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Glaube nicht jedem Gedanken?

  • Henna01
  • February 21, 2022 at 9:06 AM
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  • TinyNight13076
    Guest
    • March 9, 2022 at 7:50 PM
    • #26
    Quote from OleGuacamole

    Bin jetzt übrigens doch anderer Meinung.

    Magst du darüber berichten?

    Die Gedanken sind eigentlich nicht das Problem, sondern die Idee von mir als denkenden.

    Aber das kommt jetzt relativ kompliziert rüber 😂

    Alles gute für Dich!

  • Monikamarie
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    • March 10, 2022 at 9:30 AM
    • #27
    Quote from OleGuacamole

    Bin jetzt übrigens doch anderer Meinung.

    Moin OleGuacamole,

    deswegen hat der Buddha ja auch alle Meinungen aufgegeben. Denn die können sich jederzeit ändern.

    Meinungen sind nicht Wissen.

    Das Wissen, das der Buddha hatte, ist unveränderlich.

    _()_

  • Henna01
    Guest
    • March 11, 2022 at 3:02 PM
    • #28
    Quote from Martinistleise
    Quote from OleGuacamole

    Bin jetzt übrigens doch anderer Meinung.

    Magst du darüber berichten?

    Die Gedanken sind eigentlich nicht das Problem, sondern die Idee von mir als denkenden.

    Aber das kommt jetzt relativ kompliziert rüber 😂

    Ja es ist kompliziert. Im Endeffekt kann man sich ja über nichts sicher sein.

    Konkret hatte ich in manchen Alltagssituationen manchmal absurde Gedanken, die nicht dem Moment entsprachen und vllt. Denkmuster von älteren Tagen waren. Aber es ist kompliziert zu erklären und sicher bin ich mir nicht.

    Auch dir alles gute

  • fck.you
    Guest
    • March 12, 2022 at 5:07 PM
    • #29
    Quote from OleGuacamole

    Ja es ist kompliziert. Im Endeffekt kann man sich ja über nichts sicher sein.

    Okay dann lassen wir es mal kompliziert sein... im Endeffekt kann man sich wirklich über nichts sicher sein, aber was bleibt ist dann der Blick nach innen in die andere Richtung. Vielleicht kennst du ja auch die Leerheit als Unsicherheit... dann ist die Fülle alles andere und aus der Leerheit wird wieder was Positives. Wenn ich nur sage es ist kompliziert, dann zeigt dieser Satz in ein Chaos bei dem erstmal einseitig alles verschieden ist und es nur die Regel gibt verschieden zu sein. Durch das Zulassen von Chaos akzeptiere ich aber und sage es ist in Ordnung, selbst das größte Chaos wird nicht für immer sein, alle sind wir gleich und unterliegen der Veränderung, auf kurzer und auf langer Sicht.

    Quote from OleGuacamole

    Konkret hatte ich in manchen Alltagssituationen manchmal absurde Gedanken, die nicht dem Moment entsprachen und vllt. Denkmuster von älteren Tagen waren. Aber es ist kompliziert zu erklären und sicher bin ich mir nicht.

    Auch diese Art der Gedanken sind in Ordnung, damit sortiert sich das Chaos.

    Ob man sich sicher sein kann oder nicht, für den Moment ist es dann nützlich aber auf langer Sicht hält man sich lieber alles offen. Das gute daran ist, dass ich damit die Veränderung regelrecht anziehe und offen bin für alles was kommt - unabhängig wer ich gewesen bin.

  • Henna01
    Guest
    • March 13, 2022 at 10:12 AM
    • #30

    ist mir ein wenig zu hoch aber ich glaub ich weiß was du sagen willst

    Ich denke (:clown:) dass mir vllt die intuiton hilft und sich alles früher oder später aufklärt. So wie es eben ist. Ich bin bereit für veränderung, mecker aber nicht rum wenn es so bleibt wie es ist...

  • fck.you
    Guest
    • March 13, 2022 at 11:18 AM
    • #31
    Quote from OleGuacamole

    ist mir ein wenig zu hoch aber ich glaub ich weiß was du sagen willst

    Was meinst du damit, dass dir das zu hoch ist? Ich glaube das kann man immer sagen, wenn es einem nicht direkt passt?

    Habe mal ganz bewusst nur ein paar Fragen gestellt. Glauben wir nicht nur "einem Gedanken", sondern allen.

