Die längere Lehrrede an Sakuludāyin

  • Liebe Forumsgemeinde,


    Die längere Lehrrede an Sakuludāyin (Majjhima Nikāya 77) enthält unter anderem eine Auflistung all der verschiedenen Praktiken, die der Buddha mit seinen Schülern ausübte:



    (Wie die Nummerierung zustande gekommen ist, wird gleich deutlicher.)


    Diese recht lange Liste ist etwas verwunderlich, wenn man sich folgendes Zitat aus Māgandiya Sutta (MN 75) vor Augen führt:


    Zitat

    "Das größte Gut ist die Gesundheit,
    Nibbāna ist das größte Glück,
    Der beste Pfad ist der Achtfache,
    Der sicher zum Todlosen führt."


    Der achtfache Pfad taucht in der Liste aus MN 77 als PF auf. Wozu dann aber noch all die anderen Dinge praktizieren??


    Laut Saccavibhaṅga Sutta (Majjhima Nikāya 141) sind P6 (als richtige Anstrengung), P7 (als richtige Achtsamkeit) und P8 (als richtige Konzentration oder Sammlung) in PF enthalten, würden also mit der Praxis des achtfachen Pades "automatisch" dabeisein.


    Ganz ähnlich verhält es sich laut Mahāsaḷāyatanika Sutta (Majjhima Nikāya 149) mit A1 bis A4: Auch diese entwickeln sich "automatisch" mit der Praxis des achtfachen Pfades.


    Und schließlich sind laut Kāyagatāsati Sutta (Majjhima Nikāya 119) die Fähigkeiten S1 bis S6 die Folgen der richtigen Konzentration oder Sammlung P8, also auch ein Ergebnis der Praxis des achtfachen Pfades.


    Aber es bleiben übrig:



    Hat jemand eine Idee, ob und wie auch diese "Extras" einen Bezug zum achtfachen Pfad haben? Oder weiß eventuell sogar entsprechende Lehhreden dazu?


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Was bedeutet E ? (Ach, ist eine Einteilung von dir für dich?)


    Wieso:

    Zitat

    eine Auflistung all der verschiedenen Praktiken, die der Buddha mit seinen Schülern ausübte:


    Da steht : " Habe ich meinen Schülern den Weg zu...VERKÜNDET "


    Er kannte das alles. Das ist richtig. M.M. kann das alles "automatischer" Bestandteil von Magga ( weltlich& überweltlich) sein.

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  • Zitat

    Hat jemand eine Idee, ob und wie auch diese "Extras" einen Bezug zum achtfachen Pfad haben? Oder weiß eventuell sogar entsprechende Lehhreden dazu?


    Ok. Schaun wir mal ... Kann ja dauern.

  • Jikjisa:

    Da steht : " Habe ich meinen Schülern den Weg zu...VERKÜNDET "


    Sie haben aber auch immer mitgemacht. Bei allen Dingen steht am Ende:


    Zitat

    "... Und dadurch verweilen viele meiner Schüler, nachdem sie die Krönung und Vervollkommnung der höheren Geisteskraft erreicht haben."


    Jikjisa:

    M.M. kann das alles "automatischer" Bestandteil von Magga ( weltlich& überweltlich) sein.


    Wo steht, was "Magga (weltlich& überweltlich)" ist?


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • magga: 'path'. 1. For the 4 supermundane paths (lokuttara-magga), s. ariya-puggala - 2. The Eightfold Path (aṭṭhaṅgika-magga) is the path leading to the extinction of suffering, i.e. the last of the 4 Noble Truths (sacca, q.v.), namely:
    by dictionary.buddhistdoor.com


    Die 8 Stufen der Heiligkeit sind:
    die 4 überweltlichen Pfade (magga) und
    die 4 überweltlichen Früchte (phala) dieser Pfade.
    http://www.palikanon.com/wtb/ariyapuggala.html

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  • Zitat

    Sie haben aber auch immer mitgemacht. Bei allen Dingen steht am Ende:


    Ja ,anschließend an jede rekapitulierte Verkündung einer "Übung" steht:

    Zitat

    Da haben denn meine Jünger der Erkenntnis letzte Vollendung reichlich erreicht.


