Zitat eines ZEN-Meisters: " Es gibt nichts zu retten..." Daran beisse ich gerade herum wie an einem Knochen...
1. Ich interpretiere das ungefähr so: Alles ist EINS...denkt man nicht dualistisch, sind wir alle EINES; das bedeutet, das Leid des einen ist morgen mein Leid...meine heutige Freude ist morgen die Freude des anderen...versuche Erleuchtung zu erlangen, dann siehst Du die Wahrheit dieser Aussage...
2. Allerdings gibt es eben mich und andere- die zwar daselbe sind wie ich und doch grundverschieden.
Bedeutet also der Spruch: " Du kannst keine armen Neger irgendwo retten- das ist deren Schicksal und das ändert sich permanent- wie Deines...? "
Oder heißt das, wir sollen nichts tun, um anderen hier und jetzt praktisch zu helfen?
Das wird ja dem Buddhismus oft vorgeworfen- doch andere Religionen sind in ihrem Missionseifer auch nicht erfolgreicher...
Konkreter Fall:
Mein Neffe ( 23 Jahre, Abitur und erfolgreicher Berufsabschluß, mit festem Job ) ruinert sich seit einiger Zeit ziemlich erfolgreich: Drogen, Hasch...aber vor allem der Bull-Shit SPEED...
Noch ist er beruflich verankert, aber die Teufelsdroge zeigt erste Wirkungen:
Er ist süchtig, verteidigt seine Sucht, Dosis wird gesteigert, Ausraster in Form von Bedrohungen von Vater und Mutter, Schlägereien, Anfälle von Depressionen und Wahnvorstellungen ( Weltuntergang ist nahe...), Führerschein erst mal weg...
Soll man nun hier versuchen zu helfen- oder gibt es nichts zu retten?
Helfen, indem man versucht, den Knaben zu einer Therapie zu bewegen? Das lehnt er ab mit der Begründung wie alle Süchtigen, er könne jederzeit aufhören...Vater und Mutter sind emotionsbeladen, aber ein Dritter als Moderator könnte vielleicht was bewegen?
Ich neige allerdings zu Position 1...
Retten? Vor was? Nachher ist er clean und noch unglücklicher...stirbt bei einem Auto-Unfall, weil er den Lappen wieder hat...
Außerdem sind Süchtige nahezu beratungs-resistent...bis der Druck so groß ist, daß sie es einsehen- von selbst...
Also versuche ich derzeit nur, die geschiedene Mutter, die enorm neben ihrem Beruf leidet, psychisch etwas zu stabilisieren.
Mitleid spüre ich mit allen Beteiligten sehr stark...
Und nun sagt was dazu, liebe Freunde...
Ein nachdenklicher crazy dragon