Vergänglichkeit - na und?

  • Alles ist Vergänglich.
    Alle Vergänglichkeit ist Neuanfang.
    jeder Neuanfang wird wieder vegehen.
    Die Welt befindet sich in permanentem Kreislauf.


    Warum beunruhigt uns das so...? Warum bestehen wir auf soetwas wie einem Ewigkeitsbegriff...?

    wenn du es nicht verstanden hast
    habe ich es nicht richtig erklärt
    Verzeihung _()_

  • Couchkissenbikkhu:

    Warum beunruhigt uns das so...? Warum bestehen wir auf soetwas wie einem Ewigkeitsbegriff...?


    Zu 1) Das Problem heißt: "Anhaftung"
    Zu 2) Unser EGO gaukelt uns vor, es würde ewig so weitergehen. Die Menschen suchen Sicherheit wo es keine Sicherheit gibt, da eben alle Phänomene vergänglich, illusionsgleich, sind. In unserer Gesellschaft scheint es sogar ein Tabu zu sein, auch nur darüber zu sprechen, zumindest als junger Mensch. Alte Menschen scheinen bewusster mit ihrer Vergänglichkeit umgehen zu können.

  • Können sie oftmals nicht, es wird ihnen nur langsam klar, das es so ist.
    Und das das Thema in unserer Gesellschaft ausgeblendet wird ist daran auf keinen Fall unschuldig. Übrigens, WIR sind diese Gesellschaft.
    Und da du kein EGO hast, gaukelst DU dir dies vor.

    wenn du es nicht verstanden hast
    habe ich es nicht richtig erklärt
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  • Couchkissenbikkhu:

    Können sie oftmals nicht, es wird ihnen nur langsam klar, das es so ist.
    Und das das Thema in unserer Gesellschaft ausgeblendet wird ist daran auf keinen Fall unschuldig. Übrigens, WIR sind diese Gesellschaft.
    Und da du kein EGO hast, gaukelst DU dir dies vor.


    Die Antwort verstehe ich nicht.

  • Wenn es keine unsterblichen Götter, keine Welten außerhalb der Welt gibt in der wir jetzt leben, wenn kein, Paradies, Hölle mehr vorgegaukelt wird ist der Ewigkeitsbegriff nur noch eine Terminsache, nur noch eine sehr lange aber begrenzte Zeitaussage. Friedhöfe sind eine Antwort darauf warum wir uns unsterblich glauben.

  • Matthias65:
    Couchkissenbikkhu:

    Können sie oftmals nicht, es wird ihnen nur langsam klar, das es so ist.
    Und das das Thema in unserer Gesellschaft ausgeblendet wird ist daran auf keinen Fall unschuldig. Übrigens, WIR sind diese Gesellschaft.
    Und da du kein EGO hast, gaukelst DU dir dies vor.


    Die Antwort verstehe ich nicht.


    suchst du die Angst vor der Vergänglichkeit/Veränderlichkeit innerhalb oder außerhalb deiner selbst?
    Das wir Sicherheit suchen, diese Antwort gefällt mir.

    wenn du es nicht verstanden hast
    habe ich es nicht richtig erklärt
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  • Ellviral:

    Wenn es keine unsterblichen Götter, keine Welten außerhalb der Welt gibt in der wir jetzt leben, wenn kein, Paradies, Hölle mehr vorgegaukelt wird ist der Ewigkeitsbegriff nur noch eine Terminsache, nur noch eine sehr lange aber begrenzte Zeitaussage. Friedhöfe sind eine Antwort darauf warum wir uns unsterblich glauben.


    In meiner Familie haben wir keine Gräber, wir werden eingeäschert und anonym bestattet.
    Und auch ich weigere mich zu Glauben, daß das Leben nur eine Prüfung ist.
    Echte Ewigkeit kann ich mir nicht vorstellen, so ohne Anfang und ohne Ende.


    Aber wieso soll ausgerechnet ein Friedhof eine Antwort auf unseren Unsterblichkeitswahn bieten...?

    wenn du es nicht verstanden hast
    habe ich es nicht richtig erklärt
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  • Couchkissenbikkhu:

    suchst du die Angst vor der Vergänglichkeit/Veränderlichkeit innerhalb oder außerhalb deiner selbst?


    Welche Suche meinst Du ? Welche Angst meinst Du ?
    Ich habe in meinem ersten Beitrag nicht von persönlichen Erfahrungen gesprochen.


