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Zum Verhältnis von Vipassana und Metta

  • Lucky Luke
  • 28. Oktober 2019 um 16:17
  • Zum letzten Beitrag
  • Lucky Luke
    Gast
    • 28. Oktober 2019 um 16:17
    • #1

    Würdet ihr die Metta Meditation als Teil der Vipassana Praxis betrachten?

    Ich wurde gefragt was Vipassana bedeutet und hab Metta Meditation als Beispiel genannt, bin nun aber gar nicht mehr so sicher ob das richtig ist :?

  • Turmalin 1
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    • 28. Oktober 2019 um 17:03
    • #2

    nee ist nicht richtig :hug:

  • Lucky Luke
    Gast
    • 28. Oktober 2019 um 17:09
    • #3
    Turmalin:

    nee ist nicht richtig :hug:

    :eek:

  • Turmalin 1
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    • 28. Oktober 2019 um 17:09
    • #4

    Also es gibt sehr viele Meditationen die unter Vipassana eingeordnet werden aber es geht immer um das Erfahren von Weisheit.

    Zum Beispiel im Lojong der zweite Unterpunkt ist Weisheit und Mitgefühl praktizieren. Zunächst kommt: "Betrachte alle Erscheinungen als Traum"

    dann "untersuche die ungeborene Natur des Geistes".. und weitere das ist die Weisheitsebene. Das kann man unter Vipassana einordnen.

    Dann kommen die Tonglen Übungen was Mitgefühls-Übung ist, entspricht Metta.

  • Lucky Luke
    Gast
    • 28. Oktober 2019 um 17:12
    • #5
    Turmalin:

    Also es gibt sehr viele Meditationen die unter Vipassana eingeordnet werden aber es geht immer um das Erfahren von Weisheit.

    Du meinst bei der Metta Meditation geht es tendenziell eher um Mitgefühl und weniger um Weisheit? :?

  • Helmut
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    • 28. Oktober 2019 um 17:14
    • #6

    Metta, also liebende Güte, gehört zur Seite der Methode. Vipassana (skr. Vipasyana) gehört zur Seite der Weisheit. Von daher unterscheiden sie sich. Methode und Weisheit stützen sich aber gegenseitig. Neben Metta gehört ja auch Freigebigkeit, Ethik, Geduld usw. zur Seite der Methode. Sie ist die Grundlage für die Entwicklung der Weisheit, die die Selbstlosigkeit oder die Soheit erkennt,

    Gruß Helmut

    Gruß Helmut

    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Turmalin 1
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    • 28. Oktober 2019 um 17:17
    • #7
    Sherab:
    Turmalin:

    Also es gibt sehr viele Meditationen die unter Vipassana eingeordnet werden aber es geht immer um das Erfahren von Weisheit.

    Du meinst bei der Metta Meditation geht es tendenziell eher um Mitgefühl und weniger um Weisheit? :?

    ja das ist eben die Sache mit den zwei Flügeln eines Vogels. Du nanntest den anderen Flügel aber wie Helmut auch schon sagt, kann man das eine nicht ohne das andere verwirklichen.

  • Aravind
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    • 28. Oktober 2019 um 17:17
    • #8

    Der Begriff Vipassana ist nicht eindeutig, und kann auch begrenzt "nur" die Vipassana-Meditations-"Technik" meinen.

    Wenn Du mit Vipassana die Praxis der Zweige der Vipassana-Bewegung meinst , dann ist Metta-Praxis Teil aller Richtungen, die ich kenne.

    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Aravind
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    • 28. Oktober 2019 um 17:22
    • #9

    Zur Abgrenzung Weisheit/Liebende Güte: Mein Lehrer lehrt, dass die eigentliche Weisheit und Freiheit im sprituellen, liebenden Herzen liegt. Aus der Sicht gibt es nichts zu trennen, und das entspricht auch meiner bescheidenen Erfahrung.

    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Lucky Luke
    Gast
    • 28. Oktober 2019 um 17:31
    • #10
    Aravind:

    Der Begriff Vipassana ist nicht eindeutig, und kann auch begrenzt "nur" die Vipassana-Meditations-"Technik" meinen.

