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Verletzlichkeit abmildern

  • Symbattie
  • February 12, 2025 at 7:37 PM
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  • Symbattie
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    February 12, 2025
    Buddhist Tradition
    noch ohne Richtung
    • February 12, 2025 at 7:37 PM
    • #1

    Als Laie bietet mir der Buddhismus viele unterschiedliche Ansatzweisen. Leider war bisher noch nicht das Thema für mich dabei, wo ich mit voller Energie ans lernen und praktizieren gehe. Die letzten 1-2 Jahre taucht allerdings meine hohe Verletzlichkeit immer wieder auf. Meine anderen Gesundheits-Themen scheinen alle mehr oder weniger damit zu tun zu haben.

    Gäbe es von Seiten der buddhistischen Lehren geeignete Literatur?

  • Aravind
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    • February 13, 2025 at 9:47 PM
    • #2
    Quote from Symbattie

    Gäbe es von Seiten der buddhistischen Lehren geeignete Literatur?

    Das ist konkret erst mal schwer zu sagen.

    Ich frage mich dann immer selbst: Was ist denn überhaupt das Problem? Was ist das Problem, wenn Du verletzlich bist? Dann kann man weiter gucken, welche sich Ideen aus der buddhistischen Praxis ergeben.

    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • void
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    Buddhist Tradition
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    • February 13, 2025 at 11:41 PM
    • #3

    Zum Thema "Verletzlichkeit" fällt mir

    Pema Chodrön ein. Sie sagt, dass der "normale" Umgang damit ist, nach Wegen zu suchen, sich zu schützen und so weniger verletzlich zu machen. Das aber in Wirklichkeit unsere Verletzlichkeit - wenn wir lernen sie furchtlos anzunehmen - in sich ganz viel Potential für einen offenen, mitfühlenden Umgang ( Bodhicitta ) mit der Welt birgt. Sie hat da mehrere Bücher geschrieben. Hier ein Bericht über ein Retreat mit ihr:

    Quote from Still Water

    Vor ein paar Wochen nahm ich an einem Wochenend-Retreat mit Pema Chodrön (einer amerikanischen tibetisch-buddhistischen Nonne) teil und sie sprach über etwas, das meine Praxis und mein Leben verändert hat. Pema beschrieb einen "weichen Punkt", den wir alle haben - unsere Verwundbarkeit - wie eine offene Wunde, die nie verheilt ist. Sie sprach darüber, dass wir das Gewahrsein unserer eigenen Wunde als direkten Weg zu Bodhichitta nutzen können, einen Weg, unsere Herzen zu öffnen. Während des Retreats habe ich mich darin geübt, mit meiner Wunde verbunden zu bleiben, und so begann ich, mich mit der Wunde in anderen zu verbinden.

    Normalerweise bin ich (und wahrscheinlich die meisten von uns) geneigt, mich zu verhärten und abzuschotten, wenn ich verletzlich bin, mich zu verteidigen, wenn ich Schmerz empfinde. Was Pema gelehrt hat, war die Praxis, bei unserer offenen Wunde zu bleiben, den Schmerz zu fühlen und dann zu sehen, wie alle anderen Wesen mit dieser Art von Schmerz umgehen. Die Art von Mitgefühl, die aus dieser Praxis erwächst, unterscheidet sich von Mitleid (bei dem wir uns von anderen abgrenzen) - es ist eher ein gemeinsames Verständnis des menschlichen Leidens. Wenn wir bei unserem eigenen weichen Punkt bleiben, beginnen wir zu erkennen, wie leicht es ist, entweder um unseren Schmerz herumzuschlagen oder abzuschalten, und wir finden Mitgefühl für andere, die um ihren eigenen Schmerz herumschlagen oder abschalten.

    Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)

  • Symbattie
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    February 12, 2025
    Buddhist Tradition
    noch ohne Richtung
    • February 14, 2025 at 3:30 PM
    • #4

    Nach Erleuchtung streben, um der Fähigkeit des Mitgefühls wegen, ähnlich wie bei der liebenden Güte als Haltung? Das vibriert ein bisschen. Wer aber meine Situation etwas kennt, der hält mich nun für größenwahnsinnig. Sage und schreibe ich, aber innerlich verteidige ich bereits die neue Ausrichtung.

  • Kaiman
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    February 14, 2015
    • February 14, 2025 at 6:53 PM
    • #5
    Quote from Symbattie

    Die letzten 1-2 Jahre taucht allerdings meine hohe Verletzlichkeit immer wieder auf.

    Ich glaube wenn du leicht verletzlich bist . Ist es wichtig sich ausreichend Rückzugsmöglichkeiten zu schaffen um seine Wunden heilen zu lassen.

    Alles Gute Dir !

  • Shivana
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    August 17, 2016
    • March 21, 2025 at 11:57 AM
    • #6

    Manchmal merke ich, dass die Wand zur Welt so transparent ist, dass ich davon nahezu konsumiert werde. Es ist ja auch wichtig mit der Welt im Einklang zu stehen, aber insbesondere momentan habe ich viel Angst und spüre eine enorme Unruhe. Mich bewegt, was passiert und ich will es auch aushalten. Die Angst, die ich spüre ich jedoch mit Meditation häufig nicht mehr aushaltbar.. Seid ihr offen Hilfsmitteln gegenüber, also Ashwagandha, Gaba, solche Sachen? Ich bitte um eine einfühlsame Antwort, mir fällt die Frage nicht leicht.

  • Igor07
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    October 7, 2012
    • March 21, 2025 at 2:05 PM
    • #7
    Quote from Shivana

    Es ist ja auch wichtig mit der Welt im Einklang zu stehen, aber insbesondere momentan habe ich viel Angst und spüre eine enorme Unruhe. Mich bewegt, was passiert und ich will es auch aushalten. Die Angst, die ich spüre ich jedoch mit Meditation häufig nicht mehr aushaltbar..

    Aber wem :?: gehört diese Angst? Denn alle Gefühle sind Schmerz, lese ich im Buch: "Weshalb Sie kein Buddhist sind", S. 10. Im nächsten Schritt untersuche ich die innere Struktur der Gefühle, und dann kann ich sehen, dass sie alle flüchtig sind – sie entstehen und vergehen. Also, wenn ich Angst habe, schaue ich direkt hin, was dieses Gefühl mir sagen wollte, welche Botschaft steckt dahinter. Und nur wenn ich dieses Gefühl vollkommen, also total innerlich akzeptiere, anerkenne, kann ich es loslassen. Dann hat es keine Kraft mehr über mich, denn alles fließt, wandelt sich und gehört nicht mir.

    Das sind meine Erfahrungen. _()_

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • JoJu91
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    June 20, 2024
    • March 22, 2025 at 2:08 PM
    • #8
    Quote from Shivana

    Manchmal merke ich, dass die Wand zur Welt so transparent ist, dass ich davon nahezu konsumiert werde. Es ist ja auch wichtig mit der Welt im Einklang zu stehen, aber insbesondere momentan habe ich viel Angst und spüre eine enorme Unruhe. Mich bewegt, was passiert und ich will es auch aushalten. Die Angst, die ich spüre ich jedoch mit Meditation häufig nicht mehr aushaltbar.. Seid ihr offen Hilfsmitteln gegenüber, also Ashwagandha, Gaba, solche Sachen? Ich bitte um eine einfühlsame Antwort, mir fällt die Frage nicht leicht.

    Ich bemerke bei mir jedesmal erstaunt, wie sich am Morgen nach einer grossen Tasse starkem Kaffee meine Stimmung wirklich sehr deutlich aufhellt, zu diesem Hilfsmittel greife ich ohne schlechtes Gewissen. Tagsüber macht mich zuviel Kaffee aber reizbar und aggressiv, am Abend wirkt eine kleine Tasse eher einschläfernd.

    Alkohol und Psychopharmaka nehme ich seit fast vierzig Jahren nicht mehr.

    Cannabis habe ich in der Jugend etwa zehnmal probiert, weil ich es angeboten bekommen habe, aber es hat bei mir nicht angeschlagen, ich hatte nie das Bedürfnis, das freiwillig zu mir zu nehmen.

    Nahrungsergänzungsmittel, Naturheilmittel (Baldriantee etc.) sind mir ehrlich gesagt zu teuer, aber je nach Beipackzettel stehe ich da nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber.

    Samstag vor zwei Wochen war ich nachmittags von inneren Dämonen überwältigt echt miserabel drauf, Endzeitstimmung, obwohl ich in einer schönen Landschaft unterwegs war.

    Gegen 17 Uhr bemerkte ich dann, dass sich meine Stimmung schlagartig ins Gegenteil verkehrt hatte: Euphorie, alles überhaupt kein Problem, das Leben ist wunderbar.

    Nach kurzem Innehalten hatte ich die Ursache entdeckt: ein Stück Schoko-Bananen-Sahnetorte auf der Terrasse eines Ausflugslokals.

    Viele Menschen in meinem Umfeld sind am Limit und drehen frei, zumindest diejenigen, die nicht finanziell komfortabel abgesichert sind; wir leben in gefährlichen, unsicheren und beängstigenden Zeiten. Oder ich hatte einfach das Glück, meine ersten 50 Jahre unter einem aussergewöhnlich guten Umständen leben zu dürfen.

    "In Zeiten allgemeinen Zerfalls muss man sich damit begnügen, in den Tag hinein zu leben, ohne allzu sehr an das Morgen zu denken, das sich unserer Macht entzieht".

    (Gustave Le Bon, Psychologie der Massen, im Jahre 1911).

    Ich lebe zurzeit nach dem Motto "Ich geniesse die letzten Tage, die Kapelle auf der Titanic spielt bis zum Untergang ..."

    :taenzer: :taenzerin:

    Mein Vorteil ist, dass aufgrund jahrezehntelanger Übung die klassische Ruhe-Meditation fast immer wirkt, dann vergesse ich Zeit und Raum und lebe für kurze Zeiten in der Leichtigkeit des Seins. Wenn die Dämonen kommen, fällt mir dieses einfache Hilfsmittel aber oft erst dann ein, wenn es wirklich grenzwertig wird ...

    :cry: :medim: :mediw:

  • Anandasa
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    • March 23, 2025 at 6:09 PM
    • #9

    Eine Idee, aber jetzt wirklich nur eine Idee von mir, wäre darauf zu achten kein Ego zu bilden. Ist kein Ego da, wird nur wahrgenommen, dass da jemand sich nicht davon abhalten kann etwas verletzendes zu sagen. Nur muss man mit "kein Ego bilden" aufpassen, da es leicht missverstanden werden kann.

    Ein Mensch mit einer gesundes Psyche braucht ein gesundes Ego. Da sind sich die meisten Buddhisten und Psychologen einig. Deswegen ist das mit "kein Ego bilden" richtig gemacht nicht so ganz einfach. Es wäre vielleicht einen Versuch wert zu probieren die gedanklichen Gestaltungen, die jeweils zur Bildung eines Egos führen, wahrzunehmen und sich dann darin zu üben diese Gedanken ziehen zu lassen und nicht auf sie einzugehen.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • mukti
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    • March 23, 2025 at 6:56 PM
    • #10

    Ich habe immer unter meiner Verletzlichkeit gelitten, dann ist mir klar geworden, dass sie eine Überbewertung der eigenen Person zur Ursache hat. Das allerwerteste, allerwichtigste Ich wird angegriffen, das ist nicht zu ertragen!

    Diese Erkenntnis mildert die Verletzlichkeit wesentlich ab.

    Mit Metta, mukti.


