Cha-Do: Der Tee-Weg im Zen

  • Sonntags früh 9 Uhr beginnt in der Zendō Zazen: die Taku klacken, das Räucherstäbchen duftet. Danach ziehen wir Sori an, nehmen unsere Teesachen und das Wassergefäß und begeben uns in den Teeraum. Eine Teeblume, von unserer Teelehrerin vorbereitet, wartet schon auf uns. Die Sori werden ausgezogen und ordentlich am Eingang abgestellt. Nun ziehen wir Tabi über unsere nackten Füße.
    Die Vorbereitung zur Teehandlung beginnt immer mit einem gründlichen Händewaschen. Sind diese sauber, kann alles weitere geschehen: das Wasser kochen, die Teegeräte spülen und bereitstellen, Okaschi auf einem kleinen Teller anrichten, Pulvertee sieben.
    Ist alles fertig vorbereitet, bittet der Teishu die Gäste zum Tee. Nacheinander betreten wir unseren kleinen Zwei-Matten-Teeraum, verbeugen uns voreinander und setzen uns in Seiza- Haltung nieder.
    Unser Teeraum ist hell und immer sehr ruhig. Da auch nicht gesprochen wird, hört man außer dem siedenden Wasser keinen Laut. Für mich ist das jedes Mal der schönste Augenblick – die Wahrnehmung der Stille.
    Nun werden nacheinander zwei Schalen Matcha-Tee zubereitet. Diesen trinken wir. Dazu gibt es ein kleines Stückchen süßes Okaschi. Dann wechseln Teishu und Gäste, so dass jeder einmal Tee bereitet hat.
    Zum Schluss wird alles wieder aufgeräumt, die Tabi ausgezogen, die Sori angezogen. Wir gehen zurück in die Zendo und üben noch einmal Zazen.
    Nun ist wirklich Sonntag.


    Mit Gasshō
    Sakura-She Yuan