Ehrw. Nânavîra Thera: Notizen zu Dhamma und andere Schriften


  • Zitat

    Für die einen sind die Notizen zu Dhamma das wichtigste Buch, das im 20. Jahrhundert geschrieben wurde. Für andere sind ihr Autor und seine Leserschaft eine Art „Theravadin Buddhist Underground". Zustimmung oder Ablehnung – erstaunlich bleibt, welche Wirkung dieses Buch, das seit seinem ersten Erscheinen vor mehr als 40 Jahren nur in einer Gesamtauflage von ein paar hundert Exemplaren gedruckt wurde und eigentlich nie richtig auf dem Buchmarkt verfügbar war, dennoch unter nachdenkenden Buddhisten hat.


    Vielleicht liegt die Faszination der Notizen weniger in ihrem Inhalt, sondern in der allgemeinen Haltung, Sichtweise und Richtung, die der Autor so beschreibt: „Die Notizen versuchen, eine intellektuelle Grundlage für das Verständnis der Suttas zu schaffen, ohne dabei saddhâ (Vertrauen) preiszugeben." Und „sie wurden zu dem Zweck geschrieben, eine ganze Menge toter Materie wegzuräumen, die die Suttas erstickt."


    Nânavîra Thera hat die deutschsprachigen Leser als seine vielversprechendste Zielgruppe angesehen, er schrieb dazu: „Ich denke, dass Adressen in Deutschland und Österreich hohe Priorität haben… es gibt eine starke idealistische und existenzialistische philosophische Tradition in Deutschland, die die Notizen dort vielleicht leichter zugänglich machen als anderswo." .


    NOTIZEN ZU DHAMMA
    und andere Schriften
    Vom ehrw. Nânavîra Thera.
    Aus dem Englischen übersetzt von Bhikkhu Mettiko.
    490 Seiten, kartoniert, ISBN 978-3-931095-63-5
    EUR 25,00
    Verlag Beyerlein - Steinschulte


    Nichts für Beginners. Auch muss manche (wenige) Übersetzung überprüft werden.


    Ansonsten absolut lesenswert, wenn auch keine "leichte Kost".
    Auf jeden Fall hat der Autor stellenweise auch einen köstlich "schwarzen Humor". :)

  • Liebe Kusala,


    vielen Dank für Deine Empfehlung.


    Bei meiner Suche nach Informationen zum Autor bin ich über einen alten Thread hier im Buddhaland gestolpert. Darin ist auch ein noch funktionierender Link zu einer Word-Version des Buchs. Das soll natürlich niemand davon abhalten es als gedrucktes Buch zu kaufen :)


    Die deutsche Ausgabe scheint nicht nur eine 1-1 Übersetzung der englischen Ausgabe zu sein, sondern enthält einen Teil des Briefwechsels von Nanavira Thera der vollständig im englischen Buch Clearing the Path erschienen ist.


    Auf der Seite http://www.nanavira.org/ ist das ganze Buch interaktiv auf englisch zu lesen.


    Ein wenig habe ich gerade quer gelesen und muss zugeben: Ich verstehe wenig :) Wirklich spannend finde ich aber einzelne bisher gelesene Passagen aus seinem Briefwechsel. Er war unheilbar krank und hat Selbstmord begangen. Mit der Begründen, dass ein Leben in dem man keine Fortschritte im Dhamma mehr machen kann, wertlos ist. In den Briefen diskutiert er seine nach eingehender Kontemplation getroffene Entscheidung unter anderem mit seinem Arzt. Sicher eine sehr spannende Lektüre.

    Von mehreren Theorien, die die gleichen Sachverhalte erklären, ist die einfachste allen anderen vorzuziehen.


    Die Leute von denen Du am meisten lernen kannst sind die mit denen Du nicht einer Meinung bist.

  • Die Briefe versteht man aber nur, wenn man das vorhergegangene gelesen und verstanden hat.
    Also bitte nicht nur die Briefe lesen, auch wenn sie "spannend" erscheinen. Das stellt das Ganze in ein falsches Licht.

  • Kusala:

    Die Briefe versteht man aber nur, wenn man das vorhergegangene gelesen und verstanden hat.
    Also bitte nicht nur die Briefe lesen, auch wenn sie "spannend" erscheinen. Das stellt das Ganze in ein falsches Licht.


    Werde mir Deine Worte zu Herzen nehmen. Danke.

    Von mehreren Theorien, die die gleichen Sachverhalte erklären, ist die einfachste allen anderen vorzuziehen.


    Die Leute von denen Du am meisten lernen kannst sind die mit denen Du nicht einer Meinung bist.

  • Stephen Batchelor hat in seinem Buch "Bekenntnisse eines ungläubigen Buddhisten" Nanavira ein ganzes irritierendes Kapitel gewidmet. Muss ein außergewöhnlicher Kopf gewesen sein.


    Und wieder einmal aktiv: Kay Zumwinkel (Mettiko) als Übersetzer.


    LG
    Onda

  • *

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Zitat

    Da ist zwar, Mahānāmo, irgendeine Person dem Erwachten, der Lehre, der Jüngerschaft mit unbeirrbarer Klarheit nachgefolgt, aber er ist nicht lächelnd in Weisheit, nicht schnell in Weisheit und nicht ist er der Erlösung, nachgefolgt.


    Ein solcher wird nach völligem Versiegen von drei Fesseln ein Stromeingetretener, dem Verderben entronnen, eilt er der vollen Erwachung entgegen.


    Auch eine solche Person, Mahānāmo, ist wahrlich vollkommen erlöst von der Hölle, dem Tierschoß, dem Gespensterreich, vom Abweg, von schlechter Fährte, vom Verderben. S.55.24.


  • Da kommt mein Begriff der "Selbstötung" schon sehr nahe. Es kann aber auch wirklich zu Umbringen sein wenn es alles Sinnlos wird.


  • Da missverstehst du was. Kein einziger Arhat hat sich umgebracht weil alles sinnlos ist.



    Grüße
    TM

  • Wie auch immer - Selbsttötung oder nicht.
    Langes Wirken als Ordinierter ist viel gutes Kamma.

  • TMingyur:
    Ellviral:

    Da kommt mein Begriff der "Selbstötung" schon sehr nahe. Es kann aber auch wirklich zu Umbringen sein wenn es alles Sinnlos wird.


    Da missverstehst du was. Kein einziger Arhat hat sich umgebracht weil alles sinnlos ist.
    Grüße
    TM


    welche Gründe haten sie denn?

  • Bambus:
    Kusala:

    Die Briefe versteht man aber nur, wenn man das vorhergegangene gelesen und verstanden hat.
    Also bitte nicht nur die Briefe lesen, auch wenn sie "spannend" erscheinen. Das stellt das Ganze in ein falsches Licht.


    Werde mir Deine Worte zu Herzen nehmen. Danke.


    Ich nicht! Ich lese die Briefe die machen mir den Menschen verständlicher.

  • Ellviral:
    TMingyur:

    Da missverstehst du was. Kein einziger Arhat hat sich umgebracht weil alles sinnlos ist.
    Grüße
    TM


    welche Gründe haten sie denn?


    Erkrankungen des Körpers. War wohl bei Nanavira Thera auch der Fall.


    Die Befreiung besteht ja grade auch darin zu erkennen und v.a. akzeptieren zu können, dass "alles sinnlos" ist. Denn "Sinn" ist tatsächlich eine "Last" (papanca) und "Sinnsuche" ist dukkha. Jeder "Sinn", den man vermeintlich findet ist vergänglich, was vergänglich ist ist dukkha und nicht geeignet sich damit zu identifizieren (ist nicht "mein" und bin nicht "ich").





    Grüße
    TM

  • TMingyur:
    Ellviral:


    welche Gründe haten sie denn?


    Erkrankungen des Körpers. War wohl bei Nanavira Thera auch der Fall.
    Grüße
    TM


    Das ist/wäre auch mein Grund.

  • Ich kann darin keinen heilsamen Grund sehen, auch keine neutrale. Krank ist krank, und?

  • Ellviral:
    TMingyur:


    Erkrankungen des Körpers. War wohl bei Nanavira Thera auch der Fall.
    Grüße
    TM


    Das ist/wäre auch mein Grund.


    Aber vorher bitte "schön Arhat werden", sonst "geht das ins Auge".



    Grüße
    TM

  • "Auge"
    in's "Auge"
    net schlecht !
    Herr Specht


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema


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