    Es handelt sich daher nicht um eine Reihe von Übungen denen allen nachgegangen werden sollte oder muss,
    Wie wir wissen hat Shakyamuni von Mensch zu Mensch, je nach Ausgangslage oder Fähigkeit,
    also von Fall zu Fall, Belehrungen gegeben, da er ja auch die Herzensdurchschauung ( Parassa ceto-pariya-ñāna ) entfaltet hatte
    ( erkannte den Grad der Geistesentfaltung & die Fähigkeiten bzw. Anlagen jedes Einzelnen )
    Insofern haben eben diese Jünger durch diese jeweilige individuelle Unterweisung
    die letzte Vollendung erlangen können.

  • Elliot:

    Hat jemand eine Idee, ob und wie auch diese "Extras" einen Bezug zum achtfachen Pfad haben? Oder weiß eventuell sogar entsprechende Lehhreden dazu?


    Hi Elliot.


    in der obigen Lehrrede spricht der Buddha zum Wanderasketen Udayin. Udayin nimmt das 2. jhana als das 'wahre Selbst' an, weil er es so von seinem eigenen Lehrer gelernt hat, anscheinend ohne es jemals direkt erfahren zu haben


    (siehe M 79 & Mettikos Anmerkungen)


    ich denke der Buddha geht bloß auf Udayins Vorstellungswelt & vorherige Frage ein, indem er Aspekte von jhana und kasina anspricht und konsequent zuende denkt


    Zitat

    Und dadurch verweilen viele meiner Schüler, nachdem sie die Krönung und Vervollkommnung der höheren Geisteskraft erreicht haben.


    für die den edlen achtfachen Pfad konsequent gehen, hat das keine große Relevanz. sind eher Nebenprodukte


    Grüße

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • nibbuti:


    ich denke der Buddha geht bloß auf Udayins Vorstellungswelt & vorherige Frage ein, indem er Aspekte von jhana und kasina anspricht und konsequent zuende denkt


    ... und anschließend auf den Körper und die Elemente lenkt



    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.


  • Das, finde ich, ist ein interessanter Gedanke, Jikjisa!


    Hier wäre dann die Übersetzung von Neumann ausschlaggebend: Durch gerade diese jeweilige Praxis erlangen einige die Befreiung. Zumwinkel übersetzt dagegen: Nach der Befreiung verweilen die Schüler mal entsprechend dieser, mal entsprechend jener Praxis, so, wie es auch in MN 32 beschrieben ist:


    Zitat

    "Freund Moggallāna, da übt ein Bhikkhu Herrschaft über seinen Geist aus, er läßt es nicht zu, daß der Geist Herrschaft über ihn ausübt. Am Morgen verweilt er in der jeweiligen Verweilung oder dem jeweiligen Erreichungszustand, in dem er am Morgen zu verweilen wünscht; am Mittag verweilt er in der jeweiligen Verweilung oder dem jeweiligen Erreichungszustand, in dem er am Mittag zu verweilen wünscht; am Abend verweilt er in der jeweiligen Verweilung oder dem jeweiligen Erreichungszustand, in dem er am Abend zu verweilen wünscht. Angenommen, ein König oder königlicher Minister hätte eine Kiste voll von verschiedenfarbigen Kleidungsstücken. Am Morgen könnte er dasjenige Kleidungsstück anziehen, das er am Morgen anzuziehen wünschte; am Mittag könnte er dasjenige Kleidungsstück anziehen, das er am Mittag anzuziehen wünschte; am Abend könnte er dasjenige Kleidungsstück anziehen, das er am Abend anzuziehen wünschte. Genauso übt da ein Bhikkhu Herrschaft über seinen Geist aus, er läßt es nicht zu, daß der Geist Herrschaft über ihn ausübt. Am Morgen verweilt er in der jeweiligen Verweilung oder dem jeweiligen Erreichungszustand, in dem er am Morgen zu verweilen wünscht; am Mittag verweilt er in der jeweiligen Verweilung oder dem jeweiligen Erreichungszustand, in dem er am Mittag zu verweilen wünscht; am Abend verweilt er in der jeweiligen Verweilung oder dem jeweiligen Erreichungszustand, in dem er am Abend zu verweilen wünscht. Jene Art von Mönch könnte diesen Sālawald von Gosiṅga schmücken."


    (MN 32)


    Dein Ansatz würde aber auch zu der Aussage aus MN 75 passen, dass der achtfache Pfad zwar der beste (sicherste) Pfad zur Befreiung ist, aber eben nicht der einzige, jedenfalls nicht für jeden.


