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Auf Wunsch von "Friede und Freude" habe ich das Thema "Graduelles Training" aus dem Thread Buddhas Lehre von der Wiedergeburt
heruasgelöst.
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Tychiades:Alles anzeigenFrieden-und-Freude:
Finde ich ja interessant, etwas über die Zen-Sichtweise zu lesen.
Ich möchte das auch gar nicht weiter kommentieren, da mir die zugehörige Praxis und die mit dieser Praxis verbundenen Erfahrungen nicht ausreichend bekannt sind.
Da gibt es keine wesentlichen Unterschiede zur Praxis des Buddha.
Zitat
Nur noch mal eine Frage zur Klarstellung: Stimmst Du zu, dass die graduelle Praxis des achtfachen Pfades Voraussetzung für "Erwachen" (oder wie auch immer Du es beschreiben möchtest) ist - oder glaubst Du, als Freischwimmer auf Teile des in den Lehrreden beschriebenen graduellen Trainings verzichten zu können?
Erwachen hat keine Voraussetzungen. Wäre es so, dann wäre es ein Ziel, das durch entsprechende Methode erreichbar ist. Damit würde man die Buddha-Lehre völlig mißverstehen.
Der achtfache Pfad ist keine graduelle Praxis, denn in jedem Augenblick wird der gesamte Pfad vollständig vollzogen. Könnte man da auf einen Teil verzichten, dann hätte man ja Einfluß bzw. Macht auf den Pfad und dann könnte man ja sofort aufgrund seiner Macht erwachen.
Die einzige Bedingung für Erwachen findet sich im Ajāta Sutta
ZitatEs gibt ein Ungeborenes, Ungewordenes, Unerschaffenes, Ungestaltetes. Gäbe es dieses Ungeborene, Ungewordene, Unerschaffene, Ungestaltete nicht, so wäre hier keine Entrinnung aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten zu erkennen. Weil es nun aber ein Ungeborenes, Ungewordenes, Unerschaffenes, Ungestaltetes gibt, deshalb ist hier ein Entrinnung aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten zu erkennen.
Oder, wie es bei Dôgen so treffend heißt:
Die Übung selbst ist Erwachen. Übung und Erleuchtung sind eins.
Danke für die Erläuterung, wie Du die Praxis siehst.
Mir scheint allerdings, dass in vielen wichtigen Lehrreden eine ganz andere Ausübung der Praxis beschrieben wird.
Beispielsweise hier:
http://www.palikanon.com/digha/d02.htm
Kurz gefasst: Die Praxis besteht in einer schrittweisen Ausbildung spezifischer Fähigkeiten, mit dem Ziel, auf diesem Weg Gier, Hass und Verblendung allmählich zu überwinden.
(Positiv ausgedrückt: Die Früchte dieser Praxis sind eine Zunahme von heilsamen Geisteszuständen.)
Das wird üblicherweise als "graduelles Training" bezeichnet.
Ich bin ja nicht dogmatisch der Ansicht, dass die abweichende Auffassung, die Du beschreibst, zwangsläufig unsinnig sein muss.
Vielleicht ergibt diese etwas mystisch anmutende Praxis ja einen Sinn.
Bislang ist dieser Sinn mir leider noch nicht aufgegangen und ich halte mich an die relativ einfach zu verstehende Praxis, die der Buddha beschreibt.