PK-Zitate: Die Hölle

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    LG
    Onda


    13. "Jener unrechtschaffene Mensch - auf solche Weise von unrechtschaffenen Eigenschaften erfüllt, der solcherart den Umgang eines unrechtschaffenen Menschen hat, der das Trachten eines unrechtschaffenen Menschen hat, der die Ratschläge eines unrechtschaffenen Menschen gibt, der als unrechtschaffener Mensch spricht, der als unrechtschaffener Mensch handelt, der die Ansichten eines unrechtschaffenen Menschen hat und der Geschenke als unrechtschaffener Mensch gibt - erscheint bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode am Bestimmungsort unrechtschaffener Menschen wieder. Und was ist der Bestimmungsort unrechtschaffener Menschen? Das ist die Hölle oder das Tierreich."


    M 110

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • 7. "Wenn man zu Recht von irgendetwas sagen wollte: 'Jenes ist äußerst unerwünscht, äußerst unwillkommen, äußerst unangenehm', so ist die Hölle diejenige, von der man zu Recht dies sagen sollte, so sehr sogar, daß es schwer ist, ein Gleichnis für das Leiden in der Hölle zu finden."


    Nach diesen Worten fragte ein Bhikkhu den Erhabenen: "Aber, ehrwürdiger Herr, kann man ein Gleichnis geben?"


    8. "Man kann, Bhikkhu", sagte der Erhabene. "Ihr Bhikkhus, angenommen, man faßte einen überführten Räuber und brächte ihn vor den König, mit den Worten: 'Majestät, hier ist ein überführter Räuber. Befehle nach Belieben eine Bestrafung für ihn.' Dann sagte der König: 'Geht und spießt diesen Mann am Morgen mit hundert Speeren.' Und sie spießten ihn am Morgen mit hundert Speeren. Dann fragte der König zur Mittagszeit: 'Wie geht es jenem Mann?' - 'Majestät, er ist noch am Leben.' Dann sagte der König: 'Geht und spießt diesen Mann zur Mittagszeit mit hundert Speeren.' Und sie spießten ihn zur Mittagszeit mit hundert Speeren. Dann fragte der König am Abend: 'Wie geht es jenem Mann?' - 'Majestät, er ist noch am Leben.' Dann sagte der König: 'Geht und spießt diesen Mann am Abend mit hundert Speeren.' Und sie spießten ihn am Abend mit hundert Speeren. Was meint ihr, ihr Bhikkhus? Würde jener Mann Schmerz und Trauer fühlen, wenn er mit dreihundert Speeren gespießt worden wäre?"


    "Ehrwürdiger Herr, jener Mann würde Schmerz und Trauer fühlen, wenn er mit einem Speer gespießt worden wäre, von dreihundert ganz zu schweigen."


    9. Dann hob der Erhabene einen kleinen Stein auf, von der Größe seiner Hand, und richtete sich folgendermaßen an die Bhikkhus: "Was meint ihr, ihr Bhikkhus? Was ist größer, dieser kleine Stein, denn ich aufgehoben habe, von der Größe meiner Hand, oder der Himalaya, der König der Gebirge?"


    "Ehrwürdiger Herr, der kleine Stein, den der Erhabene aufgehoben hat, von der Größe seiner Hand, zählt nicht neben dem Himalaya, dem König der Gebirge; er ist nicht einmal ein Bruchteil, das ist gar kein Vergleich."


    "Ebenso, ihr Bhikkhus, zählt der Schmerz und die Trauer nicht, die jener Mann fühlen würde, wenn er mit dreihundert Speeren gespießt worden wäre, neben dem Leiden in der Hölle; es ist nicht einmal ein Bruchteil, das ist gar kein Vergleich."


    10. "Die Wächter der Hölle foltern ihn mit der fünffachen Durchbohrung. Sie treiben einen rotglühenden Eisenpfahl durch die eine Hand, sie treiben einen rotglühenden Eisenpfahl durch die andere Hand, sie treiben einen rotglühenden Eisenpfahl durch den einen Fuß, sie treiben einen rotglühenden Eisenpfahl durch den anderen Fuß, sie treiben ihm einen rotglühenden Eisenpfahl durch die Körpermitte. Da fühlt er schmerzhafte, scharfe, peinigende Gefühle. Und doch stirbt er nicht, solange jene üble Handlung sich nicht erschöpft hat."


