Meditation nicht bei schlechter Verfassung..?

  • Ich habe schon öfters gehört, dass man bei schlechter seelischer Verfassung nicht meditieren soll.
    Also bei Depressionen und psychischer Erkrankung soll gar nicht meditiert werden. Stimmt es- wer weiß was?
    Eine Bekannte von mir, wollte neulich an einer Meditation teilnehmen- so eine öffentliche.
    Sie hat dann erzählt, dass sie an Depressionen leidet. Der Veranstalter, oder der Meditationslehrer hat ihr dann gesagt, dass sie leider nicht an der Meditation teilnehmen dürfe.
    Was hat es damit auf sich.


    Ich befinde mich z Z auch in einem seelischen Tief und frage mich, ob es gut ist zu Meditieren..

  • Herzsutra:

    Ich habe schon öfters gehört, dass man bei schlechter seelischer Verfassung nicht meditieren soll.
    Also bei Depressionen und psychischer Erkrankung soll gar nicht meditiert werden. Stimmt es- wer weiß was?
    Eine Bekannte von mir, wollte neulich an einer Meditation teilnehmen- so eine öffentliche.
    Sie hat dann erzählt, dass sie an Depressionen leidet. Der Veranstalter, oder der Meditationslehrer hat ihr dann gesagt, dass sie leider nicht an der Meditation teilnehmen dürfe.
    Was hat es damit auf sich.
    Ich befinde mich z Z auch in einem seelischen Tief und frage mich, ob es gut ist zu Meditieren.


    Was bedeutet des "Meditieren". Es gibt zig Arten von Meditieren. Ob eine Meditation geeignet ist zu
    den Heilsamen Dingen beizutragen oder zu den Unheilsamen Dinge ist abhängig von der Art der Meditation
    und von den Fähigkeiten das zu verstehen was man gerade macht.
    Und natürlich möchte man nicht, das einer die Veranstaltung stört wenn er schlecht drauf ist.

  • Es kommt darauf an, was man unter Meditation versteht.


    Für mich ist Meditation ganzheitlich. Ich trenne sie nicht mehr vom Alltagsleben.
    Sieht man aber Meditation als Gegensatz, dann kann man alle möglichen Gründe finden, warum man nicht meditieren kann.


    Seht mal, im Grunde ist doch alles ganz einfach.
    Du spürst in dich hinein und nimmst wahr, was genau in diesem Augenblick IST.
    Man kann dazu auf dem Kissen sitzen, muss es aber nicht.
    Du musst dein Hirn nicht vergewaltigen. Sei sanft zu dir und nimm dich so an, wie du bist.
    Das reicht schon.
    Du musst auch nichts Besonderes dabei machen. Sei einfach da.


    Und wenn du erfährst, dass du gerade in "schlechter Verfassung" bist, dann frage dich, wie es kommt, dass du es "schlechte Verfassung" nennst.
    Was ist gut, was ist schlecht? Du wirst es nicht herausfinden. Es ist einfach so wie es ist.


    LG - Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Amdap:


    Für mich ist Meditation ganzheitlich. Ich trenne sie nicht mehr vom Alltagsleben.


    Genau da soll man ja auch hinkommen, habe ich mal gelesen. Das ganze Leben zur Meditation machen.
    Irgendwann braucht man dann gar nicht mehr zu Meditieren. Das ganze Leben ist Mediatation.

  • mkha':

    in "schlechter Verfassung" zu sein, also "nicht so gut drauf", oder einfach mal "fertig und down", ist etwas völlig anderes, als das, was Herzsutra hier fragte:


    Genau so meinte ich es auch.



    Zitat

    Diese Frage muss eindeutig mit: Ja, das stimmt! - Es sollte ohne ärztlichen Beistand kein Meditationsversuch stattfinden." beantwortet werden.


    Warum, kann Meditation die Depression oder die psychische Erkrankung verstärken..?

