• Heutzutage kursieren unzählige schmuddelige Filmchen im Internet, sehr viele von ihnen sind ohne Gegenleistung sofort abrufbar. Es ist schon verdammt schwer, da nicht ab und zu schwach zu werden. Wie seht ihr das: Darf man als Buddhist Pornos schauen? Oder fällt das prinzipiell in den Bereich der "anstößigen sexuellen Freuden"?

  • Arthur1788:

    Heutzutage kursieren unzählige schmuddelige Filmchen im Internet, sehr viele von ihnen sind ohne Gegenleistung sofort abrufbar. Es ist schon verdammt schwer, da nicht ab und zu schwach zu werden. Wie seht ihr das: Darf man als Buddhist Pornos schauen? Oder fällt das prinzipiell in den Bereich der "anstößigen sexuellen Freuden"?


    Verbietet der Buddhismus sexuelle Freuden? Wird etwas etwas als "anstößig" abgewertet? Hast Du so etwas gelesen? Vielleicht in Regeln monastischer Gemeinschaften? Sind diese für Dich maßgeblich?


    Mein Verständnis von Buddhismus ist nicht, dass Ge- und Verbote im Fokus stehen. Aber durch die Geschäftigung mit dem Geist, durch Übungen von Achtsamkeit erlernt man eine Sensibilität. Das ist ein Weg, Dinge, die einen festhalten, hinter sich zu lassen. Dazu gehören eben Süchte z.B. nach Alkohol oder exzessivem Pornokonsum. Durch die Meditation lernt man das zu erkennen. Irgendwann hat mich z.B. Alkohol gestört, so dass ich ihn nicht mehr trinke, dasselbe gilt auch für Handyspiele. Ich glaube, dass ich dadurch ein bewussteres Leben führe, aber das heißt nicht, dass ich Alkohol meide wie der Teufel das Weihwasser. Wenn jemand feiert, und mir ein Glas Sekt in die Hand drückt, dann gucke ich mich um, ob es auch O-Saft gibt und wenn nicht, dann trinke ich vielleicht ein halbes Glas zum Anstoßen. Ich will damit Folgendes sagen: Ja, Pornos können ebenso wie Alkohol ein erhebliches Suchtpotenzial besitzen. Was Dir gut tut und was nicht, ob es bewusste oder unbewusste Abhängigkeiten gibt, musst Du für Dich herausfinden. Das ist doch gerade das Spannende am Buddhismus. Und mit Achtsamkeit hast Du doch ein hervorragendes Mittel, Deine Emotionen, Bedürfnisse etc. wahrzunehmen. Wenn Du dann eine bewusste Entscheidung triffst, bist Du einen erheblichen Schritt weiter auf dem Weg. Und wohin der Dich führt, zeigt die Zukunft.


    ()

    „Den Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet:
    Kommt aus getrübtem Geist dein Wort und dein Betragen.
    So folgt dir Unheil, wie dem Zugtier folgt der Wagen.“

  • Arthur1788:

    Darf man als Buddhist Pornos schauen?


    Der Buddhismus kennt keine Verbote wie im Christentum. Eigenverantwortung und gesunder Menschenverstand ist gefragt.


    Arthur1788:

    Oder fällt das prinzipiell in den Bereich der "anstößigen sexuellen Freuden"?


    Ich kenne den Ausdruck "sexuelles Fehlverhalten" - nicht "anstößige sexuelle Freuden".


    Im Klassischen Sinne liegt m.E. kein "sexuelles Fehlverhalten" vor, denn der Ehepartner/die Freundin wird nicht betrogen indem der Ehemann/der Freund sich mit einer anderen Frau trifft.


    Allerdings hängt das auch von der Toleranz der Freundin oder der Ehefrau ab: Muss Mann daraus ein großes Geheimnis machen, wirkt das im Geiste schon wie ein "Fehlverhalten".


    Eine andere Ebene wäre natürlich die illegale Pornographie.

  • Arthur1788:

    ...
    Darf man als Buddhist Pornos schauen? Oder fällt das prinzipiell in den Bereich der "anstößigen sexuellen Freuden"?


    Sexualität kann ähnlich betrachtet werden wie Essen. Beides ist Konsequenz unseres Körpers.
    Der Stoffwechseln treibt uns dazu an (zwingt uns dazu) zu essen, einige Hormonkreisläufe treiben uns (zwingen uns?) zu sexuellen Aktivitäten.


