Ich habe das Buch "Die Lehrreden des Buddha aus der Mittleren Sammlung: Majjhima Nikaya" von Kay Zumwinkel. Habe es gekauft nachdem es hier empfohlen wurde. Gut verständliche Übersetzung, die auch innerhaltlich gelungen sein soll. Ist ziemlich dick, wirst du einige Wochen oder Monate für brauchen.
Posts by Anandasa
-
-
Akzeptiere einfach, was passiert war, das ist schon sowieso weg.
Aber es steht in deiner Karft, es nichts und niemals zu wiederholen.
Oder , so wie es heisst, aus der Zitrone die Limonade zu machen ... Aus dem Gift das Heil-Mittel, wie es , z.B., in der Homöopathie. Usw...
Versuche deinen Blinkwinkel ein wenig zu ändern, das ist möglich!
Genau, in das Glas Wasser ist etwas Schmutz reingekommen. Man kann es u.U. dort nicht mehr rausbekommen. Aber man kann klares Wasser nachgießen. Das ist viel besser als sich zu grämen und zu quälen. Mit dem klaren Wasser baut man sich stattdessen auf, lässt die quälende Vergangenheit hinter sich, die sich nicht mehr ändern lässt, und baut stattdessen eine bessere Zukunft auf.
-
Man betet , eigentlich( eigens), nicht an irgendwelchen Gott am Himmel zu erreichen, nein, der Himmel ist leer, man betet an den eigenen Inneren Ur-Grund
Ja, das denke ich auch. Man kann nur irgendwie nicht den "inneren Urgrund" über sich selbst erreichen. Man braucht eine andere Person wie Jesus, Buddha oder einen sehr lieben Menschen. Vielleicht weil der Mensch ein soziales Wesen ist und sich nur über andere selbst sehen kann.
A propos, "innerer Urgrund": Entweder man kann im Ukrainischen auch auf diese Weise Wörter selbst zusammensetzen oder du verstehst schon Wortbildung im Deutschen richtig gut ;-).
Quote
Ich denke, dieses Kind von damals spürte es sehr vage, oder er ahnte das, deswegen er betete an die Sterne.... wenn man aber den Innigsten Stern im eigenen Herz ent-deckt, man kann einfach weiter leben...Das ist das, was mir im Buddhismus fehlt. Der Buddhismus hat zwar Metta, bleibt aber auf einer rationalen Ebene. Das ist auch gut so. Mehrere Dinge auf einmal sein wollen gibt nur ein Durcheinander. Aber ich kombiniere dann halt den Buddhismus mit Jesus. In buddhistischen Ländern können sie direkt auf Buddha zurückgreifen, weil er bereits zu ihrer Kultur gehört. Für sie ist Buddha Lehrer und Hirte. Für mich ist er aber "nur" Lehrer. Mein Hirte ist Jesus. Von meiner Kultur her ist diese Funktion schon mit einer anderen Person besetzt.
QuoteDas Paradies in der eigenen Seele.
Wenn ich an dem Haus vorbeifahre, in dem wir lange während meiner Kindheit gewohnt haben, und davor kurz anhalte, ist dieses "Paradies in der eigenen Seele" da: Ich rufe es über Erinnerung an meine Mutter ab. Mit Meditation kann ich das "Paradies in der eigenen Seele" nicht finden. Meditation ist was anderes: Es ist das Leerlaufens des Kopfes von den ständig kreisenden Gedanken. Das ist auch gut so, das wird auch gebraucht.
Aber es fehlt mir halt dabei diese Komponente mit "Paradies in der eigenen Seele". Ich habe mit Jesus meine eigene Spiritualität, die mir im Buddhismus fehlt. Das hat eher was eben mit Spiritualität zu tun und nicht so sehr mit Christentum, weil Jesus im Christentum gar nicht so eine große Rolle spielt wie auch Mohamed im Islam nicht so eine große Rolle spielt.
-
[lz]
obwohl er wegen des guten Lebens gutes Karma verdient hätte und nicht den Tod
[/lz]Wo steht im PK, daß 'das Leben' in der Bilanz irgendwie gerecht sein sollte und daß sich dieses Gerechtigkeitsempfinden dann noch in Übereinstimmung mit Deinen Vorstellungen befinden muß?
