie Du an die ganzen Quellen rankommst.
    Mal zusammengefaßt:



    1. zunächst ging es um die Rekunstruktion des authentischen Kesas
    2. das Nähen ist ein Akt des Gebens - nicht nur in sich selbst - sondern tatsächlich als Dana-Praxis. Auch mein Rakusu ist handgemacht, nicht aus ner kommerziellen Schneiderei und ich habe es - wie die Gelöbnisse in vollem Umfang empfangen. Auch das macht für mich seine Kostbarkeit aus und daran erinnere ich mich nicht zuletzt immer beim morgendliche Takkesage.
    3. Aus einsehbaren Gründen gibt es in der Soto-Shu (wie auch im Jogye) Kleidervorschriften, die sich mit Selbstnähen wohl nicht erfüllen lassen.


    In Antaiji, Stammkloster Sawakis, war nach meinem Wissen das (für-sich-)Selbstnähen nie eine für die Ordination obligate Voraussetzung - falls es das war, würde es mich wundern, wieso dann daran nicht festgehalten wurde, denn andere Dinge sind da ja auch ziemlich speziell.
    Überhaupt ist es so, daß fast jede Linie, jedes Kloster seine Eigenheiten entwickelt - man stellt sich besser immer auf was Neues ein - die sich u.U. auch in der Kleidung niederschlagen - bei KwanUm gibt es für die "Ji Do Poep Sa Nim" (Dharmalehrer) n besonders großes Rakusu, das man wie die Mönche ihres seitlich trägt - auch mal gern in Gold - zu Zeiten Seung Sahn's gab es das m.W. nicht.


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  • Würde mich übrigens freuen, wenn sich Pali noch mal melden könnte. Wäre doch nicht schlecht, wenn man diese Dana-Tradition wiederbeleben würde - jeder näht Rakusus/Kesas, aber eben nicht für sich selbst.


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  • In meiner Traditionslinie werden die Rakusus nicht selbst genäht. Was gemacht wird, ist, das bei einer Mönchsordination die Kleidung für den Mönch von der Sangha bezahlt wird. Wir lassen so lange den Hut kreisen, bis wir genug zusammen haben.

  • bel:

    wie immer staun ich, wie Du an die ganzen Quellen rankommst.


    Halb so wild. Meine Quelle ist im Wesentlichen eine Studie zu dem Thema, veröffentlicht im Japanese Journal of Religious Studies 31/2 S. 311–356. Ich habe die mal übersetzt (ohne das Copyright zu haben) und stelle die Übersetzung Leuten, die ein O'Kesa nähen, auf Wunsch zum privaten Gebrauch zur Verfügung. Einfach, um zusätzlich zum begleitenden Studium der Dogen-Texte auch ein wenig historisches Hintergrundwissen zu vermitteln.

    Zitat

    1. zunächst ging es um die Rekunstruktion des authentischen Kesas


    Richtig - solche 'technischen' Fragen (auch Nähtechniken usw.), Analyse historischer Entwicklungen durch Untersuchung historischer Kesas etc waren vor allem das Anliegen des Shingon-Priesters Jiun Onko im 18. Jahrhundert (wobei aber auch da schon praktisch genäht wurde). Das war die Basis, auf der Sawaki aufsetzte und dann eine ganz spezielle Soto-Sicht des O'Kesa (genauer: die von Dogen in 'Den'e' und 'Kesa kudoku' entwickelte Doktrin 'eho ichinyo' - Einheit von Lehre und Gewand Buddhas) in eine sprituelle Praxis umsetzte bzw. diese erneuerte (oder neu erfand <hüstel> ).

    Zitat

    2. das Nähen ist ein Akt des Gebens - nicht nur in sich selbst - sondern tatsächlich als Dana-Praxis. Auch mein Rakusu ist handgemacht, nicht aus ner kommerziellen Schneiderei und ich habe es - wie die Gelöbnisse in vollem Umfang empfangen. Auch das macht für mich seine Kostbarkeit aus und daran erinnere ich mich nicht zuletzt immer beim morgendliche Takkesage.