    11. "Als nächstes werfen ihn die Wächter der Hölle zu Boden und zerstückeln ihn mit Äxten. Da fühlt er schmerzhafte, scharfe, peinigende Gefühle. Und doch stirbt er nicht, solange jene üble Handlung sich nicht erschöpft hat."


    12. "Als nächstes hängen ihn die Wächter der Hölle an den Füßen auf, mit dem Kopf nach unten, und zerstückeln ihn mit Hackmessern. Da fühlt er schmerzhafte, scharfe, peinigende Gefühle. Und doch stirbt er nicht, solange jene üble Handlung sich nicht erschöpft hat."


    13. "Als nächstes spannen ihn die Wächter der Hölle vor eine Kutsche und treiben ihn hin und her, über brennenden, lodernden und glühenden Untergrund. Da fühlt er schmerzhafte, scharfe, peinigende Gefühle. Und doch stirbt er nicht, solange jene üble Handlung sich nicht erschöpft hat."


    14. "Als nächstes zwingen ihn die Wächter der Hölle, über einen großen Berg brennender, lodernder und glühender Kohlen hinauf und herunter zu klettern. Da fühlt er schmerzhafte, scharfe, peinigende Gefühle. Und doch stirbt er nicht, solange jene üble Handlung sich nicht erschöpft hat."


    15. "Als nächstes packen ihn die Wächter der Hölle an den Füßen und werfen ihn kopfüber in einen rotglühenden Metallkessel, der brennt, lodert und glüht. Dort wird er in einem Schaumwirbel gekocht. Und während er dort in einem Schaumwirbel gekocht wird, wird er mal nach oben gespült, mal nach unten, mal hin und her. Da fühlt er schmerzhafte, scharfe, peinigende Gefühle. Und doch stirbt er nicht, solange jene üble Handlung sich nicht erschöpft hat."


    M 129

  • Onyx9:

    Un nu ? 8)


    Ich vermute, Onda will nocheinmal zeigen, was für fantastische Perspektiven Buddhismus parat hat. Dem in der westlichen Gemeinschaft sozialisiertem "normalverteilten" Bürger mag eine solche Perspektive auf den ersten Blick unseriös erscheinen. Alte Mythen...


    Vielleicht ist das Präsentieren solcher Textstellen dem Laien ein Grund dafür, sich vom B. abzuwenden. Vielleicht ist das Präsentieren solcher Textstellen dem Laien ein Grund dafür, sich dem B. zuzuwenden. Vielleicht auch keines von beiden.



    Gruß vom pops

  • Zen-"Zitat":


    Ein Krieger besuchte Meister Hakuin und fragte: " Gibt es wirklich einen Himmel und eine Hölle?"
    "Wer bist Du?" fragte der Meister.
    "Ein Soldat der kaiserlichen Garde", erwiderte der Krieger stolz.
    "Das glaube ich nicht", meinte Hakuin, "dafür siehst du viel zu jämmerlich aus.So einen stellt der Kaiser nicht in die Garde ein!"


    Aufbrausend griff der Krieger zum Schwert, doch Hakuin sagte nur:"Na los! Wirst du es wirklich schaffen, mir den Kopf abzuschlagen?"
    Der Krieger konnte sich nicht mehr zurückhalten und stürzte wütend mit gezogenem Schwert auf den Meister ein.


    Der lächlte nur und sagte:" Jetz kennst du die erste Hälfte der Antwort: eben hast Du die Tore der Hölle geöffnet."


    Wie vom Blitz getroffen blieb der Krieger stehen, dann steckte er sein Schwert in die Scheide und verneigte sich vor Hakuin.


    "Jetzt kennst du die zweite Hälfte der Antwort", sprach Hakuin, "eben hast du die Tore des Himmels geöffnet".

