BUddhismus ohne konkrete Schule?

  • Geht das?
    Sich nicht wirklich festzulegen und sich über alles bilden, von jeder Schule Praktiken und Theorien aneignen?
    Oder gäbe es dann Widersprüche oder ist das unvereinbar?


    Das interessiert mich auf jedenfall, ich bin nämlich noch unschlüssig wo ich mich denn so richtig wohl fühlen würde und ich würde am liebsten zu jeder Schule vllt 1-2 Bücher lesen um mal "reinzuschnuppern".


    Geht es einigen hier genauso?


    mfg, sleepwalker

  • Grias di sleepwalkfever,


    Wenn du zum Buddhist werden willst schlecht :D
    Ich denke es gibt in Deutschland gute offene Zentren und so wie ich es erfahren habe, können gute Lehrer auch gut die Unterschiede herausstreichen sowie nach einem Gespräch gut einschätzen welcher Weg für einen gut sein mag. Ich würde für den Anfang nicht zu viel mixen, schon alleine, weil viel neue Wörter und Ausdrucksformen auf einen zukommen. Sicher kann man aber auch zwei oder drei "Sprachen" gleichzeitig lernen.


    Weniger ist mehr, könnte man "buddhistisch" vielleicht schon zu beginn sagen.

  • Nee es ist ja nicht so das ich jetzt "Überbuddhist" werden will.
    Es ging eigentlich nur darum ob es denn möglich ist und nicht WIE man das macht.
    Aber ich denke, bevor ich mich entscheide werde ich halt doch zu jedem Buddhismus ein kleines Büchlein lesen.


    Sowas ist ja keine Entscheidung die man einfach auslost ;)

  • Naja ich will kein "Überbuddhist" werden, aber die Entscheidung ist nunmal ziemlich chwer, ich denke ich schnappe mir einfach zu jeder größeren Schule ein Einführungsbuch und entscheide mich danach.


    Sowas wichtiges sollt eman eben nicht auslosen ;)

  • Wenn es dir möglich ist, zieh eine Einführung in Buddha Dharma in einem Zentrum den Büchlein vor.

  • Es ist es eher so das es verschiedene Regeln gar nicht gibt.
    Sondern ehedem mehr das u.a. die fünf silas überall übergreifend sind;
    und dem entsprechend es ein unteres allgemeingültiges Regelwerk [Vinaya] gibt.
    Innerhalb des Mahayana/Vajrayana wird dies nicht abwertend als Schulung des
    sogenannten 'Hinayana' dargestellt u.a. auch als Disziplin des Pratimoksha.
    Wer diese Disziplin nicht beherrscht der lass sich gesagt sein das sie/er nie und nimmer
    die Bodhisattva-Disziplin einhalten kann und dementsprechend schon mal gar nicht die samaya Disziplinen
    des Vajrayana.
    kurz und prägnant lässt es sich wie folgt darstellen:
    Die Praxis des 'Hinayana',
    die Methodik des Mahayana;
    und
    die geschickten Mittel des Vayrajana.


    Mit ganz freundlichen und herzlichen Grüßen
    Dorje Sema




  • Hallo .............
    Warum denn nicht ? Mach es so, wie du es für richtig hälst. Es ist dein Leben, dein Suchen, deine Neugier ,
    es ist im Endeffekt ganz allein dein Weg .. wo immer Du auch hinwillst.
    Und wenn du Widersprüche findest, dann ist es an Dir, sie dort einzugliedern in deine Gedankenwelt, wo du meinst, dass sie da hinpassen.
    Du bist doch gross genung, eine eigene Meinungen Dir zu bilden. Dir ein eigenes Bild zu machen und so lange zu lesen und zu suchen, bis du meinst, das gefunden zu haben, was du suchst.
    ODER ......... würdest du einfach hingehen, wenn dir jemand sagt, dass du nur das oder jenes lesen darfst ?
    Du kannst deinen Geist füttern, mit allem was DU willst. Lass dir bloss nicht vorerzählen, was du lesen sollst.
    Ein Jede/r wird dir dann sagen, dass das was er/sie liest, das einzig WAhre ist.
    Wofür gibt es denn unter anderem Bücher ? Um sich zu informieren. !!!!
    Bild Dir deine eigene Meinung.