  • Monikamarie
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    • March 23, 2025 at 8:03 PM
    • #11
    Quote from Shivana

    Manchmal merke ich, dass die Wand zur Welt so transparent ist, dass ich davon nahezu konsumiert werde. Es ist ja auch wichtig mit der Welt im Einklang zu stehen, aber insbesondere momentan habe ich viel Angst und spüre eine enorme Unruhe. Mich bewegt, was passiert und ich will es auch aushalten. Die Angst, die ich spüre ich jedoch mit Meditation häufig nicht mehr aushaltbar.. Seid ihr offen Hilfsmitteln gegenüber, also Ashwagandha, Gaba, solche Sachen? Ich bitte um eine einfühlsame Antwort, mir fällt die Frage nicht leicht.

    Liebe Shivana,

    wenn ich nachts nicht schlafen kann und immer unruhiger werde - und das kommt mehrmals die Woche vor, dann trinke ich einen Nerven- und Schlaftee aus der Apotheke.

    Ansonsten halte ich es so wie Igor. Ich schau mir genau an, wovor ich mich fürchte, ob das Sinn macht, ob es mich überhaupt betrifft ... woher sie kommt...

    Die Medien verbreiten viele Ängste. Heute begann ein Bericht mit 2 jungen Männern, die eine Straße entlanggingen. Der Moderator sagte: das sind diejenigen, die 1 Bio. Schulden bezahlen müssen.

    Was für eine Scheißaussage. Damit wird Angst geschürt.

    Die Berichterstatter haben auch nach jahrzehntelanger "Bildung in Kommunikation" immer noch nicht begriffen, dass das uns nur schadet und zu einer sich selbsterfüllenden Prophezeiung wird. Denn, was wir denken, manifestiert sich.

    Wir wissen nicht, was morgen ist.

    Shivana, ich empfehle Dir, bleibe HIER UND JETZT. Und ernähre Deinen Geist mit gutem Futter.

    Früher, als ich noch Angst vor den KollegInnen hatte, hab ich bei jeder Gelegenheit spirituelle Bücher gelesen oder Mantras auf dem Weg zur Arbeit rezitiert. Ich kam immer entspannt ins Büro. Irgendwann brauchte ich das gar nicht mehr.

    Alles Gute für Dich

    Monika ❤️

  • Shivana
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    • March 25, 2025 at 12:41 PM
    • #12

    Danke für eure Antworten, ich war ganz überrascht über die zahlreichen Beiträge und habe mich sehr über den wertfreien und offenen Austausch gefreut. Ich denke, dass ein Teil von mir an gewissen Ängsten festhält, weil ich mich für die Welt verantwortlich fühlen WILL. Die Kriege, die politische Lage, die allgemeine Stimmung.. Das sind alles Umstände, von denen ich mich nicht loslösen will, weil ich finde, dass es eine Verantwortung gibt, sich damit auseinander zu setzen.. Falls das Sinn ergibt? Eine komplette Loslösung von den äußeren Umständen ist ja irgendwie auch nicht gut.. dann geht die Veränderung ja nur weiter und weiter.

    Dass mir das Angst macht.. will ich dann auch aushalten. Nur eben bis zu einem gewissen Maß. Ich werde mir mal den Nerven- und Schlaftee besorgen, vielleicht auch Gaba, das hab ich immer wieder gelesen, dass das angstlösend wirken soll! Das hört sich gut an.. und mal weiter schauen. Ich finde die Berichterstattung auch unter aller Kanone.

    Trotzdem will ich für mich hinschauen ( ich spreche über Genozid, Rechtsdruck, Ausländerfeindlichkeit, Frauenhass.. die Liste ist lang)

    Danke für eure Meinungen! Alles Gute für euch alle

  • Qualia
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    • March 25, 2025 at 12:52 PM
    • #13

    Ashwagandha reicht aus. Reguliert jedenfalls bei mir schön, langsam und nachhaltig.