  • Hallo Herzsutra
    Die Antwort auf deine Frage ist nicht eindeutig zu beantworten sondern es kommt immer auch auf das Individuum an.


    Zudem ist die Frage bei verschiedenen Krankheitsbildern auch verschieden zu beantworten.


    Auch ist die Frage bei verschiedenen Meditationsarten anders zu beantworten.


    Und zuletzt hat ein Psychiater ja nicht zwingend Ahnung von Meditation, so das auch hier die Ansichten nicht identisch sind... :D


    Nach meiner Erfahrung (ich arbeite im psychiatrischen Bereich) und nach Austausch mit leitenden Ärzten würde ich das so beantworten /zitieren:


    1) Achtsamkeitsmeditation kann man bei quasi allen Krankheitsbildern anwenden.


    Hier fällt aber das Anwenden und „sich -darauf- einlassen -können“ natürlich unterschiedlich schwer (Eine ausgeprägte depressive Phase mit Antriebsstörung und
    Grübelzwang zB. macht es schwer, sich darauf einzulassen. In späteren Phasen kann das aber sehr hilfreich und heilsam sein).

    Individuell kann es auch sinnvoll sein, gewisse Aspekte (zB. Arbeit mit den Gedanken) wegzulassen sondern sich auf Körper/Atmung zu beschränken.


    2) Bei Krankheiten die eine Störung des Ich-Erlebens beinhalten (zB. Psychosen) ist Achtsamkeitsmeditation ok (Hier ist das „sich -erden“ und „im Hier und Jetzt sein“ hilfreich),
    konzentrative und analytische Meditation absolut kontraindiziert
    .


    Du siehst, es wird nicht absolut klar. Aber die unterstrichenen Aussagen sind einigermaßen „generell“ zu sehen.


    Wie es bei schlechtem Befinden ist, scheint mir sehr individuell zu sein. Ich kenne zumindest Aussagen von Menschen die sich nach Meditation besser fühlen.


    LG Rolf

  • Namaste


    es könnte auch geschehen, das man durch ungünstige derzeitige Befindlichkeiten von den ersten Unternehmungen einer Meditation so abprallt, das der Zugang dazu für immer versperrt bleibt. Das wäre sehr schade.
    Daher ist es dann vielleicht ratsam ein gewisses Verständnis für die Zusammenhänge zu entwickeln, damit es dann ein heilsamer Weg werden kann. Das bedarf dann Vorarbeit.


    Gute Wünsche,
    Karma Pema

  • Herzsutra:

    Ich habe schon öfters gehört, dass man bei schlechter seelischer Verfassung nicht meditieren soll. Also bei Depressionen und psychischer Erkrankung soll gar nicht meditiert werden. Stimmt es - wer weiß was?


    Eine Bekannte von mir, wollte neulich an einer Meditation teilnehmen- so eine öffentliche. Sie hat dann erzählt, dass sie an Depressionen leidet. Der Veranstalter, oder der Meditationslehrer hat ihr dann gesagt, dass sie leider nicht an der Meditation teilnehmen dürfe.
    Was hat es damit auf sich?


    Ich befinde mich z.Zt. auch in einem seelischen Tief und frage mich, ob es gut ist zu Meditieren.


    Kommentar zum Beispiel:
    Vermutlich sagt ein solcher Meditationslehrer so etwas, weil er nicht die Verantwortung übernehmen möchte, wenn die depressive Person sich danach etwas antut und es dann heißt, sie habe es sich in Folge der Meditation mit jenem Lehrer angetan. Man könnte es so formulieren, dass der Lehrer seiner Verantwortung nachgekommen ist. Für mich bedeutet dies nur eins: Der Lehrer ist sich seiner Sache/Methode nicht sicher. Solch jemandens Anweisungen beherzigte ich keinesfalls. Ein guter die buddhistische Methode Lehrender wüsste für eine Person mit depressiver Verstimmung eine bessere Vorgehensweise, als sie einfach nicht an der Veranstaltung teilnehmen zu lassen.



    wegen Deiner Frage:
    Ich kann nur aus meinem Nähkästchen plaudern, und das ist voller diagnostizierter depressiver Episoden, leicht bis mittelschschwer.