    Einziger Wermutstropfen: Es scheint schwer vorstellbar, dass jemand nur durch beispielsweise P6 oder S1 Befreiung erlangt, was nach Neumanns Übersetzung dann ja der Fall sein müsste:


    Zitat

    "Weiter sodann, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger auf mannigfaltige Weise Machtentfaltung (iddhi) erfahren mögen: als nur einer etwa vielfach zu werden, und vielfach geworden wieder einer zu sein; oder sichtbar und unsichtbar zu werden; auch durch Mauern, Wälle, Felsen hindurchzuschweben wie durch die Luft; oder auf der Erde auf- und unterzutauchen wie im Wasser; auch auf dem Wasser zu wandeln ohne unter zu sinken wie auf der Erde; oder auch durch die Luft sitzend dahinzufahren wie der Vogel mit seinen Fittichen; auch etwa diesen Mond und diese Sonne, die so mächtigen, so gewaltigen, mit der Hand zu befühlen und zu berühren; etwa gar bis zu den Brahmawelten den Körper in ihrer Gewalt zu haben. ...


    "Da[durch] haben denn [einige] meine[r] Jünger der Erkenntnis letzte Vollendung reichlich erreicht.


    ?


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

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  • nibbuti:

    ... und anschließend auf den Körper und die Elemente lenkt


    Zitat

    Gefühl, Wahrnehmung, Wille, Kontakt und Aufmerken - diese werden Name genannt. Die vier großen Elemente und die materielle Form, die von den vier großen Elementen abstammt - diese werden Form genannt. Dieser Name und diese Form also werden Name-und-Form genannt. Mit dem Ursprung von Bewußtsein ist der Ursprung von Name-und-Form. Mit dem Aufhören von Bewußtsein ist das Aufhören von Name-und-Form.


    (MN 9)


    Dies ist Teil von richtiger Ansicht, und damit auch Teil des achtfachen Pfades. Somit wäre


    Zitat

    E4: "Wiederum, Udāyin, habe ich meinen Schülern den Weg zu folgendem Verstehen verkündet: 'Dieser mein Körper, der aus materieller Form besteht, sich aus den vier großen Elementen zusammensetzt, von Mutter und Vater gezeugt wurde und mittels gekochtem Reis und Reisbrei aufgebaut wurde, ist der Vergänglichkeit unterworfen, unterworfen der Abnutzung und dem Abrieb, der Auflösung und dem Verfall, und dieses mein Bewußtsein wird davon getragen und ist damit aufs engste verbunden.'"


    auch ein Ergebnis der Übung des achtfachen Pfades. Bleiben noch



    die irgendwie "exotisch" sind in bezug auf den achtfachen Pfad.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:

    Bleiben noch ... die irgendwie "exotisch" sind in bezug auf den achtfachen Pfad.


    nicht wirklich


    es wurde bereits gesagt, dass das bloß verschiedene Aspekte oder Nebenprodukte von jhana sind, und dass Udayin kein Schüler des Buddha war


    Elliot:

    dass der achtfache Pfad zwar der beste (sicherste) Pfad zur Befreiung ist, aber eben nicht der einzige, jedenfalls nicht für jeden.


    das nicht wie der Erhabene lehrte, Elliot. der Buddha lehrte:


    Zitat

    "In jedweder Lehre & Übung, in welcher der Edle Achtfache Pfad nicht zu finden ist, gibt es keine Befreiten der ersten, zweiten, dritten & vierten Stufe [sotapanna, sakadagami, anagami, arahant]. Aber in jedweder Lehre & Übung, in welcher der Edle Achtfache Pfad zu finden ist, gibt es auch Befreite der ersten, zweiten, dritten & vierten Stufe."


    (D 16 und andere)


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

    Einmal editiert, zuletzt von nibbuti ()

  • nibbuti:

    es wurde bereits gesagt, dass das bloß verschiedene Aspekte von jhana und kasina sind


    Inwiefern und von wem wurde das gesagt?


    nibbuti:

    der Buddha lehrte:


    Zitat

    "In jedweder Lehre & Übung, in welcher der Edle Achtfache Pfad nicht zu finden ist, gibt es keine Befreiten der ersten, zweiten, dritten & vierten Stufe [sotapanna, sakadagami, anagami, arahant] zu finden. Aber in jedweder Lehre & Übung, in welcher der Edle Achtfache Pfad zu finden ist, gibt es Befreite der ersten, zweiten, dritten & vierten Stufe."


    (D 16 und andere)


    Dann wäre dies allerdings eine irreführende Übersetzung:


    Zitat

    "Das größte Gut ist die Gesundheit,
    Nibbāna ist das größte Glück,
    Der beste Pfad ist der Achtfache,
    Der sicher zum Todlosen führt."