  • Monikamarie
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    • March 25, 2025 at 1:44 PM
    • #14

    Liebe Shivana,

    natürlich sollten wir nicht wegschauen.

    Auch ich informiere mich, aber nicht mehr so wie früher, als ich noch jeden bedrohlichen Bericht mehrfach am Tag verschlang.

    Es kommt auf die Dosis an und ob ich darüber pausenlos nachdenke - warum, wieso, weshalb.

    Wir können die Welt nicht ändern und müssen das auch nicht.

    Wem hilft es, wenn Du vom Sofa aus meinst, helfen zu müssen oder sogar zu können?

    Diese Ein-Sicht entwickelt sich mit der Zeit.

    Wenn Du Dich um Deinen nächsten Schritt kümmerst und Deinem Nächsten hilfst, dann tust Du viel.

    Es gibt viele ehrenamtliche Möglichkeiten ...

    Be-Achte Deine Motivation.

    _()_ :heart: Monika

  • void
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    • March 25, 2025 at 4:57 PM
    • #15

    Oft liegt ja hinter der Angst eine Identifikation mit einer bestimmten Perspektive. Während man es eher locker nimmt, dass andere ihren Job verlieren, krank werden und sterben, ist es bei einem selber eine nie da gewesene Tragödie.

    So wie bei Kisagotami die über ihr totes Kind "irre vor Trauer" wurde, die aber dadurch davon wegkam, dass sie es als etwas Normales sah, was auch anderen Müttern zu allen Zeiten passiert.

    Wenn es um private Nöte geht, kann man diese Verzerrung in der Perspektive noch gut erkennen, aber wenn es das eigene Land oder Region betrifft nicht so gut.

    The content cannot be displayed because you do not have authorisation to view this content.

    In dem Bild sieht man wie sich die globale Wirtschaft auf die einzelnen Länder aufteilt. Was auffällt ist so ne "koloniale Delle" von 1800-1850. Hier brechen die traditionellen großen Wirtschaften ( Indien und China) ein und Europa und Amerika steigen zur Werkstatt der Welt auf.

    Es ist eine besondere Dynamik in der Reichtum der Welt von der Peripherie in ein westliches Zentrum strömt. Während sich wo anders die Risiken und Nebenwirkungen ( Armut, Korruption, Hoffnungslosigkeit) genießt man da dann die unbeschwerten Möglichkeiten und kann sich Demokratie, Soziales und Ordnung leisten. Und je mehr die Verhältnisse sich angleichen und die

    Delle schwindet, verliebt die ungewöhnliche Sonderrolle auf der man ganz viel an Identität gründet. In Indien und China gibt es mehr Bürgertum , Industrie und Chancen. In Europa und USA mehr Armut, mehr Kriege, mehr Unordnung und mehr durchgeknallte Möchtegern-Diktator und mehr Hoffnungslosigkeit.

  • Qualia
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    • March 26, 2025 at 9:00 AM
    • #16

    „Verletzlichkeit abmildern.“

    Dukkha vermindern.

    Verletzlichkeit ist Dukkha.

    Werde ich Körper verletzt, ja oder nein?

    Werden meine Sinnesorgane oder -wahrnehmungen verletzt, ja oder nein?

    Werden meine Gedankengebäude/Vorstellungen verletzt, ja oder nein?

    Wenn ein Ja auftaucht, weiß man sofort, was zu tun ist oder macht einfach.

    Schwer ist eine Verminderung von Dukkha nur bei meinen Vorstellungen, die ich meisten unbedingt erhalten will, wohingegen die beiden anderen zu instinktiven Aktionen führen.

  • Shivana
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    • April 9, 2025 at 9:44 AM
    • #17

    Danke für die tollen Rückmeldungen!! @Monika, eine gute Einstellung! Ich habe mich nun auch dazu entschieden, die Nachrichten bewusster zu konsumieren! Und nicht mehr am Abend, das hilft sehr. Es ist enorm, wie man sich leiten lässt. Außerdem habe ich gute Organisationen gefunden, bei denen man sich engagieren kann/spenden. Dadurch kommt man ja auch von dieser passiven Ohnmacht hinzu einer Aktion, und kann handeln. Die Handlung ist bei mir oft die Befreiung der angestauten Gedanken. Kennt ihr das?

