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Rechte Achtsamkeit

  • Kaiman
  • January 18, 2024 at 5:56 PM
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  • Kaiman
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    • January 18, 2024 at 5:56 PM
    • #1

    Hallo ,

    wenn man das Zitat unten weiter unter die Lupe nimmt. Ich interpretiere das so -->Rechte Achtsamkeit nur möglich ist in einem Zustand frei von Verlangen und Betrübtheit der Welt. Wie aber kommt man am besten in diesen Zustand ? ist eine Notwendige Voraussetzung ?

    Quote

    Was ist hierbei die rechte Achtsamkeit? Da verweilt ein Mönch bei der Betrachtung des Körpers als Körper unermüdlich, wissensklar, achtsam und frei von Verlangen und Betrübtheit bezüglich der Welt, bei der Betrachtung des Gefühls als Gefühl unermüdlich, wissensklar, achtsam und frei von Verlangen und Betrübtheit bezüglich der Welt, bei der Betrachtung des (Geist(-zustandes) als Gest(-zustand) unermüdlich, wissensklar, achtsam und frei von Verlangen und Betrübtheit bezüglich der Welt, bei der Betrachtung der Phänomene als Phänomene unermüdlich, wissensklar, achtsam und frei von Verlangen und Betrübtheit bezüglich der Welt – das nennt man "rechte Achtsamkeit".

    (Oder wäre es vielleicht besser mit den 5 Hindernissen anzufangen. Dort wird gerade andersherum vorgegangen . In der Meditation geht es darum zu verstehen wie Verlangen , Gier , übelwollen etc. überhaupt entsteht ohne es zu verdrängen.)

    Per se ist bei mir Verlangen noch in den Griff zu bekommen. Aber die Betrübtheit der Welt auszublenden fällt mir manchmal schwer.

    Viele Grüße Kaiman

  • Qualia
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    • January 18, 2024 at 6:40 PM
    • #2
    SuttaCentral
    Early Buddhist texts from the Tipitaka (Tripitaka). Suttas (sutras) with the Buddha's teachings on mindfulness, insight, wisdom, and meditation.
    suttacentral.net

    „Ihr Bhikkhus, dies ist der Pfad, der ausschließlich zur Läuterung der Wesen führt, zur Überwindung von Kummer und Klagen, zum Verschwinden von *Schmerz und Trauer, zum Erlangen des wahren Weges, zur Verwirklichung von Nibbāna – nämlich die vier Grundlagen der Achtsamkeit.“

    „Was sind die vier? Ihr Bhikkhus, da verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper betrachtet, eifrig, wissensklar und achtsam, nachdem er (seine) Habgier und Trauer gegenüber der Welt beseitigt hat. Er verweilt, indem er Gefühle als Gefühle betrachtet, eifrig, wissensklar und achtsam, nachdem er Habgier und Trauer gegenüber der Welt beseitigt hat. Er verweilt, indem er Herz als Herz betrachtet, eifrig, wissensklar und achtsam, nachdem er Habgier und Trauer gegenüber der Welt beseitigt hat. Er verweilt, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte betrachtet, eifrig, wissensklar und achtsam, nachdem er Habgier und Trauer gegenüber der Welt beseitigt hat.“


    *Hier kann nur ein seelisch/geistiger Schmerz gemeint sein.

    ... nachdem er seine Habgier und Trauer gegenüber der Welt beseitigt hat ... , denn nur dann kann er auch seinen Körper, sein Gefühl, sein Herz, seine Geisterobjekte als das erkennen, was sie sind.

    Nicht seine, nicht sein Ich und nicht sein Selbst als Person.