Das ergibt sich nmM wenn man das Buch "Der Heilsweg des Erwachten" von Hellmuth Hecker liest, das soweit ich das verstehe eine frühbuddhistische Sicht vermittelt. Was im PK über Wiedergeburt gesagt wird, ist teils widersprüchlich und teils beruhend auf einem falschen Verständnis, da es vor 2500 Jahren nicht die wissenschaftlichen Erkenntnisse gab wie heute. Jedenfalls ziehe ich den PK selbst nicht mehr heran um zu verstehen was mit Wiedergeburt gemeint ist. Ich wollte auch keine Diskussion über Wiedergeburt anfangen ;-).
-
(...) Karma und etwa Wiedergeburt sind für mich einfach wichtige Ideen der Lehre, die man nicht einfach ausblenden kann.
Karma und bedingtes Entstehen hängen amS zusammen. Wiedergeburt verstehe ich bis heute nicht wirklich. Im frühbuddhistischen Sinn dient nach meinem Verständnis Wiedergeburt dazu zu erklären, warum sich manche Dinge nicht karmisch erklären lassen. Jemand lebt ein gutes Leben, biegt eines Tages um eine Ecke wo er von einem Verrückten erschossen wird, obwohl er wegen des guten Lebens gutes Karma verdient hätte und nicht den Tod. Also muss im Leben vorher etwas passiert sein, das dann diese schlechte karmische Konsequenz hat. Das wird mir aber alles zu hypothetisch. Dann kann ich auch an das ewige Leben glauben. Das ist genauso hypothetisch. Für mich erklären sich die Dinge besser, wenn man annimmt, dass Karma nicht 100%-ig wirkt, sondern so zu 60-70%
-
Essenz des Christentums:
- es gibt einen Schöpfergott
- es gibt eine ewige Seele
- es gibt eine Ewigkeit in Himmel oder Hölle
- Das Ich soll ins ewige Leben ins Paradies gelangen
Essenz des Christentums:
"Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.".
Essen der "christlichen" Kirche:
- es gibt einen Schöpfergott
- es gibt eine ewige Seele
- es gibt eine Ewigkeit in Himmel oder Hölle
- Das Ich soll ins ewige Leben ins Paradies gelangen
Die Essenz ist Metta wie auch im Buddhismus Metta >ein< essentieller Bestandteil ist. Aber es gibt dabei eine andere Herangehensweise und Spiritualität.
-
Danke für das Willkommen, was ich nicht so ganz verstehe (und das gilt bei mir für einige der betont Säkularen) - was gibt es bei Karma zu glauben? Karma ist für mich eine Tatsache, eine der Kernaussagen der Lehre.
Habe ich auch nie verstanden. Aber das ist eine der Kernaussagen von säkularen Buddhisten wie Stephen Batchelor dass Karma eine rein religiöse Sache sei. Zum Glück bin ich eigenständig und überlege mir selbst wie ich das sehe. Argumente anderer werden gerne angenommen, aber wenn sie für mich nicht stichhaltig sind, werden sie nicht berücksichtigt ;-).
-
Manchmal, wenn ich nur das erinnere, das hilft mir, einfach weiter zu leben.
Das ist wirklich, ir-rational...
...aber die Hauptsache, das wirkt.
--
Ja, das verstehe ich. Die Sache ist die, dass es wirkt - wie du schon sagst. Und zwar ist meine Beobachtung, dass ein positiver Effekt da ist, der nicht "erkauft" werden muss, indem man einen schlechten Kompromiss eingeht. Ich kann statt zu Jesus zu beten auch mit meiner schon lange verstorbenen Mutter reden. Das ist vermutlich im Prinzip das Gleiche. Auch das hat eine positive Wirkung.
Es ist natürlich eine Autosuggestion, aber es ist nicht einfach nur das. Es setzt etwas frei, was gut tut und heilt. Da ist noch etwas, was durch die Autosuggestion angestoßen wird. Soweit ich weiß gibt es das im Buddhismus nicht, deswegen nehme ich es gerne dazu, weil es eine gute Ergänzung ist. Es ist eine spezielle Art von Kontemplation.
Meditation im Buddhismus und das Befolgen des Edlen Achtfachen Pfades wirkt langfristig und es muss langfristig aufgebaut werden. Eine Wirkung von Meditation zeigt sich nicht schon nach 5 Wochen und auch nicht nach 5 Monaten wie es in manchem Meditationsbuch steht, sondern eher nach 5 Jahren. Karma reift auch erst über mehrere Jahre. Beten an Jesus wirkt aber kurzfristig. Ich kann auch jahrelang nicht zu Jesus gebetet haben und bete dann wieder. Eine heilsame Wirkung ist dann auch wieder schnell da. Deswegen ergänzen sich beide Elemente nach meiner Meinung gut.
