ZitatAlles anzeigen1. Also habe ich vernommen.
Einstmals weilte der Erhabene in Sāvatthī, im Jetahaine. im Parke des Anāthapindika.
2. Da nun redete der Erhabene die Bhikkhus an: "Ihr Bhikkhus!" "Ja, Herr!" erwiderten die Bhikkhus aufhorchend dem Erhabenen.
3. Der Erhabene sprach also: "Inwiefern soll nun wohl, ihr Bhikkhus, ein Bhikkhu Erwägungen anstellen zur rechten vollständigen Vernichtung des Leidens?" "Im Erhabenen, Herr, wurzeln unsere Lehrmeinungen, vom Erhabenen werden sie geleitet, auf den Erhabenen stützen sie sich. Wohlan denn, dem Erhabenen wolle der Sinn des Gesagten aufleuchten; vom Erhabenen ihn hörend werden die Bhikkhus ihn erfassen."
4. "So höret denn zu, ihr Bhikkhus, merket wohl auf, ich will es euch verkünden." "Wohl, Herr!" erwiderten die Bhikkhus aufhorchend dem Erhabenen.
5. Der Erhabene sprach also: "Da stellt, ihr Bhikkhus, ein Bhikkhu die Erwägung an: ,dieses mannigfaltige und vielgestaltige Leiden, das in der Welt als Alter und Tod entsteht [143],
•was hat nun wohl dieses Leiden zur Ursache,
•was zum Ursprung,
•was zur Herkunft,
•was zur Entstehung?
•was muß vorhanden sein, damit Alter und Tod entsteht?
•was muß nicht vorhanden sein, damit Alter und Tod nicht entsteht?'
6. Erwägend erkennt er also: ,dieses mannigfaltige und vielgestaltige Leiden, das in der Welt als Alter und Tod entsteht,
•dieses Leiden hat die Geburt zur Ursache,
•die Geburt zum Ursprung,
•die Geburt zur Herkunft,
•die Geburt zur Entstehung.
•Wenn Geburt vorhanden ist, entsteht Alter und Tod; wenn Geburt nicht vorhanden ist, entsteht Alter und Tod nicht.'
7. Er erkennt Alter und Tod; er erkennt den Ursprung von Alter und Tod; er erkennt die Aufhebung von Alter und Tod; und er erkennt auch den Weg, der zur Aufhebung von Alter und Tod führt. Und indem er diesem Wege folgt, wird er einer, der der wahren Lehre gemäß wandelt.
8. Dieser Bhikkhu, ihr Bhikkhus, heißt einer, der auf dem Wege ist zur rechten vollständigen Vernichtung des Leidens, zur Aufhebung von Alter und Tod.
9. Ferner stellt er die Erwägung an: ,das Werden aber, was hat es zur Ursache? - das Erfassen aber, was hat es zur Ursache? - der Durst, was hat er zur Ursache? - die Empfindung, was hat sie zur Ursache? - die Berührung, was hat sie zur Ursache? - die sechs Sinnesbereiche, was haben sie zur Ursache? - Name und Form, was haben sie zur Ursache? - das Bewußtsein, was hat es zur Ursache? - die Gestaltungen, was haben sie zur Ursache, was zum Ursprung, was zur Herkunft, was zur Entstehung? Was muß vorhanden sein, damit Gestaltungen entstehen? Was muß nicht vorhanden sein, damit Gestaltungen nicht entstehen?
10. Erwägend erkennt er also: ,die Gestaltungen haben das Nichtwissen zur Ursache, das Nichtwissen zum Ursprung, das Nichtwissen zur Herkunft, das Nichtwissen zur Entstehung. Wenn Nichtwissen vorhanden ist, entstehen die Gestaltungen; wenn Nichtwissen nicht vorhanden ist, entstehen die Gestaltungen nicht.'