    Ich persönlich versuche "Vergänglichkeit" im Geist zu erfahren, mit jedem Atemzug, mit jedem Gedanken, der kommt und geht, mit jedem neuen Tag, der anbricht. Alles ist vergänglich. Kein Grund, Angst davor zu haben, denn man kann es nicht ändern (siehe auch meine Signatur von Shantideva).

  • sorry, dann war meine Antwort etwas vorschnell, auch ich bin nicht perfekt...
    Aber dennoch, wenn man versuchst etwas zu erfahren, dann meistens weil man auf der Suche nach etwas ist. Und diese Suche hat meistens einen Grund, nämlich Angst.
    2x "meistens", nicht "immer". Kann auch Neugier sein.


    Ich denke ich hab Angst vor veränderungen, weil es mich viel Energie gekostet hat, das zu errichten, was ich im Augenblick habe.

    wenn du es nicht verstanden hast
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  • Couchkissenbikkhu:

    Aber dennoch, wenn man versuchst etwas zu erfahren, dann meistens weil man auf der Suche nach etwas ist.


    Warum meditieren wir denn ? Beim Beobachten der Gedanken & Gefühle konzentrieren wir uns wieder auf unser Meditationsobjekt und versuchen, diese Gedanken und Gefühle nicht zu bewerten. LL hat es in einem anderen Zusammenhang schön formuliert: Wer sich meditativ auf die "Suche" nach seinem EGO macht und nichts findet, der hat Freiheit erreicht.


    Couchkissenbikkhu:

    Ich denke ich hab Angst vor veränderungen, weil es mich viel Energie gekostet hat, das zu errichten, was ich im Augenblick habe.


    Das ist normal :)
    Spätestens wenn Du sterben wirst, wirst Du aber alles verlieren, was Du erreicht hast.
    Buddha sprach ja von drei Arten des Leidens: 1) Leiden des Leidens (Schmerz, Krankheit), 2) Leiden vor Veränderungen und 3) Bedingtes Leid (das Leid des Daseinskreislaufes, hier setzt die Erkenntnis an, dass alle bedingt entstandene, vergänglich ist).

  • Zum besseren Verständnis, die Vergänglichkeit auf drei Ebenen:


    Die kleinste Ebene betrifft die Vergänglichkeit des Bewusstseins (nama); die Bewusstseinsebene, Geburt > Tod, von Moment zu Moment.
    Die nächst höhere Ebene betrifft die Vergänglichkeit des Körpers (rupa); die Daseinsebene, Geburt > Tod, Lebenszyklus.
    Die Höchste Ebene der Vergänglichkeit ist die Existenzebene (nama, rupa); Existenz der Lebenszyklen, Geburt? > Tod, der Tod (verlöschen des Durstes) auf der Existenzebene bedeutet „Erleuchtung“.
    Solange Erleuchtung nicht erreicht ist, wird der Geist, das Geistkontinuum von unzähligen Lebenszyklen begleitet.


    hedin

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • zum besseren verständniss der vergänglichkeit:
    "augen immer offen haben", in alle richtungen, wer es dann nicht sieht, der sieht es nimmermehr :)


    Kodo Sawaki nennt es passend: sich nicht aus den augen verlieren


    in diesem sinne :)


    _()_
    .

  • Couchkissen:

    Zitat

    Warum beunruhigt uns das so...? Warum bestehen wir auf soetwas wie einem Ewigkeitsbegriff...?


    Das ganze Geist-Körper-System ist auf einer trügerischen Sicherheit aufgebaut - man nennt das auch Verblendung.
    Innen drin ist aber eine Weisheit ( prajna paramita ), die die Umstände kennt und uns antreibt diesen Trugschluss zu zerbrechen.
    Im Zen heißt es: Weisheit sucht nach Weisheit.

  • Jikjisa:

    Innen drin ist aber eine Weisheit ( prajna paramita ), die die Umstände kennt und uns antreibt diesen Trugschluss zu zerbrechen.