Muss ich für eine Prüfung lernen und ich stelle fest, dass ich den Stoff viel zu schlecht beherrsche und die Zeit zum Lernen nicht ausreicht, hilft es mir zu Jesus zu beten. Das birgt aber eine Gefahr, dass es mich aufkratzt. Also kombiniere ich es mit den Lehren Buddhas. Mit buddhistischer Meditation könnte ich nicht genug Energie freisetzen, um die wenig Zeit bis zur Prüfung optimal zu nutzen. Das ist nur ein Beispiel. In der Regel bete ich für Menschen, die ich vermutlich nie wieder sehen werde und um Hilfe für mich selbst. Zu Jesus aufzuschauen ist eine schöne Erfahrung, die gut tut. In buddhistischen Ländern ist es vermutlich auch so. Dort brauchen sie nicht noch Jesus, sondern Buddha wird als Lehrer und zugleich als Schutzheiliger angesehen (was Buddha wohl nicht gewollt hätte, aber das ist ein anderes Thema). So haben sie beides in einem.
QuoteIch hab ne zeitlang in ner christlichen Zengruppe mitgesessen. Wenn dann Leute erzählten, was Jesus während des Sitzens zu ihnen gesagt hat, fand ich das doch recht befremdlich. Auch so ein Verbinden von Session und christlichen Ritualen (Taufe z.B.) war nicht so meins.
Genau, sehe ich auch so. Ich entscheide für mich selbst, was ich im Christentum alles wegstreiche, was für mich nicht plausibel ist, bis etwas zurückbleibt. Ist das für mich verwendbar, verwende ich es. Mit dem Buddhismus mache ich es gleich. Viele Sachen im tibetischen Buddhismus gehen mir zu weit. Andersrum sind viele Sachen im tibetischen Buddhismus, heilsam und hilfreich, wie ich finde, und deswegen verwende ich sie.
-
" Ich kann an keinen Gott glauben, aber ich vermissse ihn so verdammt sehr".
Ja, ich verstehe, was du meinst. Jesus ist aber für mich die Verkörperung des Guten im Menschen. Das ist der Punkt und ist was anderes als Gott.
-
[lz]
Metta ist weitreichender als Nächstenliebe[/lz]
Auch soweit weitreichend: "Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.". Man kann es wohl nicht wirklich vergleichen.
-
Metta im Buddhismus und Nächstenliebe im Christentum sind verwandte Prinzipien. Ich glaube nicht an Gott, nicht an das ewige Leben, nicht an die Auferstehung. Aber ich bete zu Jesus als einen guten Menschen, den man um Hilfe bitten kann und den man für andere Menschen um Hilfe bitten kann, für die man selbst nichts tun kann. Das ist eine andere Form von Kontemplation als Meditation im Buddhismus, obwohl ich auch ein Objekt verwende (Bild der Christus-Statue in Rio de Janeiro). Aber es hat auch heilsame Aspekte.
-
Die Hauptfrage wäre allerdings, was versteht der sB unter Metaphysik
Die Vorstellung eines Bardo etwa entzieht sich jeder Evidenz und ist damit im Kern beliebig. Genausogut könnte man statt im Bardo im christlichen Himmel oder der Hölle landen. Man weiß es nicht!
Ganz genau, meine Rede :-). Deswegen bleibe ich bei der frühbuddhistischen Lehre. In nachfolgenden Lehren geht mir einiges zu weit. Dennoch halte ich viele Sachen im tibet. Buddhismus für heilsam und für eine heilsame Entwicklung förderlich.
-
Hast du eigentlich bevor du den Buddhismus säkularisiert hast versucht, das Christentum für dich zu säkularisieren?
Mir fehlt im Buddhismus manchmal etwas ein spirituelles Element. Nun ja, es gibt auch im tibetischen Buddhismus die Weiße Tara, Amitaba u.a. Ich habe mir stattdessen Jesus genommen, da ich mit dieser Figur aus meinem Kulturkreis vertraut bin.