11. Er erkennt die Gestaltungen; er erkennt den Ursprung der Gestaltungen; er erkennt die Aufhebung der Gestaltungen; und er erkennt auch den Weg, der zur Aufhebung der Gestaltungen führt. Und indem er diesem Wege folgt, wird er einer, der der wahren Lehre gemäß wandelt. Dieser Bhikkhu, ihr Bhikkhus, heißt einer, der auf dem Wege ist zur rechten vollständigen Vernichtung des Leidens, zur Aufhebung der Gestaltungen.
12. Wenn nun, ihr Bhikkhus, eine mit Nichtwissen begabte menschliche Persönlichkeit [144] Gestaltungen hervorbringt, die verdienstlich sind, dann ist das Bewußtsein mit Verdienst ausgestattet. Wenn sie Gestaltungen hervorbringt, die nicht verdienstlich sind, dann ist das Bewußtsein mit Nichtverdienst ausgestattet. Wenn sie Gestaltungen hervorbringt, wo Gleichgewicht (von Verdienst und Nichtverdienst) besteht, dann ist das Bewußtsein mit (solchem) Gleichgewicht ausgestattet.
13. Wenn aber, ihr Bhikkhus, bei einem Bhikkhu das Nichtwissen beseitigt und das Wissen entstanden ist, bringt er infolge des Verschwindens des Nichtwissens und der Entstehung des Wissens keine verdienstlichen Gestaltungen hervor; er bringt keine nicht verdienstlichen Gestaltungen hervor; er bringt keine Gestaltungen hervor, wo Gleichgewicht besteht.
14. Wenn er nicht durch Tun (Gestaltungen) hervor bringt und nicht durch Denken (Gestaltungen) hervorbringt [145], erfaßt [146] er nichts in der Welt. Wenn er nichts erfasst, so empfindet er keinen Durst [147]. Wenn er aber keinen Durst empfindet, geht er aus eigener Kraft [148] in das Nirvana ein. Er erkennt: vernichtet ist die Geburt; gelebt ist der heilige Wandel; vollbracht ist, was zu vollbringen war; nichts mehr habe ich fürderhin zu tun mit dem weltlichen Dasein.
15. Wenn er eine lustvolle Empfindung empfindet, so erkennt er: sie ist unständig; er erkennt: sie ist keine, an der man hängt; er erkennt: sie ist keine, an der man Freude hat. Wenn er eine leidvolle Empfindung empfindet, so erkennt er: sie ist unständig; er erkennt: sie ist keine, an der man hängt; er erkennt: sie ist keine, an der man Freude hat. Wenn er eine Empfindung empfindet, die weder leidvoll noch lustvoll ist, so erkennt er sie ist unständig; er erkennt sie ist keine, an der man hängt; er erkennt: sie ist keine, an der man Freude hat.
16. Wenn er eine lustvolle Empfindung empfindet, so empfindet er sie als einer, der (von der Welt) losgelöst [149] ist. Wenn er eine leidvolle Empfindung empfindet, so empfindet er sie als einer, der losgelöst ist. Wenn er eine Empfindung empfindet, die weder leidvoll noch lustvoll ist, so empfindet er sie als einer, der losgelöst ist.
17. Empfindet er die Empfindung, daß die Körperkräfte zu Ende gehen, so erkennt er: ich empfinde die Empfindung, daß die Körperkräfte zu Ende gehen. Empfindet er die Empfindung, daß das Leben zu Ende geht [150], so erkennt er: ich empfinde die Empfindung, daß das Leben zu Ende geht. Er erkennt: nach dem Abschlusse des Lebens infolge der Auflösung des Körpers [151] werden noch in dieser Welt [152] alle meine Empfindungen, an denen ich keine Freude gehabt, erkalten; nur die leiblichen Bestandteile [153] werden übrig bleiben.
