Traumfänger

  • Ein Buch das den Kern des Buddhadhammas vielleicht mehr trifft als viele "buddhistische"


    • Offizieller Beitrag

    Ursprünglich hat mir das Buch gut gefallen, obwowohl mir schon da einige Details komisch vorgekommen sind. Schließlich habe ich aber herausgefunden, dass in dem Buch alles nur von Marlo Morgan erfunden war.


    Das hat mich angesichts der positiven Botschaft des Buchs sehr enttäuscht.


    Es hätte mich nicht gestört, wenn Marlo Morgan da bewusst sowas wie eine positive Utopie stilisiert hätte. Das Buch wurde aber so vermarktet wurde als handle es sich um etwas tatsächlich Erlebtes. Deswegen versuchten die australischen Ureinwohner zu bewirken, dass auf dem Buch vermerkt wird, dass es sich um einen Fiktion handelt. Ihnen ist es sehr wichtig zu betonen, dass die im Buch vorgestellten Rituale und Lebensumstände oftmals frei erfunden sind oder aus den Schilderungen nordamerikanischer Indianer übernommen wurden. Eine Verfilmung des Buches konnte von den Aborigines verhindert werden. ( http://de.wikipedia.org/wiki/Marlo_Morgan )


    Napaltjarri vom Nyaungah Ältestenrat kommt zum folgendem Schluß:"For those who still listen to Morgan's message please remember it is the simply the musings of a white woman who has been fully prepared to lie and delude her admiring public." ( http://www.west.com.au/reviews/morgan/)

  • Lieber Void,


    es ist gut, dass aus aller Politik und Angst (weil Nichtverständnis) zumindest dieses passiert ist:

    void:

    Eine Verfilmung des Buches konnte von den Aborigines verhindert werden.


    Den Rest wissen nur die, die dabei waren. Die nicht dabei waren können sich nehmen was sie gerade brachen.


    Mit liebevoller Heiterkeit
    _/\_


  • Hi Hanzze, brachen oder er-brachen :lol::lol::lol:


    Mir ging es genauso wie void. Dass alles nur erfunden war, hat mich ent-täuscht - aber das ist auch wiederum gut so!


    _()_ Monika

    • Offizieller Beitrag

    Wir wissen nichts und füllen das leere Land dann mit unseren Projektionen, die wahrscheinlich mehr über uns selbst aussagen, als über die Wirklichkeit.


    Über unsere Sehnsucht, da edle Wilde und Wahre Menschen jenseits der technischen Kultur anzunehmen, die uns Harmonie mit der Natur lehren können. So nackt und frei und vergänglich zwische hiligen Stenen. Gerade jetzt hier im Winter schon ein verführerischer Hippie-Traum.


    Mir geht es so, dass ich sehr die Gefühle der Aborigines Älteren nachvollziehen kann , die sich von solchen Darstellungen verraten fühlen "Marlo Morgan is becoming a rich woman overnight and telling lies about our Beliefs and Culture. Many Aboriginal people have read her book and have heard tapes of her speaking at lecture tours. She is being very racist saying Aboriginal people have made a decision to die out. Her lecturing makes fun of us the Aboriginal People and our Beliefs."
    http://www.mountainman.com.au/news96_5.html


    Das ist immer ein sehr zweischneidiges Schwert. Sich in den ohnmächtige Wut eines anderen einzufühlen, kann zu Mitgefühl führen aber auch dazu die eigenen Verblendungen auf den anderen zu projizieren und dort auszuagieren. Statt sich mit dem eigenen Hass auseinandersetzen zu müssen, dabei an gedemütigte Palästinenser, verratene Aborigines und gemeuchtelte Indiander denken. Und schon holen der Kasperl und das Krokdil/Teufel wieder ihre Klatscher raus und fallen übereinander her.


    Vielleicht solte ich ein samsarisches Kasperltheater basteln, hmm..

  • Knochensack hat einen guten Spruch: "Man sollte nicht über andere urteilen, wenn man nicht schon mal in Ihre Schuhe geschlüpft ist."
    Das Buch ist schön, es beginnen zu bewerten leidvoll. Hattest du nicht gesagt, es hat dich traurig gemacht, als du Artikel darüber gelesen hast?
    Was macht dich jetzt mehr traurig, dass die Geschichte nicht war ist oder das sie vielleicht doch wahr sein könnte?


    Mit liebevoller Heiterkeit
    _/\_

    • Offizieller Beitrag
    Hanzze:

    Knochensack hat einen guten Spruch: "Man sollte nicht über andere urteilen, wenn man nicht schon mal in Ihre Schuhe geschlüpft ist."
    Das Buch ist schön, es beginnen zu bewerten leidvoll. Hattest du nicht gesagt, es hat dich traurig gemacht, als du Artikel darüber gelesen hast?
    Was macht dich jetzt mehr traurig, dass die Geschichte nicht war ist oder das sie vielleicht doch wahr sein könnte?