    Natürlich lässt sich das Nähen nicht von der dana-Praxis trennen, auch wenn es sehr schwierig ist, diese Praxis im Sinne des Diamantsutra hier zu üben (also ohne Anhaftung an Form und Eigenschaften, Abschnitt IV). Schließlich ist jedes O'Kesa eine Maßanfertigung und genauestens auf den vorhergesehenen Träger abgestimmt. Aber gerade das gehört mit zu den Herausforderungen dieser Praxis. Natürlich ist es so, dass auch, wenn der Nähende später das O'Kesa selbst tragen wird, er es nicht für sich sondern für seinen Lehrer näht, von dem er es dann empfängt (oder auch nicht :oops: ). Auf diesen ganz wesentlichen Punkt hat Pali ja schon hingewiesen.


    Dana-paramita ist aber nur EIN Aspekt. Zentral ist, dass - so wie Zazen Buddhas Sitzen ist - das O'Kesa Buddhas Gewand ist (nicht 'symbolisiert'). Das Nähen und das Tragen dieses unbegrenzten "Gewandes der Befreiung" (gedap-puku) ist Teil der Aktualisierung / rituellen Inszenierung von Buddhas Erwachen. Das ist natürlich sehr spezifisch Dogen-Zen (Einheit von Übung und Erwachen) und schon z.B. auf Rinzai nicht übertragbar ... Insofern nicht verwunderlich, wenn das da - wie Ji'un Ken schreibt - ganz anders abläuft.


    Dass die Nähübung allgemein und insbesondere das eigenhändige Nähen des Gewandes, das man bei der Ordination erhält, im Westen einen deutlich höheren Stellenwert als in Japan hat, ist in gewisser Hinsicht verständlich und nachvollziehbar. Die intensive (und idR durch den Lehrer forcierte) Auseinandersetzung mit dem Gewand bereitet auf Rolle und Aufgabe des Ordinierten vor; sie füllt damit gewissermaßen ein (im Vergleich zu Japan) im Westen bestehendes Defizit in Bezug auf die vorbereitende Ausbildung. Auf qualitativ andere, aber durchaus nicht minderwertige Weise; an Stelle eher formaler Ausbildung (die natürlich nicht vollständig in den Hintergrund tritt, aber im Westen auch weniger notwendig ist) wird hier eine geistige Transformation angestoßen. So soll es jedenfalls sein. DAZU bedarf es unter anderem in der Tat auch 'Mut', wie man Onyx9 gesagt hat - besser: viriya-paramita.


    Dieser Transformationsprozess (nicht das bloße handwerkliche Nähen) ist das Entscheidende und deswegen wird er von manchen Lehrern im Westen zur Vorbedingung einer Ordination gemacht. Ich habe zu Beginn des desjährigen Rohatsu-Sesshin ein gekauftes O'Kesa und die Erlaubnis, es zu tragen empfangen. Aber auch nur, weil ich bereits ein eigenhändig genähtes O'Kesa empfangen habe und weil andere Verpflichtungen mir derzeit leider zu wenig Zeit für die Nähpraxis lassen.

    Zitat

    3. Aus einsehbaren Gründen gibt es in der Soto-Shu (wie auch im Jogye) Kleidervorschriften, die sich mit Selbstnähen wohl nicht erfüllen lassen.


    Das sehe ich ein wenig anders. Vom spirituellen Aspekt einmal ganz abgesehen, ist ein nach Fukudenkai-Tradition genähtes O'Kesa formal ANDERS als ein professionell von Gewandherstellern nach den Spezifikationen der Sotoshu Shumucho in Tokyo gefertigtes - entspricht also anderen "Kleidervorschriften". Es ist nach anderen Spezifikationen gefertigt - das Verständnis von Authentizität ist da unterschiedlich (hier spielt auch wieder der Aspekt 'Rekonstruktion' eine Rolle). Ansonsten ist die Anfertigung nicht weniger aufwendig, nicht unkomplizierter - allenfalls die Ausführung weniger professionell (z.B. Gleichmäßigkeit der Stiche) und natürlich auch in aller Regel viel zeitaufwendiger.


