Wenn ich kein Selbst habe, wer bin ich dann?

  • Hallo,


    mal angenommen die Sache mit Anatta stimmt und ich habe gar kein Selbst. Wer bin ich dann? Die Frage ist sicher schon tausend Mal gestellt worden ... Wenn ich an das denke was ich in meinen buddhistischen Büchern geschrieben steht, wäre die Antwort sowas wie "du bist deine eigene Buddha-Natur". Aber was bedeutet das nun? Ich habe mir eine eigene Antwort überlegt: Ich bin alles mögliche. Jetzt regt sich in mir der Verdacht, dass diese Antwort zu "heroisch" ist. Wie würdet ihr die Frage beantworten was man ist, wenn man kein Selbst hat?


    Gruß, Oliver

  • Hallo OlliP


    Die Skepsis gegenüber dem Nichtvorhandensein eines Ichs ist gut zu begreifen und wohl einer der größten Stolpersteine auf dem Weg zur Erleuchtung.
    Schauen wir uns unser Ich (Selbst) einmal an:
    Ich besteht aus Körper, Zellen, Mollekülen, DNA, Gedanken, Persönlichkeit und, und, und ... Ich ist also frei von inhärentem Selbst. Will sagen, dass Ich ein Produkt aus vielerlei Dingen ist, die wiederum Produkte aus mehreren Dingen sind, welche wiederum ...


    Wiedergeboren wird ein Teil von Dir, der kein Ich/Selbst kennt. Es ist vielmehr die Potenz, ein Bewusstsein, einen Geist, ein Ich zu bilden. Und hier ist der Haken. Dein Ich ist sehr temporär, nämlich nur von der Dauer Deines Lebens. Wenn Du stirbst, ist Dein Ich weg. Du wirst, abhängig von deinen Taten im jetzigen Leben wiedergeboren. Ohne Dein Ich mitzunehmen. Sonst wüssten wir alle, wer wir mal waren und niemand hätte Zweifel an der Wiedergeburt.
    Dein temporäres Ich, so schmerzlich es auch klingen mag, ist lediglich Deine Lebensversicherung, denn ohne Ich bist Du nicht lebensfähig. Ohne Ich bist Du aber auch nicht in der Lage an Deiner Erleuchtung zu arbeiten. Also alles in allem ein recht nützliches Konzept.


    Es ist im Grunde doch so, dass Dein Ich existiert, zumindest im konventionellen Sinne. Letztlich ist es jedoch leer. Es existiert nicht unabhängig und ist somit im tieferen Sinne nicht existent.


    Mein Lehrer gebraucht immer seine Kaffetasse, um zu erklären, was es bedeutet, wenn etwas konventionell existiert, aber keine eigene Existenz hat. Schmeißt Du die Tasse auf den Boden, kannst Du vielleicht noch erkennen, dass es eine Tasse war. Zermahlst Du den Ton in kleinste Krümel, dann wirst Du keine Möglichkeit mehr haben, die Tasse als solche zu erkennen. Sie hat kein inhärentes Selbst. Genauso verhält es sich mit Deinem Ich.


    Das theoretisch zu verstehen ist schwer. Das wirklich zu begreifen/erfahren ... das wird mich noch einige Leben kosten. In der Meditation gibt es ab und zu ganz kleine Momente, wo man denkt, es zu begreifen, und diese Momente sind sehr befreiend.

    Liebe Grüße vom Niederrhein,


    Der Vogel

  • OlliP:

    Hallo,


    mal angenommen die Sache mit Anatta stimmt und ich habe gar kein Selbst. Wer bin ich dann? Die Frage ist sicher schon tausend Mal gestellt worden ... Wenn ich an das denke was ich in meinen buddhistischen Büchern geschrieben steht, wäre die Antwort sowas wie "du bist deine eigene Buddha-Natur". Aber was bedeutet das nun? Ich habe mir eine eigene Antwort überlegt: Ich bin alles mögliche. Jetzt regt sich in mir der Verdacht, dass diese Antwort zu "heroisch" ist. Wie würdet ihr die Frage beantworten was man ist, wenn man kein Selbst hat?


