anweisungen von D.T.SUZUKI‏‏

  • liebe freunde


    d.t. suzuki, der einer der wichtigsten schriftgelehrten des letzten jahrhunderts der rinzaitradition war hat in seinem buch koan die regeln der koan übung genau definiert.


    ich habe sie hier aufgezählt, und dann habe ich, (falls es überhaupt irgendjemanden interessiert), die abwege auf die man geraten kann wenn man sich nicht an die strengen regeln hält aufgeschrieben.


    damit möchte ich den naiven irrglauben widerlegen das die koan meditation keine regeln kennt, oder sogar keinen sinn hat. teils geht diese verwirrung darauf zurück das sich das koan nicht lösen lässt, was aber nicht heisst das es keine sinn hat. (!)


    das ziel des koans ist ohne zweifel den geist des forschens zu erwecken, und ihn zur reife zu bringen. ich werde mich später noch mit diesem thema auseinandersetzten.


    die methode umfasst folgende hauptpunkte:


    1. sich nicht um weltliche dinge kümmern.
    2.nicht dem blossen stillsein verhaftet sein.
    3.sich nicht von der vielfalt der dinge ablenken lassen.
    4.stets auf der hut sein, wachsam wie eine katze, die eine maus fangen will.
    5.seine ganze geistige kraft auf das koan sammeln.
    6.nicht versuchen es intelektuell zu lösen.
    7.nicht auf einen billigen zen-dreh verfallen.
    8.die übung nicht mit blossem nichtstun verwechseln.
    9. einen vorübergehenden zustand der klarheit nicht für das endziel halten.
    10.das koan nicht einfach innerlich hersagen, wie das nembutsu.


    befolgt der schüler diese anweisungen, so wird es ihm gelingen den geist des forschens zur reife zu bringen.


    tut er es nicht, droht er auf folgende irrwege zu gelangen:


    1.intellektualität: man versucht dem koan einen logischen sinn abzuringen.
    2.eine negative oder pessimisstische einstellung:der schüler flieht alle umstände, die seiner ansicht nach ungünstig sind für die stille kontemplation.
    3.quietismus:er bemüht sich, alle gedanken und gefühle zu unterdrücken, um einen zustand der stille und vollkomenen leerheit zu erreichen.
    4.der versuch,die koan der alten meister nach eigenem dafürhalten zu klassifizieren und zu beurteilen.
    5.die anschaung, es befinde sich in diesem zusammengesetzen körper etwas,dessen inteligenz durch die sinnesorgane herausleuchte und das
    6.sich des körpers bedient,um gutes oder böses zu tun.
    7.askese:den körper unnötigerweise allen möglichen kasteiungen zu unterziehen.
    8.die vorstellung von verdienst,durch dessen ansammlung man buddhaschaft erlangt, oder endgültige befreiung zu erlangen hofft.
    9.zügellosigkeit: die ablehnung aller moralischen, oder sonstigen verhaltensregeln.
    10.selbstüberschätzung und selbsttäuschung.


    ich muss wohl kaum erwähnen das eine solche extreme übung die ja monate dauern kann, ohne meister gefährlich sein kann.


    lieber gruss robo

  • Namaste!

    robozo:

    schreib mal was über suzuki. stärk mir mal bissel den rücken hier!


    Ach, was soll ich da großartig schreiben? - Dafür bin ich mit Sicherheit der Falsche, zumal ich Sôtô-Zen praktiziere und mit der traditionellen Koan-Schulung nichts am Hut habe.


    Wer mehr über Daisetz Teitaro Suzuki [eigentlich eher Daisetzu - das ist der Dharmaname, den ihm sein Meister Shaku Soen, damaliger Abt des Rinzai-Haupttempels Engakuji, gab] erfahren will, den verweise ich auf den recht interessanten Dokumentarfilm A Zen Life (Englischkenntnisse erforderlich) und auf die Lexikonseiten bei Wiki-Deutschland und Wiki.