18. Das ist gerade so, ihr Bhikkhus, wie wenn ein Mann aus dem Töpferofen einen heißen Topf herausnimmt und auf den ebenen Erdboden hinstellt, und wie da die Hitze, die daran ist, sich verliert und nur die Tonschalen übrig bleiben: ebenso erkennt ein Bhikkhu, ihr Bhikkhus, wenn er die Empfindung empfindet, daß die Körperkräfte zu Ende gehen: ich empfinde die Empfindung, daß die Körperkräfte zu Ende gehen. Und wenn er die Empfindung empfindet, daß das Leben zu Ende geht, so erkennt er: ich empfinde die Empfindung, daß das Leben zu Ende geht. Er erkennt: nach dem Abschlusse des Lebens infolge der Auflösung des Körpers werden noch in dieser Welt alle meine Empfindungen, an denen ich keine Freude gehabt, erkalten; nur die leiblichen Bestandteile werden übrig bleiben."
19. "Was denkt ihr darüber, ihr Bhikkhus? Wird wohl ein Bhikkhu, bei dem die weltlichen Einflüsse vernichtet sind, eine Gestaltung hervorbringen, die verdienstlich ist? Wird er wohl eine Gestaltung hervorbringen, die nicht verdienstlich ist? Wird er wohl eine Gestaltung hervorbringen, bei der Gleichgewicht besteht?" - "Nein, Herr, das ist nicht der Fall."
20. "Wenn aber Gestaltungen überhaupt nicht vorhanden sind, wird da wohl nach Aufhebung der Gestaltungen das Bewußtsein zum Vorschein kommen?" - "Nein, Herr, das ist nicht der Fall."
21. "Wenn aber Bewußtsein überhaupt nicht vorhanden ist, wird da wohl nach Aufhebung des Bewußtseins Name und Form zum Vorschein kommen?" - "Nein, Herr, das ist nicht der Fall."
22. "Wenn aber Name und Form überhaupt nicht vorhanden ist, werden da wohl nach Aufhebung von Name und Form die sechs Sinnesbereiche zum Vorschein kommen?" - "Nein, Herr, das ist nicht der Fall."
23. "Wenn aber die sechs Sinnesbereiche überhaupt nicht vorhanden sind, wird da wohl nach Aufhebung der sechs Sinnesbereiche Berührung zum Vorschein kommen?" - "Nein, Herr, das ist nicht der Fall."
24. "Wenn aber Berührung überhaupt nicht vorhanden ist, wird da wohl nach Aufhebung der Berührung Empfindung zum Vorschein kommen?" - "Nein, Herr, das ist nicht der Fall."
25. "Wenn aber Empfindung überhaupt nicht vorhanden ist, wird da woh1 nach Aufhebung der Empfindung Durst zum Vorschein kommen?" - "Nein, Herr, das ist nicht der Fall."
26. "Wenn aber Durst überhaupt nicht vorhanden ist, wird da wohl nach Aufhebung des Durstes Erfassen zum Vorschein kommen?" - "Nein, Herr, das ist nicht der Fall."
27. "Wenn aber Erfassen überhaupt nicht vorhanden ist, wird da wohl nach Aufhebung des Erfassens Werden zum Vorschein kommen?" - "Nein, Herr, das ist nicht der Fall."
28. "Wenn aber Werden überhaupt nicht vorhanden ist, wird da wohl nach Aufhebung des Werdens Geburt zum Vorschein kommen?" - "Nein, Herr, das ist nicht der Fall."
29. "Wenn aber Geburt überhaupt nicht vorhanden ist, wird da wohl nach Aufhebung der Geburt Alter und Tod zum Vorschein kommen?" - "Nein, Herr, das ist nicht der Fall."
30. "Gut, gut, ihr Bhikkhus! So verhält sich das, ihr Bhikkhus, nicht anders verhält es sich. Glaubt mir das, ihr Bhikkhus, habt Vertrauen, heget keinen Zweifel daran und kein Bedenken! Das ist das Ende des Leidens."
Parivīmaṃsana Sutta
-
-
-
-
-
TMingyur:
14. Wenn er nicht durch Tun (Gestaltungen) hervor bringt und nicht durch Denken (Gestaltungen) hervorbringt , erfaßt er nichts in der Welt. Wenn er nichts erfasst, so empfindet er keinen Durst. Wenn er aber keinen Durst empfindet, geht er aus eigener Kraft in das Nirvana ein. Er erkennt: vernichtet ist die Geburt; gelebt ist der heilige Wandel; vollbracht ist, was zu vollbringen war; nichts mehr habe ich fürderhin zu tun mit dem weltlichen Dasein.