    Mit liebevoller Heiterkeit
    _/\_


    Für mich persönlich ist es nicht wichtig, ob das jetzt stimmt oder nicht. Ich bin kein australischer Ureinwohner und ob die jetzt solche Rituale machen oder andere ist mir nicht wichtig. Da gibt es bestimmt Tausende von unterscheidlichen Stämme, die kennenzulernen ein Leben erfordern würde. Ich habe in meinem Leben noch nie einen Aborigine getroffen, geschweige denn mit ihm geredet.


    Was mich traurig macht ist Täuschung. Weil Täuschung zu Leiden führt. Das Ausmass an Täuschung in der Welt und in meinem Kopf ist ein schwerwiegendes Problem. Ich kann mir vorstellen dass es zu Leid führt, wenn jemand über den Dharma Falsches verbreitet. Und so geht es wohl jedem so, dass er leidet, wenn über ihn und seine Kultur fehlerhaftes weitergtragen wird. Ob die Aborigines dass jetzt über Frau Morgan zu recht behaupten weiss ich natürlich nicht. Ich weiss nichtmal wie ihre Schuhe aussehen. Oder ob die mir passen bzw. zu grauenhaften Blasen führen würden. Oder ob sie ihre Schuhe noch anziehen würde, wenn ich die zerlatscht habe. Fragen über Fragen.

  • void:
    Hanzze:

    Was mich traurig macht ist Täuschung. Weil Täuschung zu Leiden führt.


    Dann lass dich nicht täuschen. Wenn du weißt wie man barfuß in der Natur unterwegs ist und du ihr Leben kennst, dann kannst du dir ein Urteil Bilden. Hörensagen und Bewertungen von Dritten sind immer leidvoll.
    Die Wahrheit sieht man nicht wenn man traurig ist. Erinnere dich als du das Buch gelesen hast. Egal ob es sich so zugetragen hat, warst du traurig in dem Moment als du es gesehen hast? Da warst du einen kurzen Augenblick dabei, da war keine Trauer. Sicher hätte Morgan so eine Geschichte nicht schreiben sollen, weil es (wie würden die australischer Ureinwohner) "die veränderten Menschen" nicht verstehen.


    Bleib wahr und vertraue deinem Herz und nicht deinen Sinnen (Medien).


    mit liebevoller Heiterkeit
    _/\_

  • Traumfänger ist insofern ja ein gutes Symbol.


    Als ich 1979 nach Kanada zu einem Trapper auswanderte, der im Busch BCs lebte, hatte ich eine wundervolle Vorstellung von Indianern und Kanadiern. Mein Trapper stellte sich als geflüchteter Nazi heraus und die Indianer als überwiegend Alkoholiker. Ich versuchte - da ich schon damals darum bemüht war, nicht immer nach dem Augenschein zu gehen - beide genauer zu "untersuchen". Ich verließ Kanada mit dem Gefühl, der Schwarzwald ist genauso schön und Safeway gibt es hier auch.


    Im Laufe der Jahre erkannte ich, dass meine Meinung - und offensichtlich auch die der anderen - häufig davon abhängig ist, mit welchen Gegebenheiten ich gerade leben muss. Hab ich ein rotznäsiges Kind, sind alle anderen nur angepasst. Hab ich kein Geld, sind Reiche doof und geizig. Hab ich kein Auto, ist Fahrradfahren doch viel schöner. Hab ich ein Auto, sind Radfahrer ein großes Hindernis bei meiner Ralley. Muss ich der Sekretärin zuarbeiten, bin ich doch eigentlich besser als sie. Muss mir jemand zuarbeiten, bin ich auf jeden Fall besser als sie 8):lol::lol: .


    Ich glaube, fast jede/r Ur-Einwohner - wenn er/sie nicht schon ganz andere Schulungen und Entwicklungsstadien durchlaufen hat wie höhere Bildung etc. - wird genauso geldgierig und ausbeuterisch wie wir in den Industrienationen. Das sieht man auch an Indien. Wer mal in Bombay war - und das ist sehr empfehlenswert für die Ein-Sicht -, weiß, dass all die Land-Flüchter, die in den Slums "landen" nach Bombay kommen, weil sie einen Fernseher haben wollen und scheinbar bessere Lebensverhältnisse. Auf dem Land - auch das habe ich gesehen - ist es weitaus besser zu leben als in in den Großstädten. Wer keine gute Herkunft hat und kein Glück im Unglück, der bleibt unten - egal wo er lebt. Wer also freiwillig - wie manche Aborigines - auf Konsum verzichtet und seiner Tradition gemäß lebt, ist sicher eine Ausnahme, denn viele von ihnen sind auch hier gestrauchelt, wobei ich natürlich davon überzeugt bin, dass die weiße Rasse das verursacht hat.


    Vielleicht dauert es gar nicht lange und wir dürfen hier auch im Müll nach Nahrung suchen - Karma? Wer weiß, wozu das gut ist.


    _()_ Monika

  • Hallo,Das Buch von Marlo Morgan - Traumfänger, diese Buch habe ich verschlungen und kann es nur Empfehlen und auf sich
    wirken lassen.


    L.G.Caracas