    Zu seinen Büchern kann ich kaum etwas sagen! Ich besitze keines [abgesehen von einer Online-Ausgabe, welche ich nur in Teilen gelesen habe], und habe deshalb D. T. Suzuki auch hauptsächlich in Auszügsform oder in Zitaten anderer Autoren wahrgenommen.


    Er war mit Sicherheit ein großer Kenner und Lehrer des japanischen Mahayana-Buddhismus [nicht nur des Rinzai-Zen, in dessen Tradition er stand oder der Jôdo Shinshû, an deren Universität er lehrte].


    Sicher war er kein Zen-Meister, und würde dies auch nicht behaupten.
    Im Booklet zur o. g. DVD ist ein kurzer Dialog zwischen Robert Aitken und Suzuki wiedergegeben:
    Aitken: "Lehren Sie?"
    Suzuki (mit einem großen Lächeln): "Nein, ich spreche nur."
    Aitkens Interpretation: Er bezeichnete sich selbst nicht als Zen-Lehrer, in keinster Weise. Deshalb hatte er auch keine Nachfolger im eigentlichen Sinne.


    Da Daisetzu anscheinend über ein Jahr [als Novize (?)] im Engakuji in Kita-Kamakura war, wo er auch Kenshô erfuhr, und seine Zen-Praxis auch weiterpflegte, nachdem ihn sein Meister für andere Aufgaben berief [Autoren- und Übersetzertätigkeiten], kann man davon ausgehen, dass er nicht der bloße Theoretiker war, für den ihn viele gerne halten. Ich denke, er wusste, wovor er sprach / schrieb - auch aus eigener Erfahrung.


    @ robozo:
    Natürlich kann man niemand-anderem "den Rücken stärken"; dass kann und muss jeder für sich selbst tun - genau das habe ich heute Morgen nach dem Zazen wieder feststellen müssen, als ich absolut unwillig meine Rückenübungen auf dem Teppich vollzog ;)


    < gasshô >


    Benkei

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Benkei:


    @ robozo:
    Natürlich kann man niemand-anderem "den Rücken stärken"; dass kann und muss jeder für sich selbst tun - genau das habe ich heute Morgen nach dem Zazen wieder feststellen müssen, als ich absolut unwillig meine Rückenübungen auf dem Teppich vollzog ;)


    < gasshô >


    Benkei


    haha, ich wusste das du sowas sagen würdest, den rücken musst du schon selber stärken.
    suzuki war wie man dem film entnehmen kann ein sucher wie viele von uns auch, er hat sein leben lang meditiert und alle übungen gekannt, nicht nur theoretisch.


    danke und gruss robo

    • Offizieller Beitrag

    Durch die Voleseungen die Suzuki in den fünfiger Jahren an der Columbia University hielt kam eine ganze Riege von bedeutenden Intelektuellen mit dem Zen in Kontakt. Dabei kam es zu einer fruchtbaren Berührung der Kulturen, die jedoch auch Missverständnisse produzierte.


    Man fühlte sich ja damals von dem ratioanlistischen und technischen westlichen Kultur eingesperrt und sah im Koan ein freieres, paradoxeres, tiefgründigere und poertischere Art von Denken am Werke .Beat Poeten wie Jack Kerouac assoziierten das mit einer freieren Art des Lebens (in der wolkenverhangenen Berge Gedichte rezitiertend) und Alan Watts schauf den philosophischen Hintergrund. Das war dann die Hintergrundstrahlung für die Hippie-Ära.


    Von daher hat das Wort "Koan" eine Färbung mitbekommen, die seinem Wesen gar nicht entspicht. Es wurde mit einem "paradoxen östlichen Denken" assoiiert, mit dessen Hilfe die Gesellschaft und ihre Werte in Frage gestellt und das Individuum zu freieren, weniger durch die Logik reglementierten Ausdrucksformen aufbrechen kann.


