Mich irritiert gerade etwas:
Ich habe ja in letzter Zeit zwei-, dreimal auf einen Autor, den ich sehr schätze, nämlich David Loy verwiesen. Das nahm ich zum Anlass, einiges von ihm wieder zu lesen, andere Sachen von ihm zum ersten Mal (z.B. http://www.buddhaland.de/viewt…=3&t=40&start=660#p351051 oder Money, Sex, War, Karma). Dabei hat mich dann interessiert, aus welcher Richtung Loy überhaupt kommt: Sanbo Zen (Sanbo Kyodan). Die hatte ich eigentlich im Hinterkopf als recht angenehm in Erinnerung (u.a. wegen Robert Aitken, ihrer Betonung des 'Laien-Zen' und des 'religionsübergreifenden' Ansatzes). Bei solchen 'Recherchen' komm' ich ja dann immer vom Hundertste ins Tausendste: Derzeitiger Abt ist Yamada Ryoun Roshi, Sohn und Nachfolger von Yamada Koun.
Über Yamada Ryoun Roshi fand ich nun folgenden Artikel: Sanbo Zen: Yamada Ryoun Roshi auf der Seite eines amerikanischen Zentrums der Linie.
Und nun endlich zu meiner 'Irritation':
Zur Entstehung einer der weltweit größten Banken entscheidend beigetragen zu haben und mit einem 9-Milliarden-Dollar-Barscheck die Pleite von Morgan Stanley verhindert zu haben, halte ich persönlich für ein etwas zweischneidiges 'Lob'. Bei Sätzen wie 'In America, where fame, money and success is worshiped, Masamichi (Ryoun) Yamada, makes Donald Trump look like a piker' ('piker' = Weichei) weiß ich dann gar nicht mehr, ob ich lachen oder weinen soll.
Frei nach Brecht ist es ja ein größeres Verbrechen, eine Bank zu gründen, als sie auszurauben. Kann man die 'Sphären' (hier Zenmeister, dort Global Player in der Finanzindustrie) wirklich trennen? Ist das ein weiterer Beleg dafür, dass man 'spirituell' sehr 'fortgeschritten' sein kann, aber trotzdem im 'wirklichen Leben' ein Depp?
Ich weiß es nicht...