  • Henna01
    Guest
    • March 14, 2022 at 6:03 PM
    • #32
    Quote from seinistsein
    Quote from OleGuacamole

    ist mir ein wenig zu hoch aber ich glaub ich weiß was du sagen willst

    Was meinst du damit, dass dir das zu hoch ist? Ich glaube das kann man immer sagen, wenn es einem nicht direkt passt?

    Habe mal ganz bewusst nur ein paar Fragen gestellt. Glauben wir nicht nur "einem Gedanken", sondern allen.

    Meinte, dass es für mich sehr kompliziert geschrieben war. Ist so eine Redewendung.

  • Son
    Guest
    • March 15, 2022 at 2:11 PM
    • #33

    Keine Ahnung, ob das schon jemand geschrieben hat, aber glaube auch nicht was jemand sagt sondern prüfe es für dich auf Richtigkeit, hat glaube ich Buddha gesagt. LG und willkommen Son

  • Hingabe
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    • July 27, 2024 at 1:43 PM
    • #34
    Quote from Henna01

    Weil bisher bin ich wie gesagt eher der Auffassung die Gedanken sind alle ein teil von mir und kommen irgendwoher und haben auch ihre Richtigkeit und Berechtigung da zu sein...


    Und wenn ich sage nein das stimmt nicht was ich denke dann meistens weil ich da was noch unaufgearbeitetes oder ein nicht aktzeptiertes Gefühl habe.

    Interessantes Thema..

    Das denke ich auch, dass nur die Gedanken nicht stimmen, welche an ein unaufgearbeitetes Thema erinnern oder an ein nicht akzeptiertes Gefühl erinnern wollen. Sie stimmen zwar nicht, aber erinnern uns an die Themen oder dieses verdrängte Gefühl. Das ist meine Theorie.

    So nach dem Motto : " Ich wollte dich mal wieder dezent daran erinnern, dass du da was unheilsames getan hast " oder " dich daran erinnern, dass du das so doch nicht wolltest ".

    ( Nur ein Beispiel gewesen können ja auch andere verdrängte Gefühle sein ).

    Quote from xiaojinlong

    Dass man von Gedanken "gezielt" getäuscht wird würde ich nicht sagen. Da ein "gezieltes Täuschen" einen bewussten Akt mit Zielsetzung voraussetzen würde.

    Ja, das stimmt auch. Gezielt wohl nicht.

    Quote from void

    Es macht doch keinen Sinn das jetzt als einen (buddhitischen) Glaubensatz zu nehmen und zu denken, man sollte nichts zu glauben was man denkt.

    Wenn ich eine Treppe runterlaufe, dann macht es Sinn zu glauben, dass ich eine Treppe runterlaufe sonst führt das ja vielleicht dazu, dass ich irgendwo gegen eine Mauer knalle.

    Danke für die Ergänzung. Gute Ergänzung / Richtigstellung.

    Quote from void

    Aber es ist andererseits kein guter Satz. Denn "nicht zu glauben" kann als ein Aufruf zu misstrauen und zum Zweifeln aufgefasst werden. Und wenn man auf jeden Gedanken der kommt einen Gedanken des Zweifels hinzufügt ( dem man dann auch nicht glauben soll) dann führt das doch nur dass man Gedanken auf Gedanken stapelt. Was ja nicht sehr konstruktiv ist. Statt zur Ruhe führt das zu Unruhe.

    Ja, das hattest du richtig erkannt.

    Quote from xiaojinlong

    Gedanken kommen unwillkürlich und auch das denken selbst ist sehr oft auch unwillkürlich.

    Ja.

    Quote from xiaojinlong

    Mittlerweile sehe ich, dass das wunderbare Beispiele für Ich-zentriertes denken ist. In vielen dieser Gedanken habe ich mich - ohne es bewusst zu wollen - in den Mittelpunkt gestellt, so als hätten die anderen Menschen nichts anderes zu tun als mich zu beobachten, zu bewerten und was weiß ich noch alles.

    Kann sein, dass es der Grund war, die Ursache. Schön, dass es dir mit der Zeit klar geworden ist.

    Quote from xiaojinlong

    Zwar ist "mein Körper" die Quelle, aber es liegt auch an mir zu sagen: "Jap, lass ich so stehen ist eh nicht weiter relevant".

    Wobei ich mich frage, ob sie manchmal nicht eben doch relevant sind. ZB wenn ich jemanden anderes geschadet habe in welcher Form auch immer.