    Auch die offiziellen Sotoshu-Spezifikationen könnten theoretisch durch Selbstnähen erfüllt werden - das will oder kann aber einerseits die Shumucho Nichtprofessionellen nicht zugestehen (und wohl auch nicht allen ihren Novizen zumuten), andererseits wäre das auch nicht im Sinne der Fukudenkai-Praxis. Das ist an sich auch typisch für solche Vorgänge in großen Organisationen - da hat man etwa 8 Jahrzehnte zwischen Vertretern der beiden Haupttempel komplizierte Verhandlungen um einen einheitlichen Kleidungsstandard geführt und die Ergebnisse mehrfach revidiert - und dann kommt da eine Basisbewegung und setzt ganz unbekümmert einen eigenen Standard. Dass man da seitens der Hierarchie nicht begeistert ist, ist ja nachvollziehbar ...

    Zitat

    In Antaiji, Stammkloster Sawakis, war nach meinem Wissen das (für-sich-)Selbstnähen nie eine für die Ordination obligate Voraussetzung - falls es das war, würde es mich wundern, wieso dann daran nicht festgehalten wurde, denn andere Dinge sind da ja auch ziemlich speziell.


    Ja, so radikal war Sawaki nicht - das Selbstnähen war für ihn eine Option, eine Erweiterung der Praxis. Obligat wurde es dann erst in westlichen Linien - nach meinem Verständnis aus den oben angedeuteten Gründen.


    Zitat

    Überhaupt ist es so, daß fast jede Linie, jedes Kloster seine Eigenheiten entwickelt


    Ja sicher - auf youtube gibt es irgendwo ein Video, wo Brad Warner seinen Lehrer Nishijima Roshi vorführen lässt, wie man ein O'Kesa anlegt. Wird bei uns nicht nur anders angelegt, sondern auch etwas anders getragen ...


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  • Fukuden-taisui and the Zen Master Soko Raizen. von Kofu Kawaguchi ,
    INDOGAKU BUKKYOGAKU KENKYU, Vol.25 , No.2 - 1977 pp.862-865


    Diane Riggs, Fukudenkai. Sewing the Buddha’s Robe in Contemporary Japanese Buddhist Practice.
    Japanese Journal of Religious Studies 31 / 2: 311–356
    2004 Nanzan Institute for Religion and Culture.


    Ich denke, man kann sich natürlich mit allerlei beschäftigen und allem auch eine religiöse oder sonstige Bedeutung beimessen. In der Linie Deshimarus ist das Kesa-Nähen auch erst eingeführt worden, weil es eben üblich war, dass das Kesa nicht selbst genährt wurde. Man kann es selbst nähen, man kann es für andere nähen, als Dana oder man kann es kaufen in bestimmten japanischen Läden.


    http://www.zen-road.org/index.…e&id=28&Itemid=30&lang=de


    Was da geschieht ist eben die Aufladung eines Gegenstandes mit Bedeutung durch den Herstellungsprozess und den Bezug zu einer religiösen Tradition. Der Träger des Kesa, der Robe weist sich als ordinierter Zen-Buddhist einer bestimmten Linie und Hierarchie-Stufe aus - das schafft Identität und eine Stütze - Krücken, die wieder beiseite gelegt werden müssen.


    Im Fall 23 des Mumonkan geht es genau um diese Krücken oder äußeren Attribute, wegen denen der 6. Patriarch verfolgt wurde. Sie sind Zeichen der Übertragung des Dharma - sie sagen jedoch nichts über die Authentizität des Trägers aus - erst wenn das ursprüngliche Angesicht erscheint, erscheint der Dharma.
    Wer an der Übertragung gegenständlich festhält, kann nicht so frei dem Verfolger Myo die Robe anbieten, wie Daikan Enô und sagen - "Diese Robe vergegenwärtigt den Glauben. Wie kann darum mit Gewalt gestritten werden. Ich erlaube dir, sie mitzunehmen".