    Dabei kann man den Sinn eines Koans ja vollkommen gegenteilig sehen: Als der Versuch uns im grossen Zweifel auf unseren Selbstwiederpruch zu konzentrieren und uns selbst radikal in Frage zu stellen. Also nicht mehr Raum durch "pardoxes Denken" gewinnen, sondern unser wahnhaftes Kreisen in so enge Bahnen zu lenken, dass es implodiert.


    Ist es jetzt wirklich so, dass Suzuki, in seinen Vorlesungen ganz klar einen Beipackzettel zu den den Koans gab und da beusst falsch verstanden wurde?

  • void:

    Ist es jetzt wirklich so, dass Suzuki, in seinen Vorlesungen ganz klar einen Beipackzettel zu den den Koans gab und da beusst falsch verstanden wurde?


    die haben schon so um 1200 über das koan gestritten, des rätsels lösung ist einfach, auch mit bekanntem ziel ist es eine schwierige sache, es wird nicht bei allen geklappt haben, dazu musste man sich ja monate-wenn nicht jahrelang darauf konzentrieren, die einen sagen also:"satori ist nicht das ziel von zen."
    worauf die anderen erwidern:"das sagen alle die es nie erlebt haben."


    suzukis kaon kann zu satori werden, soviel ist sicher, es gibt aber auch andere wege.


    lg robo

  • Namaste!

    void:

    Ist es jetzt wirklich so, dass Suzuki, in seinen Vorlesungen ganz klar einen Beipackzettel zu den den Koans gab und da beusst falsch verstanden wurde?


    Ich würde schon die These vertreten, dass dort einiges Falsch verstanden wurde - die Voraussetzungen (Anlagen) der Zuhörer waren einfach zu verschieden.


    Einen "ganz klaren Beipackzettel" gibt es natülich in Vorlesungen nicht; den kann es allerhöchstens (wenn überhaupt!) geben, wenn die Zuhörerschaft homogen ist. Aber wann haben verschiedene Menschen schon dasselbe Level?


    Was die Beat-Literaten angeht, so denke ich, dass diese nie so etwas wie eine "klassische Koan-Ausbildung" im Sinn hatten; dazu waren sie alle samt zu freigeistlich [habe jetzt allerdings nur ein paar Werke von Kerouac und Ginsbergs "Geheul" gelesen].


    In Kerouac's "The Dharma Bums" beispielsweise wird häufig auf die "Gedichte vom Kalten Berg" [Han Shan] und auf das Lankavatara-Sutra angespielt, bzw. der Protagonist greift zu letztgenanntem und liest darin.
    Ich denke bei Kerouac kann man erkennen, dass der Dharma für ihn einerseits Begründungshilfe für seinen eigenen, individuellen Weg war (hier vor allem auf die Lehren des Lankavatara-Sutra bezogen, also die Philosophie der Nur-Geist-Schule), und andererseits dienten ihm "Alte Buddhas" wie Han Shan, Fenggan und Shide [die Protagonisten der gleichnamigen Gedichte] als Vorbilder.


    Mit den Vorträgen Suzukis hat das dann sicherlich wenig zu tun. Ich denke, da sahen die Beatniks auch eher Quellen der Inspiration für den jeweils eigenen Weg, bzw. das schon vorhandene eigene Verständis, und nicht eine Anweisung, wie nun genau sie zum Satori gelangen können.


    < gasshô >


    Benkei

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Zudem ist u.a. zu bedenken das C.G. Jung niemals ohne Suzuki seine Psychoanalyse vom
    kollektiven Unbewussten als auch den Archetypen hätte ausbauen können, den es war maßgeblich auch u.a. Suzuki nach Freud der Carl Gustav`s entsprechende Aufmerksamkeit dorthin nochmalig 'neu' bewegte.
    Ich betrachte es als ein tragisches Missverständnis seitens C.G. Jung das dieser aus der Lehre
    vom Unterbewusstsein wie sie Suzuki darlegte eine 'neue' Kernholz Lehre heraus formulierte und weniger als ein beabsichtigtes willkürliches Unterfangen.