    Gruß, Oliver


    Jiun Ken hat vorhin im Chat einen weisen Satz gesagt,aber leider kann ich ihn nicht mehr aufrufen.


    Diese Frage ist "philosophisch" nicht zu lösen.
    Ich möchte mal mit Keizan antworten.
    Man wird allgemein fündig in dieser Frage in den Meister-Texten.
    Irgenwann kriegt man auf den Schirm warum die Meister durchaus von Selbst und sogar von Seele sprechen(aber nicht dem Skandha-Selbst,Geist,Seele)es ist anschaulicher,gleichzeitig brechen sie die Anatta-Lehre nicht.Der Text ist nur noch "im Cache" auffindbar.Wenn Du willst schicke ich ihn Dir.




    Viele Grüße
    Hotei

  • Hallo,


    OlliP:

    Wie würdet ihr die Frage beantworten was man ist, wenn man kein Selbst hat?


    Gar nicht, weil ich glaube dass das eine unbeantwortbare Frage ist. Wie sollte man jenseits seiner selbst sehen können?


    Schöne Grüße,
    mukti

  • OlliP:

    Wenn ich an das denke was ich in meinen buddhistischen Büchern geschrieben steht, wäre die Antwort sowas wie "du bist deine eigene Buddha-Natur". Aber was bedeutet das nun?


    Das bedeutet, daß du die falschen Bücher hast. Von Leuten zurecht gedacht, die
    nicht wußten das der Buddha niemals von einer "Buddhanatur" gesprochen hat und
    schon gar nicht bei Leuten die nicht einmal befreit waren geschweige Buddha.
    Da es in Wahrheit kein Ich und somit auch kein Eigen bzw. Besitz gibt, käme ein
    Buddha oder auch nur ein Arahat niemals darauf sich mit einer angeblichen
    "Buddha-Natur" oder irgend einer Natur zu identifizieren.

  • OlliP:

    Was ist man, wenn man kein Selbst hat?


    Um diese Frage zu beantworten hat der Buddha Achtsamkeit
    auf alle ablaufenden Phänomene und ihrer Bedingtheit gelehrt.
    Dadurch wird erkannt das es nichts gibt was ein Selbst sein könnte
    und jegliche Identifikation kommt zum erliegen und kein Weiteres
    gibt es mehr.



  • Es wird sich auch nicht mit Buddh-Natur identifiziert.Das steht hier:


    Zitat

    Die Form der Buddha-Natur aufweisend und den Leib aller Buddhas offenbarend, - diese Vollmondgestalt, an der uns nichts fehlt und nichts zuviel ist: dieser Geist ist der Buddha.


    Buddha-Natur heißt erleuchtetes "Potential",in ihrer aufgewiesenen ( menschlichen ) Form ist sie Sammyak SamBodhi. Das Todlose wird gar nicht benannt,auch wenn Keizan es hier "dieser Geist ist der Buddha" nennt, hebt er diese Benennung in der Einleitung schon auf:"Wer ist ein solcher? Von jeher kennt man nicht seinen Namen. Man darf ihn nicht Leib, man darf ihn nicht Geist nennen."


    Hier wird im PK von Buddha Natur gesprochen:

    Zitat

    "'Bewußtsein, das nicht irgendetwas zuweist [6],Unendlich ist, Getrennt von Allem leuchtet


    MN49
    In der Sutra spricht Buddha mit Brahma und sagt ihm,er hätte daran keinen Anteil( Kein Wissen,keine Verwirklichung):


    (6) Viññāṇam anidassanam, "nicht-indikatives Bewußtsein" ist das Bewußtsein eines Arahants. Es determinierts nichts als Grundlage für die Ich-Illusion, es ist "durchsichtig", "nicht auffindbar".


    "Vollmondgestalt" - "wahres Gesicht".





    Viele Grüße
    Hotei

  • OlliP:

    mal angenommen die Sache mit Anatta stimmt und ich habe gar kein Selbst.