    Leider gelingt wohl in vielen Fällen diese Form der "Gegenübertragung" nicht. Und ob es hilft, sich irgendwelche Fachliteratur des Zen reinzuziehen - na ich weiß nicht was das soll. Ist ohne Frage interessant - aber zunächst muss man sich für eine Linie entscheiden und da ist die Art wie das Kesa genäht oder nicht genäht wird wohl kein sinnvolles Kriterium.


    Kleidungstücke oder Körper-Merkmale, wie Bärte und Glatzen, Hüte, Schmuck, Kesa, Rakusu, sind Zeichen, die gegenüber anderem abgrenzen und das auch sollen, schließlich besteht ihre Funktion darin, eine Identität zu stützen.


    Übers Kesa-Nähen kann jeder sich inzwischen im Internet informieren. Es gibt da Blogger aus dem Sôtô, die da schöne Geschichten erzählen. Auch auf youtube gibt's Anleitungen zum gucken. Aber darum geht es ja nicht. Es geht eher darum, wie "jemand" sagt:


    Zitat

    Jemand hat mir gesagt, es brauche Mut. ich ahne ( und befürchte ) zwar, dass es was mit Karma zutun hat, mit diesem Haufen, diesem Berg an Bösem....,


    Ich meine auch, dass ein Identitätswechsel Mut braucht, bzw. man muss sich dazu entschließen. Und das Kesa-Nähen in einer Sangha und die damit verbundenen Aufnahmeriten haben auch den Sinn, den Entschluss zu unterstützen und die Bindung zu sichern. Das alles ist eine mögliche Voraussetzung, um den Buddhaweg zu gehen, aber nicht DIE Voraussetzung.


    Daher ist es wohl auch sinnvoll, dass man sich nicht unter Druck setzt, sondern prüft, was da denn Karma meint, welche Hindernisse sich da denn zeigen. Es sollte eine lebenslange Bindung sein und sie sollte gerade auch in schwierigen Phasen, wenn die Erwartungen enttäuscht werden, haltbar sein. Daher ist die Sangha viel wichtiger, zu der man sich hingezogen fühlt, als das Kesa. Es sind schließlich die Menschen, die Freunde, mit denen man gemeinsam den Buddhaweg als Lebensweg geht und diese Begegnungen sind es, die tragen.

  • Kleidung ist immer ein Stück weit Ausdruck eines sozialen Status. Das war schon zu Zeiten Buddha Shakyamunis nicht anders und ganz offensichtlich auch von ihm ausdrücklich so gewollt, als er für den Sangha eine 'Kleiderodnung' verpflichtend machte. Das Tragen eines O'Kesa in einer der im Soto-Zen üblichen Formen zeigt als Status an, dass der Träger shukke tokudo empfangen hat - oder anders gesagt: die sechzehn Gelübde in der durch Dogen Zenji eingerichteten Form. Nicht mehr und nicht weniger.


    Ob das "Identität und eine Stütze" schafft ... Ich schätze mal, wenn das der Fall ist (und solche Fälle gibt es gewiss), wurde der Sinn von shukke tokudo nicht verstanden und in sein Gegenteil verkehrt. shukke ist "Hauslosigkeit" und die wiederum ganz wesentlich Freiheit von "Identität und Stütze". Mit dem O'Kesa selbst haben solche Missverständnisse oder Missbräuche allerdings nichts zu tun, sondern mit dem Transformationsprozess (bzw. dessen Unvollständigkeit), von dem ich geschrieben hatte. Manche werden "Identität und Stütze" erst in einem längeren Prozess los und vielleicht unterstützt sie das O'Kesa dabei. Manche werden sie nie los - vielleicht, weil sie es gar nicht wollen. Wie auch immer - all das ist völlig ohne Belang. Von Belang ist nur, was das O'Kesa mit dir macht, nicht, was es aus dir (in deinen und in den Augen Anderer) macht.