    Nach dem, wie ich buddhistische Meditation gelernt habe, spricht absolut nichts dagegen, in diesen Phasen zu meditieren. Ganz im Gegenteil. Falls es gelingt sich dafür zu motivieren, hilft buddhistische Meditation sogar, sie besser zu durchschreiten.


    Falls es aber Teil der Meditation sein sollte,
    dass man die vorhandenen Gefühle unterdrückt oder wegdenkt oder sonst irgendwie nicht zulassen darf -
    dann kann man sich darauf gefasst machen,
    dass sich die vorher nicht zugelassenen Anteile hinterher sogar noch verstärkt den Raum nehmen.


    Ich hoffe, ich konnte helfen. Frag einfach, wie gesagt, ich habe seit vier Jahren Erfahrung mit diagnostizierten depressiven Episoden und Meditation, und in dem Zusammengag eben auch mit Therapeuten und Meditationslehrern.


    Übrigens beide, Meditationslehrer wie Psychotherapeut, befürworten das Meditieren während depressiver Episoden.


    Herzliche Grüße

  • Also bei Depressionen und psychischer Erkrankung soll gar nicht meditiert werden. Stimmt es- wer weiß was?


    In diesem Artikel (*) mit dem Psychologe Thomas Ehring von der Universität Amsterdam wird folgendes gesagt:


    "Dafür werden in Gruppensitzungen Yogaübungen mit Sitzmeditation kombiniert. Die Therapieform reduziert die Rückfallraten in die Depression um etwa 50 Prozent.".


    * http://www.faz.net/aktuell/wis…dArticle=true#pageIndex_2


    Ich habe auch mal einen Artikel in der FAZ von einem Frankfurter Psychologie-Professor gelesen, der Meditation bei Depressionen für hilfreich hält. Er hat das in einem Versuch mit Patienten ausprobiert. Allerdings fehle noch die wissenschaftliche Aufarbeitung dazu um näheres sagen zu können. Ich habe nach einigem Suchen diesen Artikel im Internet nicht wieder gefunden.


    Ich denke ich habe selbst mal Depressionen gehabt. Als ich dann schließlich zum Therapeuten gegangen bin war das gröbste schon vorbei. Ich glaube nicht, dass der Therapeut mein Problem verstanden hat. Ich habe es erst nach mehreren Jahren begriffen, weil ich nie gedacht hätte, dass es so stark ist. Jedenfalls begann ich mich damals für Buddhismus zu interessieren und habe zu meditieren angefangen. Ich denke das Meditieren hat mir sehr weitergeholfen den Geist zu beruhigen und aus dem Grübeln rauszukommen. Letztlich war der letzte große Bringer war auch, dass ich die Stelle gewechselt habe. Da habe ich wirklich aufgelebt und das Meditieren hat dann erst richtig gezogen.


    Ich habe mal an einem eintägigen Meditations-Kurs teilgenommen und kam ganz fertig nach Hause. Meine Frau war dann richtig sauer, weil sie dachte ich würde dann frisch und erholt zurückkommen. Während des Kurstages konnte ich einfach nicht den Ärger an die Firma zurücklassen. Wenn man nach 1-2 Stunden Versuch zu meditieren aus irgendeiner Wut oder Ärger nicht rauskommt, soll man die Meditation für den Tag sein lassen. Dann bringt es nichts, tut sogar den Ärger verfestigen. Hat der Kursleiter leider erst am Ende des Kurses gesagt.


    Zitat

    Ich befinde mich z Z auch in einem seelischen Tief und frage mich, ob es gut ist zu Meditieren..