    Beim Essen ist es deutlicher, weil jeder, der länger als 40-50 Tage nichts isst stirbt, während es Menschen gibt die ihre sexuellen Antriebe jahrelang zügeln/unterdrücken können. Ob und wie weit das letztere mit dem Gedanken eines mittleren Weges zu vereinbaren ist mag jeder für sich selbst entscheiden.


    Beim Essen gibt es die Unterscheidung - hilfreich, neutral, schädlich. Wir kennen das. Wenn wir essen, um die Kraft für die Arbeit des nächsten Tages zu erhalten durch die wir uns, unsere Familie und letztlich die Gesellschaft stützen ist das positiv, wenn ein buddhistischer Mönch sein Mittagessen isst, weil es eben Zeit dafür ist und es zum Ritual seiner Sangha gehört ist es neutral. Die zweite Tüte Chips zum trägen Fernsehabend nach einem reichhaltigen Abendessen ist eher schädlich :grinsen:
    Es kommt auf die eigene Situation und die eigene Verantwortung an.


    Zurück zu Pornos. Hilfreich, neutral, schädlich? Es kommt auf die eigene Situation und die eigene Verantwortung an.


    • Hilfreich? Warum nicht? Seien wir ehrlich und lassen wir bürgerliche Prüderie zurück. Wenn die Sexualität in einer Beziehung nicht mehr dem entspricht, was sich die Partner wünschen und sie Anregung suchen um wieder anzufangen? Ob das bei den irrealen Vorgaben von Pornos langfristig erfolgreich sein kann, sei dahingestellt.
    • Neutral? Wahrscheinlich in vielen Fällen.
    • Schädlich? Auf jeden Fall, wenn es sich um illegale Pornographie handelt. Ziemlich sicher, wenn durch den Konsum von Pornos eine Art Abhängigkeit entsteht (immer mehr, immer intensiver). Ziemlich sicher, wenn dadurch ein falsches Bild von körperlicher Sexualität aufgebaut wird und dieses Bild auf mögliche reale Partner übertragen wird.


    Für mich ist Buddhismus eher eine nüchterne Geschichte. Mir geht es darum ein gutes Leben zu führen das nicht gegen andere gerichtet ist. Mir geht es darum, immer weniger zu leiden. Wenn dabei am Ende irgendwann Erleuchtung herauskommt - um so besser :D
    Ich akzeptiere die Regeln unserer demokratischen Gesellschaft. Aus gutem Grund ist diese Pornographie gegenüber recht neutral aufgestellt.

  • Wer sich in der Pornobranche nur ein bisschen auskennt, der wird sich schon überlegen, ob er das unterstützen möchte.
    Dann sich doch lieber einen richtigen Menschen aussuchen, mit dem man sich körperlich vergnügt. Das muss keine Liebesbeziehung sein, es genügt respektvoll miteinander umzugehen, aufeinander zu achten. Ist aber sicher schwieriger als einfach Filmchen anzuschauen, weil da soziale Kompetenz gefragt ist und ein Befriedigung nicht unmittelbar erlangt werden kann. Für den Film muss man nur ins Netz gehen.


    Es gibt sicher Menschen, die sich wirklich gerne zeigen, die das befriedigt und denen das Spaß macht. Und sicher gibt es auch Portale, wo sich Gleichgesinnte kennenlernen können. Ich würde versuchen, so was zu finden, wenn mich das interessieren würde.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:

    Wer sich in der Pornobranche nur ein bisschen auskennt, der wird sich schon überlegen, ob er das unterstützen möchte.


    Dahin ging auch mein Gedanke. Man weiss ja nie wirklich in welcher Situation sich die Person befindet die sich da zur Schau stellt. Und in dem Moment - seien wir ehrlich - reduziert sie der Betrachter einfach auf ein "Stück Fleisch".


    Na klar kann man sagen: der Buddhismus kennt keine "Verbote" im Sinne des Christentums. Aber daraus dann eine Laissez-faire-Haltung zu machen finde ich ziemlich problematisch. Habe ohnehin das Gefühl dass der "Mittlere Weg" oft missverstanden wird im Sinne von "Geht alles klar, solange man es nicht übertreibt". Meines Erachtens kann das jawohl nicht gemeint gewesen sein.