  • Find ich gut, dass du dich umgreifend informierst, aber verzettel dich nicht oder mach das Suchen allein zum Weg (Ich wechselte vom tib. Buddh. zum Zen, dann mal wieder Theravada usw...)


    Es gibt die 4 edlen Wahrheiten und einen 8 fachen Pfad.


    Jede spirituelle Tradition (nicht nur Buddhismus) hat einen anderen Schwerpunkt
    Manche konzentrieren sich eher auf Weisheit, wie die Philosophie, Jna Yoga, andere auf die Tugend (Karma Yogisten),
    manche auf Achtsamkeit des Körpers wie Hatha Yoga, Kampfkünste, Tai Chi.
    Andere auf die "selige Verzückung" der Versenkungen, die man nach buddha wie ein Schwamm aufsaugen soll, wie Chi Kung, Körperenergie, Prana wie im Kundaliniyoga, Vajrajana usw....


    Ich will hier nicht zu weit abschweifen, kann man aber wie du siehst. Darum kam ich wieder auf den 8 fachen Pfad als Grundlage zurück.
    Darin sind alle Disziplinen enthalten, Erkenntnis, Gesinnung (Weisheit das den Geist und das Herz öffnet)
    Tugend (Rede, Handlungen, Lebensweise), und Sammlung des Geistes (Anstrengung, Achtsamkeit, Versenkung)
    In den ersten Versenkungsstufen entspannt sich der Körper und man spürt die "selige Verzückung der Edlen" im Körper,
    Das nennen einige das Chi oder Prana, ich fragte mich früher warum es das nicht im Buddhismus ausdrücklich gibt und im Yoga oder Taoismus vorkommt und betont wird, bis ichs in den VersenkungsSutren fand, oh ich schweif schon wieder ab sorry :lol:

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • Alles in allem werde ich mich zunächst wohl eher dem Theravada Buddhismus nähern.
    Zum einen ist das sehr ursprünglich und ich denke der Pali-Kanon hat überall Bedeutung, zum Anderen kann ich die Schulen nicht aufsuchen da ich minderjährig und mittellos bin was es das angeht.
    Theravada erschien mir von vorne herein eh am interessantesten neben dem Tibetischen Buddhismus

  • Hallo sleepwalkfever,


    Du wirst schnell merken, dass in diesem Forum so ziemlich jede Richtung, Ansicht, Interpretation des Buddhismus vertreten ist.
    Es gibt auch jede Menge Mitglieder die den Buddhismus eher als Inspiration verstehen, denn als strenge Religion.


    Das hier ist ein Buch, welche ich habe und eine gute Übersicht liefert (ohne zu tief reinzugehen):
    http://www.amazon.de/Buddhismu…oks&qid=1298983304&sr=8-1


    Ich war noch nie bei einen Lehrer, da es in meiner Nähe nichts brauchbares gibt. Lass Dir ruhig Zeit und lies das eine oder andere.
    Es ist schon ein guter Anfang, wenn Du der Meinung bist, etwas in Deinem Leben ändern zu müssen. Auch ohne konkrete Schule
    kann man im Buddhismus viele Anregungen finden und in seinen Alltag einbauen. Wenn es Dich glücklich macht, ist es richtig :)


    Ich fand das hier übrigens für mich in letzter Zeit am hilfreichsten, auch wenn es nicht buddhistisch ist:
    http://www.amazon.de/Karma-Yog…TF8&qid=1298983755&sr=1-1


    Es kommt immer auch darauf an, warum Du etwas in Deinenm Leben ändern willst. Was ist es, was Dich treibt?


    LG,


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."