  • Qualia
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    • January 18, 2024 at 6:46 PM
    • #3

    „Dies ist DER Pfad, der ausschließlich zur Klärung der Wesen führt, zur Überwindung von Kummer und Klagen, zum Verschwinden von Verzweiflung und Trauer, zum Erlangen des wahren Weges, zur Verwirklichung von Innerem Frieden– nämlich die vier Grundlagen der Achtsamkeit.“

    „Was sind die vier? Ihr Menschen, da verweilt ein Mensch,

    1. indem er den Körper als einen Körper betrachtet, eifrig, wissensklar und achtsam, nachdem er seine Habgier und Trauer gegenüber der Welt beseitigt hat. Er verweilt,

    2. indem er Gefühle als Gefühle betrachtet,

    3. indem er Herz als Herz betrachtet,

    4. indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte betrachtet, eifrig, wissensklar und achtsam, nachdem er Habgier und Trauer gegenüber der Welt beseitigt hat.“

    So einfach ist das.

  • mukti
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    • January 19, 2024 at 1:23 PM
    • #4
    Quote from Kaiman

    Ich interpretiere das so -->Rechte Achtsamkeit nur möglich ist in einem Zustand frei von Verlangen und Betrübtheit der Welt. Wie aber kommt man am besten in diesen Zustand ? ist eine Notwendige Voraussetzung ?

    Der achtfache Pfad (magga) ist Voraussetzung um von Verlangen und Betrübtheit hinsichtlich der Welt frei zu werden, rechte Achtsamkeit entsteht nicht getrennt von den übrigen 7 Gliedern des achtfachen Pfades.

    Satipatthana betrifft die Sammlung, der Geist kann sich ohne Sittlichkeit nicht richtig sammeln, Sittlichkeit kann ohne rechte Gesinnung nicht entstehen, rechte Gesinnung nicht ohne Wissen bzw. rechte Ansicht. Also kann man sich täglich bemühen die Sittenregeln einzuhalten, die Lehre zu ergründen, im Alltag möglichst achtsam zu sein und soviel man kann zu meditieren, vielleicht eine halbe Stunde oder länger. Dabei kann man den Geist auf ein Meditationsobjekt richten, z.B. den Atem, den Körper, die Gefühle, das Herz oder die Geistesobjekte betrachten, oder einfach alles betrachten was gerade auftaucht, je nachdem was einem leichter fällt. Da mag man experimentieren, nur jemand der die Fähigkeit hat den Geist eines anderen ganz zu durchschauen, kann einem sagen was man da genau tun oder womit man beginnen soll.

    Mit Metta, mukti.


  • Aravind
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    • January 19, 2024 at 3:43 PM
    • #5
    Quote from Kaiman

    Rechte Achtsamkeit nur möglich ist in einem Zustand frei von Verlangen und Betrübtheit der Welt. Wie aber kommt man am besten in diesen Zustand ? ist eine Notwendige Voraussetzung ?

    Sicher nicht. Nicht umsonst sind die Worte des Achtfachen Pfades formuliert als "Ich übe mich in ... rechter Achtsamkeit".

    Quote from Kaiman

    (Oder wäre es vielleicht besser mit den 5 Hindernissen anzufangen. Dort wird gerade andersherum vorgegangen . In der Meditation geht es darum zu verstehen wie Verlangen , Gier , übelwollen etc. überhaupt entsteht ohne es zu verdrängen.)

    Genau. Das ist ja weder ein entweder-oder, noch ein vor-und-danach.


    Liebe Grüße und fröhliche Sammlung!

    Aravind.

  • ewald
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    • January 27, 2024 at 10:46 AM
    • #6

    Das Einhalten der rechten Achtsamkeit ist sicherlich erstrebenswert, jedoch darf man nicht vergessen, dass die Wenigsten hier in Deutschland buddhistische Mönche sind. Die Praxis eines Zen Mönches in Japan z.B. lässt sich nichts so ohne weiteres auf Mitteleuropa übertragen. So ist eine Achtsamkeit, wie sie inzwischen in aller Munde ist, praktisch gelebt schon zu begrüßen. Die wenigsten Deutschen können das, obwohl der Begriff so populär ist und deshalb ist, die rechte Achtsamkeit die echte Konzentration auf das Wesentliche. Jedoch kann man das von einem buddhistischen Laien in Deutschland mit Kapitalismus und Marktwirtschaft nicht verlangen. Ein Kloster ist eine eigene Welt, unabhängig von der Gesellschaftsordnung. Es gibt ein Theravāda Nonnenkloster hier in der Nähe, in dem wohl sechs Frauen leben.