    Aber da gibt es ja auch genug anderer Beispiele. Wenn man denkt " da kommt ne Kurve " ist es natürlich besser darauf zu reagieren und demenstsprechend den Lenker zu bewegen.

    Um solche Gedanken ging es aber nicht. Solche Gedanken wie " da kommt eine Kurve " sind wohl eher Wahrnehmung als Gedanken. Aber ich finde es schwierig, da eine Trennlinie zu setzen. Sie können wohl ineinander übergehen. Nützlich sein auch wenn sie sich nicht gut anfühlen. Zu einem nicht freudvollen Gefühl führen.

    Quote from xiaojinlong

    Dieses Stehen-Lassen ist das Los-Lassen der Gedanken, ohne auf den Zug aufzuspringen und ihn anzutreiben.

    Sie loszulassen, wäre in so einem Fall nicht die richtige Entscheidung oder Methode, oder ?

    Quote from xiaojinlong

    Was wir dann daraus machen ist die nächste Sache. Hierbei dann Recht zu handeln gibt uns das Dharma viele Mittel an die Hand.

    Ja, das mag sein. Nur, was wenn das was wir daraus erkennen, welches Handeln nun richtig wäre ( heilsam für alle ) sehr viel Mut erfordert und wir diesen nicht aufbringen können ?

    Dann wird man diese Gedanken nie los, würde ich sagen, weil sie immer wieder daran erinnern, was man zu bereinigen hat. Es gibt nur noch die Möglichkeit, ihnen kein Gewicht beizumessen, was aber dann ja in ein egoistisches Handeln führen würde.

    Quote from xiaojinlong

    Sie bekommen von mir nicht mehr aus Reflex heraus eine hohe Gewichtung und verweilen immer kürzer, bevor sie weg ziehen.

    Das ist schön, wenn es unheilsame Gedanken sind. Ein Fortschritt ist das. Ein schönes Erlebnis ist es.

    Es gibt aber anscheinend auch Gedanken, die stellen einfach nur fest. Oder sie sind unheilsam ( erinnern an Verdrängtes ) aber sagen was wahr ist. Was man dann nicht unbedingt als unheilsam betiteln sollte, das Gefühl was daraus entsteht fühlt sich nur eben nicht schön an.

    ZB Angst.

    Ich glaube unheilsame Gedanken ( oder scheinbar unheilsame ) lösen immer ein unangenehmes Gefühl aus, das wären glaube ich immer : Nicht haben wollen ( Angst, Trauer, Wut, Ablehnung ), haben wollen ( Gier ). Wobei Gier sich eigentlich nie unheilsam anfühlt zunächst, finde ich.

    Und jemanden oder etwas abzulehnen fühlt sich ja in der Regel auch zunächst nicht unheilsam an. Edit : Das ist aber immer situationsbedingt. Gier ist oft erst dann unangenehm, wenn man das Objekt der Gier nicht haben kann oder nicht mehr hat. Ablehnung ist oft erst unangenehm, wenn wir einem Menschen den wir ablehnen, nicht aus dem Weg gehen können oder eine Situation nicht verändern können- wenn wir das glauben. Oder wenn wir durch die Ablehnung gegenüber einem Menschen, von diesem auch Ablehnung erfahren. ( Wenn wir nicht wollten, dass der andere das weiß, er/sie das aber anscheinend doch gemerkt hat und seine Ablehnung deutlich zeigt, wohingegen wir das nicht gemacht haben ) .

    Manchmal sind die Gedanken nicht so sehr mit dem Fühlen verknüpft anscheinend erst später können daraus unangenehme Gefühle entstehen. Daher stimmt es doch nicht, dass unheilsame Gedanken immer ein unangenehmes Gefühl auslösen. Oder das kommt auf den Grad des Gewahrseins an, den Grad des Mitbekommens, je gewahrer um so feinfühliger wird man.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.

    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).



    Edited 6 times, last by Hingabe (July 27, 2024 at 2:23 PM).

  • Schneelöwin
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    • July 27, 2024 at 2:42 PM
    • #35

    Die Frage heißt ja, "Glaube nicht jedem Gedanken".

    Für mich wäre ganz klar die Antwort, nein.

    Beispiel:

    Neulich saß ich in einer abgelegenen Ecke im Park, urplötzlich taucht ein Mann auf, mit der Frage "Haben Sie ein Handy dabei"?