    Ich stelle die Frage übrigens als männlicher Single, der vielleicht so ein Mal pro Woche schwach wird. So gesehen gibt es weder Probleme hinsichtlich einer Partnerschaft, noch mit Suchtverhalten. Trotzdem habe ich nach dem Konsum solcher Filmchen häufig ein schlechtes Gewissen. Und manchmal flüstert eine kleine Stimme in meinem Kopf: "Buddha hätte das nicht getan"... :moon:

  • Arthur1788:

    Na klar kann man sagen: der Buddhismus kennt keine "Verbote" im Sinne des Christentums. Aber daraus dann eine Laissez-faire-Haltung zu machen finde ich ziemlich problematisch.


    Meinst Du mich? Dann lies bitte meinen Beitrag nochmal vollständig!

  • Arthur1788:

    ...
    Trotzdem habe ich nach dem Konsum solcher Filmchen häufig ein schlechtes Gewissen. Und manchmal flüstert eine kleine Stimme in meinem Kopf: "Buddha hätte das nicht getan"... :moon:


    Dann solltest Du es lassen.


    Ich trinke gern mal ein Glas Rotwein oder zwei (nie bis zum betrunken sein). Im Moment bin ich in meiner jährlichen Fastenzeit, wo ich 50 Tage jeden Alkohol meide. Das erste Mal, wo ich während dieser Zeit nicht durchhalten würde oder außerhalb davon, das erste Mal, daß ich beim Genießen alkoholhaltiger Getränke ein schlechtes Gewissen hätte würde ich komplett und konsequent damit aufhören.

  • Arthur1788:
    Doris Rasevic-Benz:

    Wer sich in der Pornobranche nur ein bisschen auskennt, der wird sich schon überlegen, ob er das unterstützen möchte.


    Dahin ging auch mein Gedanke. Man weiss ja nie wirklich in welcher Situation sich die Person befindet die sich da zur Schau stellt. Und in dem Moment - seien wir ehrlich - reduziert sie der Betrachter einfach auf ein "Stück Fleisch".


    Das mit dem "Stück Fleisch" ist halt so. Jede Fantasie ist so etwas von der realen Person losgelöstes. Ich sehe darin kein prinzipielles Problem.
    Das wird es in meinen Augen nur dann, wenn das Mitgefühl für die phantasierte Person verloren geht, also wenn es Dir egal ist, wie solche Filme zustande gekommen. Darum mein Hinweis, sich Portale zu suchen, wo Du Dir sicher sein kannst, dass Deine Fantasien mit den Fantasien der Fantasierten übereinstimmen.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

    • Offizieller Beitrag
    fotost:

    Ich trinke gern mal ein Glas Rotwein oder zwei (nie bis zum betrunken sein). Im Moment bin ich in meiner jährlichen Fastenzeit, wo ich 50 Tage jeden Alkohol meide. Das erste Mal, wo ich während dieser Zeit nicht durchhalten würde oder außerhalb davon, das erste Mal, daß ich beim Genießen alkoholhaltiger Getränke ein schlechtes Gewissen hätte würde ich komplett und konsequent damit aufhören.


    Man muss ja mal schauen, warum man genau ein schlechtes Gewissen hat. Und das sind ja sehr unterschiedliche Gründe.


    1. Die Pronodarsteller, die auf ein ein "Stück Fleisch" reduziert werden. Hier gibt es ja durchaus Alternativen. Ich habe gehört,es gibt Gutmenschen-Pornos mit freilaufenden feministischen und antsexitischen Darstellern. Zusätzlich gibt es auch Zeichentrickilme und Computeranimationen, wo alles rein virtuell ist.


    2.In gewisser Weise ist nicht das Sexuelle das Problem, sondern Begierde und ihr ausgeliefert zu sein ist selber entwürdigend. Es gibt einen Unterschied, ob du dich an einem schönnen Essen erfreust, oder ob du als Fressüchtiger des Nachts den Kühlschrank plüderst und wie ein Schein alles in dich reinmampst, weil du wieder schwach geworden bist. Sucht ist austauschbar.


    Ein tiefer liegender Punkt ist, dass einen bei solchen Gelegenheiten bewusst wird, wie sehr man doch ein von seiner Biologie geleitetes Säugetier ist. Hier liegt es ja nahe, dass Tier in sich abstreifen und abstreiten zu wollen. Und da ist ja Reue und der Versuch sich zu kontrollieren selber Teil des Problems.