    Wenn man ergründen will wo das seelische Tief herkommt und wenn man es überwinden will, ist die Meditation nach meiner Meinung sicher hilfreich. Man darf nur nicht über die Meditation tiefer hineingeraten wie bei meinem eintägigen Kurs damals. Meditation sehe ich nur als die halbe Miete an. Man muss immer noch etwas tun, um aus Problemen rauszukommen wie etwas zu ändern. Meditieren alleine kann schon den Geist beruhigen, aber damit ist noch nichts in der Einstellung und den Taten geändert und so würde man sich mit Meditation allein nur im Kreis drehen.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Meinen besten Dank an Anandasa, mkha', Mirco, Karma Pema, RolfGe.
    Eure Antworten waren sehr hilfreich, durchdacht und überlegenswert.

    • Offizieller Beitrag
    Herzsutra:

    Eine Bekannte von mir, wollte neulich an einer Meditation teilnehmen- so eine öffentliche.
    Sie hat dann erzählt, dass sie an Depressionen leidet. Der Veranstalter, oder der Meditationslehrer hat ihr dann gesagt, dass sie leider nicht an der Meditation teilnehmen dürfe.


    Meditation, kann alles was so in uns ist, stärker hervortreten lassen. Bei jemand Depressiven kann das im positvsten Fall bedeuten, dass ihm auf einmal vieles an Ursachen, Anlässen und Mechanismen durchschaubar wird. Im negativen Fall kann es aber auch bedeuten, dass man tiefer in die Depression gerät und "in ein Loch fällt".


    Wenn ein Lehrer soetwas anbietet, dann sollte er ja dazu fähig sein, mit allem was passiert umgehen zu können - er hat da eine gewisse Verantwortung. Muss er, um mit so einem "depressiven Schub" umgehen zu können, nicht selber eine gewisse psychologische Ausbildung mitbringen? Und macht es für ihn, wenn er das nicht kann ( oder es nicht absehen kann) nicht Sinn, da jemand abzuweisen?


    Ich frage mich, ob es da nicht auch grosse Unterschiede gibt? Und für jemand Deprssiven villeicht bestimmte buddhitische Ansätze, die auf Freundlichkeit und Achsamkeit fokusieren nicht besser sind als andere? Wurde nicht gerade die Achtamkeitsbasierte Stressreduktion (MBSR) auch im Bezug auf Depression erforscht? Wenn Depression so viel mit einer "Grübelschleife" zu tun hat, wie in dem Faz-Artikel behauptet, dann kann ich mir vorstellen, dass Achstamkeit da hilft.


    Während ich mir vorstellen kann, dass manche im Buddhismus kommen häufig vorkommende Themen, wie Leid, Tod und Vergänglichkeit jemand tiefer runterreissen können. Eben in eine "Grübelschleife" über Unbeständigkeit und Tod.


    Auf der anderen Seite habe ich komischwerweise auch depressive Menschen getroffen, bei denen das umgekehrt war, und bei denen die Beschäftigung mit Leid, Tod und Vergänglichkeit zu eine Art Trost geführt hat. Und die sich inmitten von lachenden fröhlichen Menschen viel "abgeschnittener" und trostloser fühlten als inmitten von Subkulturen, die sich intensiv mit Tod und Vergänglichkeit auseinandersetzten - seltsam.


    Manchmal hatte ich sogar den Eindruck, manche Depressive sind überhaupt nicht die fragilen Wesen, als denen sie Aussenstehenden erscheinen, sondern Leute die unter extremen Bedingungen zu Überlebenskünstlern geworden sind, von denen man als Nicht-Depressiver viel lernen kann.


    Mir fällt auf, wie wenig ich über Depression weiss.

  • Hallo !


    void:


    Wurde nicht gerade die Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (MBSR) auch im Bezug auf Depression erforscht? Wenn Depression so viel mit einer "Grübelschleife" zu tun hat, wie in dem Faz-Artikel behauptet, dann kann ich mir vorstellen, dass Achtsamkeit da hilft.


    Tut es . Die Achtsamkeitspraktik reduziert z.B. die Rückfallgefahr von 95% auf 45%. Das ist von der Wirkung gleich gut wie ein Antidepressivum.
    Beruflich wende ich die Achtsamkeitspraktik bei Depressiven (und anderen KH-Bildern) an und kann ein sehr positives Resume` ziehen und ebensolche
    Rückmeldungen berichten.
    Sowohl das Achtsamkeits-Moment als auch der Faktor des "Nicht-Bewertens" sind äußerst heilsam hierbei.
    Insbesondere beim Grübeln kenne ich keine bessere Methode..


    LG Rolf

  • Herzsutra:

    Ich habe schon öfters gehört, dass man bei schlechter seelischer Verfassung nicht meditieren soll.


    Warum meditiert ihr dann überhaupt? Bei guter Verfassung gibt's doch keinen Anlass.

  • mkha':

    "... Bei guter Verfassung gibt's doch keinen Anlass. ..."


    Würdest Du diese Sichtweise bitte näher erläutern?


    Ist doch selbsterklärend. Ok, wenn man bei guter Verfassung ist und es genügt einem nicht, weil man es noch besser haben will und jemand einem eingeflüstert hat, dass es noch besser wird wenn man meditiert ... das wäre dann natürlich auch ein Anlass.

  • mkha':

    Sicher ist das im Grunde selbsterklärend, ... wenn Du Deinen Beitrag nicht unter: "Buddhismus ‹ Buddhistische Praxis ‹ Meditation" eingestellt hättest.


    Sorry, aber was redest du?


    Der OP in diesem Thread in der Rubrik "Buddhismus ‹ Buddhistische Praxis ‹ Meditation" beginnt mit:

    Herzsutra:

    Ich habe schon öfters gehört, dass man bei schlechter seelischer Verfassung nicht meditieren soll.
    Also bei Depressionen und psychischer Erkrankung soll gar nicht meditiert werden. Stimmt es- wer weiß was?


    Und da ist meine Frage:

    Stero':

    Warum meditiert ihr dann überhaupt? Bei guter Verfassung gibt's doch keinen Anlass.


    ... vollkommen on topic und überhaupt nicht falsch, sondern höchst angemessen.


    Es wurde eine Frage gestellt in "Buddhismus ‹ Buddhistische Praxis ‹ Meditation" und ich habe vollkommen angemessen zurückgefragt mit einer Frage, die genau passt in "Buddhismus ‹ Buddhistische Praxis ‹ Meditation".


    Was du schreibst trägt überhaupt nichts zur Klärung der Fragen bei. Es entsteht vielmehr der Eindruck, dass du vor dem Eingeständnis, dass du meditierst, weil du eine schlechte Verfassung beseitigen willst, fliehen willst bzw dich erst gar nicht damit auseinandersetzen willst.

  • mkha':

    Alle weiteren Worte erübrigen sich nach Deiner Antwort.


    Spezifisch mit dir wollte ich mich auch gar nicht unterhalten. Ich sehe nicht, welcher Gruppe du als Sprecher fungieren könntest.


    Meine Frage jedoch bleibt:

    Herzsutra:

    Ich habe schon öfters gehört, dass man bei schlechter seelischer Verfassung nicht meditieren soll.


    Warum meditiert ihr dann überhaupt? Bei guter Verfassung gibt's doch keinen Anlass.

  • Wegen dem Leid mindern und auslöschen... du weißt doch Stero - die Vier Wahrheiten. Es passiert Schlimmes, Tag und Nacht, und es war nie besser.


    Unter Umständen kann man auch wenn es einem schlecht geht meditieren. Depression auflösen. Was ist eine Depression? Das Unbewusste will in die bisherige Lebensweise keine Energie mehr investieren, weil erkannt wurde, dass irgendetwas dauerhaft schief läuft. Es wird auf Sparmodus geschaltet, was nicht weiter schlimm ist, man muss nur mit etwas Geduld abwarten, bis sich eine neue Denkrichtung einstellen kann. Was an diesem Schwebezustand so leidhaft ist, ist das eigene Unvermögen den Ablauf zu verstehen und positiv zu werten, sowie der Druck, den man sich selbst macht anhand der Überzeugung, dass man unbedingt so weiter machen muss wie bisher und die gewohnte, vermeintliche Normalität mit allen Mitteln wieder hergestellt werden muss.


    Was tun, wenn es einem schlecht geht weil gerade schlechtes Karma reift? Da gibt es einige wichtige Schritte. Herausfinden, auf was sich die Erinnerung, die das schlechte Gefühl bewirkt, bezieht. Dann darf man die frühere Handlungsweise bereuen, was meistens automatisch passiert. Danach einen festen Entschluss fassen, in der Zukunft anders zu handeln. Und um genug Kraft zu entwickeln, sich von den Restbeständen der kognitiven Dissonanz zu befreien, eine Reinigungspraxis durchführen. Diese vier Schritte immer wieder üben, bis sie wie automatisch in fraglichen Situationen ablaufen werden.


    Mit diesem System ist man auf der sicheren Seite, was sich vermutlich bald positiv, in der Form des Schwindens der geistigen Unruhe und anderer Störgefühle, äußern wird.


    Grüße, Yofi

  • Herzsutra:

    Ich habe schon öfters gehört, dass man bei schlechter seelischer Verfassung nicht meditieren soll.
    Also bei Depressionen und psychischer Erkrankung soll gar nicht meditiert werden. Stimmt es- wer weiß was?


    Stero':

    Warum meditiert ihr dann überhaupt? Bei guter Verfassung gibt's doch keinen Anlass.


    Falls Du mit "gute Verfassung" einen Zustand ohne Leidensdruck beschreiben möchtest, gebe ich zu Bedenken, dass zwischen es "gute Verfassung" sowie "Depressionen und psychischen Erkrankungen" vielzählige andere Zusstände gibt, welche jemanden zu "Meditation" verführen können.


    Ansonsten: Was ist "gute Verfassung" ?

  • Mirco:

    Was ist "gute Verfassung" ?


    Für mich: Ein erleuchteter "Zustand", wie auch immer man den definiert (Nirvana, Buddhaschaft) !


    Ein unerleuchteter Zustand wäre demnach das Streben nach "weltlichem Glück" (samsarisches Glück).


    Diese Unterscheidung gilt nur dann wenn man die Dualität erleuchtet/ nicht erleuchtet aufrechterhalten möchte oder die Dualität zwischen Meditation und Nicht-Meditation, Erlangen und Nicht -Erlangen u.s.w.

  • Elke:
    Stero:


    Warum meditiert ihr dann überhaupt? Bei guter Verfassung gibt's doch keinen Anlass.


    Ich mache auch Sport, obwohl ich Idealgewicht habe und super Blutdruck- und sonstige Werte habe und auch beruflich mich viel bewege.


    Also geht's um die Zielsetzung einer besseren Verfassung, und die "bloß gute" ist dann die relativ schlechte. Deine Analogie drückt also aus, dass nur wegen einer schlechten Verfassung meditiert wird. Die Frage des OPs zeugt also von einer Verkennung der eigenen Lage.


    Mirco:

    Falls Du mit "gute Verfassung" einen Zustand ohne Leidensdruck beschreiben möchtest...


    Nein, eine gute Verfassung ist ein Zustand ohne die Motivation diesen Zustand zu ändern, weil der Zustand als nicht verbesserungswürdig wahrgenommen wird.

  • Stero:
    Elke:

    Ich mache auch Sport, obwohl ich Idealgewicht habe und super Blutdruck- und sonstige Werte habe und auch beruflich mich viel bewege.


    Also geht's um die Zielsetzung einer besseren Verfassung, und die "bloß gute" ist dann die relativ schlechte. Deine Analogie drückt also aus, dass nur wegen einer schlechten Verfassung meditiert wird. Die Frage des OPs zeugt also von einer Verkennung der eigenen Lage.


