• In einem anderen Thread habe ich die Aussage gewagt: "Die Ansprüche an Lehren verändern sich"


    Die Grundlage ist beinahe banal. Zur Zeit Buddhas war es wahrscheinlich für die meisten Menschen zentral wichtig genug Essen für sich selbst und die nahestehende Familie zu beschaffen. Alle höheren geistigen oder kulturellen Ansprüche dürften für 90% der Menschen dahinter verschwunden sein... Wer am Verhungern ist kümmert sich sinnvoller Weise zuerst einmal ums Fressen :|


    Wir leben heute (und hier) glücklicherweise unter andern Bedingungen.


    Was sind eure Ansprüche an eine für euch geeignete Lehre?

  • 90 % der Menschen die ich treffe haben keinerlei Interesse an den von Dir genannten "höheren geistigen und kulturellen Ansprüchen". Bei denen und auch bei mir geht es darum mich irgendwie am Leben zu erhalten und da helfen diese Ansprüche nun überhaupt nicht. Die Heiligen Schriften machen keinen satt und das wissen 99% aller Menschen.

  • Es geht auch heute im Westen um dasselbe wie in Indien vor bald 2600 Jahren - Befreiung von Leid. Einige Probleme wurden gelöst, andere sind neu entstanden. Aber immer noch sind wir Geburt, Alter, Krankheit, Tod und mannigfaltigen Leiden unterworfen. Der Dhamma hilft sie zu lindern oder ganz zu beseitigen, damals wie heute. Der menschliche Körper und Geist ist im Prinzip dasselbe geblieben, sowie der Weg daraus zu erwachen.

  • Zitat

    Ein Kuchen, hingemalt, hat keinen Hunger je gestillt.

    Dies sagten die Alten. Und so ist es auch heute.
    Die Ansprüche, welche die meisten haben ist nicht auf die Befreiung von dem gerichtet, was Buddha als dukkha benannte.
    Warum? Weil die Unwissenden dukkha nicht erkennen oder als "so ist eben das Leben" abtun. Und weil der Weg zur Lehre kein Spaziergang ist, mit mancherlei Anstrengung behaftet.


    Wieso gibt es dann immer noch Suchende? Sind wir die "Verrückten" oder die Anderen? :clown:


    _()_

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Ellviral:

    ...
    90 % der Menschen die ich treffe haben keinerlei Interesse an den von Dir genannten "höheren geistigen und kulturellen Ansprüchen". Bei denen und auch bei mir geht es darum mich irgendwie am Leben zu erhalten und da helfen diese Ansprüche nun überhaupt nicht. Die Heiligen Schriften machen keinen satt und das wissen 99% aller Menschen.


    Jein :grinsen:


    natürlich machen heilige Texte niemanden satt (es sei denn, du ernennst unsere Sozialgesetzgebung zu heiligen Texten) :angel:


    Aber ganz arrogant geht es mir nicht um Menschen, die keinerlei höhere Ansprüche erheben. Ich empfinde Mitgefühl für alle, die leiden. Die wegen der Gefahr des Verhungerns oder wegen fehlender Unterkunft am Verzweifeln sind und keine Zeit oder Kraft haben für 'Höheres'.


    Bei Deinen vielen Beiträgen hier hatte ich nicht den Eindruck, daß es Dir im Augenblick nur darum geht, Dich irgendwie am Leben zu erhalten. Wer die Zeit und Gelegenheit hat, sich hier intensiv zu beteiligen gehört für mich zu den Menschen an die ich tatsächlich die Frage stelle - 'welche Ansprüche stellt ihr an eine Lehre?'


    (Wie üblich) - vielleicht ist das wieder eine Frage an mich selbst. 'Welche Ansprüche stelle ich an eine Lehre?' :grinsen:

  • Ich denke es ist genau so wie mukti es bereits genannt hat. Befreiung von Leid. Dieser Anspruch ist zeitlos.
    Eher haben sich die Umstände geändert. Es ist eher der Anspruch das sich die Lehre an die heutige Lebenssituation anpassen kann.

    :buddha: Es geht immer darum, sich in die Unannehmlichkeiten des Lebens hineinzulehnen und sich diese ganz genau anzuschauen. :buddha:

  • jianwang:
    Zitat

    Ein Kuchen, hingemalt, hat keinen Hunger je gestillt.

    Dies sagten die Alten. Und so ist es auch heute.
    Die Ansprüche, welche die meisten haben ist nicht auf die Befreiung von dem gerichtet, was Buddha als dukkha benannte.
    Warum? Weil die Unwissenden dukkha nicht erkennen oder als "so ist eben das Leben" abtun. Und weil der Weg zur Lehre kein Spaziergang ist, mit mancherlei Anstrengung behaftet.


    Ja, das ist bestimmt richtig. Meine Frage war an Dich gerichtet. Mit Deiner Antwort, nicht der Antwort der meisten.


    Wäre Dein Anspruch also 'Befreiung von dukkha'?


    Ich hätte kein Problem mit dieser Antwort :rose:

  • Der nach Lösungen, befreien, Suchende kann erst entstehen wenn er Fesseln erkennt und das tut er erst wenn er genug hat vom Leiden.

  • Du soltes mehr auf die Zeiten legen an denen die meine Beiträge gesendet werden. Mein hier erscheinen gehört zu meinem Tagesablauf und ist für mich immer ein Reset, ein nicht hier sein um nicht Ich sein zu müssen.
    Mir geht es immer darum mein Leben zu erhalten. Egal was ich tue. Es ist nur das eine das ich habe und das einzige von dem ich wirklich ohne Einschränkung sagen kann das es das Leben ist das ich sein will. Buddhaland ist da nur ein winziger Teil auch wenn er Dir groß erscheinen mag. Übrigens der einzige Ort an dem ich im gesamten Netz erscheine, na gut selten auch in Facebook.

  • fotost
    Weis nicht ...
    Habe ich nen "Anspruch"? Da muss ich mal drüber nachdenken.


    Noreply
    Richtig, doch ist dies imho meist mehr durch "weltliches" Leiden beeinflusst, das Beginnen. Erst auf dem Weg "negreift" msn, oder?


    _()_

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend