Geräuschintensives Umfeld

  • Wie geht ihr mit störenden Geräuschen/ Lärm, bei der Meditation um..?
    In meiner alten Wohnung hatte ich es immer sehr hellhörig, vor allem vom Treppenhaus her. In meiner Jetzigen entfällt das- dafür habe ich eine Bahnlinie incl. Güterverkehr in Nähe zu meiner Wohnung.
    Daran muss man sich erstmal gewöhnen. Wobei, absolute Ruhe zu finden, wird in einer Großstadt wie hier wohl schwer möglich sein- da müsste man schon auf's Land ziehen.
    Kann man störende Geräusche wie Straßenverkehr oder Menschenlärm irgendwann in die Meditation integrieren- so dass man sie nicht mehr bewusst wahrnimmt, dh,dass man sich nicht mehr an ihnen stört..?
    Wobei Verkehrslärm bestimmt einfacher zu verarbeiten ist, als Menschengeräusche, weil er einfach gleichbleibender ist..

  • Herzsutra:

    Wie geht ihr mit störenden Geräuschen/ Lärm, bei der Meditation um..?
    In meiner alten Wohnung hatte ich es immer sehr hellhörig, vor allem vom Treppenhaus her. In meiner Jetzigen entfällt das- dafür habe ich eine Bahnlinie incl. Güterverkehr in Nähe zu meiner Wohnung.
    Daran muss man sich erstmal gewöhnen. Wobei, absolute Ruhe zu finden, wird in einer Großstadt wie hier wohl schwer möglich sein- da müsste man schon auf's Land ziehen.
    Kann man störende Geräusche wie Straßenverkehr oder Menschenlärm irgendwann in die Meditation integrieren- so dass man sie nicht mehr bewusst wahrnimmt, dh,dass man sich nicht mehr an ihnen stört..?
    Wobei Verkehrslärm bestimmt einfacher zu verarbeiten ist, als Menschengeräusche, weil er einfach gleichbleibender ist..


    Wer die Lehre des Buddha soweit sie überliefert ist gelesen hat, der weiß, das Geräusche
    schon immer ein Problem waren. Daher nennt der Buddha lauten Lärm auch ein Hindernis
    das von der Sammlung des Geistes ablenkt. Der Mönch zog sich deswegen auch an einen einsamen Ort zurück.

  • Ja, man kann sie zum Objekt machen, bis der Geist aufhört, sie mit Bedeutung zu belegen.
    In meiner Nachbarschaft ist eine alte Frau, die viel herumschreit, einfach, weil sie es gewohnt ist, so zu reden.
    Je nach Tagesverfassung stört es mich oder nicht. Manchmal existiert das Geräusch einfach mit mir.

  • Es gibt Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung ab €200.-, siehe


    http://www.aachener-zeitung.de…rotzen-dem-laerm-1.605174
    http://www.n-tv.de/technik/Fue…eise-article14830896.html


    Im letzten Link steht: "99,7 Prozent der Außengeräusche will Sonys MDR-1RNC reduzieren. In der Tat erzeugt der Over-Ear-Kopfhörer in der Straßenbahn oder im Bus eine gespenstische Stille."

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Diese modernen Schaumstoff Ohropax kosten irgendwie drei Euro, drücken nicht, stopfen das Ohr nicht so zu, dass man seinen Atem hört. Man braucht nur ein wenig Geduld beim Hineinbasteln ins Ohr.
    Die sichern mir meine Samstagnachmittagsmeditation, wenn die Männer hier im Haus sich gegenseitig die verschiedenen Fußballergebnisse zubrüllen. Das stört dann nicht. :)


    Und ich kann aussuchen: Nehm' ich heute Blaue? Pinke? Oder doch lieber neon-grün? Toll! :D

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:

    Diese modernen Schaumstoff Ohropax kosten irgendwie drei Euro, drücken nicht, stopfen das Ohr nicht so zu, dass man seinen Atem hört. Man braucht nur ein wenig Geduld beim Hineinbasteln ins Ohr.
    Die sichern mir meine Samstagnachmittagsmeditation, wenn die Männer hier im Haus sich gegenseitig die verschiedenen Fußballergebnisse zubrüllen. Das stört dann nicht. :)


    Und ich kann aussuchen: Nehm' ich heute Blaue? Pinke? Oder doch lieber neon-grün? Toll! :D


    Die werd ich mal ausprobieren..!

