Die Rede über das Brennen
Nachdem der Erhabene so lange es ihm beliebte in Uruvelā geweilt hatte, ging er zum Gayāsīsa zusammen mit einer großen Mönchsgemeinde von tausend Mönchen. Alles ehemalige Flechtenasketen. Dort am Gayāsīsa, in Gayā weilte der Erhabene mit den tausend Mönchen.
Dort sprach der Erhabene zu den Mönchen: „Ihr Mönche! Alles brennt! Und was brennt alles? Ihr Mönche, das Sehen brennt, die sichtbaren Gestalten brennen, das Sehbewusstsein brennt, die Sehberührung brennt und was durch die Bedingung der Sehberührung entsteht, nämlich freudiges, leidiges oder neutrales Gefühl, auch das brennt. Wodurch brennt es? Durch das Feuer des Begehrens, durch das Feuer des Hasses, durch das Feuer der Verblendung brennt es, durch Geburt, Alter, Tod, Kummer, Jammer, Schmerz, Leid und Verzweiflung brennt es, so sage ich.
Ihr Mönche! Alles brennt! Und was brennt alles? Das Hören, die Töne – das Riechen, die Gerüche – das Schmecken, die Geschmäcker – das Tasten, die tastbaren Dinge – das Denken, die Gedanken brennen, das Denkbewusstsein brennt, die Denkberührung brennt und was durch die Bedingung der Denkberührung entsteht, nämlich freudiges, leidiges oder neutrales Gefühl, auch das brennt. Und wodurch brennt es? Durch das Feuer des Begehrens, durch das Feuer des Hasses, durch das Feuer der Verblendung brennt es, durch Geburt, Alter, Tod, Kummer, Jammer, Schmerz, Leid und Verzweiflung brennt es, so sage ich.
Ihr Mönche, es so sehend wird der belehrte, edle Hörer des Sehens überdrüssig, der sichtbaren Gestalten überdrüssig, des Sehbewusstseins überdrüssig, der Sehberührung überdrüssig und was durch die Bedingung der Sehberührung entsteht, nämlich freudiges, leidiges oder neutrales Gefühl, auch dessen wird er überdrüssig. Er wird des Hörens, des Riechens, des Schmeckens, des Tastens, des Denkens überdrüssig, des Denkbewusst-seins überdrüssig, der Denkberührung überdrüssig und was durch die Bedingung der Denkberührung entsteht, nämlich freudiges, leidiges oder neutrales Gefühl, auch dessen wird er überdrüssig.
Überdrüssig, löst er sich ab, abgelöst befreit er sich, durch die Befreiung weiß er: ‛Ich bin befreit, vernichtet ist die Geburt, der Reinheitswandel ist erfüllt, das zu Tuende ist getan’, er weiß: ‛Nichts gibt es mehr zu tun in diesem Dasein.’“ Als diese Belehrung vorgetragen wurde, wurde den tausend Mönchen die Gemüts-verfassung frei von Beeinflussungen und Ergreifen.
(Mahavagga)