    Wenn Du mit Vipassana die Praxis der Zweige der Vipassana-Bewegung meinst , dann ist Metta-Praxis Teil aller Richtungen, die ich kenne.

    Liebe Grüße,

    Aravind.

    O.k. Dann war meine Antwort vielleicht doch gar nicht so falsch :? Zumal es relativ einfach ist, Metta zu erklären als Weisheit (im Sinne von Leerheit).

    Die "Weisheit" besteht dann letztlich darin, liebende Güte für alle Wesen zu wünschen (Gleichmut) und nicht nur für Freunde oder neutrale Personen.

  • Lucky Luke
    Gast
    • 28. Oktober 2019 um 17:34
    • #11
    Turmalin:

    Also es gibt sehr viele Meditationen die unter Vipassana eingeordnet werden aber es geht immer um das Erfahren von Weisheit.

    Zum Beispiel im Lojong der zweite Unterpunkt ist Weisheit und Mitgefühl praktizieren. Zunächst kommt: "Betrachte alle Erscheinungen als Traum"

    dann "untersuche die ungeborene Natur des Geistes".. und weitere das ist die Weisheitsebene. Das kann man unter Vipassana einordnen.

    Dann kommen die Tonglen Übungen was Mitgefühls-Übung ist, entspricht Metta.

    Kann es sein, dass diese Einteilung nur für bestimmte Schulen/Lehrer gilt? Und nicht allgemein gültig ist?

  • Martin1980
    Gast
    • 28. Oktober 2019 um 17:37
    • #12

    Für mich ist Vipassana schon eine Art von Metta-Meditation.

    Wenn ich Frieden und Freiheit gefunden habe, kann ich viel einfacher Frieden verbreiten.

    Selbst wenn es nur zum Sotapanna gereicht hat, wird die Liebende Güte auf einen ganz anderen Level sein.

    In meinen Jahren in Thailand, gab es auch keine meditation ohne Metta.

    Zuerst verbeugt man sich achtsam vor dem Buddha.

    Dann nimmt man sich gedanklich vor, die nächsten 60 bis 90 Minuten zu sitzen oder gehen.

    Man nimmt eine aufrechte aber nicht zu steife Haltung ein.

    Man macht ca 10 Minuten Metta.

    Dann kehrt man zum Meditationsobjekt zurück.

    Ist Ruhe entstanden, wendet man sich den Gefühlen usw zu.

    Ist man erschöpft oder unruhig, kehrt man wieder zurück zum Meditationsobjekt.

    Am Ende macht man wieder Metta-Meditation und teilt seinen verdienst, und seinen Frieden in allen Bereichen.

    Dann verbeugt man sich achtsam vor dem Buddha und verlässt achtsam den meditationsplatz.

    Sila, samadhi, Panna geht für mich hand in Hand.

    Die Gebote einhalten, ist für mich schon eine Art von Metta-Meditation.

    Vipassana ohne Metta ist für mich eine unvollständige Praxis.

    Metta alleine kann laut einigen Lehrern zur Befreiung führen.

    Wer nichts ausschließt, hat noch bessere Chancen.

    Alles Gute für Dich!

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    • 28. Oktober 2019 um 17:37
    • #13

    Im tibetischen Buddhismus wird es getrennt gelehrt. In einer Vipassana-Übung wird Mitgefühl nicht genannt. Ein Wesen welches Weisheit verwirklicht, verwirklicht auch spontan-entspringendes non-duales Mitgefühl. Bei diesem Ansatz gibt es aber keinen "Jemand" der mit "Jemand anderem" Mitgefühl hat.

    Es ist eine komplett andere Übung als die Übungen die Mitgefühl erwecken sollen. Hierbei wird zunächst duales Mitgefühl erweckt, wenn man noch keine non-dualität erreicht.

    Ich dachte dass das so auf den Buddha zurück geht, also dass Vipassana eine Übung ist, wo gar kein "Jemand" vorkommt, der mit "jemand anderem" Mitgefühl haben könnte. Es geht eben grade darum aufzuzeigen, dass kein Selbst auffindbar ist.

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    • 28. Oktober 2019 um 17:41
    • #14
    Martin1980:

    Für mich ist Vipassana schon eine Art von Metta-Meditation.

    Wenn ich Frieden und Freiheit gefunden habe, kann ich viel einfacher Frieden verbreiten.

    stimme dir zu dass das Resultat der Vipassana-Meditation Mitgefühl ist, was zugleich Weisheit ist. Im tib. Buddhismus wird das absolutes Bodhichatta genannt.

  • Aravind
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    • 28. Oktober 2019 um 17:44
    • #15

    Langsam, langsam. Natürlich lehren nur die Schulen der Vipassana-Bewegung das, was der Buddha wirklich gelehrt hat! ;)

    Turmalin:

    Ich dachte dass das so auf den Buddha zurück geht, also dass Vipassana eine Übung ist, wo gar kein "Jemand" vorkommt, der mit "jemand anderem" Mitgefühl haben könnte. Es geht eben grade darum aufzuzeigen, dass kein Selbst auffindbar ist.

    Genau, das ist kein Widerspruch. Metta-Übung hat ja letzendlich den Kern, die Unterscheidung zwischen "Ich" und den Anderen aufzuheben. Im etwas fortgeschrittenen Stadium ist es genau so, wie Du beschreibst: Es gibt keine Grenze zwischen "Jemanden", und den anderen, nur Verbundenheit.

    Ich finde, das drückt sich schön in dieser Übung aus (sprachlich geht leider nicht ohne "Ich", gefühlt schon): "Dieser Mensch leidet wie ich; und wie ich will er Leiden überwinden."

    Liebe Grüße,

    Aravind.

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    • 28. Oktober 2019 um 17:47
    • #16
    Sherab:

    Kann es sein, dass diese Einteilung nur für bestimmte Schulen/Lehrer gilt? Und nicht allgemein gültig ist?

    Kann ja nur für den tib. Buddhismus sprechen. Und da kann ich nur sagen es wird getrennt unterrichtet. Das Bodhicharyavatara gilt für alle Schulen und das 9. Kapitel ist das Weisheitskapitel. Das ist ein völlig anderer Ansatz als die anderen Kapitel.

    Also man hat Weisheitsbelehrungen immer getrennt von Mitgefühlsbelehrungen. Dann gibt es natürlich wieder die Belehrungen darüber wie beides zusammen hängt.

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    • 28. Oktober 2019 um 17:52
    • #17
    Aravind:

    Genau, das ist kein Widerspruch. Metta-Übung hat ja letzendlich den Kern, die Unterscheidung zwischen "Ich" und den Anderen aufzuheben. Im etwas fortgeschrittenen Stadium ist es genau so, wie Du beschreibst: Es gibt keine Grenze zwischen "Jemanden", und den anderen, nur Verbundenheit.

    Klingt mir nach Avaita Vedanta. Glaub Vipassana klingt nach dem Buddha doch etwas anders.

    :?

  • Turmalin 1
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    • 28. Oktober 2019 um 18:03
    • #18
    Spock:

    Man kann imho auch die Methoden kombinieren, also Metta (als gerichtete Medi) und Satipatthana (als ungerichtete Medi):

    Das heißt aber nicht, dass es nicht günstig wäre, zunächst mal die Vipassana-Übung so zu verstehen wie sie gegeben wurde.

    Also naja, sagen wir mal für mich als Vajrayani ist es wichtig da korrekt zu sein. Sonst lande ich nämlich... naja also im Irgendwo fernab der buddhistischen Basis-Belehrungen. Etwas kombiniert mit etwas anderen haben wir nämlich zur Genüge.

  • Lucky Luke
    Gast
    • 28. Oktober 2019 um 18:06
    • #19

    Turmalin 1

    stell dir vor du musst die Frage beantworten "was ist Vipassana"? Der Fragesteller hat lediglich das Wort Vipassana gehört, sonst weiß er nicht viel über Buddhismus.

  • CCC
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    • 28. Oktober 2019 um 18:17
    • #20

    Vipassana wird eigentlich als Einsichtsmeditation bezeichnet

    (Einsich in dukkha, anatta und anicca).

    Die Metta Meditation ist eine gute Ergänzung dazu, ist aber nicht dasselbe.