  • Die hab ich auch oft dabei, die sind klasse, auch in der Bahn, wo die Leute sich unterhalten, telefonieren und so, leider nicht "ökologisch", da gäb es auch noch so olle aus Wachs, komm ich aber nicht mit zu recht.

  • blue_aprico:

    Die hab ich auch oft dabei, die sind klasse, auch in der Bahn, wo die Leute sich unterhalten, telefonieren und so, leider nicht "ökologisch", da gäb es auch noch so olle aus Wachs, komm ich aber nicht mit zu recht.


    Aber man kann sie waschen. Dann halten sie ewig.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Ich Meditiere inzwischen sehr gerne im Bus.
    Wie kam es dazu?
    Zeitpunkt zum Meditieren:
    Ich suchte einen Zeitpunkt, den ich nicht dauernd verschieben würde, einen bei dem mir nichts dazwischen kommen könnte. Für mich war es der Weg zur Arbeit. Ich fahre ihn jeden Tag im Bus, und hab da eh nichts zu tun. Wenn das meditieren da klappen würde hätte ich für mich einen Zeitpunkt gefunden. Den ich regelmäßig einhalten kann, ohne dass was dazwischen kommt, den zur Arbeit fahre ich jeden Tag.... Ich muss mir diesen Zeitpunkt nicht extra freihalten.
    Störungen:
    Natürlich werden das im Bus keine idealen Bedinnungen sein. Es wird im allgemeinen immer geraten, man solle sich einene ruhigen Ort an dem man nicht gerstört wird, zum meditieren aussuchen. Der Bus ist das Gegenteil davon. Es ruckelt, mal kommt eine Vollbremsung, Stimmen, Quietschgeräusche, Licht das einem abwechselned mal aufs Gersicht fällt mal nicht, Gerüche und ab und an wird man sogar angestoßen. Genügend "Feinde" für die Meditaion. Ich habe mir dann überlegt, wie es denn so den Yogis im Himalaya in ihren Höhlen geht, wenn sie denn da so sitzen und meditieren? Draussen vor der Höhle heult der Wind, über den Fuss krabbelt eine Assel und hinten in der Höhle tropft irgendwo Wasser herunter. Ach ja und Heizung haben die da sicher nicht. Also oft mal auch Kälte. Also die idealen Bedinnungen, bei denen man nie "gestört" werden kann, gibt es also nicht. Und trotzdem schaffen es die Yogis irgendwie zu meditieren.
    Ausprobieren:
    Ich habe mir dann gesagt, dass ich es einfach einmal ein paar Tage probiere. Wenn es klappt prima, wenn es nicht klappt: "auch nicht schlimm".
    Einstellung zur Meditaion:
    Diese ganzen Störungen werden im Bus also auftreten, ich weis nur nicht genau wann welche... Und sie sind nicht gegen mich persönlich gerichtet, es ist ganz normal wenn die Störungen passieren, im Bus. Das ist da halt so. Und weil das normal ist, und nicht auf mich bezogen ist, muss ich das garnicht beachten, bei meiner Meditation, ich muss mich davon nicht stören lassen. Wenn ich so einen Störungsreiz bemerke, kehre ich zum Meditationsobjekt zurück. Er beschäftigt mich dann in in der Regel nicht weiter. Da ich weis, dass das "erschwehrte Bedinnungen" sind, muss ich auch garnicht mehr "versuchen" eine "gute Meditationssitzung" zu haben, oder etwas bestimmtes bei der Meditation zu erreichen. Dadurch ist bei mir sowas wie der "Ehrgeiz" und mein Anspruch an die Meditation weggefallen. Ich sitze halt im Bus und so wie es gerade ist, ist es halt gerade.


    Mit der Zeit ist es mir eine Gewohnheit geworden im Bus zu meditieren. Ich habe verschiedene Phasen bei meiner Meditation durchgemacht. Wenn ich dann einmal in einem geregelten Umfeld meditiere, wie zB bei einem Retreat, dann habe ich bemerkt, dass mich äussere Störungen wenig beeinflussen. Ob draussen schreiend Kinder rumlaufen, oder ein Hund anschlägt. Ich kann ohne mich davon gestört zu fühlen zu meinem Meditationsobjekt zurückkehren. Was mir im Bus allerdings immer noch "schwehr fällt", ich also dann doch abgelenkt werde sind starke Gerüche, wenn der Nebensitzer im Bus stark nach Zigarettenqualm oder Alkohol riecht, dann stört mich das, oder wenn eine schöne Frau in meiner Nähe sitzt, dann bin ich auch abgelenkt. Im Bus ist es sehr Geräuschintensiv, aber die Geräusche stören mich garnicht mehr.

  • Bei mir ist es eher so, dass für mich die Ohropax ablenkend wirken. Da ist was fremdes im Ohr, was da nicht hingehört. Trotz Ohropax werden die Geräusche, wenn ich in der Bahn meditiere, im Hintergrund wahrgenommen. Für mich sind Ohropax nicht hilfreich. Ich versuche, die Geräusche anzunehmen so wie sie sind, nicht zu bewerten. Sie genauso kommen und gehen zu lassen wie die Gedanken am Horizont oder sie manchmal als Mantra wahrzunehmen, je nachdem welche Praxis ich gerade mache.

  • Sherab Yönten:

    Ich versuche, die Geräusche anzunehmen so wie sie sind, nicht zu bewerten.


    Betrachte sie lieber als etwas fremdes und leeres oder wende den Geist zu rechten Dingen.

  • accinca:
    Sherab Yönten:

    Ich versuche, die Geräusche anzunehmen so wie sie sind, nicht zu bewerten.


    Betrachte sie lieber als etwas fremdes und leeres oder wende den Geist zu rechten Dingen.


    Ja, natürlich. Das widerspricht sich ja nicht mit dem was ich geschrieben habe.

  • Sherab Yönten:
    accinca:


    Betrachte sie lieber als etwas fremdes und leeres oder wende den Geist zu rechten Dingen.


    Ja, natürlich. Das widerspricht sich ja nicht mit dem was ich geschrieben habe.


    Es ist auch nicht immer meine Absicht etwas zum widersprechen, ich kann auch
    etwas ausführen oder bestätigen.

  • Kommt auf die Stöpsels an. Gibt gute und weniger gute. Man kann sich auch welche formen lassen die dann perfekt passen :)
    Da ich aber eh die meiste Zeit am Tag Kopfhörer trage hat sich das Ohrstöpselproblem in Luft aufgelöst :)

  • keks:

    Kommt auf die Stöpsels an. Gibt gute und weniger gute. Man kann sich auch welche formen lassen die dann perfekt passen :)
    Da ich aber eh die meiste Zeit am Tag Kopfhörer trage hat sich das Ohrstöpselproblem in Luft aufgelöst :)



    Äh - aber Du meditierst nicht mit Kopfhörer, oder ? :shock:

  • Sherab Yönten:


    Äh - aber Du meditierst nicht mit Kopfhörer, oder ? :shock:


    Momentan doch, meist mit Hemi Sync. Hier gibt es zuviele Hunde die ständig rumbellen müssen, nervige Geister :P

  • Das ist spezielles "Meeresrauschen".
    Man machte schon vor Jahren Untersuchungen an Mönchen die jahrelang meditierten und fand heraus, dass bei ihnen beide Gehirnhälften synchronisiert arbeiten. Hemi Sync setzt an dem Punkt an indem es die eine Gehirnhälfte die normalerweise fürs Denken zuständig ist (links) mit einem 4hz Geräusch weniger stimuliert als die rechte Gehirnhälfte (Emotionen) mit 8hz.
    http://www.hemi-sync.de/conten…irn-welle-und-bewusstsein Da stehts genauer, bei Bedarf durcharbeiten :)
    Das geht auch zusätzlich in Verbindung mit Lichtimpulsen, Da gibts dann geräte die eine Brille und Kopfhörer haben und man die verschiedenen Frequenzen je nach Bedarf einstellen kann.