    (MN 75)


    Die sich - etwas verworrenener - so beispielsweise auch bei Neumann findet:


    Zitat

    "Gesundheit ist das höchste Gut,
    Die Wahnerlöschung höchstes Heil,
    Der achtmal echte bester Pfad
    Um ewig sicher auszugehn."


    (MN 75)


    Will sagen: Wenn es einen besten Pfad gibt, wird es doch auch andere geben, oder?


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:
    nibbuti:

    es wurde bereits gesagt, dass das bloß verschiedene Aspekte von jhana und kasina sind


    Inwiefern und von wem wurde das gesagt?


    http://www.buddhaland.de/viewt…&t=12284&p=234950#p234943


    #



    Elliot:

    dass der achtfache Pfad zwar der beste (sicherste) Pfad zur Befreiung ist ...


    Elliot:

    Wenn es einen besten Pfad gibt, wird es doch auch andere geben, oder?


    sicher, aber nicht zur Befreiung des Buddha


    D16 und andere:

    "In jedweder Lehre & Übung, in welcher der Edle Achtfache Pfad nicht zu finden ist, gibt es keine Befreiten der ersten, zweiten, dritten & vierten Stufe [sotapanna, sakadagami, anagami, arahant]. Aber in jedweder Lehre & Übung, in welcher der Edle Achtfache Pfad zu finden ist, gibt es auch Befreite der ersten, zweiten, dritten & vierten Stufe."



    daher ist samma ditthi so zentral:



    nichts anderes versucht auch der Buddha mit Rücksicht auf Udayins Fragen und Udayins Dhamma anzugehen, letzterer wird jedoch gehindert von seinem Stolz:


    Cūḷasakuludāyi Sutta:

    Nach diesen Worten richtete sich die Versammlung des Wanderasketen Sakuludāyin so an ihn: "Führe nicht das heilige Leben unter dem Mönch Gotama, Meister Udāyin. Nachdem du bereits ein Lehrer geworden bist, Meister Udāyin, lebe nicht als Schüler. Wenn Meister Udāyin so etwas tun würde, wäre das wie ein Wasserfaß, das zum Becher wird. Führe nicht das heilige Leben unter dem Mönch Gotama, Meister Udāyin. Nachdem du bereits ein Lehrer geworden bist, Meister Udāyin, lebe nicht als Schüler."


    Auf diese Weise wurde der Wanderasket Sakuludāyin daran gehindert, das heilige Leben unter dem Erhabenen zu führen



    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • nibbuti:

    Udayins Dhamma



    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • nibbuti:
    Elliot:


    Inwiefern und von wem wurde das gesagt?


    http://www.buddhaland.de/viewt…&t=12284&p=234950#p234943


    Also gut. Nehmen wir zum Beispiel:


    Zitat

    E1: "Wiederum, Udāyin, habe ich meinen Schülern den Weg zur Entfaltung der acht Erlösungen verkündet."


    Ausführlich bedeutet das in der Übersetzung von Neumann:



    Nach der Interpretation von Jikjisa wäre genau dies für einige der Schüler der Weg zur Befreiung gewesen. Nun heisst es aber ebenfalls bei Neumann:



    Unumgänglich für alle ist also die Entfaltung von P8:


    Zitat

    P8: "Wiederum, Udāyin, habe ich meinen Schülern den Weg zur Entfaltung der vier Vertiefungen verkündet."


    (MN 77)


    Die ist aber gar nicht in E1 enhalten:


    Zitat

    E1: "Wiederum, Udāyin, habe ich meinen Schülern den Weg zur Entfaltung der acht Erlösungen verkündet."


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Seh ich nicht so Nibbuti.


    Ich steh zwar so Sutten wie MN77 generell skeptisch gegenüber,
    weil so Auflistungen und Zusammenfassungen irgendwie nicht zu vielen anderen im Sprachfluss passen,
    aber es ist, wenn man annimmt, sie gehört zu den Ursprünglicheren, eher anzunehmen,


    daß Buddha den Udayin an der Stelle seiner Geistentfaltung abholen möchte, an der er steht
    und nochmal alles zusammenfasst, um ihn darüber zu belehren, welche Wege zur Erlösung ( zur höchsten ERKENNTNIS ) möglich sind,
    ( damit schließt er gleichzeitig die nicht gangbaren aus ) nämlich dadurch,


    daß er anführt, daß andere ( auch Udaya ähnliche ) dadurch erlöst wurden, denn der Schlüsselsatz lautet immer:

    Zitat

    Da haben denn meine Jünger der Erkenntnis letzte Vollendung reichlich erreicht.


