Gegenwart ist nur das mittige Tor zu Nirvana.
Das torlose Tor.
Steht man in dem Tor, erkennt man vergehende Zukunft.
Wobei „erkennt“ ein falscher und doch richtiger Begriff ist.
Bewusstsein ohne richtig oder falsch kann man nicht in Worte fassen.
Gegenwart ist nur das mittige Tor zu Nirvana.
Das torlose Tor.
Steht man in dem Tor, erkennt man vergehende Zukunft.
Wobei „erkennt“ ein falscher und doch richtiger Begriff ist.
Bewusstsein ohne richtig oder falsch kann man nicht in Worte fassen.
Hallo, lieber inspirierter Inspirator (Philipp),
vielen Dank für deine inspirierenden Beiträge!
Ist Kontrolle echt ein Bedürfnis?
Für Menschen, denen es an (Ur-) Vertrauen fehlt, z.B. manche Angst-Kranke, kann Kontrolle sehr leicht zu einem (dringenden) Bedürfnis werden, weil bei vielen häufig Gefühle des Ausgeliefertseins und der Hilflosigkeit vorherrschen.
(Deshalb treten Angst- und Zwangserkrankungen oft zusammen auf...)
Aber auch für Gesunde ist Kontrolle - im Sinne von Selbstbestimmung - ein wichtiges Anliegen- bei dem Einen mehr, bei Anderen weniger stark ausgeprägt.
Die Kontrolle über eine Situation, den Körper oder die (eigenen) Emotionen zu verlieren, wird als unangenehm erlebt, weil man sich dabei oftmals fremdbestimmt fühlt.
Die Buddha-Lehre ermöglicht durch die Schulung des Geistes u.a. frei zu werden von dem Bedürfnis, zu bestimmen, der Zustand inneren Friedens lässt dann diesbezüglich kein Verlangen mehr aufkommen...
Ich habe nur ein Bedürfnis, und ist das ist nach Verbundenheit - mit meinem Inneren, dem göttlichen, meiner lieben Freundin,
meinen Freunden, der Natur und den Tieren & Pflanzen.
Schön....
Aber: Wäre man nicht unglücklich, wenn diese Verbundenheit, bzw. das Gefühl der Verbundenheit, aus irgendeinem Grund verschwinden würde?
Man wäre gezwungen, sich in Geduld zu fassen...
Dafür braucht es Vertrauen in den einzelnen - Urvertrauen ins Leben - das ist auch ein Aspekt von Geduld, zu wissen dass die Zeit nicht nur Wunden heilt, sondern auch für uns arbeitet.
Ja, danke, das ist ein wichtiger Punkt, der z.B. geduldiges Abwarten erleichtern kann.
Ajahn Sucitto, ein Theravada-Mönch, (https://en-m-wikipedia-org.translate.goog/wiki/Ajahn_Suc…de&_x_tr_pto=sc)
bewertet diese Art Geduld jedoch als "unreine Geduld", mit der Begründung, dass sie die Anhaftungen nicht wirklich beseitige:
ZitatAlles anzeigenGeduld ist keine dumpfe Schicksalsergebenheit gegenüber den Schwierigkeiten
des Lebens; es bedeutet nicht, dass das Leiden in Ordnung sei. Es bedeutet nicht,
dass wir die Dinge einfach abschütteln und nicht nach einer Verbesserung unseres
Verhaltens streben sollten. Auch bedeutet es nicht, etwas so lange zu ertragen, bis
es von selber wieder verschwindet. Die Praxis der Geduld bedeutet, Dukkha zu er-
tragen, ohne zu erwarten, dass es verschwindet.
In ihrer Perfektion bedeutet
Geduld, dem Leben keinerlei Frist zu setzen, sodass der Geist heiter und gelassen
ist.
Aber wenn unsere Geduld noch nicht rein ist (und es ist viel Zeit notwendig,
um Geduld zu entwickeln!), fühlt sich der Geist immer noch drängend oder ab-
wehrend an.
Unreine Geduld ist die Einstellung: „Bleib einfach am Ball, dann wird
schließlich alles besser; ich bekomme am Ende doch meinen Willen, wenn ich nur
geduldig genug bin.
ZitatDiese Herangehensweise kann dem Leid vorübergehend
seine Schärfe nehmen oder abschwächen, aber die Wurzel des Leids, Widerstand
oder Anhaftung, bleiben unberührt.
Liebe Grüße, Anna
Ich habe erst jetzt nach 2 1/2 Jahren erkannt, dass "mein Leiden" darin bestand, dass ich keinerlei Kontrolle über den Verlauf des Sterbens meines Mannes hatte.
Ich konnte bisher einfach nicht verstehen, warum ich so und nicht anders gehandelt habe, warum mich die Zeichen nicht wachgerüttelt haben, warum ich völlig "anders drauf war" als sonst. So, als hätte mich etwas ausser Gefecht gesetzt, mich ausgeschaltet ...
wie unter Drogen.
Jetzt weiß ich nur eines, ich bzw. wir haben bestimmte Abläufe nicht in der Hand - sie geschehen einfach.
Trotzdem bin ich darüber immer wieder traurig.
Ich muss Akzeptieren, dass ich vom Neuroleptikum entweder sehr langsam loskomme, oder gar nicht mehr.
Geduld ist gut, nicht zu warten ist besser, meistens.
Als Gärtner brauche ich auch Geduld bis ich ernten kann.
Ich vertraue darauf, dass ich eines Tages das Neuroleptikum noch ausschleichen werde. Aber ohne Geduld geht das nicht.
Momentan habe ich noch andere Baustellen.
Um Energie zu sparen, prokrastiniere ich. Wenn ich keine Energie mehr - indem ich in Vergangenheit oder Zukunft mental abgleite - verschwende, komme ich hier&jetzt in meinem Körper, der momentanen Situation an, dann kann ich spontan & schöpferisch sein. Aber wie gesagt, meistens zieht es einen beträchtlichen Anteil meiner Energie in die Vergangenheit welche ich nicht mehr ändern kann und einen Teil auch in Sorgen um meine & kollektive Zukunft.
Und man ist ein geduldiger Mensch, wenn der eigene Geist angesichts von Schwierigkeit nicht in Unruhe gerät und man bleibt innerlich gelassen bleiben kann
Ja, danke, lieber Helmut , das leuchtet ein.
Das muss man natürlich - vor allem erst einmal in Meditation - üben bevor es im täglichen Leben gelingt.
Mich beschäftigt gerade - aus aktuellem Anlass - die Frage, ob man mit zunehmendem Alter (und ohne sich gezielt in Geduld geübt zu haben) eher dazu neigt, geduldiger oder ungeduldiger zu werden...
Das scheint individuell sehr verschieden und natürlich auch abhängig von dem jeweiligen psychischen und physischen Gesundheitszustand, den Lebensumständen etc. zu sein.
Nach meinen Beobachtungen und Erfahrungen war die "Symbiose" von Geduld und Humor, welche die Geduldigen auszeichnete, auffallend.
"Humor und Geduld sind Kamele, mit denen wir durch jede Wüste kommen." (Phil Bormans)
Hier noch ein (zumindest für mich) amüsantes Video zum Thema (okay, mit einem Hauch von Altersdiskriminierung...):
Natürlich wurde die Situation arrangiert, aber die - halb belustigten, halb hilflos- resignierten Gesten der Autofahrer ähneln sich doch sehr...
Etwas Mitgefühl (und nachfolgend z.B. Hilfe beim Einsammeln, als einer Frau die Münzen auf die Straße fielen) hätte die Sache auch für alle verkürzen können. ![]()
Liebe Grüße, Anna
Mich beschäftigt gerade - aus aktuellem Anlass - die Frage, ob man mit zunehmendem Alter (und ohne sich gezielt in Geduld geübt zu haben) eher dazu neigt, geduldiger oder ungeduldiger zu werden...
Ob man geduldig ist oder nicht, ist nicht eine Frage des Alters. Das Alter macht einen nicht von selbst geduldig oder ungeduldig.
Geduld erlangt man durch Schulung des Geistes und diese ist unabhängig vom Alter möglich.
Mich beschäftigt gerade - aus aktuellem Anlass - die Frage, ob man mit zunehmendem Alter (und ohne sich gezielt in Geduld geübt zu haben) eher dazu neigt, geduldiger oder ungeduldiger zu werden...
Das scheint individuell sehr verschieden und natürlich auch abhängig von dem jeweiligen psychischen und physischen Gesundheitszustand, den Lebensumständen etc. zu sein.
Ja, mir sind immer wieder Leute begegnet, bei denen ich zuerst dachte "Was für ein Miesepeter" aber habe dann herausgefunden, dass derjenige ganz starke Schmerzen ( Rücken,Migräne, chronische Schmerzen usw) hat. Da so etwas mit dem Alter mehr wird, wird braucht es da dann mehr Geduld um das zu ertragen. Man kann sich Ungeduld nicht mehr so leisten.
Schmerzen machen sehr ungeduldig.
Ich denke auch, Anna, ob geduldig oder nicht hängt von vielen Faktoren ab.
Ich stelle sogar fest, dass das Alter manch einem jegliche Angst vor Ausgrenzung, Ärger, Kritik nehmen kann, so dass diese Person sich einfach nur noch so gibt, wie es ihr passt.
Ich jedenfalls bemerke an mir, dass es mir immer gleichgültiger wird, ob ich gemocht werde oder nicht. Eine große Sicherheit ist da. Manchmal fühle ich mich Kodo Sawaki . Ich muss achtgeben, dass ich nicht ausfallend werde, was mir sowieso liegt
.
Wenn ja, gebt mir bitte ein Zeichen.
Eure Monika
Da so etwas mit dem Alter mehr wird, wird braucht es da dann mehr Geduld um das zu ertragen. Man kann sich Ungeduld nicht mehr so leisten.
Na ja, in dem eindrucksvollen Film „Die Auslöschung“ mit Klaus Maria Brandauer bittet der Held seine Geliebte, ihn zu töten, als ihn Alzheimer endgültig als Person vernichtet. Am Ende tut sie es.
Das ist das Ende der Geduld – oder nicht? Siehe selbst:
[lz]
Eines Abends, als Ernst inzwischen nicht mal mehr sprechen kann, mischt sie das Gift, das sie aufbewahrt hat, in den Grießbrei, und Ernst scheint sich dieser Tatsache doch noch bewusst zu sein. Er isst den Brei, ohne zu zögern, und stirbt.[5][/lz]
Das Ende der Geduld kann man auch in diesem Film beobachten:
[lz]
Als Georges eines Tages beim Rasieren erneut Hilferufe seiner Ehefrau vernimmt, setzt er sich zu ihr ins Schlafzimmer. Er erzählt ihr zur Beruhigung eine Geschichte aus seiner Jugend, als er unter Diphtherie litt. Dann erstickt er Anne unvermittelt mit einem Kopfkissen.[/lz]
Hm, wegen der "Liebe", oder?
Ob man geduldig ist oder nicht, ist nicht eine Frage des Alters. Das Alter macht einen nicht von selbst geduldig oder ungeduldig.
Lieber Helmut , diesbezüglich bin ich mir nicht so sicher, denn das Altern geht ja i.d.R. mit einer Vielzahl körperlicher, psychischer und geistiger Veränderungen und Beschwernisse einher, die - quasi zwangsläufig - Geduld ein/erfordern...
Da beispielsweise Tätigkeiten, die in jüngeren Jahren leicht von der Hand gingen, länger dauern, gleichzeitig aber vielen bewusst wird, dass die Lebensuhr langsam abläuft, kann sich Geduld gleichsam von selbst ergeben.. -
oder das Gegenteil:
Ältere werden jetzt GERADE ungeduldig, weil sie glauben "nicht mehr so viel Zeit zu haben".
(Zu beobachten an Supermarktkassen mit langen Schlangen, wo Leute im Rentenalter sich gerne zuerst mal beschweren...)
Geduld erlangt man durch Schulung des Geistes und diese ist unabhängig vom Alter möglich.
Das stimmt natürlich (auch), aber, wie Monika schreibt:
ob geduldig oder nicht hängt von vielen Faktoren ab.
Schmerzen machen sehr ungeduldig.
Diese Erfahrung (und es kann sich dabei auch um seelische Schmerzen handeln) kann wohl jeder Betroffene/Leidende nachvollziehen.
Wer unter den Schmerzen leidet, lässt andere Menschen, mit denen er in Kontakt steht (wenn auch ungewollt), fast zwangsläufig - in irgendeiner Form - daran teilhaben, was bedeutet, dass sie ebenfalls leiden (Mitleid, Leiden durch ungeduldiges/unduldsames Verhalten des Anderen,..).
(Es sei denn, sie praktizieren - mit Geduld - Liebende Güte und Mitgefühl. )
Na ja, in dem eindrucksvollen Film „Die Auslöschung“ mit Klaus Maria Brandauer bittet der Held seine Geliebte, ihn zu töten, als ihn Alzheimer endgültig als Person vernichtet. Am Ende tut sie es.
Das ist das Ende der Geduld – oder nicht?
Lieber Igor07 ,
du bringst da recht düster-bedrückende Beispiele für ein "Ende der Geduld"...
Ja, Geduld hat wohl - leider - u.U. Grenzen, die individuell sehr unterschiedlich ausfallen können.
Das Ideal "grenzenloser Geduld" könnte bei manchen schlicht eine Überforderung bedeuten und ist sowieso nicht sinnvoll, denn
wenn man den Wert der Geduld bei sich selbst erkannt hat und sich bewusst darin übt, genügt das m.E. ....
Im Palikanon wird eine Begebenheit geschildert, wo der Buddha - dem Anschein nach - die Geduld verlor:
Er hatte - vergeblich - versucht, Streit unter den "Mönchen von Kosambi" zu schlichten und sich anschließend in den Wald zurückgezogen...:
ZitatAlles anzeigen(Mahavagga X.275.)
...Als der Erhabene einsam und abgeschieden verweilte, kam ihm der Gedanke:
‘Früher weilte ich umgeben von den Mönchen aus Kosambi, die Streit machen, Zank machen, Debatten machen, Auseinandersetzungen haben und wo Fälle aufkommen, die im Orden verhandelt werden müssen.
Dort lebte ich nicht mit Wohlbehagen.
Jetzt verweile ich allein, ohne Begleitung, glücklich und angenehm, ohne die Mönche von Kosambi, die Streit machen, Zank machen, Debatten machen, Auseinandersetzungen haben und wo Fälle aufkommen, die im Orden verhandelt werden müssen.’
Hört sich so an, als genieße es der Buddha, von der zänkischen Gruppe der Mönche separiert zu verweilen....
Ich denke allerdings nicht, dass der Buddha die Geduld verlor, es hätte wohl - in dieser Situation - keinen Sinn gemacht, weiter "geduldig" zu versuchen, die Mönche zur Einsicht zu bringen...
Der Rückzug war insofern vernünftig und kein Zeichen von Ungeduld...
Wenn mir "alles zuviel" wird (ich beispielsweise bemerke, dass ich in einer bestimmten Situation, bei bestimmten Personen immer wieder dazu tendiere, ungeduldig/negativ zu reagieren), ziehe ich mich erst mal zurück, um wieder zur Ruhe zu kommen, bevor eventuell ein neuer Kontaktversuch gestartet wird...
(Ohne klärende Kommunikation kann ein Rückzug jedoch leicht missverstanden werden.)
Liebe Grüße, Anna