  • Qualia
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    • January 27, 2024 at 11:01 AM
    • #7
    Quote from ewald

    Das Einhalten der rechten Achtsamkeit ist sicherlich erstrebenswert, jedoch darf man nicht vergessen, dass die Wenigsten hier in Deutschland buddhistische Mönche sind. Die Praxis eines Zen Mönches in Japan z.B. lässt sich nichts so ohne weiteres auf Mitteleuropa übertragen. So ist eine Achtsamkeit, wie sie inzwischen in aller Munde ist, praktisch gelebt schon zu begrüßen. Die wenigsten Deutschen können das, obwohl der Begriff so populär ist und deshalb ist, die rechte Achtsamkeit die echte Konzentration auf das Wesentliche. Jedoch kann man das von einem buddhistischen Laien in Deutschland mit Kapitalismus und Marktwirtschaft nicht verlangen. Ein Kloster ist eine eigene Welt, unabhängig von der Gesellschaftsordnung. Es gibt ein Theravāda Nonnenkloster hier in der Nähe, in dem wohl sechs Frauen leben.

    Wenn richtige Ansichten erreicht werden, kommt es dazu diese als Praxis zu üben, die Achtsamkeit auf die Wirkungen führt zu neuen Ansichten und zu einem anderen Zeitpunkt zu rechter Einsicht, die keine Ansicht mehr ist.

    Jedes Kloster ist nichts anderes als die Welt, mit der ich diese Drei interagiere. Leider behindert diese eigene Welt die Erkenntnis von Vorstellungen, die verblendet werden. Ein Kloster ist kein Ort der Freiheit, das ist er nur durch Rituale, Vorschriften und Verhaltensregeln an die jedes Mitglied seine rechte Freiheit im Glauben das rechter Frieden reicht abgibt.

  • KarmaHausmeister
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    • January 27, 2024 at 11:02 AM
    • #8
    Quote from ewald

    Das Einhalten der rechten Achtsamkeit ist sicherlich erstrebenswert, jedoch darf man nicht vergessen, dass die Wenigsten hier in Deutschland buddhistische Mönche sind. Die Praxis eines Zen Mönches in Japan z.B. lässt sich nichts so ohne weiteres auf Mitteleuropa übertragen. So ist eine Achtsamkeit, wie sie inzwischen in aller Munde ist, praktisch gelebt schon zu begrüßen. Die wenigsten Deutschen können das, obwohl der Begriff so populär ist und deshalb ist, die rechte Achtsamkeit die echte Konzentration auf das Wesentliche. Jedoch kann man das von einem buddhistischen Laien in Deutschland mit Kapitalismus und Marktwirtschaft nicht verlangen. Ein Kloster ist eine eigene Welt, unabhängig von der Gesellschaftsordnung. Es gibt ein Theravāda Nonnenkloster hier in der Nähe, in dem wohl sechs Frauen leben.

    Warum soll man „rechte Achtsamkeit“ von einem bud. Laien nicht verlangen können? Das wird immer und immer wieder kolportiert und ist Quatsch.

    Gerade in einem „normalen“ Leben begegnen mir eine weitaus höhere Anzahl an Möglichkeiten, meinen Geist zu üben immer und immer wieder die Grenze zwischen Unachtsamkeit und Achtsamkeit zu überschreiten, als als Mönch.

    Und schau mal hier:

    »Es gibt nicht nur hundert oder zwei- oder drei- oder vier- oder fünfhundert, sondern weit mehr Laienanhänger, Schüler von mir, die weißgekleidet sich sinnlicher Vergnügen erfreuen, die meine Anweisungen ausführen, meinem Rat folgen, den Zweifel hinter sich gelassen haben, von Verwirrung frei geworden sind, Selbstvertrauen erlangt haben und in der Lehre des Lehrers von anderen unabhängig geworden sind.«

    Majjhima Nikāya (Mahāvacchagotta Sutta) MN.73.10b

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna / 塞翁失馬 – 焉知非福

  • Monikamarie
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    • January 27, 2024 at 11:45 AM
    • #9

    Das alltägliche Leben ist ein wunderbarer Ort, aber auch eine große Herausforderung, konzentriert und achtsam zu leben.

    Es bedarf nur weniger Sekunden des Innehaltens, um zu entscheiden "was denke ich, was fühle ich, muss ich handeln?" usw.

    Wert-frei beobachten kann jede/r lernen.

    Und es macht frei.

    Aber keiner kann es vom anderen verlangen.

    _()_

  • Sudhana
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    • January 27, 2024 at 11:59 AM
    • #10
    Quote from ewald

    Die wenigsten Deutschen können das, obwohl der Begriff so populär ist und deshalb ist, die rechte Achtsamkeit die echte Konzentration auf das Wesentliche. Jedoch kann man das von einem buddhistischen Laien in Deutschland mit Kapitalismus und Marktwirtschaft nicht verlangen.

    Werter ewald , Du rechnest Dich der Richtung Zen zu _()_ und vor allem von daher ist das für mich etwas befremdlich. Gerade im Zen ist es ein wichtiger Teil der Übung, die beim Zazen erfahrene Stillung der Affekte in den 'Alltag' zu integrieren. Manchmal gelingt das besser in einem klösterlichen Kontext - wobei man das nicht allzusehr idealisieren sollte, auch der klösterliche Alltag stellt seine (z.T. sehr profanen) Anforderungen, mit denen man umgehen muss. Du würdest Dich wundern, wie wenig unabhängig ein Tempel oder gar ein Klosterbetrieb von der Gesellschaftsordnung, von Kapitalismus und Marktwirtschaft ist. In Japan wie in Deutschland.

    Der Alltag des Haushälters stellt natürlich andere Anforderungen, aber auch mit denen kann man lernen umzugehen - insbesondere, wenn man sich den täglichen Rückzug auf das Sitzkissen oder -bänkchen gönnt und gelegentlich einen Urlaub für eine Zeit intensivierter Übung, vor allem in Form gemeinsamen übens.

    Wobei ich Deine Kritik schon ein Stück weit nachvollziehen kann. Das Problem liegt da womoglich gerade in der Popularität dieses Begriffs, wobei mein Eindruck von diesem populären Begriff der ist, dass er mit sati / smṛti / nen 念 nur noch entfernt etwas zu tun hat. Es handelt sich nur um einen Verdacht; von der Art Literatur, mit der der Begriff vermarktet wird, halte ich mich fern.

    Nunja - ich habe so einen leichten Verdacht, der Satz

    Quote from ewald

    Jedoch kann man das von einem buddhistischen Laien in Deutschland mit Kapitalismus und Marktwirtschaft nicht verlangen.

    war ironisch gemeint. ;) Man kann und sollte das durchaus verlangen. Keiner sagt, dass es einfach ist; nur mit der zeremoniellen Zufluchtnahme ist noch nichts getan. Und einfach ist auch das Klosterleben nicht.

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Kaiman
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    • January 27, 2024 at 1:32 PM
    • #11
    Quote from ewald

    Jedoch kann man das von einem buddhistischen Laien in Deutschland mit Kapitalismus und Marktwirtschaft nicht verlangen.