Was geschieht, wenn Nibbana in diesem Leben nicht realisiert wurde?
Die Frage geht an alle die weitere Existenzen ausschließen.()
-
Kusala:
Die Frage geht an alle die weitere Existenzen ausschließen.
Wie meinst du das? Meinst du damit diejenigen, die mit dem Begriff "Nibbana" (auch) das Aufhören von "Wieder-Geburt" bzw "Wieder-Erscheinen" verbinden?
Oder meinst du damit diejenigen, die per se die Konzepte "Wieder-Geburt" bzw "Wieder-Erscheinen" ablehnen? -
Um Nibbana wissen ist ja noch nicht das Ende der Fahnenstange. Auch ein Sotapan weiß was Nibbana bedeutet.
TMingyur:Oder meinst du damit diejenigen, die per se die Konzepte "Wieder-Geburt" bzw "Wieder-Erscheinen" ablehnen?
Genau diese meine ich.
Obwohl ich hier noch mal anmerke, dass ich nicht von einer Seele, einem unveränderlichen festen Kern der von Dasein zu Dasein wandert spreche.()
-
Kusala:TMingyur:
Oder meinst du damit diejenigen, die per se die Konzepte "Wieder-Geburt" bzw "Wieder-Erscheinen" ablehnen?
Genau diese meine ich.
Obwohl ich hier noch mal anmerke, dass ich nicht von einer Seele, einem unveränderlichen festen Kern der von Dasein zu Dasein wandert spreche.
Dann kreist deine Frage aber eigentlich doch nur um die Frage, ob es möglich ist, dieses zu "erlangen":Zitat"Wenn er nicht durch Tun (Gestaltungen) hervor bringt und nicht durch Denken (Gestaltungen) hervorbringt ..."
wenn man die Konzepte "Wieder-Geburt" bzw "Wieder-Erscheinen" ablehnt.Denn wenn dieses erlangt ist, dann sind diese Konzepte sowieso irrelevant.
-
TMingyur:
Denn wenn dieses erlangt ist, dann sind diese Konzepte sowieso irrelevant.
Ja wenn ...
Es ging darum, wenn nicht.
Zwischen intellektuellem Wissen und selber durchdrungen, durchschaut, verinnerlicht liegen ja Welten (Samsara ).Spätestens beim nächsten "Tief" (Trauer, Neid, Missgunst, von Lieben getrennt sein, mit Unlieben vereint sein, Zorn, Gier usw.) ist ja zu bemerken, ob es wirklich schon trägt.
Die wenigsten werden Nibbana in diesem Leben realisieren und was nun, war meine Frage?
()
-
Kusala:TMingyur:
Denn wenn dieses erlangt ist, dann sind diese Konzepte sowieso irrelevant.
Ja wenn ...
Um die Diskussion etwas "anzuheizen" (vielleicht steigt ja dann noch einer der "Wieder-Geburts"-Ablehner ein ) folgendes:
1. mit rechter Ansicht gibt's da grundsätzlich kein Problem. Warum? Weil selbst wenn nicht an "Wieder-Geburt" oder "Wieder-Erscheinen" geglaubt wird, ist darin keine Ablehnung.
2. wenn die Konzepte "Wieder-Geburt" oder "Wieder-Erscheinen" abgelehnt werden, dann kann "dieses" (siehe oben) jedoch nicht erlangt werdenKusala:
Die wenigsten werden Nibbana in diesem Leben realisieren und was nun, war meine Frage?
Mit rechter Ansicht gibt's auch hier grundsätzlich kein Problem. Warum? Weil ohne Ablehnung, zumindest Stromeintritt erlangt wird -
Aber bei Stromeintritt ist doch der Weg noch nicht zu Ende
TMingyur:Mit rechter Ansicht
Die muss aber erst einmal vorhanden sein .......