  • keks:

    Das ist spezielles "Meeresrauschen".
    Man machte schon vor Jahren Untersuchungen an Mönchen die jahrelang meditierten und fand heraus, dass bei ihnen beide Gehirnhälften synchronisiert arbeiten. Hemi Sync setzt an dem Punkt an indem es die eine Gehirnhälfte die normalerweise fürs Denken zuständig ist (links) mit einem 4hz Geräusch weniger stimuliert als die rechte Gehirnhälfte (Emotionen) mit 8hz.
    http://www.hemi-sync.de/conten…irn-welle-und-bewusstsein Da stehts genauer, bei Bedarf durcharbeiten :)
    Das geht auch zusätzlich in Verbindung mit Lichtimpulsen, Da gibts dann geräte die eine Brille und Kopfhörer haben und man die verschiedenen Frequenzen je nach Bedarf einstellen kann.


    Ist das nicht unerlaubtes Doping? :D Egal, sollte ich vieleicht auch mal probieren, denn ich bin ein absolutes Weichei, was Geräusche bei der Meditation betrifft und ertrage nicht mal das Ticken einer Uhr dabei. Zum Glück habe ich ein ruhiges Zimmer. Allerdings meditiere ich im Sommer auch gern im Wald und da stören mich weder Vogelgezwitscher noch Grillenzirpen noch das regelmäßige Schnauben und Keifen von Wildschweinen einer nahegelegenen Fütterungsstelle. Hm, da muss ich jetzt mal drüber nachdenken. :doubt:

  • Hallo ich habe sehr ähnliche Erfahrungen wie nyalaana bei Zugfahrten gemacht. Wenn ich ehrlich bin meditiere ich mittlerweile fast nirgendwo länger oder besser. Naja und das mit dem hören und dem gehörten keine Bedeutung zu geben, bei stark ablenkenden Geräuschen hilft eine art "Schielen wie mit den Augen" um Bedeutung zu entziehen...ja eigentlich ist das der Trick: Den scheinbaren Ablenkungen die Bedeutung entziehen. Und keine Angst der "Fahrkarten bitte" Trigger funktioniert wunderbar :D bzw. hört man den Schaffner eh schon 10min vorher - idealerweise noch ohne an deine Fahrkarte zu denken :D

  • Gegen Lärm wende ich fünf Methoden an: Erstens nicht beachten, keine Aufmerksamkeit schenken, dann ist im Idealfall Lärm da wie alles andere auch und man steht dem neutral gegenüber. Zweitens suche ich mir etwas angenehmes als Gegenmittel. Z.B. muss ich öfter eine Brücke über einen Bach überqueren, auf dessen beiden Seiten sehr verkehrsreiche Straßen sind. Ich schaue dann auf die Grünstreifen neben dem Bach mit den schönen Weidenbäumen und erfreue mich daran. Drittens nehme ich den Lärm als Meditationsobjekt, mache mir bewusst dass da Schallwellen über eine Membran im Ohr im Bewusstsein erscheinen, beobachte wie dabei ein unangenehmes Gefühl aufsteigt und wie der Geist beginnt sich gedanklich damit zu befassen, zu ärgern, sich an einen ruhigen Ort zu sehnen usw. Durch das Beobachten entsteht dann Distanz. Viertens, bei lange andauerndem starken Lärm wo sonst nichts mehr hilft, verwende ich Ohropax aus Wachs, die dichten den Gehörgang ab. Die Kunstoffstöpsel schließen nicht so gut ab und verusachen bei mir eine Art Wundreiben, weil sie im Gegensatz zu den Wachspfropfen staubtrocken sind. Dass man dann den Atem hört stört mich nicht, hilft mir eher bei der Achtsamkeitsmeditation auf den Atem. Fünftens mache ich mir die Zeitweiligkeit aller Erscheinungen bewusst - was da auch immer ist, es wird bestimmt vergehen. Das lässt sich auch mit den anderen vier Methoden kombinieren.


    Seit ich das so mache, kann ich mit dem Lärm immer besser umgehen. Früher habe ich viel mehr darunter gelitten und mich sehr geärgert, dass es in unserer Zivilisation kaum mehr einen Ort der Ruhe und Stille gibt, wo selbst in abgelegenen Gebieten Motorsägen, Flugzeuge usw. dröhnen. Da muss man halt lernen damit umzugehen.