    Ansonsten kann man den Umgang mit dem O'Kesa in der Soto-Zentradition und insbesondere in der Fukudenkai-Praxis natürlich unter religionswissenschaftlichen Kategorien betrachten und anhand diverser Merkmale als elaborierten Fetischismus charakteriseren. Genauso, wie man aus dieser Sichtweise heraus Zazen zwangsläufig als Ritual begreift. Man sollte sich nicht täuschen und Fetischismus als 'primitive' Form religiöser Praxis abtun - fetischistische Elemente haben auch in den Hochreligionen ihren Platz; man denke an die christliche Reliquienverehrung oder den Steinkult der Muslime. Man sollte sich auch über den Stellenwert von Riten in authentischer buddhistischer Praxis nicht täuschen - das beginnt schon damit, auf einem speziellen Kissen zu sitzen oder zu bestimmten Anlässen ein Räucherstäbchen anzuzünden usw. usf.


    Ob religionswissenschaftliche rein deskriptive Ansätze ein tatsächliches Verständnis der religiösen Praxis vermitteln können, bezweifle ich. Es fehlt die entscheidende Dimension der unmittelbaren Erfahrung - die Funktion des upaya lässt sich beschreibend nicht erfassen.


    _()_

  • Ich muss sage, obwohl ich für Formalitäten bin, gehn sie mir gerade auf die Nerven.
    Ich hab nichts dagegen micn an eine Sangha zu binden, ich hab nicht mal ( mittlerweile) was dagegen wenn die nicht unisono
    meinem Gemeinschaftsgeschmack enstspricht, von mir aus muss ich mir das auch nicht umhängen,
    noch verbinde ich ein Statussymbol damit. Ich meditiere nicht besser wenn ich das trage und fühl mich auch nicht wichtiger.
    Kann ich das denn nun machen, einfach so, wegen der Lehre, als einfache Respektbezeugung,
    als einfaches Zugehörigkeitssymbol zur Linie ? Oder mach ich das und dann muss ich noch 3 Sutren auswenig aufsagen können
    und 25 Regeln im Zendo fehlerlos beherrschen ? Muss ich dann mehr hermachen als ein augenscheinlicher Laie ?
    Das wär dann aristikratisches Gehabe für mich; bleib ich lieber im schlichten Ordinat.


    Kleiner Hinweis: koreanisches Zen.

  • Onyx9:

    Kann ich das denn nun machen, einfach so, wegen der Lehre, als einfache Respektbezeugung,
    als einfaches Zugehörigkeitssymbol zur Linie ?


    Kannst Du als Katholik eine Soutane tragen? Einfach so, wegen der Lehre, als einfache Respektbezeugung, als einfaches Zugehörigkeitssymbol?


    Natürlich kannst Du, wenn Du das für eine angemessene "Respektsbezeigung" hältst. Wobei Deine Mitkatholiken da anderer Ansicht sein und Dich als Hochstapler einschätzen dürften. Gewöhnlich nennt man so etwas eine Verkleidung - beschränke das besser auf den Karneval.


    _()_

  • Hallo Onyx


    ich kenne die koreanische Zen-Tradition nicht, aber einfach so sich eine Kesa/ein Rakusu zu nähen und sich das dann umhängen, geht wohl eher nicht.
    Die Rituale sind ja letztlich äußere Zeichen einer inneren Bewegung (wenn nicht gar Realsymbole, die unmittelbar das ausdrücken, was sie sind — die Robe Buddhas), und die sagt, dass Du mit dieser "Robe" in einer Traditionslinie stehst, also gibt es da Vorläufer, die sich (idealisiert) bis auf den historischen Buddha zurückverfolgen lassen und da bist du, der du dich in diese Linie einreihst (bzw. der du anerkennst, dass du Buddha bist).
    Wenn du das einfach so selbst machst, verfehlt das Zeichen (Symbol) seinen Ausdruck.


    Wenn du dann solch ein Lätzchen trägst, machst Du ja nach außen auch etwas kenntlich und zeigst eine Realität. Diesem äußeren Signal solltest im Umkehrschluss du dann auch versuchen zu entsprechen. Es wird mit dem Textil kein Idealzustand erwartet, aber du solltest dich dann wenigstens bemühen, die Tradition, die du äußerlich durch das Kleidungsstück vertrittst, nicht durch bewusstes Fehlverhalten zu beschädigen.