Bisher habe ich keine klare Antwort auf meine Frage bekommen.
Nicht rum eiern TMKlare Frage:
Was ist, wenn am Ende des Lebens bemerkt wird .... "ich weiß (selber) immer noch nicht was Nibbana überhaupt "ist"".()
-
-
Kusala:
Aber bei Stromeintritt ist doch der Weg noch nicht zu Ende
Auch das ist kein Problem mit rechter AnsichtKusala:TMingyur:Mit rechter Ansicht
Die muss aber erst einmal vorhanden sein .......
Ja, und die ist nicht nur das Denken von Worten und das glauben daran.Kusala:
Bisher habe ich keine klare Antwort auf meine Frage bekommen.
Nicht rum eiern TMKlare Frage:
Was ist, wenn am Ende des Lebens bemerkt wird .... "ich weiß (selber) immer noch nicht was Nibbana überhaupt "ist"".
Die Übung als Vorbereitung auf das Ende des Lebens beinhaltet genau, sich von solchen falschen Ansichten zu lösen und dann solch ein Zurückfallen zu vermeiden, wenn es soweit ist.Jetzt wirst du vielleicht denken und vielleicht auch sagen "schon wieder so ein 'rum eiern'" weil dir der Sinn steht nach "Konkretem" und "Be-greifbarem".
Dem kann leicht begegnet werden, indem man sich auf rechte Ansicht besinnt und vermeintlich konkretisiert:Zitatwenn am Ende des Lebens bemerkt wird .... "ich weiß (selber) immer noch nicht was Nibbana überhaupt "ist"".
dann ist das Erlöschen der Aggregate nicht eingetreten.Aber ist das nun "Konkret" und "Begreifbar" (?), wo er doch verkündet:
ZitatSchaum - Sutta
1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Ayojjha, am Ufer des Ganges.
2. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Ja, o Herr", antworteten jene Mönche dem Erhabenen. Der Erhabene nun sprach also:
3. "Es ist, ihr Mönche, wie mit einer großen Schaummasse, die dieser Ganges mit sich führt. Ein scharfsichtiger Mann würde sie erblicken, würde über sie nachsinnen, sie gründlich untersuchen. Ihm, der sie erblickt, über sie nachsinnt, sie gründlich untersucht, eben als leer würde sie da erscheinen, eben als hohl würde sie da erscheinen, eben als kernlos würde sie da erscheinen. Wie sollte auch, ihr Mönche, in einer Schaummasse ein Kern sein!
4. Ebenso auch, ihr Mönche: Was es irgend an Körperlichkeit gibt, sei sie vergangen, künftig oder gegenwärtig, eigen oder fremd, grob oder fein, gewöhnlich oder edel, fern oder nahe - die erblickt da ein Mönch, sinnt über sie nach, untersucht sie gründlich. Ihm, der sie erblickt, über sie nachsinnt, sie gründlich untersucht, eben als leer wird sie da erscheinen, als hohl wird sie da erscheinen, eben als kernlos wird sie da erscheinen. Wie sollte auch, ihr Mönche, in der Körperlichkeit ein Kern sein!
5. Es ist, ihr Mönche, wie wenn zur Herbstzeit, wenn Regen in schweren Tropfen fällt, im Wasser Blasen entstehen und wieder verschwinden. Ein scharfsichtiger Mann würde sie erblicken, würde über sie nachsinnen, sie gründlich untersuchen. Ihm, der sie erblickt, über sie nachsinnt, sie gründlich untersucht, eben als leer würden sie da erscheinen, als hohl würden sie da erscheinen, als kernlos würden sie da erscheinen. Wie sollte auch, ihr Mönche, in einer Wasserblase ein Kern sein!
6. Ebenso auch, ihr Mönche: Was es irgend an Gefühl gibt, sei es vergangen, künftig oder gegenwärtig, eigen oder fremd, grob oder fein, gewöhnlich oder edel, fern oder nahe - das erblickt da ein Mönch, sinnt darüber nach, untersucht es gründlich. Ihm, der es erblickt, über es nachsinnt, es gründlich untersucht, eben als leer wird es da erscheinen, als hohl wird es da erscheinen, als kernlos wird es da erscheinen. Wie sollte auch, ihr Mönche, im Gefühl ein Kern sein!