Ich habe von der Figur von Jesus alles weggenommen, was ich nicht nachvollziehen kann, also: Jesus ist nicht Gottes Sohn, sondern einfach ein Mensch, an Gott glaube ich nicht (er ist offensichtlich nicht existent, sondern nur eine geistige Wunsch-Gestaltung), die christliche Kirche interessiert mich nicht. Ich nehme aber an, dass Jesus ein spirituelles Wesen ist, das einem beim Beten hört und seine Hände über andere halten kann. Jesus symbolisiert für mich einen guten Menschen. Mit dem Beten an Jesus überwinde ich "reale" Grenzen so kann ich z.B. für andere Menschen bei Jesus um Hilfe bitten, wenn ich keine Möglichkeit habe diese Menschen irgendwie zu sehen oder zu treffen.
Das Beten zu Jesus ergänzt sich für mich gut mit dem Buddhismus, da ich alle christlichen Gestaltungen, die ich nicht nachvollziehen kann, von der Figur Jesus weggenommen habe. Auch hat der Buddhismus nichts vergleichbares außer sowas wie die Weiße Tara, aber mit der kann ich nicht viel anfangen. Nicht mein Kulturkreis.
Ich weiß aber noch nicht, ob Jesus meine Konzentration stört zum frühbuddhistischen Buddhismus (meine Ecke). Habe manchmal den Gedanken, dass die Zweiteilung mit Buddhismus und Jesus die Konzentration stört. Muss ich noch eine Zeitlang drüber nachdenken ...
-
(...)
Zu denken, ich bin an allem Schuld, ist keine Reue, sondern falsches Denken.
Genau, sehr wichtig! Aber bei uns im Westen scheinbar ein weit verbreitetes Denken.
-
Nichts gegen Reue, ich sehe nur die eine Gefahr, dass man sich mit "zu viel" Reue auch selbst zugrunde richten kann ("ich bin an all dem Schuld", etc.). Hier im Westen haben wir wohl eine Tendenz dazu. Erkennen bis zu welchem Grad etwas heilsam ist und ab wann nicht mehr, ist wohl was den Unterschied macht. Manchmal kann man aus einem Glas Wasser den Schmutz nicht mehr rausbekommen, aber man kann klares Wasser nachfüllen.
-
[lz]
Ist Euch in irgendeinem Zusammenhang bekannt, dass eine Stupa als Schutz des Landstriches in dem sie errichtet ist vor äusseren Feinden dienen soll?[/lz]
Das kann ich nicht sagen. Das Erbauen einer Stupa soll aber dem Erbauer oder Financier dafür große Verdienste bringen. Manch ein reicher Mensch, dem am Ende seines Lebens einige Dinge leid tun, wollte sich so sein Karma verbessern.
-
[lz]
Wie hat Buddha meditiert?[/lz]
Dürfte schwer zu ergründen sein. Er hat auf 84.000 verschiedene Arten meditiert ... Im alten Indien war 84.000 irgendwie die höchste bekannte Zahl. Also, er hat auf sehr viele verschiedene Arten meditiert
-
Ich glaube das Thema hatten wir schon. Buddha hat in den Vinayas Nonnen mehr Regeln auferlegt als Mönchen. Nun gibt es die Einen, die deswegen so argumentieren, dass Buddha Frauen nicht als gleichwertig angesehen hat. Andere sagen, dass Buddha den Frauen nur deswegen mehr Ordensregeln auferlegt hat, um es sich und seiner Lehre nicht mit den Leuten zu verderben. Sowohl Mönche als auch Nonnen sind von Essensgaben aus der Bevölkerung angewiesen und die hätte es nicht verstanden, wenn Frauen von Buddha völlig gleichwertig behandelt worden wären.
Ich vergaß zu erwähnen, dass im alten Indien zu den Zeiten Buddhas Frauen wirklich nicht als gleichwertig angesehen wurden und es u.U. zu einer Art Aufruhr hätte kommen können. Kann man als plausibel ansehen, wenn man sieht, wie es heute in Indien immer noch ist ...
-
Ich glaube das Thema hatten wir schon. Buddha hat in den Vinayas Nonnen mehr Regeln auferlegt als Mönchen. Nun gibt es die Einen, die deswegen so argumentieren, dass Buddha Frauen nicht als gleichwertig angesehen hat. Andere sagen, dass Buddha den Frauen nur deswegen mehr Ordensregeln auferlegt hat, um es sich und seiner Lehre nicht mit den Leuten zu verderben. Sowohl Mönche als auch Nonnen sind von Essensgaben aus der Bevölkerung angewiesen und die hätte es nicht verstanden, wenn Frauen von Buddha völlig gleichwertig behandelt worden wären.