    Dazu gibt es viel Literatur, die die "Sache mit Anatta" so erklären kann, dass Du selbst zu dem Schluss kommen könntest, dass es kein "Selbst" gibt.
    Damit ist nicht gemeint, dass "Du" auf konventioneller Ebene gar nicht existierst, sondern dass alles was Du tust und bist in Abhängigkeit steht zu anderen Phänomenen.
    Es ist gemeint, dass Du nicht "autonom" existierst. Du existierst, weil bestimmte Bedingungen vorliegen, damit Du existierst.


    OlliP:

    Wer bin ich dann?


    Warum ist es für Dich wichtig zu wissen wer Du bist ?


    OlliP:

    du bist deine eigene Buddha-Natur"


    Du hast eine Buddha - Natur, in Dir, wie in jedem Lebewesen, schlummert ein Potential ein Buddha sein zu können (Mahayana Sichtweise).
    Du bist eine Buddha - Natur wäre etwas falsch formuliert.


    Wer bist Du ?


    Eine "Geist - Körper - Kombination", die sich immer wieder verändert. In jeder Sekunde neu. Nichts festes, nichts greifbares,

  • Hotei:

    Buddha-Natur heißt erleuchtetes "Potential",in ihrer aufgewiesenen ( menschlichen ) Form ist sie Sammyak SamBodhi. Das Todlose wird gar nicht benannt,auch wenn Keizan es hier "dieser Geist ist der Buddha" nennt, hebt er diese Benennung in der Einleitung schon auf


    Das sich auch noch selber widersprechen bezweifelte ich nicht.
    Das TamTam der darum gemacht wird sagt schon alles.
    Und ein Potenzial besagt gar nichts. Aber jeder hat das Potenzial
    als Mohammedaner in den USA Präsident zu werden. Ein solches
    Potenzial hat eben jeder. Auch hat jeder das Potenzial Zeuge Jehovas
    zu werden. Es gibt sogar welche die es sind. Potenziale scheint es
    wie Sand am Meer zu geben. Der Buddha hat davon kein Wort verloren.


    Einmal editiert, zuletzt von accinca ()

  • .... ein Teilaspekt einer genialen Natur, der sich mittels seines bewertenden Geistes für etwas Herausragendes hält.



    Sehr schön beschrieben in Gibt es ein Leben nach dem Tod ?

    Nach dem Großen Geist mit dem denkenden Geist zu suchen ist gewiss
    ein schweres Missverständnis.


    Seng Tsan

    • Offizieller Beitrag
    OlliP:

    Hallo,


    mal angenommen die Sache mit Anatta stimmt und ich habe gar kein Selbst. Wer bin ich dann? Die Frage ist sicher schon tausend Mal gestellt worden ... Wenn ich an das denke was ich in meinen buddhistischen Büchern geschrieben steht, wäre die Antwort sowas wie "du bist deine eigene Buddha-Natur". Aber was bedeutet das nun? Ich habe mir eine eigene Antwort überlegt: Ich bin alles mögliche. Jetzt regt sich in mir der Verdacht, dass diese Antwort zu "heroisch" ist. Wie würdet ihr die Frage beantworten was man ist, wenn man kein Selbst hat?


    Gruß, Oliver


    Ich verstehe überhaupt nicht, wo bei der Frage das Problem liegt.


    Wenn ich frage "Was ist der Kölner Dom" dann kann ich antworten, dass das so eine grosse Kirche in Köln ist, die sehr alt und berühmt ist.


    Es ist überhaupt nicht notwendig, dass es dazu eine "Kölner-Dom-Essenz" gibt - ne geheiligte Kirchenseele, die da normalerweise über dem Altar rumschwirrt, sich aber ab und zu davonmacht, und sich auf einer Frittenbude niederläßt, so dass die dann der Kölner Dom wäre. D


    So wie der Kölner Dom da als eine Ansammlung vergänglicher Dinge runsteht, so sitze auch ich hier rum. Mit meinen Fingernägeln, Blutkörperchen, Träume, Erinnerungen und Augenbrauen. Und ohne etwas was da ausfliegen und sich auf ner Frittenbude niederlassen könnte. Weder Essenz noch Seelenvogel.