    Wenn du einen "Atomkraft nein Danke!"-Button trägst, ist das ja auch ein äußeres Zeichen deiner ohnehin innerlich vertretenen Haltung.
    Die Voraussetzungen und Konsequenzen sind analog in etwa vergleichbar.


    Eigentlich ist das doch recht einfach — oder?


    _()_ Brücke

  • Brücke:

    ich kenne die koreanische Zen-Tradition nicht, aber einfach so sich eine Kesa/ein Rakusu zu nähen und sich das dann umhängen, geht wohl eher nicht.


    Natürlich nicht. Jemand, der ein ojo-gasa (Rakusu) trägt, ist zumindest Novize. Jemand, der ein kasa trägt, ist ordiniert. Ist das kasa dunkelbraun, ein zölibatär lebender Ordinierter, wenn es rot ist, ein Tae'go. Auch im Son empfängt man das kasa als Teil der Ordination, und zwar von jemandem, der befähigt und berechtigt ist, Ordination zu geben - in öffentlicher Zeremonie. Alles andere ist Kostümball oder schlicht Betrug.


    _()_

  • _溯源_:
    Brücke:

    ich kenne die koreanische Zen-Tradition nicht, aber einfach so sich eine Kesa/ein Rakusu zu nähen und sich das dann umhängen, geht wohl eher nicht.


    Natürlich nicht. Jemand, der ein ojo-gasa (Rakusu) trägt, ist zumindest Novize. Jemand, der ein kasa trägt, ist ordiniert. Ist das kasa dunkelbraun, ein zölibatär lebender Ordinierter, wenn es rot ist, ein Tae'go. Auch im Son empfängt man das kasa als Teil der Ordination, und zwar von jemandem, der befähigt und berechtigt ist, Ordination zu geben - in öffentlicher Zeremonie. Alles andere ist Kostümball oder schlicht Betrug.


    _()_


    Vielen lieben dank für die 'Deiner-seitige' _溯源_ Aufklärung, sehr interessant [für mich] dies durch Dich wissentlich in Erfahrung bringen zu dürfen.
    Was 'man' alles, so nicht weiß, erstaunlich :o


    añjalī अञ्जलि
    _()_ Dorje Sema

  • Mit Verlaub; es gibt da einige widersprüchliche Aussagen und ich denke, ich muss da die Lehrer fragen.
    Ein Rakusu würde ich noch verstehen, aber ein Kesa nähen, wenn es eine Robe darstellt?
    Die Kesas hier sind offensichtlich nicht selbst genäht, schon gar nicht aus mitgebrachtem Stoff.
    Da gibt es wohl eine den westlich Empfindenden abgwandelte Form, wo ich sehen muss,
    ob das meinen buddhistischen Überzeugungen entspricht.

  • Onyx9:

    ... wo ich sehen muss, ob das meinen buddhistischen Überzeugungen entspricht.


    Vielleicht solltest du dieses; "meine buddhistische Überzeugung" erst mal loslassen und schauen, was der Dharma wirklich meint ... ;)

  • Der zentrale Punkt bei der Frage des Kesa ist doch deutlich gesagt worden. Man empfängt das Kesa von jemandem der berechtigt ist, das Kesa zu geben. Es ist also ein Gegenstand der Übertragung. Gegen den Begriff Fetisch, der im Religiösen üblich ist, hätte ich keine Bedenken, außer dass es nur ein weiterer Begriff ist. Der Gegenstand Kesa ist das äußerliche Zeichen dieser Übertragung. Was wird also übertragen?
    Und wie sieht die Berechtigung aus bzw. wie erlangt man die Berechtigung zur Übertragung?


