Weil ich kürzlich eine Taiji Schnupperstunde besuchte kam ich plötzlich mit Daoismus in Kontakt, welcher mein Intresse weckte. Beim Studium des Daoismus bemerket ich erstaunliche Paralellen mit Zen.
Die Kalligrafie Enso entspricht genau dem Zeichen für Wuji.
Wuji bedeutet im Daoismus der leere Urgrund alles seienden, welcher als metaphysische Ebene allem Seienden vorausgeht, da alles seiende notwendigerweise seinen Ursprung im Nichts nimmt:
ZitatWuji verweist also auf einen gestaltlosen Ur-Grund, zu dem alles auch wieder zurückkehrt. Wuji ist unsichtbar, unbedingt, grenzenlos, eigenschaftslos und unfassbar.http://de.wikipedia.org/wiki/Wuji
Da assoziere ich natürlich gleich das Mu Koan und bemerke, dass mu und wu dasselbe Zeichen 無 sind.
Wir leben aber nicht in einer Leere sondern inmitten von Formen: Form ist Leere, Leere ist Form (Herzsutra) assoziere ich mit dem daoistischen Wuji er Taiji
ZitatWuji er Taiji ist der Einheit:sgedanke in der ewig sich wandelnden Vielfalt, das unteilbare Eine in der sich verändernden Differenziertheit
Im Daoismus gibt es noch viel mehr gemeinsamkeiten mit Zen: Das Prinzip Wu-Wei. Und ev auch die Vorstellung von moral.
Ich hab schon mal gelesen, dass Zen von Daoismus beeinflusst wurde aber das die Paralellen so stark sind hat mich überrascht.
Ich poste dies um meine Beobachtung jenen mitzuteilen denen dies nicht bewusst ist und um Meinungen zu erfahren ob meine Assoziationen richtig sind und frage mich nun auch ob man Zen verstehen kann ohne Kenntnis der daoistischen Philosophie ?