Mandalagaben

Amdap:

karma namkha:

Ich habe es auch so erklärt bekommen.

Was mich aber beschäftigt ist, warum schüttet man alles zu sich aus.

Man verschenkt doch die Gaben.

Wäre es dann nicht, von der Symbolik her, richtig es von sich weg zu schütten?

Ja, so empfinde ich es auch.

Aber hier ist wohl eher ein praktischer Hintergrund im Spiel, denn stell' Dir vor, Du würdest alles von Dir weg schütten, dann ist der ganze Teppich in Deinem Zimmer voller Reis und Du müsstest erstmal Staub saugen, aber das "darfst Du nicht", das wäre ja ein Sakrileg, und dann wird's erst richtig kompliziert!

Also, ich denke, hier kommt dann doch wohl der praktische Sinn der Tibeter zum Tragen, damit man es nicht aufsaugen muss.

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Das sind die Buddhas, die es über einem ausschütten. Man lässt nur los. Und Segen anzunehmen, ist nichts egoistisches. es dient ja einem guten Zweck. Außerdem verharrt man darin ja nicht, sondern baut gleich wieder neu auf und bringt dar. Am Ende widmet man das alles dem Wohle der Wesen. Alles völlig okay.

Aha. Ist auch für mich interessant.

Ääähh - oder doch noch mal eine Frage:

man wischt es ja selbst von der Mandalaplatte.

Soll sich aber vorstellen, dass das jetzt die Buddhas ausschütten...?

Oder kann/soll man es mit dem Gedanken in Vereinbarung bringen, dass man ja, als letzthinniges Ziel, selbst zum Buddha wird?

Entschuldigung, dass ich so blöd frage, doch kann ich meinen Lama sowas nicht fragen, der wird dann immer ganz gereizt. Ich versuche es auch schon gar nicht mehr.

Huch, jetzt sprechen wir wieder von den zwei verschiedenen Mandalas.

Also, ich bezog mich auf diese Platte, auf die man die sieben Häufchen streut und abwischt, immer wiederholend, so oft man will oder kann.

Aber das macht ja nichts.

karma namkha:

Das ist eine schöne Erklärung, vielen Dank dafür liebe Losang Lhamo.

Bezüglich des Reis auf dem Teppich, liebe Amdap, den habe ich trotzdem. Es wurde mir erklärt, nachdem ich die Spitze aufgesetzt habe, nehme ich auch in die rechte Hand Reis, halte das Mandala mit beiden Händen hoch und biete es der Zuflucht dar. Niemals mit leeren Händen. Dann nehme ich das Mandala in die linke Hand und werfe den Reis aus der rechten Hand Richtung Zuflucht während ich OM MANDALA PUDZA MEGA SAMUDRA SAPARANA SAMAYE AH HUNG rezizitiere.

🙏🙏🙏

Das ist sehr spannend, denn ich finde, dass das ein sehr schwieriger Balanceakt ist.

Wenn Du den Reis "in Richtung Zuflucht" wirfst, dann vermutlich in Richtung Deiner zentralen Buddhafigur, die Du vermutlich vor Dir auf dem Schrein hast?

Und währenddessen musst Du ja in der linken Hand das turmförmige Mandala ruhig halten. Das ist doch, wenn es vollständig ist, relativ schwer, oder? Wenn Du mit Rechts den Reis schmeißt, musst Du aufpassen, dass Du nicht zu sehr wackelst, denn sonst könnte das turmförmige Mandala von der linken Hand abstürzen, nicht wahr?

karma namkha:

Da hast du recht, einfach ist es nicht, das ganze zu halten, zumal ich ja auch noch die Mala in der linken Hand halte.

Ach du Schreck, auch das noch!

Da bist Du ja eine richtige Balance-Künstlerin!!!!

Ich habe eine kleine Handmala mit 21 Perlen. Sie passt genau in die Hand und hält sich von selbst. So kann die Hand normal den Mandalaboden halten und ich muss nichts balancieren.

Mein Lama hat mir mal eine Handmala geschenkt, die - ohne die Guruperle - 19 statt 21 Perlen hat.

Eine geheimnisvolle Handmala! Und sie wurde mit der Zeit noch geheimnisvoller, denn in der Guru-Perle saß ein kleiner Holzwurm, der sie von innen aufgefressen hat; nur das Gummiband, das mochte er nicht. Nun ist die Perle hohl und hat drei Löcher.

Später entdeckte ich noch zwei weitere Perlen mit Holzwurm.

Dieses immer während eines Vortrags, als ich die Späne aus den Perlen heraus pulte.

Was soll mir das wohl sagen...?