    Alkoholiker pendeln dauernd zwischen Zuständen der Reue und der Gier. Die Energie die man benutzt um etwas zu unterdrücken, ist die geleche Energie, die sich einem da entgegenstellt. Statt sich zu fragen, wie man effektiver unterdrückt sollte, macht es da eher Sinn sich zu fragen, wie man effektiver integriert. Wie komme ich von der Situation des Fressüchigen zu der Situation dessen, der sich dankbar an einem schönen Mahl erfreut? Und erst von da aus, kann man dann zu einer Situation kommen, wo man noch souveräner ist und noch mehr entsagen kann.

  • Arthur1788:

    Und manchmal flüstert eine kleine Stimme in meinem Kopf: "Buddha hätte das nicht getan"... :moon:


    Hätte er auch nicht. Sexuelle Lust ist ja auch eine Gier (nach angenehmen Sinneseindrücken). Die hatte der Buddha überwunden.


    Wenn man den 8fachen Weg in seiner ganzen Konsequenz gehen möchte, gilt es wohl auch, diese Gier hinter sich zu lassen. Auf dem Weg dahin, oder wenn man sich mit "Laien"anhängerschaft begnügt, ist das wohl nicht realistisch.
    Noch zwei Gedanken: 1. Doris hat recht - für viele Darsteller(innen) ist das Business, selbst wenn freiwillig, dennoch sehr belastend. Ich habe mal von einer Studie zu registrierter Prostitution gelesen - das machen tatsächlich viele Frauen freiwillig, da schnelles, gutes Einkommen, ertragen das ganze aber nur mithilfe von Drogen. Ich vermute - reine Vermutung - auch in der Pornoindustrie ist das ähnlich.


    2. Warum hast Du eigentlich ein schlechtes Gewissen? Weil es sich nicht gehört oder schmutzig ist (gesellschaftliche Normvorschrift)? Oder weil Du das Gefühl hast, die Darstellerinnen auszunutzen? Unangenehme Gefühle sollten als Buddhist natürlich sofort unter die Lupe genommen werden! :grinsen:

  • Hier ist ein interessanter Artikel zu dem Thema: Falscher Raketen-Alarm beschert Pornhub Rekordzahlen. Als der Alarm kam, dass eine Rakete im Anflug auf Hawaii sei, beendeten alle ihren Pornokonsum und brachten sich in Sicherheit. Später stellte sich der Alarm als Fehlalarm heraus. Daraufhin war der Pornokonsum noch deutlich größer als im Moment vor dem Alarm. Und warum das? Weil das Schauen von Pornos zum Stressabbau verwendet wird. Nimmt der Pornoskonsum zu, verbleibt es immer mehr als der einzige Weg zum Stressabbau. Und so kannte sehr viele Leute nach dem Fehlalarm ihren dadurch verursachten Stress nicht anders loswerden als unbedingt Pornos zu gucken.


    Wenn man anfängt Pornos zu gucken, gibt man immer mehr Fähigkeiten her auf andere Weisen mit Stress umzugehen wie sich für die zu freuen, die den womöglichen Raktenangriff überleben werden und ihnen alles Gute zu wünschen. Außerdem misachtet man mit dem Pornos-Konsum das Schicksal der Menschen in diser Industrie, die dort kaum mehr rauskommen. Niemand will mit denen was zu tun haben. Durch diese Ignoranz bekommen Gier, Anhaftung immer weiteren Vorschub und dadurch entstehen immer stärkere Leiden (jetzt von Errektionsstörungen wegen Pornokonsum mal abgesehen ...).

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Doris Rasevic-Benz:

    Wer sich in der Pornobranche nur ein bisschen auskennt, der wird sich schon überlegen, ob er das unterstützen möchte.
    Dann sich doch lieber einen richtigen Menschen aussuchen, mit dem man sich körperlich vergnügt. Das muss keine Liebesbeziehung sein, es genügt respektvoll miteinander umzugehen, aufeinander zu achten. Ist aber sicher schwieriger als einfach Filmchen anzuschauen, weil da soziale Kompetenz gefragt ist und ein Befriedigung nicht unmittelbar erlangt werden kann. Für den Film muss man nur ins Netz gehen.