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema



  • ich hab da ein interessantes buch, zenbuddhismus und psychoanalyse, von suzuki und fromm.


    lg zenbo

  • Ja danke zenbo [alias ehemals robozo]


    Ich besitze es auch.
    Zen -Buddhismus und Psychoanalyse
    von Erich Fromm -Daisetz Teitaro Suzuki - Richard de Martino
    als Suhrkamp Taschenbuchausgabe 37


    Mit ganz freundlichen und herzlichen Grüßen
    Dorje Sema




  • versuch noch ne kopie von zazen oder vor allem koan von suzuki zu bekommen, das sind hervorragende bücher.leider vergriffen.


    lg zenbo

  • Die gibts als pdf aber z.B. hier . "Wesen und Sinn des Buddhismus", das aber mehr in Richtung Kegon geht, das kann man hier finden und gedruckt hab ich natürlich noch seine Jodo Shinshu inspirierten Bücher. (Obwohl er ja auch im Koan viel über's Nembutsu schreibt.)

  • Ich habe so einige Bücher von D. Suzuki und betrachte sie unter historischem Aspekt - was sich so ein Japaner mal über den Westen so gedacht hat und auch über den Osten - D.T. Suzuki, Der westliche und der östliche Weg - so was geht nur, wenn man 1957 (!!) noch von der impliziten Überlegenheit des Ostens überzeugt war. Was er auch über Meister Eckhardt schreibt und ihn mit dem Zen-Buddhismus zu vergleichen versucht - das geht auf den Einfluss von Heidegger und Nishida zurück und da findet Suzuki auch leider nicht mehr die genaue Stelle in Eckhardt's Predigten, in dem dieser Vom Seelenfünkchen geschrieben hatte - da Suzuki da einen drittklassigen Aufguss eines William Ralph Inge nur heranziehen kann, fantasiert er munter drauf los, was Eckhardt da als Satori beschrieben haben will. Da kräuseln sich mir aber die Hirnwindungen. DAS IST ALLES SOWOHL FALSCH ALS AUCH VERALTET.
    Der Stand der 50er Jahre ist das - dafür kann Suzuki nichts, schließlich lebte er in dieser Zeit und war davon überzeugt, was er da so schrieb. Und was die Forschungen über Eckhardt anbetrifft, so war man damals noch ganz einseitig auf einen "Mystiker " fixiert - wobei das heute leider immer noch bei vielen aus dem spirituellen Dunst der Fall ist. Das muss man aber nicht weiter transportieren - es ist überhaupt nicht mehr der Rede wert. Außer aus historischem und wissenschaftlichem Interesse - für Zen sollte man ihn nicht wiederbeleben.


    _()_

  • Aiko:

    Ich habe so einige Bücher von D. Suzuki und betrachte sie unter historischem Aspekt - was sich so ein Japaner mal über den Westen so gedacht hat und auch über den Osten - D.T. Suzuki, Der westliche und der östliche Weg - so was geht nur, wenn man 1957 (!!) noch von der impliziten Überlegenheit des Ostens überzeugt war. Was er auch über Meister Eckhardt schreibt und ihn mit dem Zen-Buddhismus zu vergleichen versucht - das geht auf den Einfluss von Heidegger und Nishida zurück und da findet Suzuki auch leider nicht mehr die genaue Stelle in Eckhardt's Predigten, in dem dieser Vom Seelenfünkchen geschrieben hatte - da Suzuki da einen drittklassigen Aufguss eines William Ralph Inge nur heranziehen kann, fantasiert er munter drauf los, was Eckhardt da als Satori beschrieben haben will. Da kräuseln sich mir aber die Hirnwindungen. DAS IST ALLES SOWOHL FALSCH ALS AUCH VERALTET.
    Der Stand der 50er Jahre ist das - dafür kann Suzuki nichts, schließlich lebte er in dieser Zeit und war davon überzeugt, was er da so schrieb. Und was die Forschungen über Eckhardt anbetrifft, so war man damals noch ganz einseitig auf einen "Mystiker " fixiert - wobei das heute leider immer noch bei vielen aus dem spirituellen Dunst der Fall ist. Das muss man aber nicht weiter transportieren - es ist überhaupt nicht mehr der Rede wert. Außer aus historischem und wissenschaftlichem Interesse - für Zen sollte man ihn nicht wiederbeleben.


