Liebes Forum,
Mir ist gerade etwas durch denn Kopf gegangen. Im Buddhismus wird ja das Leben an sich als "Leid"-"Dukkha" empfunden und das "Ziel" ist es aus dem "Samsara", denn ewigen Wiedergeburten auszubrechen um eben nicht mehr zu leben und kein "dukkha" mehr zu erfahren und ins Nirvana einzugehen (Was Nirvana nun bis zum Schluss bedeutet, habe ich immer noch nicht verstanden, es ist weder ewiges Glück, noch ein Ort noch ist es Nichts, aber darum geht es mir erstmal nicht).
Ich habe mir die Frage gestellt, ob leiden eigentlich nicht erst das Leben, "Lebenswürdig" macht. Was wäre es für ein plastisches, glänzendes, unnatürliches und ekelerregendes Leben, wenn wir all die Traurigkeit, Melancholie, Schmerzen, Ängste nicht spüren würden? Wären wir nicht diesen großartigen Erfahrungen die eben das Leben sind, beraubt worden? Vielleicht ist es ja gerade das magische an dem Leben, das es so unendlich schön und zugleich so schrecklich ist? Man könnte ja auch die vollkommene Erlöschung allen Leids mit dem Wunsch eines Drogenusers vergleichen,der z.b Valium über Jahre nimmt und sich wie in "Watte" gepackt fühlen will und alles mit Gelassenheit nimmt oder eines Menschen der Heroin konsumiert, der das "Leiden" ausmerzen will. Ist es nicht so ähnlich mit einem Buddhisten, der, durch die Meditation, quasi sich "Symbolisch und Psychisch" eine Kugel geben will? Aber ich frage mich, ob diese Menschen all die Erfahrungen, all die Karussell Fahrten vom Höchsten Glück runter ins unendliche Leid nicht verpassen werden? Denn das macht ja schließlich dieses Leben in seiner "Ganzheit" aus. Mir ist natürlich klar, das es im Buddhismus nicht um die Betäubung geht wie es bei einem Drogenuser ist, es geht warscheinlich eher um das "Aufwachen". Aber dieses Aufwachen ist irgendwie theoretisch und allegorisch, schon auch mit dem gleichen Wunsch gleichzusetzen, Leiden auszumerzen. Es geht also um denn Wunsch an sich.
Dazu fehlt mir dieses Lied ein:
https://www.youtube.com/watch?v=KIiUqfxFttM
Und weiter, Ich erinnere mich an das Buch von Albert Camus -Das Mythos von Sisyphos, das ich vor paar Jahren gelesen habe. Da gibt es eine Passage, wo Camus einen Zustand des Absurden beschreibt als er einen Mann in einer Telefonzelle telefonieren sieht. Er sieht wie er da steht und redet, jedoch ohne die Worte zu hören und somit zu verstehen. So ergibt sich für ihn, ein bizarres Spiel, wo er die Dinge sieht ohne ihnen einen Sinn/Nutzen zu verleihen das bei uns im Gedächtnis eingelernt ist. Er sieht also wie sich das Loch bewegt (Mund) und erkennt, das alles, was wir sehen, die BEDEUTUNG davon, die Sprache erst formuliert hat (Wir sagten zu dem eckigen Stück Holz, das ist ein Schrank, und das wurde es dann) und erkennt die absolute Absurdität der Welt an, das quasi alles "Sinnlos-Sinnfrei" ist, weil VOR DEM Sinn einer Sache, sie zuvor einfach Nackt existiert und somit der "Wirklichkeit" näher ist. Da, dachte ich mir auch, wie es wohl von der Seite aussehen könnte, wenn mann Glatzköpfige Menschen(Fleischkörper) sitzend mit verschränkten Beinen in Orangenen/Schwarzen/Roten Tüchern gehüllt, die nach absoluter "Dukkha-Freiheit" streben. "Nüchtern" betrachtet wäre es ja absolute Absurdität die in die Komik übergeht. (Dieses nüchterne Betrachten, ist doch eine Meditation aus dem Buddhismus oder? So nebenbei erwähnt )
So es waren mal paar Überlegungen am Mittag die mein Affengeist los werden wollte. Hoffe auf eine interessante Diskussion
LG
Hund