    Es gibt sicher Menschen, die sich wirklich gerne zeigen, die das befriedigt und denen das Spaß macht. Und sicher gibt es auch Portale, wo sich Gleichgesinnte kennenlernen können. Ich würde versuchen, so was zu finden, wenn mich das interessieren würde.


    Auf der einen Seite verstehe und unterstütze ich Deine Sichtweise, aber ich habe auch was zu ergänzen: Was ist wenn jemand aus welchem Grund auch immer keinen "richtigen Menschen" findet, mit dem sie/er sich "körperlich vergnügen" kann? Soziale Kompetenz allein reicht nicht immer.


    Eine tatsächliche "Unterstützung" gibt es ja nur, wenn man den Herstellern der Filme Geld übermittelt, direkt oder indirekt (z.B. durch Werbung auf Webseiten). Ansonsten ist der "Konsum" etwas. das mit niemand anders etwas macht, als einem selbst.


    Die Branche ist natürlich zum allergrößten Teil katastrophal für die mitwirkenden Menschen. Wobei ich den Eindruck habe, dass es mehr "gute Qualität" im Sinne von einem respektvollen Umgang der Darsteller miteinander gibt. Aber es wird auch insgesamt mehr produziert, so dass es trotzdem auch mehr Bereiche gibt als früher, wo die Darsteller grauenhafte Umstände zu erleiden haben.


    Wenn ich mal so was sehe, spüre ich die Energie, die hinter den blossen Bildern steckt. Stimmt die Energie nicht, also geht es den Darstellern dabei schlecht, erregt es mich nicht, eher wird mir schlecht. Stimmt aber die Energie (was sehr selten der Fall ist) spüre ich die Erregung die da vorhanden ist und das "inspiriert" mich auch.


    Was mir gefällt oder nicht gefällt, hat mehr damit, also der Energie, zu tun als mit rein visuellen Aspekten. Mein Bild in Bezug auf richtige Menschinnen die mich inspirieren, ändert sich dadurch auch nicht, weil ich da mehr fühle als schaue. Eher muss ich aufpassen, dass mein Selbstbild nicht beschädigt wird, indem ich mich mit durchtrainierten Männerkörpern identifiziere ;)


    Mein Fazit ist: die schädlichen, gefährlichen Aspekte überwiegen deutlich und unterstützen sollte man das nicht. Wenn man selbst mal sowas "konsumiert" dann kann der Umgang eigentlich nur durch die eigene Art der Praxis bestimmt sein. So kann ein Tantriker die Energien vielleicht tantrisch transformieren, üben sich davon nicht beeinflussen zu lassen, Begierden zähmen bis sich das Interesse von selbst legt. Dann wird man wirklich frei. Im Grossen und Ganzen macht man es sich aber wohl sehr viel einfacher, wenn man sich ganz davon fern hält. :)

  • Ich dachte an Portale, in denen Leute Filme von sich teilen. Das würde bedeuten, dass die Leute das dort zu 100 % freiwillig machen und sogar Freude daran haben. Dabei denke ich nicht an Youporn, von dem ich nicht glaube, dass es nicht kommerziell ist. Ich kann mir vorstellen, dass es das auch gibt, und dass dies geschlossene Portale sind.
    Weniger dachte ich an Dating-Portale.
    Mir ist der Aspekt der Beziehung einfach sehr wichtig, also dass Menschen etwas miteinander teilen. Das können halt auch Filme sein, One-night-stands … was auch immer. Hauptsache es ist klar, dass es sich immer um ein Gegenüber handelt. Fatal halte ich den Trend zur Entmenschlichung.


    Wenn man nur noch Filmchen schaut, anstatt sich nach geeigneten Partner umzusehen (wobei ich nicht Liebesbeziehungen meine), dann kann auf Dauer die soziale Kompetenz jemanden anzugraben verloren gehen. Da selbst für rein sexuelle Beziehungen eine gewisse Fähigkeit zur Kommunikation erforderlich ist, könnte diese verkümmern. Das verhindert dann jegliche Nähe. Sex ist schließlich nicht nur die Betätigung der Geschlechtsorgane, sondern Hautkontakt, Geruch, Geschmack, Hören, Sehen, Sprechen usw. Da werden wichtige menschliche Fähigkeiten aktiviert und Grundbedürfnisse erfüllt. Das passiert auch bei einer rein sexuellen Beziehung.