  • Einerseits zeigt uns die Natur, dass sich das Lebewesen durch seinen Lebensraum anpasst, welches Leiden schonmal grenzen bringt.
    Schmerzen sind da um dem Nervensystem mitzuteilen was gut oder schlecht für das Wesen zum überleben ist. Es gibt sogar wenige Menschen die keine Schmerzen fühlen können, die habens aber schwer im Leben, da sie ihren Körper viel schneller abnutzen, brauchen sogar Wecker in der Nacht um ihre Haltungen zu ändern, spüren keine Gelenkschmerzen und machen sich somit weiter die Gelenke kaputt.
    Das alles spricht für mich eher gegen die Hölle.


    Andererseits sehe ich die Hölle in der Natu z. B. wenn Wespen, Fliegen fangen und ihnen lebendig die Flügel ausreißen und die Beine abbeißen um sie in ihr Nest zu bringen und frisch zu verarbeiten.


    Oder der Maulwurf, welcher gefangenen Regenwürmern den Kopf abbeißt dass sie quasie "blind" sind aber noch leben um sie in einem unteridirschen Lager wie ein Knäul zusammenzubinden und später zu fressen, verzweifelt warten Diese auf ihr Ende...
    Im Frühling kämpft der Maulwurf blutig gegen konkurenten bei der Paarungssuche wird das Weibchen vergewaltig und mit einem klebrigen stinkenden Sektret "verschlossen" dass sich keiner ranwagt...


    Wiedergeburt im Tierreich? Nein , danke...... Harmonie und Scheußlichkeit beides in der Natur

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • Zitat

    "Und doch stirbt er nicht, solange jene üble Handlung sich nicht erschöpft hat."


    Ich denke in obiger Formulierung liegt der Sinn der Erzählung. Die Hölle ist offenbar im "Diesseits" und hat mit dem Sterben zu tun.
    Bleibt die Frage wie, wann und ob überhaupt sich jene Handlung erschöpft, damit er endlich sterben kann.


    Bakram

  • Ob "Diesseits" in Anbetracht von Jenseits nicht letztendlich wieder von der Praxis wegführt mittels
    Philosophierenden metaphysischen Spekulationen.
    Wäre es nicht eventuell sinnvoller zu fragen:
    Für wen ist wie wodurch Leid als betroffener von leiden, leidvoll [schmerzhaft unheilsam] gegenwärtig denkend empfunden?
    Die Antwort liegt dann doch wohl eher offensichtlich imho, in der Unkenntnis und im Unverständnis des wie anzuwendenden Bedingten Entstehen`s als paticcasamuppāda sowie im nicht anwenden des Edlen achtfachen Pfades (atthangika-magga) wiederum in Unkenntnis der vier edlen Wahrheiten . [?]


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema


  • @Dorje: Genau. In diesem Beispiel gründet das gegenwärtig denkend empfundene Leid auf einer vergangen denkend getätigte unheilsame Handlung / Tat.
    Es wirkt quasi als Folge der Tat bis in die Gegenwart und über diese hinaus bis sie sich erschöpft nach (s. Karma). Das Leid erlischt, als gegenwärtig denkender empfunden, leidvoll erst wenn sich die vergangene Handlung/Tat erschöpft.


    Ich fragte mich nun wie, wann und ob sich die gegenwärtig und möglicherweise zukünftige Wirkung erschöpft. Am besten wäre natürlich man würde gar nie eine unheilsame Tat begehen. Aber leider sind wir ( noch) nicht perfekt.


    Eventuell genügt es gegenwärtig mehr positives Karma zu schaffen, um die beschriebene Tat zu erschöpfen.


    Das würde bedeuten gutes Karma und nicht Sühne, Busse oder Bestrafung führt aus der Hölle.


    Gruss Bakram

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    LG
    Onda

  • Ok dann sollte man die Diskussion unter den thread pk diskussion: pk zitate hölle einordnen. Ich denke es ist sinnvoll auch gedanken betreffend interpretation der Suten austauschen zu können.


    Gruss Bakram