17. Karmapa

  • Das buddhistische Buch von Weisheit und Liebe
    Karmapa Trinley Thaye Dorje (Autor), Gilles van Grasdorff (Autor)
    Broschiert: 240 Seiten
    Verlag: Edition Milarepa (September 2005)
    ISBN-10: 9080889210
    ISBN-13: 978-9080889217
    Größe und/oder Gewicht: 20,6 x 13,6 x 2,2 cm


    In diesem außergewöhnlichen Buch, das auf der Grundlage von Interviews entstanden ist, gibt der Autor uns Einblicke in sein Leben und lehrt für den Westen die grundlegenden Prinzipien des Buddhismus, angepasst an das moderne Leben und an unseren Alltag. Er erklärt uns den Weg zu einem tiefen Wohlbefinden, wobei er Stolz, Macht und Reichtum an ihren Platz verweist und uns so zeigt, wie wir unsere Lebenszeit sinnvoll nutzen können. Dabei geht es nicht um Entsagung, sondern im Gegenteil darum, den Reichtum der Möglichkeiten zu erschließen. Wir erhalten Methoden, die uns vor Stress schützen und uns helfen, anderen Menschen näher zu sein. Es sind Ratschläge der Liebe und des Mitgefühls, Meditationstechniken, die uns erlauben, fehlerhafte Sichtweisen und unnütze Gewohnheiten aufzugeben und einen Glück bringenden Weg zu wählen.

  • Hallo,


    ein wunderbares Buch. Ich habe es mir voriges Jahr in Wien bei Karmapas Einweihung gekauft...


    Liebe Grüße
    Monika

  • »Augenblicke der Erleuchtung – Die Lehren und Gedichte des 17. Karmapa Ogyen Trinley Dorje«



    Autor: Michele Martin
    Verlag: Theseus Verlag
    Ort: Berlin
    Jahr: 2004
    ISBN: 3-89620-242-1



    Über den 17. Karmapa Ogyen Trinley Dorje sind bereits mehrere Bücher in englischer und deutscher Sprache erschienen. Aber diese beiden sind außerordentlich. Wahrscheinlich sind über keinen noch nicht einmal 20jährigen jungen Mann so viele literarische Zeugnisse publiziert worden. Der Grund für die Aufmerksamkeit, die die 1985 in Osttibet geborene Wiedergeburt der Karmapa-Lamas weltweit erfährt, liegt in der religions-historischen Tatsache, dass er der Linienhalter einer 1 000 Jahre alten Überlieferungslinie ist, in der jeder Karmapa als die authentische Fortsetzung seiner Vorgänger gilt. Für die Karma-Kagyü-Tradition ist er auch die spirituelle Instanz, die alle Weisheit, Lehren und Methoden, sowie die Gottheiten des Mahayana-Vajrayana in sich vereint. Dieser Karmapa verbrachte seine Kindheit im Stammkloster der Tradition im chinesisch besetzten Tibet und flüchtete als 15Jähriger spektakulären Umständen in die Obhut des Dalai Lama und seiner eigenen Tutoren nach Indien. Über diese Hintergründe und die Geschichte der Karmapas und ihres 17. Linienhalters erfährt man in diesen Büchern vieles, die die Schülerin und Dolmetscherin des 17. Karmapa Michele Martin verfasst hat. Im zweiten Teil, „Augenblicke der Erleuchtung“, sind hauptsächlich Dokumente veröffentlicht, die der 17. Karmapa selbst kundgetan hat, d.h. es handelt sich um Auszüge aus seinen ersten Vorträgen und seine Gedichte aus diesen jungen Jahren. Hinzu kommen einige Abdrucke seiner zen-mäßig anmutenden, wirklich verblüffenden Tusch-Kalligraphien. Auf den zweiten Band will diese Rezension besonders hinweisen. Allein zu bedenken, dass der Lehrer, der diese Vorträge gehalten, die Gedichte geschrieben und die Kalligraphien gezeichnet hat, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung erst 15-17 Jahre alt war, löst unausweichlich ein tiefes Vertrauen in alle historischen und biographischen Informationen aus, die der erste Band und eine von Dzogchen Pönlop Rinpoche im zweiten Band veröffentlichte „kurze Geschichte der 16 Karmapas“ mitteilt. Diese Vorträge geben in jedem Fall bereits mehr als Lernstoff und Buchwissen wieder, die dem jungen Karmapa von seinen Tutoren gewiss auch beigebracht wurden. Er beweist bereits ein großes Geschick darin, essentielle Aspekte der buddhistischen Lehren zum Ausdruck zu bringen und auf ganz unterschiedlichen Ebenen zu sprechen. Auch wenn es an der gut lektorierten deutschen Übersetzung aus bereits feinem Englisch liegen mag, dass der Eindruck einer sehr eleganten Sprache und Denkweise entsteht, so kann man sich des Gefühls nicht entziehen, dass die Weisheit, die hier zum Ausdruck gebracht wird, einem hohen spirituellen Alter, immerhin 17 Inkarnationen, entspringt. Wer sich davon berührt fühlt, wird sich darauf freuen, dass hier ein tibetischer Weisheitslehrer heranwächst, der, offenbar ganz undogmatisch, Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen, denn diese waren bei den Unterweisungen zugegen, mit einer tiefen Freundlichkeit und Eindringlichkeit anzusprechen vermag. Leider kann man heute nicht über den Karmapa schreiben ohne an den Glaubenskonflikt zu denken, den die Aufstellung eines zweiten tibetischen jungen Mannes durch einen der Regenten des 16. Karmapa und einige Schülergruppen, die hierzulande zahlenmäßig weit verbreitet sind, verursacht hat. Die beiden Bücher gehen darauf nicht ein. Zu vermuten ist jedoch, dass selbst Skeptiker sich der Würde und Eleganz, insbesondere der Dokumente von Karmapa Ogyen Trinley Dorje selbst, nicht entziehen können und ein Funken von Bewunderung und Vertrauen nachwirkt und zur Schlichtung des in der Karma-Kagyü-Schule entstandenen Schisma beiträgt. Auf jeden Fall machen die beiden Bücher über den 17. Karmapa Ogyen Trinley Dorje deutlich, dass ein Karmapa mehr ist als das formelle Oberhaupt einer tibetisch-buddhistischen Richtung. Die hohe Geistigkeit, menschliche Liberalität und Reife, die auch seinem Vorgänger, dem 16. Karmapa zu Eigen waren, wirken bereits durch diese Bücher und beschwören die Schönheit und den Reichtum einer alten buddhistischen Überlieferung.
    Yesche U. Regel in Buddhismus aktuell (Zeitschrift der DBU)