    Ich selbst fand das Thema Sex viel spannender und erregender als es noch keine Möglichkeit gab, sofort an Filme und Bilder heranzukommen. Da war das so geheimnisvoll und spannend, dass Filmszenen, die heute im Nachmittagsprogramm laufen, extrem interessant waren. Der Rest konnte in der Fantasie entstehen.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Hi Buddhis,


    es gibt schon so etwas wie ein buddh. Sexualmoral, die sich nicht nur auf Pornofilme bezieht.
    Da fiel mir doch das Wort vom:Sexualwahn, wieder ein.
    Doch gibt es da ein kleines Hintertürchen.
    Falls der der libidinöse Druck doch zu hoch wird, ist es erlaubt, den Geschlechtsverkehr durchzuführen. Mit dem Mahnzeichen: Keine verheirateten Frauen.
    G.Buddho erteilt auch den Rat, zu warten bis die Hormone nachlassen oder verschwinden, das dürfte aber sehr individuell sein.
    Da haben die asexuellen Menschen keine Probleme damit, entkommen deswegen auch nicht dem Leiden, vielleicht nur dem Teilaspekt.

  • Doris Rasevic-Benz:

    Ich dachte an Portale, in denen Leute Filme von sich teilen. Das würde bedeuten, dass die Leute das dort zu 100 % freiwillig machen und sogar Freude daran haben.


    Sowas?

    Code
    Make Love not Porn: http://mlnp.tv

    ;)

  • Es gibt generell eine Moral unter Menschen, Ethik und Moral, das wird in der Grundlage der
    Philosophie behandelt und so ist es auch beim Zuschauen von nackten kopulierenden Menschen.
    guckt ein Sexualverbrecher zu und bringt anschließend jemanden um ist es menschlich moralisch
    verwerflich aber guckt jemand zu um die eigene Lust zu animieren ist das Sinn von Porno.
    Ich bekomme bei normalen Pornos wie sie jede Menge im Netzt sind ein Würgegefühl um die Kehle
    weil der simple Vorgang demonstriert wird und mir mein Lustgefühl nimmt aber wenn ich mich
    geistig einem Kunstwerk nähere, dann bekomme ich oft starke erotische Gefühle.
    Mit anderen Worten, Pornos erledigen sich für einen Buddhisten von selbst bei der entsprechenden
    Moral auf dem Weg zum Erwachen. Jedoch für die menschliche so verständliche Lust am schieren
    Fleisch und zur Befriedigung dieser Gelüste ist Sex gut geeignet und ebenso gut geeignet ist
    der Ersatz mit viel einfacheren Umständen als es eine Beziehung mit sich bringt oder gar eine Ehe.
    Ins Gegenteil der geistigen Befreiung würde die moralische Verurteilung des Konsums von Porno
    führen, wenn das Loslassen nicht gelingt und starke Gewissensbisse bis hin zu seelischen
    Störungen die Folge wären.
    Pornodarsteller wissen mit welchen Techniken und welchem Handwerk sie Ihren Beruf ausüben um
    unbeschadet zu bleiben, da braucht man keine Scheinmoral zur Unterstützung anbieten. So ein
    Darsteller ist privat außerhalb der Arbeit wahrscheinlich viel moralischer und zurückhaltender
    als viele Buddhisten denn er kann die sexuellen Gelüste für Geld umfassend ausleben.
    Ein Buddhist, was ein Mensch ist, der sich sexuelle Gelüste versagt, kommt auf die vielen
    Ersatzbefriedigungen zurück und das kann auf dem Weg das Leid des Daseins zu lindern, sehr
    hinderlich sein. Deshalb dürfen Zen-Buddhisten alles offen ausleben und sind nicht gezwungen
    es auf Grund von Verboten heimlich zu tun was Moral und Wohlbefinden belasten. Pornos sind ein
    Ventil für menschliche Empfindungen und ohne sie hätte der Mensch große psychische Probleme.

  • Woher sollte diese Moral und Ethik kommen, die du postulierst?
    Kennst du jemanden, der das definiert?


    Lasst doch die Menschen laufen - sie laufen sowieso.


    Wer einen Plan hat, liegt sowieso falsch. Die planhaften sind die planlosen.


