"Das Nichtverstehen" (A.IV.1 )

  • A.IV.1 Das Nichtverstehen


    So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene im Lande der Vajjer, in Bhandagāma. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: »Mönche!« sprach er. »Herr!« erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Und der Erhabene sprach:


    »Durch das Nichtverstehen, das Nichtdurchdringen von vier Dingen, ihr Mönche, haben sowohl ich als auch ihr diese lange Zeit die Geburten durchwandert, die Geburten durcheilt. Welches sind diese vier Dinge?«


    »Durch das Nichtverstehen, das Nichtdurchdringen der edlen Sittlichkeit, ihr Mönche, haben sowohl ich als auch ihr diese lange Zeit die Geburten durchwandert, die Geburten durcheilt.
    Durch das Nichtverstehen, das Nichtdurchdringen der edlen Sammlung des Geistes, ihr Mönche, haben sowohl ich als auch ihr diese lange Zeit die Geburten durchwandert, die Geburten durcheilt.
    Durch das Nichtverstehen, das Nichtdurchdringen der edlen Weisheit, ihr Mönche, haben sowohl ich als auch ihr diese lange Zeit die Geburten durchwandert, die Geburten durcheilt.
    Durch das Nichtverstehen, das Nichtdurchdringen der edlen Befreiung, ihr Mönche, haben sowohl ich als auch ihr diese lange Zeit die Geburten durchwandert, die Geburten durcheilt.


    Nun aber, ihr Mönche,


    ist jene edle Sittlichkeit verstanden und durchdrungen,
    ist jene edle Sammlung des Geistes verstanden und durchdrungen,
    ist jene edle Weisheit verstanden und durchdrungen,
    ist jene edle Befreiung verstanden und durchdrungen.


    Abgeschnitten ist das Daseinsbegehren, gelöst das Daseinsleitseil, kein weiteres Dasein steht bevor.«


    Also sprach der Erhabene. Und nach diesen Worten sprach der Gesegnete, der Meister noch dieses:


    »Tugend, Weisheit und Vertiefung,
    unvergleichliche Befreiung -
    eben diese Dinge schaute
    er, der hehre Gotama.


    (Die obere Strophe (auch in D. 16) bildet den Leitvers des Vimutti-Magga, eines nur in chinesischer Fassung erhaltenen alten Kompendiums der Gesamtlehre, das weitgehende Übereinstimmung mit dem Visuddhi-Magga aufweist, vgl. VisM - Vorwort)


    Und der Buddha, dies durchschauend,
    wies die Wahrheit seinen Jüngern,
    er, der Meister, Leidvernichter,
    Seher, der vom Wahn erlöst.«



    A.IV.2 Abseits der Lehre und Zucht


    Wer, ihr Mönche, nicht mit vier Dingen ausgerüstet ist, der, sagt man, steht abseits dieser Lehre und Zucht. Welches sind diese vier Dinge?


    Wer, ihr Mönche,


    nicht ausgerüstet ist mit der edlen Sittlichkeit,
    nicht ausgerüstet ist mit der edlen Sammlung des Geistes,
    nicht ausgerüstet ist mit der edlen Weisheit,
    nicht ausgerüstet ist mit der edlen Befreiung,


    der, ihr Mönche, sagt man, steht abseits **dieser Lehre und Zucht.


    Wer aber, ihr Mönche, mit vier Dingen ausgerüstet ist, der, sagt man, steht nie abseits von dieser Lehre und Zucht. Welches sind diese vier Dinge?


    Wer, ihr Mönche, ausgerüstet ist mit der edlen Sittlichkeit, ausgerüstet ist mit der edlen Sammlung des Geistes, ausgerüstet ist mit der edlen Weisheit, ausgerüstet ist mit der edlen Befreiung, der, ihr Mönche, sagt man, steht nicht abseits von dieser Lehre und Zucht.


    »Die, gierverstrickt, vom Pfad der Lehre weichen,
    die Wiederkehr ins Dasein ist ihr stetes Los.
    Die aber in vollbrachtem Werke Freude finden,
    ein höheres Glück folgt ihrem Glücke nach.«


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    ** Dahin gehören alle noch außerhalb der vier Heiligkeitsstufen stehenden Weltlinge (puthujjana) und, im Augenblick einer schlechten Willensregung, auch die drei ersten 'hohen Menschen' (d.i. der Stromergriffene usw.). Lediglich der vollkommen Heilige ist in diesen vier Dingen ganz gefestigt.

  • noch ne Idee: Erdhöhle bei Schmöckwitz graben oder eine Burka überwerfen- den Dornenkranz des Märtyrers bitte nicht vergessen,
    tief eindrücken .