7. Es ist, ihr Mönche, wie wenn im letzten Monat des Sommers zur Mittagszeit eine Luftspiegelung erscheint. Ein scharfsichtiger Mann würde sie erblicken, würde über sie nachsinnen, sie gründlich untersuchen. Ihm, der sie erblickt, über sie nachsinnt, sie gründlich untersucht, eben als leer würde sie da erscheinen, als hohl würde sie da erscheinen, als kernlos würde sie da erscheinen. Wie sollte auch, ihr Mönche, in einer Luftspiegelung ein Kern sein!
8. Ebenso auch, ihr Mönche: Was es irgend an Wahrnehmung gibt, sei sie vergangen, künftig oder gegenwärtig, eigen oder fremd, grob oder fein, gewöhnlich oder edel, fern oder nahe - die erblickt da ein Mönch, sinnt über sie nach, untersucht sie gründlich. Ihm, der sie erblickt, über sie nachsinnt, sie gründlich untersucht, eben als leer würde sie da erscheinen, als hohl würde sie da erscheinen, als kernlos würde sie da erscheinen. Wie sollte auch, ihr Mönche, in der Wahrnehmung ein Kern sein!
9. Es ist, ihr Mönche, wie wenn ein Mann, der Kernholz wünscht, nach Kernholz ausgeht, auf der Suche nach Kernholz mit einer scharfen Axt versehen einen Wald betritt. Dort sähe er einen großen Bananenstamm, gerade, jung, hochgewachsen. Den würde er an der Wurzel fällen, dann die Spitze abschneiden und die Blattscheiden beseitigen. So die Blattscheiden beseitigend würde er nicht einmal auf Grünholz kommen, geschweige denn auf Kernholz.
10. Dies würde ein scharfsichtiger Mann erblicken, würde darüber nachsinnen, es gründlich untersuchen. Ihm, der dies erblickt, der darüber nachsinnt, es gründlich untersucht, eben als leer würde es da erscheinen, als hohl würde es da erscheinen, als kernlos würde es da erscheinen. Wie sollte auch, ihr Mönche, in einem Bananenstamm ein Kern sein!
11. Ebenso auch, ihr Mönche: Was es irgend an Gestaltungen gibt, seien sie vergangen, künftig oder gegenwärtig, eigen oder fremd, grob oder fein, gewöhnlich oder edel, fern oder nahe - die erblickt ein Mönch, sinnt über sie nach, untersucht sie gründlich. Ihm, der sie erblickt, über sie nachsinnt, sie gründlich untersucht, eben als leer würden sie da erscheinen, als hohl würden sie da erscheinen, als kernlos würden sie da erscheinen. Wie sollte auch, ihr Mönche, in den Gestaltungen ein Kern sein!
12. Es ist, ihr Mönche, wie wenn ein Gaukler oder Gehilfe eines Gauklers am Treffpunkt vierer Straßen sein Gaukelwerk zeigt. Und ein scharfsichtiger Mann würde es erblicken, darüber nachsinnen, es gründlich untersuchen. Ihm, der es erblickt, darüber nachsinnt, es gründlich untersucht, eben als leer würde es da erscheinen, als hohl wurde es da erscheinen, als kernlos wurde es da erscheinen. Wie sollte auch, ihr Mönche, im Gaukelwerk ein Kern sein!
13. Ebenso auch, ihr Mönche: Was es irgend an Bewußtsein gibt, sei es vergangen, künftig oder gegenwärtig, eigen oder fremd, grob oder fein, gewöhnlich oder edel, fern oder nahe - das erblickt ein Mönch, sinnt darüber nach, untersucht es gründlich. Ihm, der es erblickt, darüber nachsinnt, es gründlich untersucht, eben als leer wurde es da erscheinen, als hohl würde es da erscheinen, als kernlos wurde es da erscheinen. Wie sollte auch, ihr Mönche, im Bewußtsein ein Kern sein!
14. So erkennend, ihr Mönche, wendet sich der erfahrene, edle Jünger von der Körperlichkeit ab, wendet sich ab vom Gefühl, wendet sich ab von der Wahrnehmung, wendet sich ab von den Gestaltungen, wendet sich ab vom Bewußtsein. Abgewandt wird er entsüchtet. Durch die Entsüchtung wird er befreit. Im Befreiten ist die Erkenntnis: 'Befreit bin ich. Versiegt ist die Geburt, vollendet der Heilige Wandel, getan das Werk, nichts Weiteres mehr nach diesem hier' so erkennt er."
15. So sprach der Erhabene. Und nachdem der Gesegnete so geredet hatte, sprach der Meister noch dieses:
"Dem Schaumball gleicht der Körper,
der Wasserblase das Gefühl,
ein Luftphantom ist Wahrnehmung der Sinne,
Gestaltungen sind ohne Kern wie der Bananenstamm,
und Gaukelkünsten ähnelt das Bewußtsein.
So hat der Sonnenheld es aufgezeigt.
Wenn man so nachsinnt, gründlich untersucht,
als hohl und leer erkennt man es dann weise.
Nun dieser Leib - wie ihn der Weisheitsreiche hat gezeigt -
seht fortgeworfen ihn, wenn dreierlei ihm fehlt:
wenn Lebenskraft, Bewußtsein, Wärme aus ihm schwinden,
als ausgesetzter Leichnam, Fraß für andre, liegt er leblos da.
Von solcher Art ist dieses Seinsgebilde,
ein Gaukelwerk, von dem nur Toren schwätzen!
Als Mörder wird es offenbar, doch Wesenskern, der fndet sich da nicht!
So möge tags und nachts die Daseinsgruppen er betrachten,
der krafterfüllte Mönch, der achtsam ist und klarbewußt.
Das Fesselwerk zerreiße er, die Zuflucht wirk' er selber sich!
Er lebe wie von Feuersglut bedroht, er strebe nach dem todlosen Bereich!"
-
accinca:
Wenn man denn dann noch zu einem klaren Denken in der Lage ist.
Ja, selbst das wird für die meisten schwierig sein. Sei es Krankheitsbedingt oder weil die nötige Achtsamkeit nicht trainiert wurde.
()
-
TMingyur:
dann ist das Erlöschen der Aggregate nicht eingetreten.
Und dann .......?
Übrigens schöne Lehrrede, beantwortet meine Frage aber nicht.
Wenn die Voraussetzungen stimmen, ist da natürlich keine Frage mehr offen.
Aaaaaber, was ist mit denen wo die Aggregate noch nicht erloschen sind.
Meine Fragen richten sich an diejenigen die "weitere Leben" negieren.
Ehrlich gesagt rechne ich nicht mit einer Antwort . Warum wohl?()
-
Kusala:TMingyur:
dann ist das Erlöschen der Aggregate nicht eingetreten.
Und dann .......?
Gute Frage
So ist das ... jede Antwort zieht eine weitere Frage nach sich ... "Affengeist" sagen manche dazu
Kusala:
Meine Fragen richten sich an diejenigen die "weitere Leben" negieren.
Ehrlich gesagt rechne ich nicht mit einer Antwort . Warum wohl?()
Ich habe noch eine weitere Antwort für dich:ZitatSN 35.23 Alles
The Blessed One said, "What is the All? Simply the eye & forms, ear & sounds, nose & aromas, tongue & flavors, body & tactile sensations, intellect & ideas. This, monks, is called the All. [1] Anyone who would say, 'Repudiating this All, I will describe another,' if questioned on what exactly might be the grounds for his statement, would be unable to explain, and furthermore, would be put to grief. Why? Because it lies beyond range."
http://www.accesstoinsight.org…n/sn35/sn35.023.than.htmlDer Erhabene sprach, "Was ist Alles?" Alles, das sind ausschließlich das Auge und die von ihm gesehenen Formen, das Ohr und die von ihm gehörten Klänge, die Nase und die von ihr gerochenen Gerüche, die Zunge und die von ihr geschmeckten Geschmäcke, der Körper und die von ihm ertasteten Tastempfindungen, das Bewußtsein und alle Bedeutungen [Ideen], die es hervorbringt.