    Blitzartig kamen sehr viele Gedanken nacheinander hoch, wie böse und gute. Diese Reaktion ist vermutlich normal und jeder kann für sich beantworten, ob die in solcher Situation entstehenden Gedanken immer glaubhaft anzuerkennen sind?

    Liebe Grüße Schneelöwin

    "All is always now"


  • Anandasa
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    • July 27, 2024 at 5:42 PM
    • #36

    Das ist noch ein schönes Youtube-Video zu dem Therma: Unser Geist ist kein Freund

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Samadhi1876
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    Buddhist Tradition
    • August 5, 2024 at 10:19 PM
    • #37

    Mein Beitrag dazu:

    Selbstwertgefühl und Urvertrauen entstehen normalerweise in der Kindheit. Ein Kind, geht dabei verschiedene Entwicklungsphasen durch. Werden diese mehr oder weniger gestört, bleibt immer ein Rest von Angst und Unsicherheit die sich in verschiedenen Symptomen äußern kann:

    Auch in „warum gucken die mich so an“ und „warum kann ich sie nicht einfach nur mich angucken lassen und mir nichts weiter dabei denken“

    Also ist mein Rat: prüft eure Kindheit und Erinnerungen die ihr daran habt:

    Sonst werdet ihr manche Gedanken, damit verbundene Emotionen, wie auch Ängste, Hass, Neid, Wut, die euch in manchen Situationen unerklärlich erscheinen auch nicht wirklich verstehen:

    Warum DIESE Gedanken in der Situation da sind und nicht andere

    Spiritualität, um das es eigentlich im Buddhaland geht, ist auch etwas „Anderes“ als das.

    Etwas, das über das Gewöhnliche, bereits Bekannte und Vertraute, und auch über die gewöhnliche Psyche und Bewusstsein noch einmal darüber hinaus geht:

    Es geht um die Erkennung von der Leerheit in Allem. Die sich ua auch darin äußert, das die Gedanken sich genauso immer ändern, wie unser Körper und überhaupt Alles.

    Es geht darum, nicht mehr so sehr allein nur Gefangener seiner Gedanken und der damit verbundenen Emotionen zu sein, sondern nur noch einen „Beobachter dessen“, zb Joriki im Za Zen durch regelmäßige Meditation „in sich zu installieren“. Und die Freiheit dadurch zu haben, zu entscheiden, muss ich ihnen folgen, ihnen nachgeben, oder nicht.

    Also um letztendliche Freiheit.

    Es geht auch um Kensho, Satori, plötzliches Erwachen, in dem man sogar die Angst vor dem Sterben verliert weil man sich in dem Augenblick mit allem Verbunden fühlt, was Da ist, bis hin zum „Rand des Universums“, in dem es auch keinen Raum und keine Zeit mehr gibt.

    Es geht um das Hier und Jetzt, DEN immer neuen Augenblick, und vollkommen DA ZU SEIN…

    Bei ALLEM was man tut…

    Denn sonst geht das wirkliche Leben auch an einem vorbei

    Und wir suchen und suchen ewig danach ganz woanders

    Obwohl jeden Augenblick

    Eigentlich IMMER ALLES DA IST

    Es geht also neben möglicherweise notwendiger klassischer Psychotherapie, und Umsetzung derer im Alltag, genauso um Spiritualität und Umsetzung derer im Alltag

    Ganz einfach nur

    Um ein anderes Leben als bisher

    Befreiter

    Ehrlicher

    Weiser

    Liebender

    Mitfühlender

    Zu sich selbst

    Und allen anderen Lebewesen

    Als

    Zuvor im Leben

    Sonst

    Gar Nichts

    Edited once, last by Samadhi1876 (August 5, 2024 at 10:33 PM).

  • HJZG
    Guest
    • January 29, 2025 at 12:29 PM
    • #38

    Denken ist nichts Verwerfliches. Jeder Mensch denkt irgendwas. Das gehört zum Menschsein dazu.

    Seinen Gedanken "glauben" - was heißt das? Glauben, dass ich denke? Das brauche ich nicht zu glauben, es ist Realität und direkt erfahrbar. Glauben, dass das, was ich denke, wahr und richtig ist? Oder glauben, dass meine Gedanken grundsätzlich falsch sind und eliminiert werden müssen?

    Beides ist eine Illusion. Meine Gedanken sind erst mal meine Gedanken und da. Wenn ich meinen Gedanken glaube (und was heißt glauben anderes als es für richtig und wahr halten?), führen sie mich in die Irre. Denn mich und das, was ich denke, sozusagen zur Richtschnur und zum Zentrum zu machen, ist nicht hilfreich, und es ist genau das, was wir alle fast immer machen. Wir denken, die Welt ist so und so, also ist sie auch so, weil wir es denken. Wir denken, Buddhismus ist so oder so "richtig", also ist es so, weil wir so denken. Das ist ein Irrweg.

    Glauben, dass meine Gedanken grundsätzlich irrig sind und mich vom richtigen Weg abhalten, trifft genauso wenig zu. Auch da nehme ich mich viel zu wichtig und lehne etwas von mir selbst ab.

    Meine Gedanken sind da. Wenn ich offen dafür bin, dass ich sie als vorhanden akzeptiere, ohne den Urteilen oder Annahmen dieser Gedanken zu unterstellen, dass sie alle richtig und wahr sind, bin ich offen für etwas anderes. Ein Mensch ist nicht dumm, unfähig oder verblendet, nur weil ich das von ihm denke und "glaube". Es ist einfach nur meine Ansicht, sonst nichts. Wenn ich Negatives über mich selber denke und es glaube, ist es deswegen nicht wahr. Es ist meine Sichtweise von mir selber. Meine Sichtweise ist jedoch nichts anderes als Ausdruck meines Ichs, und nicht die Wahrheit und auch nicht die Realität. Das auseinanderzuhalten ist meines Erachtens das, worum es uns dabei gehen sollte.

  • Online
    ewald
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    • February 11, 2025 at 7:06 PM
    • #39

    Auch ein interessantes Thema: glaube nicht alles, was Du denkst. Ja was denn sonst, es wäre doch sehr traurig, wenn ich meinen eigenen Gedanken nicht glauben könnte. Das wäre selbstverletzendes Verhalten, ich denke etwas, was mir schadet und bleibe dabei? Natürlich kann es zu Fehlern kommen, auch die Gedanken sind nicht unfehlbar, aber dann korrigiere ich doch sofort. Ich lasse doch keine Gedanken wirken, von denen ich weiß, dass sie für mich falsch sind. Somit kann es nicht passieren, dass ich etwas denke, dem ich nicht glauben darf. Das ist auch für die Selbstkontrolle wichtig, meine Gedanken auf Wahrheitsgehalt abzuklopfen und sobald sich etwas zu mir nicht passendes dazwischenschiebt, wir es eliminiert. Ich muss doch bei meinen Gedanken nichts zulassen, was mich beeinträchtigen könnte.

  • JoJu91
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    • February 12, 2025 at 7:48 AM
    • #40
    Quote from ewald

    Ja was denn sonst, es wäre doch sehr traurig, wenn ich meinen eigenen Gedanken nicht glauben könnte. Das wäre selbstverletzendes Verhalten, ich denke etwas, was mir schadet und bleibe dabei?

    Ein Freund aus den Zehnerjahren, ich nenne ihn Ben, war viermal verheiratet und war seit einigen Monaten mit der Julia zusammen.

    Auf meine Frage, wie er denn so sicher sein könne, dass das diesmal die richtige Frau fürs Leben ist, antwortete er: "Ich weiss es, da bin ich mir absolut sicher, wir verstehen uns perfekt ..."

    Wir ahnen vermutlich, wie die Geschichte geendet hat.

    Die meisten Menschen (ich rede auch und vor allem von mir selbst) stehen sich mit ihren Gedanken und Emotionen selbst im Weg, eine einzige Überzeugung kann mein ganzes Leben sabotieren. Am Ende war es gar nicht "meine" Überzeugung, "mein" Gedanke, das Ergebnis meiner Gedankenfabrik, sondern ich habe ihn unbewusst von weiss der Teufel woher übernommen und geglaubt ....

    :cry:

  • Monikamarie
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    • February 12, 2025 at 9:22 AM
    • #41

    Moin Ewald,

    die Gedanken sind ja gefärbt von unserer Konditionierung, von Trieben, Wünschen, Befürchtungen ...

    Ich bin sehr froh, mich oft geirrt und dadurch sehr viel gelernt zu haben. Denn dadurch war es für mich kein Problem, mit der Achtsamkeit auf meine Gedanken die Lehre Buddhas zu verinnerlichen, weil ich sofort wusste, daß sie der Wahrheit entspricht.