  • Zitat

    "Was ist der Kölner Dom" dann kann ich antworten, dass das so eine grosse Kirche in Köln ist, die sehr alt und berühmt ist


    grosse = alles ist relativ, was als groß oder klein gilt, das hat der Mensch so bestimmt, genauso den Namen für die Stadt, oder die Relation alt, neu, berühmt.
    Berühmt, viele Menschen wären gerne berühmt..... Was der Kölner Dom nun wirklich ist, ob aus Steinen zusammen getragen....


    Was etwas ist, für irgendeinen bewertenden Geist, liegt immer in dem Bewußtsein des subjektiven Betrachters.
    Ich drücke es gerne oft auch so aus, wie man sein eigenes Leben betrachten sollte, nämlich in der "Draufsicht", geschichtlich eben.
    Machen wir uns bewußt, dass wir alle nur einen zeitlich begrenzten Abschnitt in der Geschichte darstellen.


    Die Frage nach dem "Wer bin ich eigentlich ?", da sollte man sich fragen, aus welchem Grund die Frage überhaupt gestellt wurde. Wenn man da die Ursachen erkennt, das wäre einmal interessant.

    Nach dem Großen Geist mit dem denkenden Geist zu suchen ist gewiss
    ein schweres Missverständnis.


    Seng Tsan

  • Hallo Void, Hallo Chantao


    Das Beispiel mit dem Dom ist gut aber es stellt nur eine objektive Sichtweise dar: Die korrekte Analogie wäre der Kölner Dom fragt plötzlich wer bin ich ? Und weil er sich und seine neu entdeckte "Persönlichkeit" nun plötzlick selber unglaublich wichtig nimmt ( Selbserhaltungstrieb) denkt er, er sei etwas heiliges, ewiges, unveränderliches.


    Die Antwort auf seine Frage was bin ich wäre dieselbe: Du bist eine Ansammlung von Steinen ( vgl koan: ein pfund flachs !)


    Leider haben Menschen mühe dies zu akzeptieren ( s. dukkha). Sie halten sich eben für was besseres. Für ein heiliges beseeltes buddhanatur oder sonst so wichtiges Teil.


    Die Ursache liegt im Persönlichkeitsglaube, (sakkaya- ditthi) ein der ans Dasein kettenden Fesseln.

  • Zitat

    Das Beispiel mit dem Dom ist gut aber es stellt nur eine objektive sicht dar

    Hallo Bekram, mit Verlaub und ohne respektlos sein zu wollen, aber es ist eben eine subjektive (von einem Ich ausgehende) Betrachtung. Als Beispiel nehme ich jetzt mal meine Hunde, wie sie den ganzen Tag nichts anderes tun als mit dem Schwanz zu wedeln, sich irgendwo hinzulegen, ein Nickerchen zu machen. Und jetzt komme ich als Herrchen her und sage: "Der Hund liebt mich, deshalb wackelt der Schwanz, der Hund liegt nur einfach so rum, der hat bestimmt die Buddhanatur, der muss über nichts nachdenken, oder, der denkt nicht nach.....Oh, so will ich auch sein im nächsten Leben." Ich will im nächsten Leben ein Baum sein, denn der braucht noch nichtmals rumzulaufen, steht da oft Jahrhunderte rum ohne über irgendetwas nachzudenken....


    Woher weiss ich, ob Tiere denken ? Ob Bäume Bewußtsein haben ? Und, ist es überhaupt wichtig, es zu wissen ? Ist es wichtig zu wissen, was geschieht, wenn unser Körper zu "letzten Ruhe" sinkt ? Ist es wichtig zu wissen wer man selbst ist im Verhältnis zur Geburt eines neuen Sterns ? Ist es wichtig, ob der Kölner Dom meditiert ?



    .... mu


    Nach dem Großen Geist mit dem denkenden Geist zu suchen ist gewiss
    ein schweres Missverständnis.