Dies ihr Mönche ist Alles. Ein jeder, der da sagen möge, "Solch ein Alles weise ich zurück, weil es nicht Alles ist und ich werde ein anderes und weitreichenderes Alles beschreiben" und der gefragt werden würde, auf welcher anderen Grundlage denn seine Aussage beruht als auf der, die oben als Alles dargestellt wurde, wäre unfähig erläuternde Erklärungen abzugeben und würde sich wohl darüberhinaus grämen. Warum? Weil ein behauptetes anderes Alles notwendigerweise außerhalb des Zugriffes von dem liegt, das Alles ausmacht und also nicht ernsthaft behauptet werden kann."
(Sinngemäße Übersetzung)Also am besten du nimmst "Leben" und "Wieder-Geburt" als das was es ist
-
TMingyur:
So ist das ... jede Antwort zieht eine weitere Frage nach sich ... "Affengeist" sagen manche dazu
so ist es wenn fragen die mit "denken und kopfwissen"nicht zu beantworten sind.
es gibt antworten die fragen nicht wieder aufkommen lassen, weil frage in nichts aufgelöst, erledigt so zu sagen.
hilft wenig mit skiern schwimmen zu genen
. -
Bester TM,
ich brauche diesbezüglich keine Antworten.
Es sollte Anregung für die sein, die etwas ablehnen (und dies auch kund tun) ohne eine Dhammagemäße Alternative zu bieten.
Ich wollte nur zum nachdenken anregen und aufzeigen, dass es vielleicht doch nicht so dumm ist gewisse Aussagen des Buddha als Option zuzulasssen und die Dringlichkeit erkannt wird, etwas genauer hinzuschauen.Liebe Grüße
Kusala -
Kusala:
Bester TM,
ich brauche diesbezüglich keine Antworten.
Das freut mich. Ich verstehe die Diskussionen auch weniger als "persönliche" Dialoge, sondern mehr "exemplarisch".Kusala:
Es sollte Anregung für die sein, die etwas ablehnen (und dies auch kund tun) ohne eine Dhammagemäße Alternative zu bieten.
Ich wollte nur zum nachdenken anregen und aufzeigen, dass es vielleicht doch nicht so dumm ist gewisse Aussagen des Buddha als Option zuzulasssen und die Dringlichkeit erkannt wird, etwas genauer hinzuschauen.
"Wieder-Geburt" oder "Wieder-Erscheinen" abzulehnen halte ich für unheilsam.
Aus meiner Perspektive gibt jedoch einen massiven Unterschied zwischen "Nicht-Bestätigen" und "Ablehnen". "Nicht-Bestätigen" finde ich sehr gut, weil es keine Begrenzung hat, sondern Offenheit, noch mehr Offenheit als es die Bestätigung von "Wieder-Geburt" hat.
Als einer der den Tibetern viel zu verdanken hat, habe mich beizeiten sehr mit der Ansicht von "Wieder-Geburt" konditioniert und ich muss sagen, dass es mir sehr geholfen hat. -
Kusala:
Bester TM,
ich brauche diesbezüglich keine Antworten.
Es sollte Anregung für die sein, die etwas ablehnen (und dies auch kund tun) ohne eine Dhammagemäße Alternative zu bieten.
Ich wollte nur zum nachdenken anregen und aufzeigen, dass es vielleicht doch nicht so dumm ist gewisse Aussagen des Buddha als Option zuzulasssen und die Dringlichkeit erkannt wird, etwas genauer hinzuschauen.Liebe Grüße
Kusala
du meinst "von hinten durch die Brust ins Auge"
. -
Jepp Sumi