    Wenn ich es schaffe, ganz im Hier und Jetzt zu sein, unterlaufen mir keine Fehler mehr im Handeln.

    Ganz im Gegenteil zu vor ein paar Tagen, wo ich vor Aufregung und ungeduldiger Gedanken den falschen Rundfunk-Änderungsanbieter aufrief, um meine Daten zu ändern und in der Inkassofalle sass.

    Alles Gute für Dich

    _()_Monika

  • Igor07
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    • February 12, 2025 at 9:59 AM
    • #42
    Quote from JoJu91

    Die meisten Menschen (ich rede auch und vor allem von mir selbst) stehen sich mit ihren Gedanken und Emotionen selbst im Weg, eine einzige Überzeugung kann mein ganzes Leben sabotieren. Am Ende war es gar nicht "meine" Überzeugung, "mein" Gedanke, das Ergebnis meiner Gedankenfabrik, sondern ich habe ihn unbewusst von weiss der Teufel woher übernommen und geglaubt ....

    Das erinnert mich an Georges I. Gurdjieff, denn der normale Mensch erkennt meist nicht seine eigenen Konditionierungen und die roboterhaften Reaktionen. Man kann sich daher fragen: Wer ist mehr KI – der Mensch oder die Maschine? Beim Prozess des weisen Beobachtens kann man einige Automatismen erkennen, aber nicht alle. Echte Freiheit, zumindest rein theoretisch, ist nur dann möglich, wenn der Mensch erkennt, dass es nichts gibt, was ihn wirklich ausmacht – nichts, was ihm gehört, keine feste Persönlichkeit –, sondern nur verschiedene Masken oder Rollen.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • mukti
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    • February 12, 2025 at 10:35 AM
    • #43

    Unheilsamen Gedanken zu vertrauen führt zu dukkha, heilsamen Gedanken zu vertrauen führt aus dukkha heraus. Unheilsam ist alles was mit Gier, Hass und Verblendung verbunden ist.

    So lässt sich also das Denken untersuchen: Ist das ein unheilsamer oder ein heilsamer Gedanke? Führt er zu Leid wenn ich ihm folge? Alles beginnt im Geist:

    Quote

    Den Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet:

    Kommt aus getrübtem Geist dein Wort und dein Betragen.

    So folgt dir Unheil, wie dem Zugtier folgt der Wagen.

    Den Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet:

    Entspringen reinem Geist dein Wort und deine Taten,

    folgt das Glück dir nach, unfehlbar wie dein Schatten.

    Dhammapada

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    Mit Metta, mukti.


  • Aravind
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    • February 12, 2025 at 11:58 AM
    • #44
    Quote from ewald

    Ich lasse doch keine Gedanken wirken, von denen ich weiß, dass sie für mich falsch sind.

    Das ist doch wunderbar.

    Dann gehörst Du zu den 0.01% Menschen, die nie Lampenfieber oder unangemessene Ängste oder auch nur Unsicherheit haben. Die nie sexuelle Erregung für Liebe oder wenigstens Verliebtsein halten. Die nie ein ungutes Gefühl haben, in eine dunkle Höhle zu gehen, obwohl klar ist, dass dort im konkreten Fall keine Gefahr droht. ;)

    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Aravind
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    • February 12, 2025 at 11:58 AM
    • #45
    Quote from JoJu91

    Wir ahnen vermutlich, wie die Geschichte geendet hat.

    Nein, wir wollen *alle* Details wissen! ;)

  • Sequenz
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    • February 12, 2025 at 7:53 PM
    • #46

    Hallo in die Runde!

    Über mehrere Tage verteilt hatte ich ein bisschen mitgelesen. Und jetzt generiert sich - wie es aussieht - mein erster Beitrag. Ja, ich schreib' - als relativ fauler Mensch (einer der fleißigsten unter den Faulen, wie ich zu sagen/denken pflege) - meist nur, wenn "es" fließt. Buchstaben herauswringen aus den Grauen Zellen ist nicht mein Ding.

    Vor etlichen Monaten erst, begegnete mir (62, "Anfänger")

    jungfr(a)eulich der Satz "Glaub nicht alles was du denkst". Was in mir zeitversetzt Hinterfragung bezüglich meines Umgangs mit meinen Gedanken generierte. Ja, ich nahm meine Gedanken für bare Münze, obwohl manche (Grübeleien), rein von rationaler Warte aus, "unnötig" erscheinen.