    Es ist gesagt worden - das Kesa ist das Gewand Buddhas - . Der 6. Patriarch sagte - diese Robe repräsentiert den Glauben ( man könnte hinzufügen : an den Geist; den Weg; Buddhadharma).
    So könnte man auch sagen: das Kesa ist der Glaube Buddhas (und der Glaube an Buddha, Dharma, Sangha). Der Träger des Kesa bringt damit seinen Glauben "Buddhist zu sein" zum Ausdruck.
    Im Zen ist das Kesa also das Label - ordinierter Zen-Buddhist - und zwar die Ordination, in die man durch die Zeremonie des shukke tokudo eintritt. Shukke tokudo ist die Priesterordination und sie berechtigt dann auch dazu, weitere Ordinationen zu geben, dies allerdings ist wieder an Shiho oder Dharma-Transmission geknüpft und auch an eine Reihe von Ausbildungen, jedenfalls in der Sôtô-Shu.


    Muho hat das recht gut dargestellt.
    http://antaiji.dogen-zen.de/eng/201003.shtml


    Um noch auf das vermeintliche Gegensatzpaar von unmittelbarer Erfahrung und Religionswissenschaft einzugehen - das Tragen des O' Kesa macht gar nichts. Erst im Kontext zeremonieller Aktivität eignet sich der Träger auch diese Funktion [des z.B. Priesters] an und zwar in einer Sangha. Dazu gibt es aber eben im jeweiligen Sangha differenzierte Abstufungen. Das bringt man entweder durch die eigenen Erfahrung in diesen Linien heraus oder durch die Mitteilung anderer, wie z.B. Muho das ja macht. Er berichtet sehr detailliert über die derzeitige Tradition in der japanischen Sôtô. Und dabei ist das auch noch von Tempel zu Tempel, Abt zu Abt, Lehrer zu Lehrer unterschiedlich.
    Daher ist es generell sinnvoll, sich bei seiner Linie und seinem Lehrer darüber zu informieren.


    Vergleichende oder historische Untersuchungen religiöser Praxen sind insofern hilfreich, weil sie die eigene Tradition auch relativieren und Unterschiede in der Praxis aufzeigen.


    So gibt es im Westen z.B. noch die Jukai - also das Empfangen der Gelöbnisse, als Laienpraxis - und auch die Laien-Ordination, zaike tokudo. Im mittelalterlichen Japan war Jukai mal zeitweise eine Praxis im Zuge der Massenordination ganzer Dörfer und Tempel, die damit zu Sôtô konvertiert wurden. William M. Bodiford hat das mal in seiner Studie über die Sôtô-Praxis im mittelalterlichen Japan zusammen gestellt.

  • Zitat

    Takumi: ... diese Robe repräsentiert den Glauben ( man könnte hinzufügen : an den Geist; den Weg; Buddhadharma).


    Sowie ich es verstehe: würde ich es als unerschütterliches tiefes und festes Vertrauen formulieren, welches alle Glaubensinhalte übersteigt, und so zur endgültigen stillen Gewissheit allen Gewahr sein`s wird, die alles begriffliche und ›meinen‹ vollkommen ›unmessbar, ungreifbar und erfassbar‹ übersteigt.


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema

  • Man kann hier, bei dem Ausspruch des 6. Patriarchen im Fall 23 des Mumonkan davon ausgehen, dass er "Glauben vergegenwärtigen" im Sinne des Hsin hsin ming 信心銘 verstanden hat.

  • Benkei:
    pali:

    Eine Kesa wird immer im Kontext von Sangha + Lehrer genäht

    So ist es. Allerdings wird dieses Nähen, je nach den Vorstellungen des Lehrers, des Schülers und der anderen Sanghamitglieder, nicht immer nach demselben standartisierten Muster ablaufen. Das ist von Tradition zu Tradition verschieden, von Lehrer zu Lehrer und auch von Gruppe (Sangha) zu Gruppe. So gibt es z. B. schon allein in der Sôtô Shû zwei unterschiedliche Hauptnähmuster, welche dann teilweise je nach Lehrer nochmal abgewandelt werden.


    Benkei


    Natürlich gibt es Unterschiede in der Art, eine O`Kesa zu nähen, diese sind abe nur sekundär ... wenn man dem wahren O`Kesa folgt ...


    _( )_