    Er scheint insbesondere darauf abzuzielen, daß Udayin seine beschränkte Sicht und seine Anhaftung an der entsprechenden Verweilstufe in Frage stellt.
    Udayin mag durchaus Samadhi entfaltet haben ( oder seine Lehrer), aber offensichtlich fehlt ihm die Schulung der


    durchdringenden Erkenntnis (Weisheit) (adhi-paññā-sikkhā),


    ganz insbesondere versteht er nicht ( oder hat nicht " mit Weisheit gesehen " ), daß das
    Bewusstsein / der Geist an die Körperlichkeit gebunden ist ( auch wenn es sich um ein "höheres" Selbst handelt )


    Um dieses durchdringende Erkennen und damit das Überwinden
    zu entfalten, hat er bei anderen Siddhi ( z.b. das Heraustreten aus dem Körper ) favosisiert,
    wieder bei anderen die Überwindungsgebiete oder die Elementedurchdringung.


    Das geht immer auf Überwindung hinaus in jeder Sutta, selbst die ersten Heiligkeitsstufen sind noch Überwindungsgebiete ( der Fesseln ) hin zu


    Zitat

    »Wer von Entschlossenheit erfüllt die Gebilde als 'vergänglich' (anicca, siehe ti-lakkhana) erwägt, erlangt die bedingungslose Erlösung.
    Wer von Ruhe erfüllt die Gebilde als 'elend' (dukkha) erwägt, erlangt die wunschlose Erlösung.
    Wer von Wissen erfüllt die Gebilde als unpersönlich (anattā) erwägt, erlangt die Leerheitserlösung.« (Pts. II. 48).


    Grundsätzlich kann es sich aber nur um einen Pfad handeln, den individuelle Zugang könnte man mit Stegen vergleichen- auf dem Pfad ( Samma-Sammadhi)-über den Strom.


    Auch für die Heiligen werden verschiedene Begrifflichkeiten von Magga verwendet. Das sind aber nur "Unterpunkte"
    je nach Grad der Ablösung, bzw. dem Grad der Entfaltung, bzw. dem Grad der Überwiundung.

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Elli:

    Zitat

    Die ist aber gar nicht in E1 enhalten:


    E1: "Wiederum, Udāyin, habe ich meinen Schülern den Weg zur Entfaltung der acht Erlösungen verkündet."


    Nun ja. Das sagst du immer so. Schaun wir mal. Hat vielleicht mit ner Shunjata-Haltung ( hallo Dzogchen :D ) zu tun.
    Muss man mal die Pali-Begriffe hinter der Sutta checken
    und überhaupt erstmal, wo dieser Abschnitt das erstemal auftaucht und in welchem Zusammenhang. USW.........usw............ :lol:


    Es ist aber wohl kaum anzunehmen, daß der Buddha irgendwas abseits des EINZIGEN WEGES lehrte
    ( es sei denn der Keks wurde später reingeschummelt) ;)


    Einen Guten Tag ! Gesundheit ! Frieden ! & VERTRAUEN !


  • keine Ahnung worauf du hinaus willst


    #

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.


  • Elliot


    für alle gelten dieselben Naturgesetze


    ich sagte dir bereits lies Mettikos Anmerkungen durch


    ich sagte bereits dass das verschiedene Aspekte von jhana sind


    vimokkha hat selektive Wahrnehmung als Objekt statt Loslassen


    vimokkha hat flachere Qualität als jhana des Buddha


    vimokkha ist ein Hindu begriff


    Udayin ist ein Hindu


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Jikjisa:

    Elli:

    Zitat

    Die ist aber gar nicht in E1 enhalten:
    E1: "Wiederum, Udāyin, habe ich meinen Schülern den Weg zur Entfaltung der acht Erlösungen verkündet."


    Nun ja. Das sagst du immer so. Schaun wir mal. Hat vielleicht mit ner Shunjata-Haltung ( hallo Dzogchen :D ) zu tun.
    Muss man mal die Pali-Begriffe hinter der Sutta checken und überhaupt erstmal, wo dieser Abschnitt das erstemal auftaucht und in welchem Zusammenhang. USW.........usw............ :lol:


    Ja, gern, würde mich freuen. Denn ich kann nicht erkennen, dass diese Praxis:



    ... etwas mit dem ersten, zweiten, dritten oder vierten Jhana zu tun haben könnte, deren Entfaltung laut MN 64 unumgänglich für die Befreiung ist.


