Theta-Bewusstseinszustand

  • Hallo Leute,


    ich habe vor 4 Wochen angefangen zu meditieren. Die ersten paar Tage eine halbe Stunde/täglich, dann 1 Stunde/täglich, nun bin ich bei 3 Stunden/täglich angekommen und habe schon einpaar Erfahrungen sammeln können.


    Jetzt wollte ich euch fragen, ob ihr auch Theta-Bewusstseinszustände während der Meditation erfährt. Seit einpaar Tagen brauche ich ca. 1 Stunde bis ich den erwähnten Zustand erreiche.


    Welche Übungen sind im Theta-Zustand besonders empfehlenswert?


    Liebe Grüße

  • PS. Ist das überhaupt "richtiges" Meditieren, wenn man sich im Zustand zw. Schlaf und Wachen befindet?? Man ist zwar wach, aber der Körper schläft..?


    Was ist "tiefe Meditation" für euch? Wie empfindet ihr sie? Sie erinnert doch an einen schlafähnlichen Zustand oder sehe nur ich das ??

  • kimberly12345:

    PS. Ist das überhaupt "richtiges" Meditieren, wenn man sich im Zustand zw. Schlaf und Wachen befindet?? Man ist zwar wach, aber der Körper schläft..?


    Was ist "tiefe Meditation" für euch? Wie empfindet ihr sie? Sie erinnert doch an einen schlafähnlichen Zustand oder sehe nur ich das ??

    Der Unterschied ist das die Sinne und deren Eindrücke weiterhin wahrgenommen werden. Sie werden wahrgenommen aber nicht im Sinn von Wahrgenommen um damit zu handeln. Da gibt es noch einen Zustand da ist nur noch "sein".


  • Was genau tust du denn bzw. tust du nicht, das du als "Meditieren" bezeichnest?

  • kimberly12345:

    Jetzt wollte ich euch fragen, ob ihr auch Theta-Bewusstseinszustände während der Meditation erfährt.


    Keine Ahnung. Ich wüsste auch nicht, warum ich mir beim Sitzen von jemandem ein EEG erstellen lassen sollte. Mal davon abgesehen, dass so etwas nicht gerade billig ist.


    An was für einer Studie nimmst Du denn teil? Oder rechnest Du privat mit Deinem Neurologen ab? Wenn Letzteres - was kostet denn der Spass?


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • mkha':

    Ich nehme an, kimberly hat einen der unzähligen Artikel über Entspannung bei Aufkommen von Theta-Wellen gelesen,


    So wird es wohl sein. Ob das in irgendeiner Weise hilfreich war oder ist, ist eine ganz andere Frage.

    mkha':

    Für die Tests, über die ich berichtete, haben sich die Mönche den Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt. Diese versprachen sich davon weitere Erkenntnisse über die Funktion einzelner Hirnareale und das Zustandekommen komplexer Prozesse.


    Solche Dinge laufen ja schon seit Jahrzehnten, seit Ricard sind sie lediglich in der 'buddhistischen Szene' etwas bekannter geworden. In der Tat versprechen sich die Wissenschaftler, die sich damit befassen, etwas davon. Versprechen sich die Mönche in Bezug auf ihre Übung etwas davon? Ich denke eher nicht - in Hinsicht auf die Übung ist das völlig irrelevant.


    Sinnvoller ist schon diese Frage:

    Zitat

    Ist das überhaupt "richtiges" Meditieren, wenn man sich im Zustand zw. Schlaf und Wachen befindet?


    - aber es scheint mir angebracht, zunächst einmal zu klären, ob ein neurophysiologischer Zugang zu deren Beantwortung sinnvoll ist.


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Die Gehirnwellen sind halt ein anderes Vokabular zur Beschreibung geistiger Zustände, das allerdings bisher wesentlich gröber ist, als das buddhistische Vokabular das unzählige feinste Abstufungen kennt.


    Aber es ist eigentlich völlig klar, dass jeder dieser Zustände auch ein einzigartiges Gehirnwellen-Muster zeigt. Nur dass vermutlich der Körper anzeigt und umsetzt, was der Geist macht, nicht umgekehrt wie viele Wissenschaftler glauben: dass der Geist ein Produkt körperlicher Zustände sei. (Bis hin zum unsäglichen Libet-Experiment, in dessen früheren Interpretationen uns teilweise der freie Wille abgesprochen wurde...)


    Die Tests der Neurowissenschaftler haben jedenfalls gezeigt, dass sich bei Meditierenden mit sehr viel Erfahrung und Praxis Muster zeigen, die man so ansonsten nicht kennt. Die spezielle Mischung aus Wachheit und Geistesruhe ist etwas, das im Körper nicht von selbst ensteht, aber durch Meditation erreicht werden kann. Indem die Wissenschaftler das zeigen, wird auch deutlich, dass Meditation tatsächlich ganz grundsätzlich etwas in Geist und Körper verändern kann. Sie ist wissenschaftlich belegt wirksam. Das ist im grossen Bild nützlich!


    Dem Meditierenden selbst bringt die Beschäftigung mit den Gehirnwellen tatsächlich wohl eher wenig. Da ist das Vokabular und die Erfahrung der buddhistischen Methoden eine ausgefeilte "Wissenschaft" für sich, die einem viel mehr Möglichkeiten an die Hand gibt.

    • Offizieller Beitrag
    Sudhana:

    Keine Ahnung. Ich wüsste auch nicht, warum ich mir beim Sitzen von jemandem ein EEG erstellen lassen sollte.


    Ein Theta-Zustand ist einer dieser Zustände, wo man eine ganz starken Zugang zum eigenen Unterbewusstsein hat - also etwas was man mit plastischen Halluzinationen bzw. luzidem Träumen in Verbindung bringen würde.


    Im Zen würde man das wohl als Makyo nicht sehr wichtig nehmen, wobei ich mir denken kann, das andere Traditionen als geeignete Basid für Visualisierungen sehen.

  • Zumindest für den tibetischen Buddhismus, wo ja mit vielen geistigen Zuständen gearbeitet wird, würde ich auch sagen dass aus dem Unterbewusstsein aufsteigende Zustände zu den Erfahrungen gehören, die man eher ignoriert, während man den Fokus aufrecht hält. Also nicht anders als im Zen.


    Visualisierungen sind v.a. eine Hilfe bei der Aufrechterhaltung dieses Fokus. Sie entstehen nicht aus dem Unterbewusstsein, sondern werden vom wachen Geist bewusst erzeugt und aufrecht erhalten.


    Reine Visionen von Meditationsgottheiten wiederum gehen nicht aus dem Unterbewusstsein hervor (was wohl eher eine Art Speicherbewusstsein ist, der Begriff "Unterbewusstsein" ist ja auch schon nicht buddhistisch) sondern aus tieferen, unpersönlichen oder überpersönlichen Geist-feldern, Buddhafeldern, oder wie im Fall von Dzogchen-Thögal direkt aus dem "Urgrund" (ein Begriff den es wohl nur im Bereich von höheren tantrischen Yogas gibt... Wobei ich vermute, dass dieser leere "Urgrund" der Kernfokus im Zen ist, ohne ihn so - oder überhaupt - zu benennen)

  • kilaya:

    Zumindest für den tibetischen Buddhismus, wo ja mit vielen geistigen Zuständen gearbeitet wird, würde ich auch sagen dass aus dem Unterbewusstsein aufsteigende Zustände zu den Erfahrungen gehören, die man eher ignoriert, während man den Fokus aufrecht hält. Also nicht anders als im Zen.


    Visualisierungen sind v.a. eine Hilfe bei der Aufrechterhaltung dieses Fokus. Sie entstehen nicht aus dem Unterbewusstsein, sondern werden vom wachen Geist bewusst erzeugt und aufrecht erhalten.


    Reine Visionen von Meditationsgottheiten wiederum gehen nicht aus dem Unterbewusstsein hervor (was wohl eher eine Art Speicherbewusstsein ist, der Begriff "Unterbewusstsein" ist ja auch schon nicht buddhistisch) sondern aus tieferen, unpersönlichen oder überpersönlichen Geist-feldern, Buddhafeldern, oder wie im Fall von Dzogchen-Thögal direkt aus dem "Urgrund" (ein Begriff den es wohl nur im Bereich von höheren tantrischen Yogas gibt... Wobei ich vermute, dass dieser leere "Urgrund" der Kernfokus im Zen ist, ohne ihn so - oder überhaupt - zu benennen)


    Vielen Dank für die Traditionen übergreifende, vergleichende Darstellung. :):like:


    Ich lese gerne mit, auch wenn ich hier momentan nicht viel beitragen kann.


    Grüße :rainbow:

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)