    Das sprichst du einen wahren Punkt an . Es ist schon sehr schwer. Man kann sich abgrenzen. Allerdings bringt Gesellschaft immer einen gewissen Grad an Gezwungenheit mit. Insofern hat das abgrenzen seine Grenzen. Vielleicht ist es nötig, das man ein Samsarisches Selbst aufbaut und den ganzen Konsum Leistung und Egotrips mitmacht im Bewusstsein das es eigentlich mit der Lehre nicht vereinbar ist.

  • Qualia
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    • January 27, 2024 at 1:42 PM
    • #12
    Quote from Kaiman
    Quote from ewald

    Jedoch kann man das von einem buddhistischen Laien in Deutschland mit Kapitalismus und Marktwirtschaft nicht verlangen.

    Das sprichst du einen wahren Punkt an . Es ist schon sehr schwer. Man kann sich abgrenzen. Allerdings bringt Gesellschaft immer einen gewissen Grad an Gezwungenheit mit. Insofern hat das abgrenzen seine Grenzen. Vielleicht ist es nötig, das man ein Samsarisches Selbst aufbaut und den ganzen Konsum Leistung und Egotrips mitmacht im Bewusstsein das es eigentlich mit der Lehre nicht vereinbar ist.

    Das „Samsarisches Selbst aufbauen“ ist doch Buddhas Vorschlag. Man muss wissen das das Samsarisches Selbst ein Geist gestaltetes ist, dass nicht das Selbst ist. Das Erkennen des Selbst macht das Samsarisches Selbst zu einer Spielfigur. Erkennen des Persönlichkeitsglaubens und ihn nicht vernichten, sondern als Spielfigur in Samsara einsetzen.

  • Qualia
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    • January 27, 2024 at 1:52 PM
    • #13
    Quote from Qualia
    Quote from Kaiman
    Quote from ewald

    Jedoch kann man das von einem buddhistischen Laien in Deutschland mit Kapitalismus und Marktwirtschaft nicht verlangen.

    Das sprichst du einen wahren Punkt an . Es ist schon sehr schwer. Man kann sich abgrenzen. Allerdings bringt Gesellschaft immer einen gewissen Grad an Gezwungenheit mit. Insofern hat das abgrenzen seine Grenzen. Vielleicht ist es nötig, das man ein Samsarisches Selbst aufbaut und den ganzen Konsum Leistung und Egotrips mitmacht im Bewusstsein das es eigentlich mit der Lehre nicht vereinbar ist.

    Das „Samsarisches Selbst aufbauen“ ist doch Buddhas Vorschlag. Man muss wissen das das Samsarisches Selbst ein Geist gestaltetes ist, dass nicht das Selbst ist. Das Erkennen des Selbst macht das Samsarisches Selbst zu einer Spielfigur. Erkennen des Persönlichkeitsglaubens und ihn nicht vernichten, sondern als Spielfigur in Samsara einsetzen.

    Samsara ist nichts anderes als das Spielfeld der Persönlichkeiten. Wenn ich ein Fußballspiel betrachte, bin ich doch auch nicht ein Teil des Spiels und ich kann immer entscheiden, ob ich ein Mitspieler im Stadion sein will, aber am Spiel selbst kann ich nicht teilnehmen.

  • Igor07
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    • January 27, 2024 at 2:05 PM
    • #14
    Quote from Kaiman
    Quote from ewald

    Jedoch kann man das von einem buddhistischen Laien in Deutschland mit Kapitalismus und Marktwirtschaft nicht verlangen.

    Das sprichst du einen wahren Punkt an . Es ist schon sehr schwer. Man kann sich abgrenzen. Allerdings bringt Gesellschaft immer einen gewissen Grad an Gezwungenheit mit. Insofern hat das abgrenzen seine Grenzen. Vielleicht ist es nötig, das man ein Samsarisches Selbst aufbaut und den ganzen Konsum Leistung und Egotrips mitmacht im Bewusstsein das es eigentlich mit der Lehre nicht vereinbar ist.