    Oder ist MN 64 anders zu verstehen?


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Nibbuti,


    nibbuti:

    ich sagte bereits dass das verschiedene Aspekte von jhana sind, vimokkha hat selektive Wahrnehmung als Objekt statt Loslassen, vimokkha hat flachere Qualität als jhana des Buddha


    Und deshalb ist vimokkha ja auch nicht Jhana, wie in MN 64 gefordert:



    Es sei denn, MN 64 ist so zu verstehen, dass die vier Jhanas auch ausgelassen werden dürfen:



    Dann würden tatsächlich auch die Vimokkhe auf diesen Weg führen:


    Zitat

    ... Durch die völlige Überwindung der Körperlichkeitswahrnehmungen, das Schwinden der Rückwirkwahrnehmungen, das Nichterwägen der Vielheitswahrnehmungen, gewinnt er in der Vorstellung ‘Unendlich ist der Raum’ das Gebiet der Raumunendlichkeit: dies ist die vierte Befreiung.
    Durch die völlige Überwindung des Gebietes der Raumunendlichkeit aber gewinnt er in der Vorstellung ‘Unendlich ist das Bewußtsein’ das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit: dies ist die fünfte Befreiung.
    Durch völlige Überwindung des Gebietes der Bewußtseinsunendlichkeit gewinnt er in der Vorstellung ‘Nichts ist da’ das Gebiet der Nichtsheit: dies ist die sechste Befreiung. ...


    (MN 77)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Das dritte

    Zitat

    In dem Gedanken der Schönheit wird er von Zuversicht erfüllt: dies ist die dritte Befreiung.


    sind jedenfalls die Brahmavihara, von denen es in A.X.208 heißt:


    Zitat

    Auf diese Weise entfaltet, ihr Mönche, führt das gemüterlösende Mitleid - die gemüterlösende Mitfreude - der gemüterlösende Gleichmut zur Nichtwiederkehr, es sei denn, daß ein weiser Mönch sich schon hier zu einer höheren Befreiung durchringt.«


    und in Digha Nikaya:


    „Vier Unermesslichkeiten: Da strahlt, ihr Brüder, ein Mönch liebevollen Gemütes weilend nach einer Richtung, dann nach einer zweiten, dann nach der dritten, dann nach der vierten, ebenso nach oben und nach unten: überall in allem sich wiedererkennend durchstrahlt er die ganze Welt mit liebevollem Gemüte, mit weitem, tiefem, unbeschränktem, von Grimm und Groll geklärtem. Erbarmenden Gemütes, freudevollen Gemütes, unbewegten Gemütes weilend strahlt er nach einer Richtung, dann nach einer zweiten, dann nach der dritten, dann nach der vierten, ebenso nach oben und nach unten: überall in allem sich wiedererkennend durchstrahlt er die ganze Welt mit erbarmendem Gemüte, mit freudevollem Gemüte, mit unbewegtem Gemüte, mit weitem, tiefem, unbeschränktem, von Grimm und Groll geklärtem.“


    Sowas ist für mich ohne Samadhi und Jhana nicht vorstellbar; dürfte zu "Stufe" 1+2 gehören. Im Mahayana- Trikaya zum Verzückungskörper ( Sukhayogo ).

  • Jikjisa,


    Jikjisa:

    Das dritte

    Zitat

    In dem Gedanken der Schönheit wird er von Zuversicht erfüllt: dies ist die dritte Befreiung.


    sind jedenfalls die Brahmavihara, von denen es in A.X.208 heißt: ...


    Worin besteht für Dich die Verbindung zwischen Schönheit und den Brahmaiharas?


    Jikjisa:
    Zitat

    Auf diese Weise entfaltet, ihr Mönche, führt das gemüterlösende Mitleid - die gemüterlösende Mitfreude - der gemüterlösende Gleichmut zur Nichtwiederkehr, es sei denn, daß ein weiser Mönch sich schon hier zu einer höheren Befreiung durchringt.«


    ... Sowas ist für mich ohne Samadhi und Jhana nicht vorstellbar; dürfte zu "Stufe" 1+2 gehören. Im Mahayana- Trikaya zum Verzückungskörper ( Sukhayogo ).


    Allerdings wird auch klar gesagt, dass die Brahmaviharas allein nicht zur Befreiung führen:



    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot