ZitatAlles anzeigen1 Ort der Begebenheit: Sāvatthī.
2. "Diese vier Nahrungsstoffe, ihr Bhikkhus, dienen den Wesen, die (schon) geboren sind, zur Erhaltung, oder den Wesen, die nach Wiedergeburt suchen, zur Förderung.
3. Welche vier?
•Die eßbare Speise, grobe oder feine;
•die Berührung ist der zweite;
•die Denktätigkeit des Geistes ist der dritte;
•das Bewußtsein ist der vierte.
Das also sind, ihr Bhikkhus, die vier Nahrungsstoffe, für die Wesen; die (schon) geboren sind, zur Erhaltung, und für die Wesen, die nach Wiedergeburt suchen, zur Förderung.
4.
•Wenn nach dem Nahrungsstoff eßbare Speise, ihr Bhikkhus, Begierde vorhanden ist, wenn Freude daran vorhanden ist, wenn Durst danach vorhanden ist, da hat das Bewußtsein einen Halt gefunden und ist zu Wachstum gekommen [187].
•Wo das Bewußtsein einen Halt gefunden hat und zu Wachstum gekommen ist, da tritt Geist und Körper in die Erscheinung [188].
•Wo Geist und Körper in die Erscheinung tritt, da findet Mehrung der Gestaltungen statt.
•Wo Mehrung der Gestaltungen stattfindet, da tritt künftighin Wiedergeburt und Neuerstehung ein.
•Wo künftighin Wiedergeburt und Neuerstehung eintritt, da gibt es künftighin Geburt, Alter und Tod.
•Wo künftighin Geburt, Alter und Tod sind, das, ihr Bhikkhus, behaupte ich, ist mit Schmerz verbunden, mit Angst verbunden, mit Verzweiflung verbunden.
5. Wenn nach dem Nahrungsstoff Berührung, ihr Bhikkhus, Begierde vorhanden ist, usw. usw. (= 4) . . .
6. Wenn nach dem Nahrungsstoff Denktätigkeit des Geistes, ihr Bhikkhus, Begierde vorhanden ist, usw. usw. (= 4) . . .
7.
•Wenn nach dem Nahrungsstoff Bewußtsein, ihr Bhikkhus, Begierde vorhanden ist, wenn Freude daran vorhanden ist, wenn Durst danach vorhanden ist, da hat das Bewußtsein einen Halt gefunden und ist zu Wachstum gekommen.
•Wo das Bewußtsein einen Halt gefunden hat und zu Wachstum gekommen ist, da tritt Geist und Körper in die Erscheinung.
•Wo Geist und Körper in die Erscheinung tritt, da findet Mehrung der Gestaltungen statt.
•Wo Mehrung der Gestaltungen statt findet, da tritt künftighin Wiedergeburt und Neuerstehung ein.
•Wo künftighin Wiedergeburt und Neuerstehung eintritt, da gibt es künftighin Geburt, Alter und Tod.
•Wo künftighin Geburt, Alter und Tod sind, das, ihr Bhikkhus, behaupte ich, ist mit Schmerz verbunden, mit Angst verbunden, mit Verzweiflung verbunden.
8. Gerade so, ihr Bhikkhus, wie wenn da ein Färber oder ein Maler, wenn Farbstoff oder Lack vorhanden ist, Gelbwurz oder Indigo oder Krapp, (und wenn) eine wohl geglättete Tafel oder Mauer oder ein Stück Zeug (vorhanden ist), die Gestalt einer Frau oder die Gestalt eines Mannes abbildete mit allen Haupt- und Nebengliedern:
9. Ganz ebenso hat, ihr Bhikkhus,
•wenn nach dem Nahrungsstoff eßbare Speise Begierde vorhanden ist, wenn Freude daran vorhanden ist, wenn Durst danach vorhanden ist, das Bewußtsein da einen Halt gefunden hat und ist zu Wachstum gekommen.
•Wo das Bewußtsein einen Halt gefunden hat und zu Wachstum gekommen ist, da tritt Geist und Körper in die Erscheinung.
•Wo Geist und Körper in die Erscheinung tritt, da findet Mehrung der Gestaltungen statt.
•Wo Mehrung der Gestaltungen statt findet, da tritt künftighin Wiedergeburt und Neuerstehung ein.
•Wo künftighin Wiedergeburt und Neuerstehung eintritt, da gibt es künftighin Geburt, Alter und Tod.
•Wo künftighin Geburt, Alter und Tod sind, das, ihr Bhikkhus, behaupte ich, ist mit Schmerz verbunden, mit Angst verbunden, mit Verzweiflung verbunden.
10. Wenn nach dem Nahrungsstoff Berührung, ihr Bhikkhus, Begierde vorhanden ist, usw. usw. (= 4) . . .
11. Wenn nach dem Nahrungsstoff Denktätigkeit des Geistes, ihr Bhikkhus, Begierde vorhanden ist, usw. usw. (= 4) . . .
12.
•Wenn nach dem Nahrungsstoff Bewußtsein, ihr Bhikkhus, Begierde vorhanden ist, wenn Freude daran vorhanden ist, wenn Durst danach vorhanden ist, da hat das Bewußtsein einen Halt gefunden und ist zu Wachstum gekommen.
•Wo das Bewußtsein einen Halt gefunden hat und zu Wachstum gekommen ist, da tritt Geist und Körper in die Erscheinung.
•Wo Geist und Körper in die Erscheinung tritt, da findet Mehrung der Gestaltungen statt.
•Wo Mehrung der Gestaltungen statt findet, da tritt künftighin Wiedergeburt und Neuerstehung ein.
•Wo künftighin Wiedergeburt und Neuerstehung eintritt, da gibt es künftighin Geburt, Alter und Tod.
•Wo künftighin Geburt, Alter und Tod sind, das, ihr Bhikkhus, behaupte ich, ist mit Schmerz verbunden, mit Angst verbunden, mit Verzweiflung verbunden.
17. Gerade so, ihr Bhikkhus, wie wenn da ein Haus stünde oder eine Halle [189], und es wären da auf der Nordseite oder auf der Südseite oder auf der Ostseite Fenster, und es dränge bei Aufgang der Sonne durchs Fenster ein Strahl hinein, wo fände der einen Halt?" - "An der westlichen Wand, Herr!"
18. "Wenn aber, ihr Bhikkhus, keine westliche Wand da wäre, wo fände er dann einen Halt?" - "Auf dem Erdboden, Herr!"
19. "Wenn aber, ihr Bhikkhus, kein Erdboden da wäre, wo fände er dann einen Halt?" - "Im Wasser, Herr!"
20. "Wenn aber, ihr Bhikkhus, kein Wasser da wäre, wo fände er dann einen Halt?" - "Er fände überhaupt keinen Halt, Herr!"
21-24. "Ganz ebenso, ihr Bhikkhus,
•wenn nach dem Nahrungsstoff eßbare Speise keine Begierde vorhanden ist, wenn keine Freude daran vorhanden ist, wenn kein Durst danach vorhanden ist usw. usw. ...
•Wenn nach dem Nahrungsstoff Berührung, ihr Bhikkhus usw. usw. ...
•Wenn nach dem Nahrungsstoff Denktätigkeit des Geistes, ihr Bhikkhus, usw. usw. ...
•Wenn nach dem Nahrungsstoff Bewußtsein, ihr Bhikkhus, keine Begierde vorhanden ist, wenn keine Freude daran vorhanden ist, wenn kein Durst danach vorhanden ist, dann hat das Bewußtsein keinen Halt gefunden und ist nicht zu Wachstum gekommen.
•Wo aber das Bewußtsein keinen Halt gefunden hat, und nicht zu Wachstum gekommen ist, da tritt auch Geist und Körper nicht in die Erscheinung.
•Wo Geist und Körper nicht in die Erscheinung tritt, da findet keine Mehrung der Gestaltungen statt.
•Wo keine Mehrung der Gestaltungen statt findet, da tritt künftighin keine Wiedergeburt und Neuerstehung ein.
•Wo künftighin keine Wiedergeburt und Neuerstehung eintritt, da gibt es künftighin nicht Geburt, Alter und Tod.
•Wo es aber künftighin Geburt, Alter und Tod nicht gibt, das, ihr Bhikkhus, behaupte ich, ist frei von Schmerz, frei von Angst, frei von Verzweiflung."
S.12.64. Atthirāga Sutta
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Das hier ist der Bereich SuttenBESPRECHUNG. Nicht der Bereich SuttenPOSTEN.
LG
Charlie -
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Die Begierde, die Freude und der Durst nach diesen Nahrungsstoffen bietet halt für das Bewusstsein.
Und wie wird diese Freude, diese Begierde dieser Durst bbeendet (oder zumindest verkleinert), damit das Bewusstsein keinen Halt mehr findet? Der achtfache Pfad natürlich... Aber hat der Buddha in dieser Lehrrede auch einen noch konkreteren Ansatz geliefert?
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Zu Nahrung heißt es in S.12.63
Zitat11. "Ganz ebenso, behaupte ich, ihr Bhikkhus, ist der Nahrungsstoff eßbare Speise zu verstehen. Wenn der Nahrungsstoff eßbare Speise, ihr Bhikkhus, richtig erkannt ist, ist auch die Begierde nach den fünffachen sinnlichen Genüssen [180] richtig erkannt. Wenn die Begierde nach den fünffachen sinnlichen Genüssen richtig erkannt ist, dann gibt es auch die Fessel nicht, durch die gefesselt ein frommer Jünger wieder in diese Welt zurückkehren würde.
und es wird auf Nicht-Wiederkehr angespielt.Während es hier heißt:
Zitat4.
•Wenn nach dem Nahrungsstoff eßbare Speise, ihr Bhikkhus, Begierde vorhanden ist, wenn Freude daran vorhanden ist, wenn Durst danach vorhanden ist, da hat das Bewußtsein einen Halt gefunden und ist zu Wachstum gekommen [187].
•Wo das Bewußtsein einen Halt gefunden hat und zu Wachstum gekommen ist, da tritt Geist und Körper in die Erscheinung [188].
•Wo Geist und Körper in die Erscheinung tritt, da findet Mehrung der Gestaltungen statt.
•Wo Mehrung der Gestaltungen stattfindet, da tritt künftighin Wiedergeburt und Neuerstehung ein.
•Wo künftighin Wiedergeburt und Neuerstehung eintritt, da gibt es künftighin Geburt, Alter und Tod.
•Wo künftighin Geburt, Alter und Tod sind, das, ihr Bhikkhus, behaupte ich, ist mit Schmerz verbunden, mit Angst verbunden, mit Verzweiflung verbunden.
und bei Abwesenheit von Begierde nach, Freude an, Durst nach Nahrung auf Arhatschaft angespielt wird (Abs. 24).Dieses Sutta geht demnach bzgl. der Nahrung mehr "ins Detail", was die Anspielung auf Arhatschaft im Kontext von Nahrung rechtfertigt, ganz gemäß diesen Kommentares:
(s. in S.12.63. Fleisch vom Sohn)Zitat"Wenn die Begierde nach den fünffachen sinnlichen Genüssen richtig erkannt ist, dann gibt es auch die Fessel nicht, durch die gefesselt ein frommer Jünger wieder in diese Welt zurückkehren würde."
ZitatDiese Belehrung bezieht sich nur auf die Erlangung des Pfades des Nichtwiederkehrers; aber wenn man damit Einsicht in die 5 Aggregate entwickelt, dann kann sie auch als Wegweiser zur Arhatschaft betrachtet werden
(Kommentar auf den Bhikkhu Bodhi Bezug nimmt in n.163, S. 773, SN)
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Bemerkenswert auch Folgendes:
Zitat•Wo das Bewußtsein einen Halt gefunden hat und zu Wachstum gekommen ist, da tritt Geist und Körper in die Erscheinung.
•Wo Geist und Körper in die Erscheinung tritt, da findet Mehrung der Gestaltungen statt.
•Wo Mehrung der Gestaltungen statt findet, da tritt künftighin Wiedergeburt und Neuerstehung ein.
•Wo künftighin Wiedergeburt und Neuerstehung eintritt, da gibt es künftighin Geburt, Alter und Tod.Bei Bhikkhu Bodhi heißt es:
ZitatWherever consciousness becomes established and comes to growth, there is a descent of name-and-form. Where there is a descent of name-and-form, there is the growth of volitional formations. Where there is the growth of volitional formations, there is the production of future renewed existence.
Wo immer Bewußtsein einen Halt findet und gedeiht, da ist ein Abgrund von Name-und-Form (nama-rupa). Wo ein Abgrund von Name-und-Form ist, da gedeihen Willensformationen (die Gestaltungen des Willens). Wo die Willensformationen gedeihen, da entsteht neuerliches Dasein.
Der Kommentar vom Bhikkhu Bodhi (S. 775, n 172, SN):
ZitatThe variation here on the usual sequence is very interesting. When "the growth of volitional formations" is placed between name-and-form and future existence, this implies that the expression corresponds to three critical terms of the standard formula - craving, clinging, and (kamma-)existence - with ayatim punabbhavabhinibbatti signifying the process of entering the new existence.
Die Variation der sonst üblichen Sequenz ist sehr interessant. Wenn das "Gedeihen der Willensformationen" zwischen Name-und-Form und zukünftigem Dasein plaziert wird, dann impliziert dies, dass der Ausdruck den drei kritischen Begriffen der Standardformulierung entspricht - nämlich Begierde [tanha], Anhaften [upadana] und (Kamma-)Sein [bhava] - wobei ayatim punabbhavabhinibbatti der Vorgang des Eintretens in ein neues Dasein bedeutet.