    Das Problem , wie ich es sehe, liegt auf der anderen Ebene. Der ganzen Prozess der Khandha läuft mit der enormen Geschwindigkeit ab. So Nanavira: „ (1987, S. 70) stellt die Natur der „Willensregungen“ treffend dar, indem

    er für die fünf Daseinsgruppen das folgende Beispiel liefert: ein stämmiger

    (materielle Form) – angenehmer (Gefühl) – schattiger Baum (Wahrnehmung) – „um

    darunter zu liegen“ (Willensregungen) – für mich sichtbar (Bewusstsein).“

    Deswegen um diesen Automatismus anhand des sati durchzubrechen, man braucht so wie die ganze Maschinerie zu verlangsamen, ansonsten entsteht sofort : , conceptual proliferation (Pāli: papañca; Sanskrit: prapañca; simplified Chinese: 戏论; traditional Chinese: 戲論; pinyin: xìlùn; Japanese: 戯論) or, alternatively, mental proliferation or conceptual elaboration, refers to conceptualization of the world through language and concepts which can then be a cause for suffering to arise.[1] The translation of papañca as conceptual proliferation was first made by Katukurunde Nyanananda Thera in his research monograph Concept and Reality.[2] „

    Und genau deswegen man braucht die Einsamkeit, die Abgeschiedenheit, also im diesem rein neurowissenschaftlichen Sinne der Mönchtum macht absolut den Sinn. Denn als ich es sogar abtippe, ich sollte die Sprache verstehen, die grammatische Regeln, dann um was es hier überhaupt geht, usw. Wenn der Mensch arbeitet, oder in der Familie lebt, er verhaltet sich nach den bestimmten Pattern ( Mustern, Rastern), die aber fast alle laufen unbewusst ab, so man sieht den hier erwähnten Baum praktisch sofort Und als den „Baum“ etikettiert , was nicht selbstverständlich ist. LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Monikamarie
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    • January 27, 2024 at 2:37 PM
    • #15

    Igor, deshalb übe ich mich auch in Langsamkeit :)

  • Sudhana
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    • #16
    Quote from Igor07

    , conceptual proliferation (Pāli: papañca; Sanskrit: prapañca; simplified Chinese: 戏论; traditional Chinese: 戲論; pinyin: xìlùn; Japanese: 戯論) or, alternatively, mental proliferation or conceptual elaboration, refers to conceptualization of the world through language and concepts which can then be a cause for suffering to arise.[1] The translation of papañca as conceptual proliferation was first made by Katukurunde Nyanananda Thera in his research monograph Concept and Reality.[2] „

    Ergänzend: ich finde die Übersetzung "entfaltete Vorstellung" (Brosamer-Back) für prapañca recht brauchbar; 'conceptual proliferation' ist "Wuchern von Konzepten". Auch nicht falsch ...

    Nur zur Unterstützung für Nicht - Anglophone ...

    OM MONEY PAYME HUNG

  • ewald
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    • January 28, 2024 at 9:50 AM
    • #17

    Diese Flut an Belehrung war ja zu erwarten, da besonders in Deutschland die buddhistisch Interessierten vehement an den buddhistischen Lehren festhalten, es ist ihr Halt und dabei sind sie oft fanatisch oder orthodox, jedoch die Gefahr ist groß, dass genau dieses Anhängen eine Illusion ist. Die Sachzwänge, um selbstständig in Deutschland überleben zu können, sind nur wenig buddhistisch.

    Ich habe Jahre lang hier im Allgäu ein Zen Kloster geleitet und weiß daher den behördlichen Einfluss auf die Institution. Nur buddhistisch denken ganz im Sinne von Buddha ist in Deutschland nicht möglich, ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen, es ist Kompromiss notwendig. Deshalb weiß ich aus Erfahrung, sich nur Buddha und seinen Lehren zuwenden und sie üben reicht in Deutschland nicht aus. Sicher, als Hobby geht es gut, wenn man tagsüber etwas arbeiten geht, aber das ist ja ein Kompromiss. Ich will nur der Illusion vorbeugen, dass wenn man sich tief genug in die buddhistischen Lehren vertieft, dann wird alles gut. Das ist für Laien in Deutschland wie gesagt eine Illusion. Auch Zazen ist eine wunderbare Erfahrung, nur wer betreibt es in Deutschland bis zur Gedankenfreiheit und kann alles loslassen, bis hin zum 'Ich'.