    Tolle Perspektiven, die haben mir wirklich sehr geholfen. Das zeigt mir mal wieder - Austausch ist wichtig!

    Kurze Frage zu Ashwagandha - wie dosierst du das?

  • ABC250507
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    • April 29, 2025 at 5:37 PM
    • #18

    Hallo, mein Umgang mit all dem Bedrückenden „in der Welt“ ist heute (nachdem ich mich mehr und mehr davon in den Boden rammen ließ) so ,dass ich mich von Buddhas:“ glaube nichts,prüfe alles“inspirieren ließ und nicht mehr jedes Bild,jede Nachricht 1:1 als bare Münze nahm. Es sind immer second hand Nachrichten,dramatisch aufgearbeitet,weil so viele Menschen nicht wissen wollen,wieviele Teddys gerade produziert werden sondern wo möglichst viel Blut etc.fliesst.

    Ursula-rinzai14

  • Anandasa
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    • May 1, 2025 at 5:49 PM
    • #19

    Ich denke es ist auch wichtig unabhängig vom Buddhismus sich vor Augen zu halten, dass die Dinge heute ganz anders sind als früher. Der Krieg in der Ukraine ist schlimm - wirklich sehr schlimm. Der 2.Weltkrieg ging in Europa 12 Jahre und war enorm viel schlimmer. Wieviele Menschen sind damals nur in Europa ums Leben gekommen? Sehr viele Millionen. Trotzdem bleibt der aktuelle Krieg in der Ukraine schrecklich. Ich will nur sagen, dass frühere Generationen auch enorm schlimme Zeiten durchgemacht haben. Zu sehen, dass die DInge früher auch sehr schlimm waren und manchmal enorm schlimm, hilft etwas.

    Heute wird viel darüber geschrieben, dass Schulkinder wegen der 1-2 Jahre Schulzeit im Home Office während der Corona-Zeit psychisch starkt belastet seien. Als meine Eltern klein waren haben sie gesehen wie die Bomben gefallen sind. Die Eltern, die ihnen sonst gesagt haben, dass alles gut wird, sagten das jetzt nicht mehr, weil sie das vor lauter Angst, die sie selbst hatten, nicht mehr konnten. Und die Kinder haben das gesehen und begriffen. Das ist eine ganz andere Belastung. Die psychischen Folgebelastungen von Corona bei Schulkindern gibt es natürlich, aber das Ausmaß wie es durch die Medien weitergegeben wird, kann ich so nicht nachvollziehen. Das ist echt kein Vergleich zu früher. Das ist einfach das normale Leben und die allermeisten Schulkinder sind gut weggegekommen.

    Ich will über sowas keine Diskussion anfangen. Aber ich will sagen, das viele Dinge früher auch schlimm waren und in manchen Fällen viel schlimmer. Das sollte man sich einfach vor Augen halten. Dann sieht man besser, dass das Leben riskant ist und schlimme Dinge passieren. Dass es so ist - früher und heute. Insgesamt haben wir es heute in Europa sehr viel besser als früher, würde ich sagen. Einzelne Schicksale heutzutage bleiben sehr hart.

    Von buddhistischer Seite gibt es auch die sehr schöne Kontemplation über Gleichmut und Akzeptanz: https://tenzinpeljor.de/PDF/Kontemplat…t-Akzeptanz.pdf

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

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    • May 1, 2025 at 5:59 PM
    • #20

    Das sehe ich genauso, Anadasa. Aber wie kommst Du auf 12 Jahre 2 Weltkrieg? Es waren 6.