    Nein. Um beim Sport zu bleiben: Ich mache ihn, weil er mir gut tut und weil es mir Spaß macht.Gesund war ich zum Glück bisher immer, das war also nicht der Grund. Dass er positive Nebeneffekte hat, ist umso erfreulicher.


    Meditieren tun auch Skeptiker und Menschen, die mit Buddhismus nix am Hut haben. Auch ich bin nicht der klassische Buddhist, den du dir vielleicht so vorstellst. Bei mir ist es sogar eher so, dass ich nicht oder seltener meditiere, wenn es mir nicht gut geht - was natürlich falsch ist. Aber ich bin halt nicht fehlerfrei. :P


    Meditation hat nachweislich positive Effekte auf Körper und Seele. Was nun die Motivation ist, mit Meditation anzufangen und dabei zu bleiben, ist bei jedem anders.


    Warum beschäftigt dich das so?

  • Stero':
    Herzsutra:

    Ich habe schon öfters gehört, dass man bei schlechter seelischer Verfassung nicht meditieren soll. Also bei Depressionen und psychischer Erkrankung soll gar nicht meditiert werden. Stimmt es?


    Warum meditiert ihr dann überhaupt?
    Bei guter Verfassung gibt's doch keinen Anlass.

    Stero':

    gute Verfassung ist ein Zustand ohne Motivation diesen Zustand zu ändern,
    weil der Zustand als nicht verbesserungswürdig wahrgenommen wird.


    Aus meiner Erfahrung gibt es viele verschiedene Zustände, die ich als verbesserungswürdig wahrnehme,
    die aber deshalb nicht gleich einer "psychishen Erkrankung" entsprechen.


    Wie ist das bei Dir? Welche Zustände kennst Du?


    Was des unten angeführten hast Du schon gefühlt oder gegebenenfalls anders erlebt?


    1. Depressionen und psychischer Erkrankung
    2. verbesserungwürdiger Zustand
    3. nicht verbesserungswürdiger Zustand (aka gute Verfassung)
  • Stero:


    Warum meditiert ihr dann überhaupt? Bei guter Verfassung gibt's doch keinen Anlass.


    Elke:
    Stero:


    Also geht's um die Zielsetzung einer besseren Verfassung, und die "bloß gute" ist dann die relativ schlechte. Deine Analogie drückt also aus, dass nur wegen einer schlechten Verfassung meditiert wird. Die Frage des OPs zeugt also von einer Verkennung der eigenen Lage.


    Nein. Um beim Sport zu bleiben: Ich mache ihn, weil er mir gut tut und weil es mir Spaß macht.


    Damit bestätigst du genau was ich gesagt habe. Du wählst nur Wort wie "mir gut tut" für "Verbesserung des relativ Schlechten".



    Elke:


    Gesund war ich zum Glück bisher immer, das war also nicht der Grund. Dass er positive Nebeneffekte hat, ist umso erfreulicher.


    Die Interpretation klinischer Daten hat damit gar nichts zu tun.



    Elke:


    Meditieren tun auch Skeptiker und Menschen, die mit Buddhismus nix am Hut haben.


    Von Glauben war ja gar nicht die Rede. Es war die Rede davon, dass man nur bei schlechter Verfassung meditiert. Warum sollte man es sonst?


    Elke:


    Meditation hat nachweislich positive Effekte auf Körper und Seele.


    Das ist die Progapaganda. Autosuggestivwirkung ist möglich und sie ist in selbem Ausmaß sicher wie bei einer Placebowirkung: die Verfassung ist schlecht ist und eine bessere wird gewünscht.



    Elke:


    Warum beschäftigt dich das so?


    Mir ging es nur um die Absurdität des Titels. Der Titel ist absurd, weil jemand der in guter Verfassung ist nicht meditiert.