    So meines Wissens:)

  • Lucky Luke
    Gast
    • 28. Oktober 2019 um 18:21
    • #21
    Lilli:

    Vipassana wird eigentlich als Einsichtsmeditation bezeichnet

    (Einsich in dukkha, anatta und anicca).

    Die Metta Meditation ist eine gute Ergänzung dazu, ist aber nicht dasselbe.

    So meines Wissens:)

    Stimmt. Ich hatte kurz gezuckt etwas über Vergänglichkeit zu erzählen, hätte ich doch tun sollen. :roll:

  • mukti
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    • 28. Oktober 2019 um 18:25
    • #22

    Ich würde im Wörterbuch nachschauen: vipassanā

    Mit Metta, mukti.


  • Turmalin 1
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    • 28. Oktober 2019 um 18:25
    • #23
    Sherab:

    Turmalin 1

    stell dir vor du musst die Frage beantworten "was ist Vipassana"? Der Fragesteller hat lediglich das Wort Vipassana gehört, sonst weiß er nicht viel über Buddhismus.

    ja genau das sind eben die Probleme dass man das gefragt wird. Soweit ich weiß bekommt man als Vajayani da klare Anweisungen von seinen Lehrern ob man diese Frage beantworten soll. Wenn man gesagt bekommt man soll, dann wird aber auch gesagt man muss es abschätzen können, ob es für die Person richtig ist das zu hören.

    Es kann aber eben auch sein, man bekommt gesagt, dass man gar nicht antworten muss.:grinsen:

  • Turmalin 1
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    • 28. Oktober 2019 um 18:30
    • #24
    Sherab:
    Lilli:

    Vipassana wird eigentlich als Einsichtsmeditation bezeichnet

    (Einsich in dukkha, anatta und anicca).

    Die Metta Meditation ist eine gute Ergänzung dazu, ist aber nicht dasselbe.

    So meines Wissens:)

    Stimmt. Ich hatte kurz gezuckt etwas über Vergänglichkeit zu erzählen, hätte ich doch tun sollen. :roll:

    ohne Anatta ist es einfach nicht richtig und das ist der Punkt es bedeutet Lehrheit und ein Vajayani darf nicht zu ungeeigneten Personen über Leerheit sprechen. ( Vajayana Wurzel-Samayas) Daher muss ein Lehrer entscheiden ob du über Anatta lehren sollst. Weil du dann abschätzen können musst ob die Person das erträgt. Also ob die Person geeignet ist oder nicht musst dann du entscheiden. Der Lehrer entscheidet ob du selbst entscheiden sollst oder eben er entscheidet dass du es generell nicht sollst.

    Sorry an die Theravadins hier, dass ich hier mit unseren Regeln langweile.

  • Turmalin 1
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    • 28. Oktober 2019 um 18:38
    • #25
    Spock:
    Turmalin:

    ohne Anatta ist es einfach nicht richtig und das ist der Punkt es bedeutet Lehrheit und ein Vajayani darf nicht zu ungeeigneten Personen über Leerheit sprechen. ( Vajayana Wurzel-Samayas) Daher muss ein Lehrer entscheiden ob du über Anatta lehren sollst. Weil du dann abschätzen können musst ob die Person das erträgt. Also ob die Person geeignet ist oder nicht musst dann du entscheiden. Der Lehrer entscheidet ob du selbst entscheiden sollst oder eben er entscheidet dass du es generell nicht sollst.

    Sorry an die Theravadins hier, dass ich hier mit unseren Regeln langweile.

    Es wäre eigentlich besser das im TB-Bereich zu besprechen,weil die Begriffe verwirren können... Inhaltlich sehe ich jetzt aber keinen direkten Widerspruch, wenn man die Sutten liest. Das heisst insofern kein Widerspruch, wie dass Buddha sich auch ausschwieg oder mit dem mittleren Weg antwortete wenn jemand noch zu stark in der Ich-Ansicht verhaftet war.

    das ist doch schön wenn man hoffen kann, dass die Regeln des Vajayana vom Verhalten des Buddha abgeleitet sind. Sieht für mich hier so aus...

Ausgabe №. 134: „Keine Angst vor der Angst"

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