    Verstehe ich richtig, dass Weisheit in irgendeiner Schublade schlummernd nur darauf wartet, um entdeckt zu werden.


    hedin

  • Sumedhâ:

    zum besseren verständniss der vergänglichkeit:
    "augen immer offen haben", in alle richtungen, wer es dann nicht sieht, der sieht es nimmermehr


    Mir ist schon bekannt, dass du dir nichts sagen lässt :D
    ...selber schuld 8)


    hedin

  • Sumedhâ:

    auf SAT1 oder RTL heißt es:
    Bauer sucht Frau :D
    .


    sry, aber könnten wir bitte beim Thema und sachlich bleiben..? Ich eröffne für sowas keine Threads, bei aller Liebe...
    hedin auch!
    *mal auf den Tisch hau*

    wenn du es nicht verstanden hast
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  • hedin:
    Jikjisa:

    Innen drin ist aber eine Weisheit ( prajna paramita ), die die Umstände kennt und uns antreibt diesen Trugschluss zu zerbrechen.


    Verstehe ich richtig, dass Weisheit in irgendeiner Schublade schlummernd nur darauf wartet, um entdeckt zu werden.


    hedin




    Zitat

    Einem Bergbach, der einer Quelle am Wegesrand entspringt, ist ein durstiger Reisender, der sich an ihr labt, willkommen. Doch der Bergbach wartet nicht darauf, dass er den Durst des Reisenden stillen kann. Er blubbert und plätschert dahin, und Reisende können sich jederzeit an ihm laben.


    Alan Watts

  • Aber mal zurück zum Thema: Vergänglichkeit ist Teil des Neuanfangs, also Teil vom Wandel allgemein - warum Sch*** wir uns deswegen in die Hosen...?
    Ich hab mal gelesen, daß alle Angst auf die Angst vor dem Tod zurückgeht, womit jede Angst ein Auswuchs unseres Selbsterhaltungstriebes wäre.
    (Ich habe Angst vor Armut, weil Armut Hunger bedeuted. Hunger bedroht mein Leben - so als Beispiel).
    Hieße also, die Überwindung der Todesangst wäre die Basis für Furchtloses Leben?

    wenn du es nicht verstanden hast
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  • Zitat

    Ich hab mal gelesen, daß alle Angst auf die Angst vor dem Tod zurückgeht, womit jede Angst ein Auswuchs unseres Selbsterhaltungstriebes wäre.


    ist richtig. angst vor tod und verletzung und des ICH.
    angst ist kein auswuchs,sondern natürlich.
    auf das schutzbedürfnis folgt aversion ( hass ), auf das befriedigungsbedürfnis folgt begehren ( gier )


    Zitat

    Hieße also, die Überwindung der Todesangst wäre die Basis für Furchtloses Leben?


    kann man so sagen. aber todesangst kann man nicht überwinden, sondern nur die illusion eines ICH aufheben.
    bodhisattva avalokiteshvara verwirklicht prajna paramita und der geist ist kein hinderniss - ohne hinderniss gibt es keine furcht.
    frei von allen verblendungen verweilt ein bodhisattva in nirvana.
    maha prajna hrdja sutra

  • Couchkissenbikkhu:

    Ist Todesangst nicht Anhaftung am (jetzigen) Leben?



    Matthias65:

    Das Problem heißt: "Anhaftung"


    :)

  • bikkhu:

    Zitat

    Ist Todesangst nicht Anhaftung am (jetzigen) Leben?


    hm. ja, nein.


    ist ein ausdruck der unwissenheit ( unkenntnis ) bezüglich buddha-natur-heimat-freiheit von allen bedingungen.
    das ich-bin-ding ( `ich` kann gar nicht verletzt werden, sterben )


    aber ich bin keine philosophin-insofern...

  • Wie Meister Yoda in "Das Imperium schlägt zurück" schon treffend bemerkte:

    Zitat

    Furcht zu Zorn führt, Zorn zu Hass und Hass zur dunklen Seite der Macht. Verloren du dann sein wirst"

    wenn du es nicht verstanden hast
    habe ich es nicht richtig erklärt
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  • so ungefähr.und darum musste der dings in dune seine hand ins kästchen stecken
    und der andere da in fight club dem hat der hübsche brat die lauge auf die hand gestreut.
    bedeutend daran ist, es ist kein fortkommen, man muss sich der furcht stellen.
    normalerweise macht man das aber auf mara komm raus nicht. der geist rennt hier und dort hin
    eben wie ein affe, weil er dukkha enkommen will.
    seltsamerweise wird er dadurch erst recht gefesselt und verstrickt, thera-sprech: getrübt.
    und wie will eine trübe tasse das universum retten ?