    Ich schreibe hier von der Praxis und Realität und nicht von der virtuellen Theorie oder Fantasie.

  • Qualia
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    • #18
    Quote from ewald

    Auch Zazen ist eine wunderbare Erfahrung, nur wer betreibt es in Deutschland bis zur Gedankenfreiheit und kann alles loslassen, bis hin zum 'Ich'.

    Ich schon, doch würde ich über das nur schreiben und nur denken in Deutschland oder sonst wo in der wirklichen Welt hinausgehen? Niemals!

  • Monikamarie
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    • January 28, 2024 at 12:24 PM
    • #19

    Ich auch :lol:

    Du hast keine Ahnung Ewald, sorry. Es gibt derer viele, auch hier im Forum.

    _()_

  • Sudhana
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    • January 28, 2024 at 2:52 PM
    • #20

    :)

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Samten
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    • January 28, 2024 at 4:41 PM
    • #21
    Quote from ewald

    Ich habe Jahre lang hier im Allgäu ein Zen Kloster geleitet

    warst du schonmal unter anderem Namen hier im Forum ?

    nur so Interessehalber gefragt.

  • Thorsten Hallscheidt
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    • January 29, 2024 at 8:20 AM
    • #22
    Quote from Kaiman

    Aber die Betrübtheit der Welt auszublenden fällt mir manchmal schwer.

    Die Betrübtheit der Welt entspricht dem Verlangen, dass die Welt anders wäre (mehr meinen Vorstellungen von richtig und falsch entsprechend). Auch das ist Verlangen, und ich teile es in vieler Hinsicht. :(

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Online
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    • January 29, 2024 at 8:36 AM
    • #23
    Quote from Thorsten Hallscheidt

    Die Betrübtheit der Welt entspricht dem Verlangen, dass die Welt anders wäre (mehr meinen Vorstellungen von richtig und falsch entsprechend).

    Man könnte doch auch sagen, dass die Betrübtheit dem Mitgefühl entspricht.

    DON'T HATE, MEDITATE.

  • Monikamarie
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    • January 29, 2024 at 8:41 AM
    • #24

    Nein, Betrübheit ist eine Bewertung, Mitgefühl ist unpersönliche Liebe, Güte, egal wer oder was.

  • Thorsten Hallscheidt
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    • January 29, 2024 at 8:44 AM
    • #25
    Quote from Hotte

    Man könnte doch auch sagen, dass die Betrübtheit dem Mitgefühl entspricht.

    Ich denke, nicht. Mitgefühl hat nichts mit Betrübtheit oder betrübt sein zu tun. Mitgefühl ist nicht Mitleid.

    Quote

    Im Mitleid sind wir vom Leiden besetzt und gefangen in unseren eigenen Gefühlen. Dann können wir oft nicht erkennen, was die momentane Situation von uns braucht, welche Antwort angemessen und heilsam wäre. Mitgefühl dagegen handelt in Verbindung mit einer tieferen Einsicht, und daraus ergeben sich andere Reaktionen und ein anderes Verhalten. Wenn ich einem leidenden Menschen helfen möchte, ist es darum wichtig, immer auch die eigene Motivation, die eigenen Stimmungen und Gefühle anzuschauen. Wie viel Abwehrbewegung gegen das Unangenehme schwingt zum Beispiel mit? Wie kann es mir gelingen, das Unangenehme anzunehmen und zu einem tieferen Verständnis der Lage des anderen Menschen zu gelangen, um dann angemessen zu reagieren?

    Aus dem oben verlinkten Artikel

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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