    Denke nicht alles was du glaubst, wäre ein Ansatz. Und damit allerdings gegebenenfalls im Bereich "Meditation für Fortgeschrittene" gelandet.

  • Qualia
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    • February 12, 2025 at 9:56 PM
    • #47

    Meine Gedanken sind immer richtig! Erster wichtigster Ansatz zur Reinigung.
    Setze ich meine Gedanken in Handeln um, sprechen, schreiben, handhaben, erweisen sie sich anhand der gewirkten Realität, ob sie richtig, falsch oder unwichtig/wirkungslos sind.

    Solange ich an meine Gedanken glaube, gibt es keine Realität, nur Unwissenheit.

    An meine Gedanken glauben, ohne Handlung, erschafft eine Blase der Eitelkeit.

  • Online
    ewald
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    • February 13, 2025 at 1:38 PM
    • #48

    Natürlich kommen Fehler, Unsicherheiten, Konflikte und Widersprüche in den Gedanken vor, aber wer soll es erkennen, wenn nicht man selbst? Mama und Papa, die schon vor Jahren gestorben sind? Es ist die Aufgabe des Erwachsenen, die eigenen Gedanken zu kontrollieren und sie nicht abhängig zu machen von irgendwem oder irgendwas. Auch die kindliche Prägung gehört unbedingt überarbeitet, wenn sich herausstellt, dass vieles dabei ist, was dem Erwachsenen unangenehme Symptome beschert. Es hilft doch nichts, man kann sich nicht herausreden, die eigenen Gedanken unterliegen zu 100 % der eigenen Verantwortung, außer es gibt psychische Störungen, dann ist die Hilfe von außen notwendig. Aber ansonsten kontrolliere ich meine Gedanken, wer denn sonst und korrigiere eventuelle Fehler.

    Ganz oft heiraten im Leben kann ja Spaß machen und ganz bewusst gewollt, ich kenne meine Beziehungskonflikte, mache mir Gedanken darüber und habe in meinem Leben bisher auf den Vertrag zur Beziehungsbildung verzichtet. Ich gestalte meine Beziehungen ohne staatliche oder kirchliche Führsprache, das macht mich unabhängig. Ich mache mir in der Beziehung Gedanken über die Ehe, über den Vertrag und komme zu dem Schluss, nee dazu bist du nicht geeignet, der Gedanke an die Freiheit überwiegt und so lasse ich es ganz praktisch. Lebe als buddhistischer Mönch in meinem Kloster, mit vielen zwischenmenschlichen Beziehungen, da bin ich mit meinen Gedanken im Reinen und muss mich nicht vertraglich binden. Meine Frau gibt es für mich als Mann nicht, der Gedanke ist mir fremd, aber ich denke oft an verschiedene Frauen.

  • Qualia
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    • February 13, 2025 at 1:52 PM
    • #49

    Einen Vertrag zu schließen, egal in welcher Form ist Karma, Handlung. Alle Folgen daraus sind Schicksal, das man durch Karma, Vertragsauflösung oder -änderung beenden kann.

    Mein Gedanke geht meiner Tat/Karma voran und alle Folgen ergeben sich nach der Handlung.

  • Monikamarie
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    • February 13, 2025 at 3:36 PM
    • #50

    Hallo Ewald, mir scheint, dass da ein Missverständnis vorliegt.

    Das, was Du beschreibst, sind ja nicht die üblichen Gedanken, die ständig am Horizont erscheinen.

    Bei diesem Thema denke ich an den sogenannten Affengeist, bei dem ich von einer Richtung in die andere geworfen werde und glaube, was ich mir erzähle.

    Wobei ich emotional aus der Bahn geworfen werden kann, weil ich plötzlich Angst vor der Zukunft bekomme -

    weil ich mich vor Demenz fürchte

    vor körperlichen Schmerzen

    vor den digitalen Anforderungen

    vor Trump

    vor rechten Parteien ...

    Auf einmal ist es da - durch Stress im Alltag. Und da bin ich froh, wenn mir Hakuin einfällt, der sich selbst zur Aufmerksamkeit ruft und innehält.

    Ohne diese jahrelange Praxis und diese buddhistischen Vorbilder wäre es mir nicht möglich, in meiner jetzigen Situation wieder in die innere Stille zu kommen.

    Solange mein Mann lebte, war es für mich sehr einfach, bei mir zu bleiben.

    _()_Monika

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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