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    naja da kann ich nun überhaupt nicht mitreden, bin ja kein christ, es hat aber auch niemand behaupted das suzuki unfehlbar ist, kannst du das mit eckhardt noch etwas genauer schildern?


    in zenbuddhimus und psychoanalyse schidert suzuki aber mit zwei gedichten die östliche und die westliche mentalität, das passt aber haargenau, da ist nichts mit veraltet.


    lg zenbo

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Ryonin:

    Die gibts als pdf aber z.B. hier . "Wesen und Sinn des Buddhismus", das aber mehr in Richtung Kegon geht, das kann man hier finden und gedruckt hab ich natürlich noch seine Jodo Shinshu inspirierten Bücher. (Obwohl er ja auch im Koan viel über's Nembutsu schreibt.)


    wow, danke!!!aber file deleted!!schade!!!


    lg zenbo

  • zenbo:


    naja da kann ich nun überhaupt nicht mitreden, bin ja kein christ, es hat aber auch niemand behaupted das suzuki unfehlbar ist, kannst du das mit eckhardt noch etwas genauer schildern?


    Das wäre eine größere Arbeit - aber ich merk' mir das mal und vielleicht arbeite ich das mal auf. Interessiert mich auch selbst, weil mir dieser ganze Mystik-Mist ziemlich auf den Geist geht.

    Zitat


    in zenbuddhimus und psychoanalyse schidert suzuki aber mit zwei gedichten die östliche und die westliche mentalität, das passt aber haargenau, da ist nichts mit veraltet.


    Basho und Tennyson zu vergleichen - nur weil Tennyson ein "ähnliches" Gedicht geschrieben hat, vom thematischen her - das ist schon sehr gewagt. Was er aber dann dem Tennyson nachsagt, an westlichem Denken und tun, das ist geradezu vernichtend - für Suzuki. Heute leistet sich keiner mehr ein derartiges schwarz-weiß denken.


    _()_

  • Aiko:

    Basho und Tennyson zu vergleichen - nur weil Tennyson ein "ähnliches" Gedicht geschrieben hat, vom thematischen her - das ist schon sehr gewagt. Was er aber dann dem Tennyson nachsagt, an westlichem Denken und tun, das ist geradezu vernichtend - für Suzuki. Heute leistet sich keiner mehr ein derartiges schwarz-weiß denken.


    _()_


    ach komm, das mit den gedichten war doch ganz ok, also das hier alles zutode analysiert wird ist doch war, oder?


    lg zenbo

  • Namaste!


    Sind das die beiden Gedichte mit den Blumen am Wegesrand oder in der Mauer?


    Habe die besagten Bücher D.T.S.'s nicht gelesen, aber diesen Vergleich habe ich schomal in einer alten P.M. beim Thema "Zen-Buddhismus" gelesen.


    Vielleicht kann einer von Euch die beiden Gedichte kurz wiedergeben? Wäre nett!


    < gasshô >


    Benkei

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin


  • jawohhhl der herr


    basho


    wenn ich aufmerksam schaue
    seh`ich die nazuna
    an der hecke blühen!