    _()_Monika

  • Anandasa
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    • May 1, 2025 at 6:04 PM
    • #21
    Quote from Monika

    Das sehe ich genauso, Anadasa. Aber wie kommst Du auf 12 Jahre 2 Weltkrieg? Es waren 6.

    _()_Monika

    Oh ja, es waren 6 Jahre. Sorry. 1933 war "erst" die Machtergreifung. Peinlich, peinlich ...

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Monikamarie
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    • May 1, 2025 at 7:54 PM
    • #22

    Das Problem heute besteht meines Erachtens darin, dass die jüngeren Generationen mit Wohlstand aufgewachsen sind.

    In meiner Kindheit gab es vieles noch nicht - TV, Auto, Badezimmer (wir hatten keins)...

    Aber durch das sogenannte Wirtschaftswunder ging es ständig aufwärts. Trotz der auch damals entstehenden und bestehenden Krisen hatten ich und alle, die mit mir aufwuchsen, das Gefühl, es wird nie wieder Krieg geben.

    Wir wurden ja auch nicht ständig durch die Medien damit gefüttert und belastet. Es gab ein Radio und Nachrichten, ansonsten interessierten uns nur Elvis, die Rolling stones und die Beatles.

    Die jungen Menschen heute erleben eine Abwärtsbewegung, der Wohlstand ist in Gefahr, die Sicherheit scheint nicht mehr gegeben. Woran in erheblichem Maße die Medien zu beitragen.

    Es gab früher mehr Familie, Nestwärme. Vieles hat seinen Wert verloren.

    So jedenfalls sehe ich das.

    _()_Monika

  • pano
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    • May 1, 2025 at 11:10 PM
    • #23
    Quote from Monika

    Das Problem heute besteht meines Erachtens darin, dass die jüngeren Generationen mit Wohlstand aufgewachsen sind.

    In meiner Kindheit gab es vieles noch nicht - TV, Auto, Badezimmer (wir hatten keins)...

    Aber durch das sogenannte Wirtschaftswunder ging es ständig aufwärts. Trotz der auch damals entstehenden und bestehenden Krisen hatten ich und alle, die mit mir aufwuchsen, das Gefühl, es wird nie wieder Krieg geben.

    Wir wurden ja auch nicht ständig durch die Medien damit gefüttert und belastet. Es gab ein Radio und Nachrichten, ansonsten interessierten uns nur Elvis, die Rolling stones und die Beatles.

    Die jungen Menschen heute erleben eine Abwärtsbewegung, der Wohlstand ist in Gefahr, die Sicherheit scheint nicht mehr gegeben. Woran in erheblichem Maße die Medien zu beitragen.

    Es gab früher mehr Familie, Nestwärme. Vieles hat seinen Wert verloren.

    So jedenfalls sehe ich das.

    _()_Monika

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    Als jemand der "jünger" ist, wir jüngeren nehmen wahr, dass uns Möglichkeiten verschlossen bleiben, die die älteren Generationen hatten. Konnten Großeltern noch von einem Arbeiterlohn ein Haus bauen, fragen sich die Enkel wie sie sich mit 2 Jobs & Universitätsabschluss eine Wohnung leisten können. etc. pp.

    Die Abwährtsbewegung wird glaube ich durchaus von allen Altersgruppen gefühlt. Und in der Breite scheint es mir nicht so, als ob eine Kindheit in objektiv ärmeren Zeiten (Einfachverglasung, ohne Dusche und TV, etc.) noch so präsent ist, wenn man lamentiert (Grundsteuererhöhung, Heizungsgesetze, Verbot von Plastik-Strohhalmen, Energiesparlampenpflicht, all dass scheinen besonders ergiebige Smalltalk-Themen in der Generation 60+ zu sein, wenn ich so gespräche im Café überhöre).

  • Monikamarie
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    • May 2, 2025 at 9:12 AM
    • #24

    Ich dachte da hauptsächlich an Angstzustände etc. von jungen Menschen.

    _()_Monika

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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