    Seng Tsan

  • Für den Samsarianer ist es wichtig, zu wissen, dass er ist, der er augenblicklich ist......einfach so.
    Zu glauben wer er wirklich ist, ist für den Samsarianer nichts anderes, als eine Illusion.


    hedin

  • Wenn ich aus dem Fenster sehe ist da kein Kölner Dom aber wenn ich den "Baum" den ich sehe "Kölner Dom" benenne ist da ein Kölner Dom.
    Wenn ich jetzt zu jemanden sage der wie ich den gleichen Blick hat: "Das ist Kölner Dom!" stifte ich nur dann keiner Verwirrung wenn der dem ich dieses Wissen vermittle keine Vorstellung hat von "Kölner Dom". Am besten nehme ich Freitag.
    Freitag kann dann sagen das er da einen Baum sieht. Doch er kann auch einfach jeden diesem Baum gleichen Baum "Kölner Dom" nennen und wir sind und einig.
    Sollte da aber ein Pirat dazukommen der das Gebäude kennt das Kölner Dom benannt wird kommt es sicher zu Streit. Kann jede der Parteien Mitstreiter finden gibt es Kampf und Krieg.
    Alles nur weil ich behaupte der Baum heißt Kölner Dom und nicht die Benennung nehme die von vielen genommen wird: Eiche.


    Ich muss nur genügend Leute finden die den Kölner Dom oder die allgemeine Zuweisung dieses Begriffes nicht kennen und schon bekomme ich Macht. Diese Macht kann so stark werden das sie sich Behaupten kann und mächtiger wird, das ändert nichts daran das für den ganz normalen Menschen das eine Eiche ist aber er versteht nicht den Machtzuwachs der Unwissenheit. Er fragt sich warum glauben die das? Das kann natürlich auch sehr gut Zuwachs schaffen die besten Mitläufer sind dahinter her: Warum glauben die das? Da muss doch ein Geheimnis sein das kann doch nicht nur Glaube sein? (Könnte Map http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=15&t=13611 helfen)


    Genau das tue ich, ich erzeuge Glauben von dem ich weiss das er wirklich Glauben ist und mache diesen zu Wissen meiner Partei, wenn ich gegen die Allgemeine Gültigkeit von Begriffen oder Grundlagen verstoße. Ich kann das soweit treiben das meine Partei ihren Glauben verteidigt und dafür kämpft. Ich erzeuge eine virtuelle Welt, nur durch die Ansammlung von Menschen die "Unwissend" sind und auch nicht gelernt haben das was sie glauben sollen zu prüfen, an ihrem Leben. Ich erzeuge Gruppen"Ich" das fest überzeugt ist das das was gesehen wird Kölner Dom ist und verhindere durch Erhöhung meiner Selbst das der Glaube an MEIN Wissen verloren geht und somit immer stärker wird. Sollten einige auf die Idee kommen den Glauben zu Prüfen, Wissen zu verbreiten habe ich die Macht Ketzer, Verleumder, Verschwörer zu schrein, wenn das nicht hilft mache ich eben einen Hexenhammer. Jeder tote Wissende aus dem Kreis der Glaubenden ist ein Baustein für die Huldigung des Glaubens. Ganz wichtig ist das ich alle überzeugen muss das mein Glaube nicht mit Vernunft allein zu ergründen ist. Nur der der es fühlt kann wirklich glauben. :grinsen::grinsen::grinsen:


    Nichts anderes machen Diktatoren, Despoten, Heilige. Ja, das nicht wissenschaftlich erkannte Gewitter wird genau so benutzt es bekommt die Macht eines Gottes weil es nicht anders erklärt werden kann, als mit:"Ich weiss es nicht!". Thor ist die Unwissenheit über Gewitter. Doch der Gott Thor bekommt ein Eigenleben denn er erscheint bei Gewitter und er wird wieder beweisen das er wirklich ist indem er seine Zerstörungskraft loslässt auf die nicht Guten. Es ist besser Thor zu dienen, indem man dem zu Diensten ist der Thor kennt, wenn ich zufrieden bin mit den Huldigungen kann ich ihn vielleicht überreden den Gegner zu schädigen. So bekomme ich Macht, durch Glauben erzeugen an Dinge die ich wissentlich nicht weiss oder auch nicht wissen kann. Die Diktatoren,Heiligen, Könige wissen um ihre Unwissenheit und erhöhen sich durch die Lüge einer Wahrheit die ihnen dient.


    Wie habe ich verhindert diese Macht zu bekommen, na ja ganz kann auch ich das nicht. Wenn ich etwas nicht weiss dann sage ich das: '"Ich weiss es nicht." " Wir können versuchen da hinter zu kommen." "Ich muss erst mal Daten suchen." Nur wenn man(Ich) ein paar Mal den Fehler gemacht hat sich zu erhöhen wird es schwierig den Glauben an den besonders Wissenden zu beseitigen, es ist eigentlich unmöglich den Glauben an Den Helfer zu beseitigen. Ich habe viele von mir abtrennen müssen durch Verweigerung, Ablehnung und Beleidigung. Manchmal musste ich zu unrechten Mitteln greifen die aber recht hilfreich sind wenn ich jemanden auf seine Füsse stellen will. Es hat mir einigen Kummer gemacht kein Selbst zu wissen doch mit Buddha habe ich erkannt das ich ein Selbst bin ohne ein bestimmtes Selbst sein zu müssen. Doch weiss ich jetzt auch das ich immer ein Selbst sein muss, doch das ist nur Person, Persönlichkeit und Ich(was immer das ist) kann das erkennen und darüber Lächeln ohne das sich das zeigende Selbst lächelt das kann sogar sehr Wütend sein.
    Wenns hilf.


    WENN ich kein Selbst habe, wer bin ich dann?
    Du bist ein Selbst das was Du als dein Selbst mir zeigst ist nicht dein Selbst es ist das was Du glaubst zu sein.
    Selbst sein ist das eine Sandkorn in der Wüste Sahara. Alle Sandkörner der Wüste Sahara stellen die Persönlichkeit "Sahara" dar.
    Selbst ist nur eine Benennung um Glaube daran zu befestigen.

  • Das Gute beim Buddhismus ist, dass man niemanden dazu bekehren muss, man muss nicht missionieren, wenn man lebt, wenn man existiert.
    Man lebt, man existiert einfach, und es ist angenehm oder auch nicht. Aber es hat mit schwarz-weiß oder gut-böse Denken nichts zu tun.
    Und wenn man merkt, dass einem die Situation nicht mehr angenehm ist, in der man gerade steckt, kann man die Gedanken, die sich um das Thema ranken, dass man gerade verfolgt, einfach bewusst ziehen lassen .... Ausloggen, PC ausmachen (bei der Hitze macht er das jetzt oft alleine.....




    .... ja, das ist Tao


    PS.:

    Zitat

    Selbst sein ist.....

    Wenn irgendjemand von den sterblichen menschlein einem anderen erklären möchte, was ist, dann ist für mich immer die Zeit gekommen, mich auszuloggen und meinen Alltags-3-D-Film zu gestalten, Teller waschen, aufs Klo gehen, sich anziehen, Essen machen .....

    Nach dem Großen Geist mit dem denkenden Geist zu suchen ist gewiss
    ein schweres Missverständnis.


    Seng Tsan

  • Ellviral:
    Ji'un Ken:


    Das hat mir erlaubt mich verwirren zu lassen, aber ich habe nicht erlaubt auch nur an ein Wort anzuhaften.
    Ich bin jetzt eben auch nur der der ich jetzt bin. Wer bin ich denn?


    Wer bin ICH . Wer ist dieses ICH.
    Was ist dieses ICH. Tja, grosse Fragen :)
    Es hat eine Stabilität, wenn keine Verwirrung auftritt. Auch wenn sie als Erlaubnis dessen (der Verwirrung) einfach zur Kenntnis genommen wird. s.o.
    Dann hat dieses ICH/Selbst eine Ebene erreicht, wo es in seiner Festigkeit nicht erschüttert werden kann.
    So wie ein Pfahl der tief im Erdreich verankert und von Stürmen und andere Bedingungen umtobt wird,
    der aber fest steht und seine Position nicht ändert.
    Es ist dies ein ICH-Selbst, dass sich aufgrund von Erfahrungen bildet mit den Jahren.
    Es geht ebenso darum dieses ICH-Selbst sich entfalten zu lassen auf der Basis des Buddha-Dhamma und das
    geht auch, wenn wir anatta und anicca vollkommen durchdringen, denn es ist da dieser Pfahl, dieses sich entwickelte ICH-Selbst,
    der unverrückbar tief im Boden der Lehre verankert ist.