    (stummes staunen, nichts tun, aktzeptieren, hingeben, hinnehmen )


    tennyson


    blume in der geborstenen mauer,
    ich pflück dich aus den mauerritzen,
    mitsamt den wurzeln halte ich dich in der hand,
    kleine blume - doch wenn ich verstehen könnte,
    was du mitsamt den wurzeln und alles in allem bist
    wüsste ich,was gott und mensch ist.


    (ausreiss, töten, fragen, analysieren, zweifeln, sezieren, wiederstehen)


    lg zenbo

  • Namaste!


    Ja, genau diese Gedichte waren es!


    Meinen herzlichen Dank!


    < gasshô >


    Benkei

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Die Bedienung von Klischees tritt in diesem Beitrag von D.T. Suzuki - Über Zen-Buddhismus I. Ost und West - deutlich hervor. Aber dennoch, es ist sicherlich nützlich sich mit seinen Gedanken heute wieder zu befassen und ich besitze sogar sein Buch über Koan. Wie immer gilt der Satz "Unter den Blinden ist der Einäugige König". In diesem Sinn ist auch Suzuki nur ein Einäugiger und so weit hat man es im Westen nun schon gebracht - sein einäugiges Zen ist hier angekommen.


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  • Aiko:

    Die Bedienung von Klischees tritt in diesem Beitrag von D.T. Suzuki - Über Zen-Buddhismus I. Ost und West - deutlich hervor. Aber dennoch, es ist sicherlich nützlich sich mit seinen Gedanken heute wieder zu befassen und ich besitze sogar sein Buch über Koan. Wie immer gilt der Satz "Unter den Blinden ist der Einäugige König". In diesem Sinn ist auch Suzuki nur ein Einäugiger und so weit hat man es im Westen nun schon gebracht - sein einäugiges Zen ist hier angekommen.


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    aiko


    ich habe versucht, anhand älterer posts herauszufinden wie du koan definierst, ist aber schwierig, weil alles in der diskusion ist,könntest du es nicht mal in einem thread zusammenfassen, es würde mich ehrlich interessieren.


    lg zenbo


  • Lieber zenbo,
    ich definiere nicht, was Koan ist.
    Zen ist nur lebendig in der unmittelbaren Begegnung zwischen Menschen, die wissen, worum es da geht, wenn es heißt, unmittelbar auf den Herz-Geist weisend. Von einer solche Begegnung erfuhr Dôgen Zenji, durch den Tenzo nach seiner Ankunft in China.
    Mit dem Niedergang des Zen in China sind die Geschichten solcher Begegnungen großer Zen-Meister aufgeschrieben und gesammelt worden. Mehrfach hat man versucht, sie zu vernichten. Denn man hat sie als Fälle benutzt, um gewissermaßen eine Art "Trockenschwimmen" zu machen - also aus Mangel an echter Begegnung machte man also Als-Ob-Begegnungen. Und wie das mit Ersatz so ist, sie führen weiter zum Niedergang.
    Das hatte also letztlich keine Kraft und so hat dann Hakuin im Rinzai den Versuch unternommen, das System zu reformieren - und damit eine Art Lehrsystem eingeführt, das andere wieder dazu verführt hat, "Authentizität" davon herzuleiten.
    Ausgangspunkt war also eine echte, lebendige Begegnung und daraus sind dann Konserven geworden - Koan.
    Jede Koan-Übung braucht daher die lebendige Begegnung mit einem authentischen Lehrer - damit man zu diesem Ursprung kommt - aber in dem Moment, wo das Koan-Studium für einen Zweck benutzt wird, zerstört man es.
    Der Rinzai Mönch Ikkyu hat dies genau erkannt und entsprechend gehandelt.


    _()_


  • liebe aiko


    das ist interessant, wer behaupted das? ich meine du wirst dich ja auch auf quellen, also eine tradition , gewisse meister stützen. es ist für die anderen etwas schwierig, wenn du hier eine meinung vertrittst, aber nicht genau sagst um was es geht.ich würde das gerne mal lesen, wenn es schriften gibt.


    lg zenbo