-
Das eine große Problem mit Nicht-Ergreifen, das ich habe, ist die Musik. Wenn ich z.B. dieses Stück höre, darf ich es für den Tag nur ein einzigstes Mal hören: Roberto Carlos - Aquarela do Brasil. Sonst sind meine Gedanken schon in Brasilien und in Rio de Janeiro. Aber auf Musik will ich auch nicht wirklich verzichten. Wie machen? Ich denke ich muss es zuerst begrenzen, so dass meine Achtsamkeit nicht unbemerkt verloren geht. Dann kann ich das Stück oder ein anderes Bossa Nova Stück hören und schauen, ob ich immer noch nicht am Ergreifen bin. Wenn ich merke, dass das Ergreifen hochkommt, muss ich es dann gleich abklemmen. So kann man sich dann langsam weiterkämpfen. So ähnlich wie man beim Meditieren sich auch von 5 Minuten zu den nächsten 5 Minuten kämpft.
Ich habe mir wegen dieses Stücks und anderer wunderbarer Bossa Nova Stücke schon mehrmals überlegt, ob ich anfange Portugiesisch zu lernen. Diese Sprache klingt einfach so schön. Aber ich habe es immer sein gelassen aus Angst, dass sich dann so eine Art Schwärmerei entwickelt und meine Achtsamkeit dann ganz flöten geht.
-
(...)
Die Vergangenheit ist weg/ schon nichts da/, die Zukunft ist/ noch /nichts da, aber wo ist die Gegenwart?
Genau wie die Teetasse, / lol....wie meine Katze, sorry/ die ist nichts auffindbar. / vor-findbar/.
Man verneigt sich von Buddha, aber der Buddha als das inhärnetes Wesen ist auch nichts zu finden.
Wenn ich über es alles aber nachdenke, was bleibt dann am Ende?
Tee zu geniessen, und leben so, als ob es deine letze Tasse wäre...
Ja, ich denke alle Versuche sich irgendwie was reinzuziehen um gefühlt Lebensinhalt zu erzeugen führt nur zu Verlust von Lebenszeit. Dessen ist man sich als junger Mensch nicht bewusst. Da ist eine große Welt mit vielen Möglichkeiten, da will man was machen. Das ist auch in großen Teilen gut so, denn man muss einen Beruf lernen, eine Existenz aufbauen, etc. Aber dann gewöhnt man sich daran sich ständig was reinzuziehen, hält es für normal, weil es ja immer so war und so kriecht das Gift langsam rein.
Habe mal einen Artikel gelesen von einem Neurologen, dass im Alter ein Musikinstrument spielen oder eine Fremdsprache lernen am besten das Gehirn fit hält. Also lerne ich halt eine Fremdsprache um fit zu bleiben. Das ist auch in Ordnung, weil von der Intention her kein Ergreifen. Sobald man sich aber was sich reinziehen will, weil das Leben sonst leer ist, wenn man nicht seinen Stoff kriegt, verliert man in Wirklichkeit nur Lebenszeit, weil man beim Reinziehen von irgendwas wie in eine Art Trance gerät und die Zeit verstreicht ohne dass man die Dinge wahrnimmt. "Life is what is happening while you pursue other things.". Hat John Lennon gesagt oder irgendein anderer von den Beatles.
Dass sich was reinziehen am Ende nur Zeitverlust ist, hilft mir jedenfalls das Ergreifen sein zu lassen. Das ist das, was ich eigentlich sagen wollte ;-).
-
[lz]
Das von unserem Selbstsinn empfundene Gefühl des Mangels[/lz]
Dieses Gefühl des Mangels wegzubekommen ist nur nicht so ganz einfach. Man will ständig diesen Mangel ausgleichen und das Leben mit Inhalt füllen. Am Lebensende will man etwas erreicht haben, wenn man schon nicht unsterblich ist. Dieses ganze Zeug, das man sich reinziehen will, um das Mangelgefühl abzustellen, ist nur wie der Schatten, der ein flackerndes Feuer auf eine Leinwand wirft. Das Feuer glaubt man zu erzeugen um eben den Lebensinhalt erzeugen zu können und die verrinnenden Zeit festhalten zu können, aber tatsächlich existiert es nicht, sondern ist nur aus Begierde vom Geist erdacht worden, und wird als real angesehen (weil man sich sehr anstrengt irgendwas zu erreichen oder sich reinzubiegen).