  • Danke für die vielen Anworten. Das Thema bleibt nicht so leicht durchdringbar. Aber es geht voran ...


    Zitat

    Es ist gemeint, dass Du nicht "autonom" existierst. Du existierst, weil bestimmte Bedingungen vorliegen, damit Du existierst.


    Diese Erklärung ist eigentlich für mich ohne weiteres verständlich, also dass man nicht autonom existiert.


    Zitat

    Warum ist es für Dich wichtig zu wissen wer Du bist ?


    Naja, ich würde gerne wissen, ob ich jetzt nur ein Android mit Einbildung bin oder was.


    Zitat

    Es ist überhaupt nicht notwendig, dass es dazu eine "Kölner-Dom-Essenz" gibt - ne geheiligte Kirchenseele, die da normalerweise über dem Altar rumschwirrt, sich aber ab und zu davonmacht, und sich auf einer Frittenbude niederläßt, so dass die dann der Kölner Dom wäre.


    Bei unbelebten Dingen ist es nicht so schwer das einzusehen. Aber bei Lebewesen wird es schwieriger. Alles was keine Intelligenz hat vom Einzeller bis zur Qualle oder sonstwas würde man auch kein eigenes Ich zuschreiben. Beim Hund, der mit dem Schwanz wedelt sobald Herrchen kommt, fängt es schon an schwieriger zu werden. Ein Bild eines Egos scheint sich nur bei sozialen Lebewesen auszubilden, die in einem sozialen Verband leben oder wenigstens eine Aufzuchtzeit gehabt haben, während der sich jemand um sie gekümmert hat.


    Zitat

    Es ist dies ein ICH-Selbst, dass sich aufgrund von Erfahrungen bildet mit den Jahren.


    Das habe ich aus verschiedenen Büchern auch verstanden und das ist auch nicht so schwer zu verstehen.


  • Zitat

    Selbst ist nur eine Benennung um Glaube daran zu befestigen.


    Unvollständige Zitate sind ein wunderbarer Hacken an dem man Glauben befestigen kann.
    Dein Tao ist auch nur ein System des Unerklärbaren. Ungewissheiten so verknüpft das es schon irgendwie richtig ist.

  • OlliP:

    Diese Erklärung ist eigentlich für mich ohne weiteres verständlich, also dass man nicht autonom existiert.


    Dann beobachte mal wie Dein Ego sich das nächste mal wehrt, wenn Du der Meinung bist, dass Du (Dein Ego) unberechtigterweise kritisiert wirst.
    Wenn es für Dich ohne weiteres verständlich wäre, dass wir nicht autonom existieren sondern in Abhängigkeit voneinander dann wäre
    es für Dich bestimmt relativ einfach, mitfühlend zu reagieren statt sich über die Person zu ärgern, die diese Kritik äußert ?


    OlliP:

    Naja, ich würde gerne wissen, ob ich jetzt nur ein Android mit Einbildung bin oder was.


    Leerheit ist immer mit Form verbunden. Leerheit ist nicht nichts. Die Phänomene sind lediglich ständig dabei, sich zu verändern.
    Das ist keine Einbildung, aber eine andere Sichtweise.

  • Ellviral:

    Dein Tao ist auch nur ein System des Unerklärbaren.


    ja sicher, ich behaupte auch nichts anderes. Der eine hat seinen Gott, der ihm alle wünsche erfüllt. Tut er's mal nicht, dann wird man gerade geprüft. Ich nenne mittlerweile "die Höhere Macht: tao, könnte auch sagen x, das ist ganz egal, was man so sagt zu Dingen und Vorgängen, worauf man keinen Einfluss hat.


    Und Erleuchtung ist auch nichts Weltbewegendes, man braucht einfach nur aufzuwachen.


    Aber es ist doch schön sich im Forum ein wenig zu kabbeln :D Zu kommunizieren, ich meine, es gibt ja sowieso nur das eine Bewußtsein, und dem ist es manchmal langweilig :D

    Nach dem Großen Geist mit dem denkenden Geist zu suchen ist gewiss
    ein schweres Missverständnis.


    Seng Tsan