    Sex ist das einzige Mittel, um die Idiotie für die Idioten erträglich zu gestalten.


    Erst, wenn der sexus überwunden ist, kann ein Vergessen in Erwägung gezogen werden.

  • Genauso wie man als Buddhist stetig Übungen praktiziert um zum Erwachen zu kommen,
    genauso kann man Übungen für Ethik und Moral absolvieren um inneren Frieden zu finden.
    Laufen lassen ja so lange alle Kompromisse automatisch funktionieren aber wenn
    Störungen auftreten ist gezieltes Eingreifen oder Intervenieren erforderlich um das
    Gleichgewicht zu waren. Wer nur noch Pornos konsumiert um sein Gehirn zu stimulieren
    gerät aus der Balance des Daseins und braucht eine Resonanz von außen oder stirbt letztendlich.
    Ohne Interaktion, ohne Ethik und Moral geht es nicht in der Gemeinschaft. Ein Außreiser
    bestätigt die Regel aber wenn alle von den Vernunft in das Irresein ausreißen ist das
    menschliche Leben am Ende. Deshalb kommt zuerst Ethik und Moral und dann Porno.
    Sexsucht ist ein großes Problem für den Betroffenen aber auch für die Gemeinschaft,
    da macht Vorbeugen und Aufklären Sinn. Pornos animieren nun mal sehr stark den befriedigenden
    Stoff direkt ins Gehirn zu blasen, es ist so einfach und wer dabei hängen bleibt steht
    dem gemeinschaftlichen Leben kaum noch zur Verfügung, er isoliert sich, wird krank und
    stirbt ab wenn eine Hilfe nicht möglich ist. Auch ein Idiot ist ein Mensch, genauso wie ein
    hochrangiger buddhistischer Würdenträger, sie bekommen beim Thema Porno die selbe Beratung
    von mir, im Sextrieb ist grundlegend jeder Mensch gleich, nur der Umgang damit unterscheidet sich.

  • Inwiefern ist die "Ethik Regel" Porno Konsum vergleichbar mit der "Ethik" Regel "nicht zu töten"? Produzenten von Pornofilmen wollen in erster Linie Geld verdienen, ebenso Produzenten von Waffenhändlern. Beide argumentieren doch: Egal, was ich produziere: Wenn die Nachfrage da ist und es einen Gewinn bringt (und legal ist), dann produziert man für den Markt (inwiefern es für den Pornomarkt einen Gewinn bringt, Filme für das Internet zu produzieren, ist mir allerdings nicht klar). Der Markt kennt keine Ethik. Der Konsument ist also angehalten, selbst zu entscheiden, was für ihn ethisch korrekt ist und was nicht. Das meinte ich oben mit "eigenverantwortlich" und "gesundem Menschenverstand". Ob er mit seinem Konsumverhalten die Nachfrage nach Pornos oder Waffen anregt oder ob er sie boykottiert. Denn der Markt nimmt "Kollateralschäden" billigend in Kauf.

  • Im Internet-Pornomarkt wird Geld verdient wie bei jedem anderen Film auch: entweder legal durch Abogebühren, oder halblegal oder illegal durch Werbung. Am meisten kommt vermutlich bei den Plattformen mit Abogebühren beim Darsteller an. (Abgesehen von sowas wie MLNP) Was früher die grossen Verlage waren, die auf VHS oder DVD vertrieben haben, die haben längst auch Abpolattformen oder verkaufen Einzelprodukte im Netz. Man kann eigentlich davon ausgehen, dass Pornografie das ist, was jede technische Entwicklung nach vorne treibt, die damit zu tun hat. Derzeit VR und 3D z.B.

  • kilaya:

    Im Internet-Pornomarkt wird Geld verdient wie bei jedem anderen Film auch


    Äh - du hast bei den anderen Filmen die Zuschauer vergessen, die ganz normal ihren Eintritt bezahlen. Oder was meinst Du wie "bei jedem anderen Film" auch?

  • Ich rede von Netflix, Amazon Video, Hulu usw. Die Rolle der Kinos nimmt generell eher ab. Pornos waren ja auch nie in den grossen Kinos, also bring einfach in Beziehung, was auch passt. Bei den Pornos gibt es Aboplattformen. die teilweise selbst produzieren, oder fertige Filme einkaufen, oder beides. Wie eben z,B. Netflix.