Die Frage die mich umtreibt seitdem ich das einigermaßen begriffen habe, ist die Frage was ich dann mit meiner Zeit mache. Einfach nur die Dinge wahrnehmen und sein Leben leben will ich auch nicht. Ich will mir sagen können was sinnvolles gemacht zu haben, wenn der Zug des Lebens für mich an der letzten Haltestelle angekommen ist. Aber ich weiß nicht so recht was. Gutes tun hatl. Aber sämtliche Hilfsorganisationen wollen einfach Geldspenden. Bis jetzt fiel mir als sinnvoll nur ein mich um meine Lieben zu kümmern, Metta zu entwickeln und irgendwann zu vergehen.
-
Ich halte den Punkt, den Abdurchdiemitte hier aufführt, für sehr berechtigt. Ich habe mich auch mal genau mit dieser Frage beschäftigt als ich mal eine Durststrecke überwinden musste und mal Zusatzenergie benötigte. Ich erinnere mich an einen Vortrag von Tenzin Peljor, bei dem er nebenbei von "freudiger Geschätigkeit" sprach. Er habe einem Mit-Mönchen bei irgendeiner Arbeit zugeschaut und eine positive Bemerkung zu diesem gemacht wie prima das bei ihm laufen würde. Der Mit-Mönch habe dann geantwortet, dass dies "freudige Geschäftigkeit" sei. Tenzin Peljor habe dann etwas gestutzt und dann zu sich hinein gesagt: "Ja, genau, das ist es: freudige Geschätigkeit".
Es scheint von Natur aus ein gewisser natürlicher Schaffensdrang und Freude an der Arbeit vorzuliegen. Problem ist aber, dass sich negative Dinge heranbilden können, die einem die Freude nehmen. Ich denke hier kommt dann der Punkt, an dem der Buddhismus hilfreich ist um zu optimieren. Ich habe schon Leute unter 40 gesehen, die der Arbeit in ihrem Beruf wie in Trance nachjagen als würde es nichts anderes in der Welt geben. Anhaftung in seiner klassischen Form. Folgt man den Lehren Buddhas, tut man etwas um achtsam zu bleiben, bleibt man von sowas verschont.
Ich würde sagen, dass es zu einem gewissen Maß eine "natürliche Anhaftung" gibt, die dann auch da ist, wenn man mal für einen Spurt besonders viel Energie braucht. Wer um sein Kind besorgt ist, wird es merken, wenn es über die Straße laufen will ohne zu schauen, ob da ein Auto kommt, und dann kommt dann auch noch wirklich ein Auto! Hier ist eine gewisse natürliche Anhaftung an das Kind da, die dem Überleben dient. Ich denke in gleichem Sinne ist das für die Existenzsicherung im Beruf auch in Ordnung. Es ist halt manchmal nur ein haarbreiter Unterschied und schon ist es nicht mehr "natürliche Anhaftung", sondern schon unheilsame. Deswegen muss man immer sehr aufpassen. Ah ja, jetzt fällt mir der buddhistische Begriff ein: "Hingabe".
-
Es gibt auf Youtube ein Video von Rodrigo Gonzalez Zimmerling, in dem er eine Geschichte erzählt wie Buddha einem Vater geantwortet haben soll, der um seinen verstorbenen Sohn getrauert haben soll. Auch wenn es hier im Forum schon Diksussion um den Herrn Zimmerling gegeben hat, glaube ich schon, dass er diese Geschichte aus dem Palikanon oder irgendwelchen seriösen Schriften hat:
Im alten Indien stirb der einzige Sohn einer Familie. Das bedeutet das Aussterben der Familie was im alten Indien besonders schlimm war. In seiner Trauer kommt dieser Vater zu Buddha und erzählt ihm sein Leid. Der Buddha soll dem Vater geantwortet haben: "Ja, wenn besonders lieb gewonnene Menschen sterben, schmerzt es ganz besonders.". Ich würde das so verstehen, dass es gegen den Schmerz kein Mittel gibt und man ihn einfach annehmen muss.
Das kann man als eine "harte Antwort" sehen, die den Trauernden alleine ohne wirkliche Hilfe lässt die Trauer zu verarbeiten. Aber sie enthält die Mitteilung, dass man sich nie aufhören wird zu grämen, dass der einzige Sohn gestorben ist, wenn man sich nicht sagt, dass der Tod besonders liebgewonnener Menschen besonders schmerzt, und das so annimmt.
-
Hier ist noch ein guter Artikel zur Problematik des Dorje Shugden Kults von einem Professor für Indologie an der Uni in München:
Das Thema Dorje Shugden ist hier schon einmal besprochen worden in diesem Thread: