Meditationsübungen

  • Hallo ihr Lieben,


    ich habe einen MBSR-Kurs besucht bei dem ich Meditationen kennen gelernt habe. Während des 8 wöchigen Kurses habe ich fast täglich 40 Minuten meditiert. Ich habe viele Veränderungen an mir wahrgenommen. Ich fühlte mich geerdet, entspannter. Ich hatte das Gefühl mit mir selbst verbunden zu sein.
    Seit der Kurs vorbei ist, habe ich das Meditieren leider wieder vernachlässigt. Es fehlt mir einfach an Austauschmöglichkeiten.


    Mit dem Buddhismus selbst bin ich nur bedingt schonmal in Berührung getreten.


    Ich hoffe ich bin hier richtig^^


    Liebe Grüße
    Kathy

  • hi,
    erinnere dich wieder und fang an zu praktizieren, auch alleine, aufm Kissen biste das eh...einfach den Schritt nach vorn, oder auch nach hinten, je nach dem ,immer und immer wieder,dann wird das schon...:)...nicht nachlassen, Geduld und rechte Disziplin bringen dich schon wieder aufs Kissen.

  • Hi & willkommen Kathy


    Kathy:


    ich habe einen MBSR-Kurs besucht bei dem ich Meditationen kennen gelernt habe. Während des 8 wöchigen Kurses habe ich fast täglich 40 Minuten meditiert. Ich habe viele Veränderungen an mir wahrgenommen. Ich fühlte mich geerdet, entspannter.


    das ist wunderbar


    der Buddha lehrte hier (seinen 7-jährigen Sohn Rahula):


    "Rāhula, entwickle Meditation, die gelassen wie die Erde ist; denn wenn du Meditation entwickelst, die gelassen wie die Erde ist, werden erschienene angenehme und unangenehme Kontakte nicht in deinen Geist eindringen und dort bleiben."


    Zitat

    Seit der Kurs vorbei ist, habe ich das Meditieren leider wieder vernachlässigt. Es fehlt mir einfach an Austauschmöglichkeiten.


    wenn das Leid groß genug ist, findet man imho Austauschmöglichkeiten wie z.B. einen MBSR-Kurs oder ein Forum


    manchmal hilft es die Vorteile der Meditation auf Geist & Körper zu betrachten


    Grüße


    n.

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Kathy:

    Seit der Kurs vorbei ist, habe ich das Meditieren leider wieder vernachlässigt


    Warum ?


    Was genau verstehst Du denn unter Meditation ?


    Und was unter Achtsamkeit ?


    P.S. Gleich 3 Fragen zum Einstieg :D
    Trotzdem denke ich, dass Du hier richtig bist.

  • Hallo&Willkonmmen auch von mir.


    @ sherab yönten: was verstehst Du denn unter Meditation? Achtsamkeit wurde von der Userin glaube ich gar nicht angesprochen.


    Vielleicht magst Du dazu einen eigenen Thread aufmachen?
    :)

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • @ Tara,


    Achtsamkeit kam schon vor und zwar in dem Ausdruck MBSR: :)


    Mindfulness-Based Stress Reduction


    Mindfullness = Achtsamkeit

  • @ sherab yönten


    ja, mindfulness schien ja nicht das Problem zu sein.
    Egal, wie auch immer, ich werde nun wie so oft nicht weiter darauf eingehen.


    Kathy, nochmals herzlich Willkommen und viele wertvolle Erfahrungen hier.
    :)

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • Kathy:

    Hallo ihr Lieben,


    ich habe einen MBSR-Kurs besucht bei dem ich Meditationen kennen gelernt habe. Während des 8 wöchigen Kurses habe ich fast täglich 40 Minuten meditiert. Ich habe viele Veränderungen an mir wahrgenommen. Ich fühlte mich geerdet, entspannter. Ich hatte das Gefühl mit mir selbst verbunden zu sein.
    Seit der Kurs vorbei ist, habe ich das Meditieren leider wieder vernachlässigt. Es fehlt mir einfach an Austauschmöglichkeiten.



    Hallo Kathi,


    geht mir ähnlich wie dir. Ich bin auch durch MBSR zur Meditation gekommen als es mir nicht gut ging. Allerdings habe ich keinen Kurs besucht, sondern mit Büchern und geführten Meditationen auf CD angefangen. Das mit der Vernachlässigung ist normal, geht mir auch so. Aber trotzdem komme ich irgendwie immer wieder zurück zur Meditation, auch wenn es nicht jeden Tag ist. Ich versuche mir da auch keinen Stress zu machen, dass es immer 40 Minuten sein müssen. Öfter mach ich auch nur mal 10 Minuten. Ich denke, am wichtigens ist, dass man einigermaßen dabei bleibt und nicht komplett aufhört. Denn wie du sicher auch weisst, ist die regelmäßige Anwendung das Wichtigste.


    Da ich heute auch noch nicht meditiert habe, hat mich dein Post gerade dazu ermuntert, mich jetzt noch 10 Minuten hinzusetzen. Danke schon mal dafür ;)


    Viele Grüße
    Christian

  • Hallo ihr Lieben,


    wow mit so viel Rückmeldung habe ich gar nicht gerechnet. Vielen Dank für eure Fragen und Anregungen, ich finde sowas immer gut um sich mal zu reflektieren.


    Samten:

    hi,
    erinnere dich wieder und fang an zu praktizieren


    Ich glaube auch, dass es in erster Linie darum geht es zu praktizieren.


    nibbuti:


    manchmal hilft es die Vorteile der Meditation auf Geist & Körper zu betrachten


    Ich habe die Vorteile damals als sehr stark wahrgenommen, darum möchte ich gerne wieder mehr meditieren.


    Mirco
    Danke :)



    Danke für die Anregungen mich damit mal mehr zu befassen.


    Was ist für mich Achtsamkeit.
    Im Hier und Jetzt zu sein. Undzwar wirklich zu sein. Also den Moment aktiv erleben. Das heißt zum Beispiel beim Duschen auch unter der Dusche zu sein und nicht schon in der Vorlesung. Beim Frühstück, das Essen zu schmecken und nicht nur mechanisch zu kauen und dabei mit tausend anderen Dingen beschäftigt zu sein.
    Achtsam zu sein, bedeutet für mich auch mit sich bewusst umzugehen. Die eigenen Reaktionen, Emotionen, Gefühle udn Bedürfnisse wahrzunehmen.
    Und eine kindlche Offenheit etwas wahrzunehmen, so als wäre es das erste Mal,... Den Weg zur Arbeit einfach mal nicht auf den Boden starend zu gehen, sondern sich mal umzugucken...
    Somit ist ein achtsames Leben eine Lebenseinstellung und nicht etwas das man einen Moment lang macht.


    Was ist für mich Meditation?
    Ich glaube es gibt viele verschiedene Arten der Meditation.
    Ich habe die Beobachtenden kennengelernt.
    Bei den Meditationsübungen die wir kennen gelernt haben ging es (so habe ich es verstanden) darum sich bewusst wahrzunehmen, hinzuspüren was da ist, ohne es zu beurteilen, dabei aber wach und aufmerksam zu sein.
    Praktisch gesehen haben wir kennen gelernt:
    Bodyscan (40 Min. Liegend, Man geht die einzelnen Körperteile durch)
    Yogameditation (40 Min, versch. Yogaübungen mit Betonung auf die Wahrnehmung)
    Sitzmeditationen (10, 20, 30 Minütige)
    Gehmeditationen (angeleitet)


    Praktisch sieht es so aus, dass wir den "Bodyscan" kennengelernt habe. 40 Minuten. Liegend. Und dann geht man den Körper langsam durch. Fühlt hin, was man dann halt fühlt, wenn Gedanken dazwischen kommen, dass regestrieren und wieder dem jeweiligen Körperteil zuwenden...
    Das ist die Übung die ich am meißten praktiziert habe.


    Warum habe ich nicht mehr Meditiert?
    - Mir ging es gut und darum habe ich es als weniger notwendig gesehen, die positiven Nachwirkungen von dem Kurs hilten noch lange an.
    - Es erfordert halt auch disziplin ;-),
    - Wenn ich es gemacht habe, habe ich oft auch etwas dabei "erlebt" und mir fehlt es mich darüber auszutauschen... das kann ich mit meinen Freunden schlecht.


    Hallo Tara,
    so wie ich Meditationen kennengelernt habe, sind sie eine Hilfe zu einem achtsamen Leben.


    Hallo Christian,
    freut mich von dir zu hören.
    Die Bücher von Kabat Zinn lese ich mir auch gerade durch. Aber auch er schreibt, dass man noch so viel Lesen kann wenn man nicht praktiziet nützt einem das nichts. Ich erlebe gerade dern Bodyscan als unheimlich wohltuend und anstrengend gleichzeitig. Ich brauche auch öfters einen Anstoß um mir die Zeit dafür zu nehmen.


    Nun denn, dann komme ich mal zu meiner letzten Erfarhung, der etwas anderen Art.
    Bodyscan, 40 Min. insgesamt.
    Ich war gerade beim Oberarm und wach. Auf einmal war es so als ob eine Welle vom Kopf bis Fuß durch mich strömt. Es war so ein Gefühl wie, wenn man kurz vorm Einschlafen ist, dass bemerkt und dann aufschreckt. Nur glaube ich war ich nicht am Einschlafen, dafür war ich zu aufmerksam. Nachdem diese Welle über meinen Körper gegangen ist, war ich im Kopf hellwach und wie in alarmbereitschaft, es hat mich erschreckt. Mein Körper fühlte sich dann viel schwerer an und ich konnte jedes Zucken sehr deutlich spüren.
    Ich hab mich dann versucht auf meinen Atem zu konzentrieren um dem Gefühl mich jetzt sofort bewegen zu müssen nicht nachzugehen, da ich an sich das Gefühl der Schwere mit einer tiefen Entspannung erklärt habe. Beim Blick auf die Atmung viel mir dann auf wie "flach" ich atme... also ganz leicht nur, dass hat mich dann erst beunruhigt... aber ich hab dann nur hingefühlt und geguckt... so nach dem Motto solltest du grade "zuwenig" Atmen wird dein Körper schon noch reagieren.


    Für mich sind diese Erfahrungen total spannend. Ich hab das Gefühl mich und meinen Körper dabei neu kennen zu lernen, aber ich will dann irgendwie auch darüber reden.




    Liebe Grüße
    Kathy

  • Kathy:

    ür mich sind diese Erfahrungen total spannend. Ich hab das Gefühl mich und meinen Körper dabei neu kennen zu lernen, aber ich will dann irgendwie auch darüber reden.


    Guten Morgen Kathy,


    vielen Dank für Deine ausführlichen Gedanken :)
    Wie bist Du denn darauf gekommen, ein buddhistisches Forum zu besuchen ?
    Gab es bei dem MBSR Kurs auch Erklärungen zum Buddhismus ?
    Im Buddhismus geht es vorwiegend um den Geist (Bewusstsein) und weniger um den
    Körper. Auch nicht darum, sich zu entspannen, sondern um "Einsicht in die Natur des Geistes"
    wobei Achtsamkeit auch eine große Rolle spielt.

  • Kathy:


    Für mich sind diese Erfahrungen total spannend. Ich hab das Gefühl mich und meinen Körper dabei neu kennen zu lernen, aber ich will dann irgendwie auch darüber reden.


    Du hast das Gefühl, dass dir die Meditation was bringt, aber dir fehlt der Austautsch mit anderen. Das hört sich an, als ob du dir eine feste Meditationsgruppe suchen solltest. In größeren Städten sollte das auf jeden Fall machbar sein.

  • -Christian-:
    Kathy:


    Für mich sind diese Erfahrungen total spannend. Ich hab das Gefühl mich und meinen Körper dabei neu kennen zu lernen, aber ich will dann irgendwie auch darüber reden.


    Du hast das Gefühl, dass dir die Meditation was bringt, aber dir fehlt der Austautsch mit anderen. Das hört sich an, als ob du dir eine feste Meditationsgruppe suchen solltest. In größeren Städten sollte das auf jeden Fall machbar sein.


    Hallo Kathy,
    Deine Erfahrungen ähneln den meinen vor 26 Jahren. Es war auch für mich sehr spannend und horizonterweiternd. Es ist aber - so meine Erfahrung - erst der Anfang und keineswegs dauerhaft.
    ich verstehe Deinen Wunsch, das zu kommunizieren, sehr gut. "Wem das Herz voll ist, geht der Mund über" (Bibel).
    Auch hier im Forum kann dieses Bedürfnis befriedigt werden, allerdings sind die Antworten manchmal wie ein Schlag ins Gesicht. Ein guter Übungsort also, um von eigenen Illusionen herunterzukommen.


    Ich wünsche Dir alles Gute.
    _()_Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Am günstigsten ist es sicher, sich für die Meditation einen zeitlichen Rahmen (einmal oder mehrmal am Tag zu ner festen Zeit und Dauer) zu suchen, und daran festzuhalten. Das erleichtert die Sache erheblich.


    Austausch kann wichtig sein, aber traditionell wird gesagt, das er mit einem Lehrer erfolgt. Vor allem denk ich, ist es wichtig, den Austausch mit Leuten zu führen, die das selbe praktizieren wie man selber.
    Meditation ist meiner Erfahrung nach im MBSR etwas anderes als im Vajrayana, dort anders als im Zen, dort anders als im Taoismus.


    Ansonsten bin ich mir nicht sicher, inwieweit Austausch über Meditation überhaupt sinnvoll ist. jedes Sitzen ist anders, und wenn es vorbei ist, ist es vorbei. Man braucht es IMHO nicht mitzuschleppen.


    Sherab Yönten:

    Im Buddhismus geht es vorwiegend um den Geist (Bewusstsein) und weniger um den Körper.


    Aber ich denke, du sprichst da eher für deine Tradition. Im Zen gab es z.B. den Ausspruch, das Zen mit dem Körper praktiziert wird. Und es gibt auch Richtungen im Buddhismus, wo Meditation gar keine Rolle spielt. Ich denke, man sollte da nicht zu sehr verallgemeinern. Ich denke, das es letztlich einen Körper-Geist gibt, das das eine Einheit ist. Buddha sprach einmal davon, daß Körper und Geist sich gegenseitig bedingen. Aber es kann genausogut sein, daß der Geist nur eine körperliche Funktion ist.

    Ich bin nicht im Heiligen Geschäft. Ich sing mein eigenes Lied.
    U.G.

  • °°°:

    Aber ich denke, du sprichst da eher für deine Tradition. I


    Nein. Ich habe versucht allgemein und für eine Anfängerin verständlich zu antworten.


    °°°:

    Im Zen gab es z.B. den Ausspruch, das Zen mit dem Körper praktiziert wird. Und es gibt auch Richtungen im Buddhismus, wo Meditation gar keine Rolle spielt.


    Wir wissen ja noch gar nicht ob Kathy sich überhaupt für Buddhismus interessiert.
    In welcher buddhistischen Schule wird gar nicht meditiert ?
    Jede Schule beinhaltet den 8 fachen Pfad. Und ein Teil des Pfades ist Meditation.


    °°°:

    Ich denke, das es letztlich einen Körper-Geist gibt, das das eine Einheit ist.


    "Letztlich" denke ich das auch, es wäre m.E. aber unangemessen gewesen in diesem Thread gleich mit etwas "Letztendlichem" zu antworten.
    Ich habe allerdings auch noch nicht gehört, dass der Buddha "Boddyscan" Meditation empfohlen haben soll (und das meinte ich mit der Betonung auf den Körper).

  • Aus meiner Erfahrung ist es völlig unwichtig, von welcher Seite her ich mit der Achtsamkeit beginne, wenn sich diese eben auf eine Form der Meditation bezieht, oder überhaupt. Jeder Weg kann in dieselbe Richtung führen. Ich habe auch mal damit begonnen (1985), indem ich nach der Arbeit eine halbe Stunde mit einer besprochenen Kassette oder entsprechender Musik versucht habe, zu mir zu kommen, bevor ich mich in meine Aufgabe als allein erziehende Mutter begab. Meine Tochter hatte ich für diese Zeit um Geduld gebeten, bevor sie mich mit ihren mehr oder weniger aufregenden Gedanken und Problemen überschüttet. Das hat sehr gut funktioniert. Nach der halben Stunde war ich voll und ganz den gesamten Spätnachmittag und Abend für sie da, wenn sie das denn wollte und brauchte.


    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Sherab Yönten:


    "Letztlich" denke ich das auch, es wäre m.E. aber unangemessen gewesen in diesem Thread gleich mit etwas "Letztendlichem" zu antworten.
    Ich habe allerdings auch noch nicht gehört, dass der Buddha "Boddyscan" Meditation empfohlen haben soll (und das meinte ich mit der Betonung auf den Körper).


    Und letztendlich würde ich im weitesten Sinne Bodyscan Meditation auf Satipatthana zurückführen.
    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Sherab Yönten:
    °°°:

    Im Zen gab es z.B. den Ausspruch, das Zen mit dem Körper praktiziert wird. Und es gibt auch Richtungen im Buddhismus, wo Meditation gar keine Rolle spielt.


    Wir wissen ja noch gar nicht ob Kathy sich überhaupt für Buddhismus interessiert.
    In welcher buddhistischen Schule wird gar nicht meditiert ?
    Jede Schule beinhaltet den 8 fachen Pfad. Und ein Teil des Pfades ist Meditation.


    Das hat sicher zwei Ebenen: Die eine ist die faktische: Es gab mal in Asien eine Umfrage, wo herauskam, das selbst unter den Mönchen und Nonnen nur wenige meditieren.


    Das andere ist der Faktum, daß in der mit Zen größten Mahayana-Richtung, den Amida-Buddhismus, als auch im Nichiren-Buddhismus nichtmeditative Praktiken (Nembutsu bzw. Daimoku) im Mittelpunkt stehen. Und im Zen ist es umstritten, inwieweit Zazen Meditation ist (weil Zazen hat kein definiertes Ziel und keine Bedeutung, die über das Sitzen selbst hinausgeht. Da erinnert sie ein wenig an das Sitzen und Vergessen des Daoismus)


    Zu den 8-fachen Pfad: Da ist IMHO nirgends von samma dhyana, rechter Meditation die Rede: Es ist die Rede von samma sati, rechter Bewusstheit und Samma samadhi, rechter Versenkung. (Und das sind erst die Endpfade.) Rechte Bewusstheit kann auch durch nichtmeditative Praktiken auftauchen. Insoweit denke ich, das auch Amida- und Nichiren-Buddhismus nicht vom 8-fachen Pfad abweichen. Ihre Interpretation des Pfades ist aber vielleicht eine andere.


    Es gibt aber allgemeine Hinweise, die methodenunabhängig und buddhismusunabhängig sind. Deshalb schrieb ich. Es geht eigentlich mehr darum, wie man regelmäßig übt. Da ist es eigentlich egal, ob man meditiert, oder Flöte übt oder Tai Chi oder Kraftsport.

    Ich bin nicht im Heiligen Geschäft. Ich sing mein eigenes Lied.
    U.G.

  • Monikadie4.:

    Und letztendlich würde ich im weitesten Sinne Bodyscan Meditation auf Satipatthana zurückführen.


    Ich finde zu viel und zu fokusierte Selbstbeobachtung kann nach hinten losgehen. Das kann so ein Doppelbild von sich selber abgeben: da dieser Körper und all dies Verspannungen und Blockaden, hier das beobachtende "Ich" das was will rsp. was nicht will. Dann heißt es wieder rum: Urteile nicht. Aber wie lernt man Nicht-Werten und wie wird diese Sichtweise stabiler und resilienter und warum wird sie bei den Vipassana Sachen dann so stiefmütterlich behandelt ? Also ein Scan mäßiges Durchgehen -im Liegen auch noch- "hat der Buddha aaber nicht geleeehrt :D "

    4 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • blue_apricot:
    Monikadie4.:

    Und letztendlich würde ich im weitesten Sinne Bodyscan Meditation auf Satipatthana zurückführen.


    Ich finde zu viel und zu fokusierte Selbstbeobachtung kann nach hinten losgehen. Das kann so ein Doppelbild von sich selber abgeben: da dieser Körper und all dies Verspannungen und Blockaden, hier das beobachtende "Ich" das was will.


    Ja, natürlich, zu viel - egal was - ist nie gut, genau so wenig wie zu wenig. 8)

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • blue_apricot:
    Monikadie4.:

    Und letztendlich würde ich im weitesten Sinne Bodyscan Meditation auf Satipatthana zurückführen.


    Ich finde zu viel und zu fokusierte Selbstbeobachtung kann nach hinten losgehen.


    ist der Körper dein Selbst?


    Zitat

    Selbstbeobachtung kann nach hinten losgehen


    :?:

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Ich denke nicht, das die Bodyscan-Übung schlechter ist als Vipassana oder tantische Meditaionen. Aber ich bin mir sicher, das sie alle nicht zum Erwachen führen. Das nichtbedingte kann nicht durch Bedingungen erlangt werden.
    Oder um U.G. Krishnamurti zu zitieren: Erwachen geschah nicht wegen, sondern trotz Meditation. Aber sicher kann auch Meditation angenehm sein. Man sollte nur sie nicht überbewerten.



    Ja, sicher kann man Fundamentalist sein, und den Großteil der Buddhisten ihr Buddhistsein absprechen. Aber man kann auch verschiedene Sichtweisen sehen.


    Zur Geistesschulung hat Bodhidharma für mich schon das wesentliche gesagt:

    Zitat

    Gemäß der Überlieferung fragte Hui-k’o den Bodhidharma, der in Meditation saß, wie er den Geist beruhigen könne. Bodhidharma wandte sich ihm zu und sagte: „Bring mir deinen Geist und ich werde ihn befreien.“
    Hui-k’o erwiderte, so sehr er sich auch anstrenge, er könne ihn nicht finden. Da sprach Bodhidharma noch einmal: „Dein Geist ist befreit.“


    Und von Wuzhu, den Zenmeister des ersten tibetischen Königs gibt es die Aussage:

    Zitat

    Yijing fragte den Ehrwürdigen: „Chan-Meister, wie erzeugt ihr Sitzmeditation (zuochan)?“ Wuzhu erwiderte: „Nicht erzeugen ist Chan.“


    Aber sicher legen die nichtmeditativen Pfade mehr Betonung auf das Rechte Sehen, den ersten Pfad, also das Sehen, das da niemand ist, der etwas tut, das Eintreten ins Ungeborene. Damit beginnt der Pfad. Daraus entspringt Ethik und Versenkung.
    Und genau diesen betonen aus meiner Sicht Zen, Nichiren, Shinran. Dagegen gleicht ein Ich, das sich den Hintern plattsitzt, den Menschen, der einen Stein poliert, um daraus einen Spiegel zu machen.
    Peter Masefield wies darauf hin, das dies auch Sicht des Palikanons ist.

    Ich bin nicht im Heiligen Geschäft. Ich sing mein eigenes Lied.
    U.G.

  • °°°:


    Oder um U.G. Krishnamurti zu zitieren: Erwachen geschah nicht wegen, sondern trotz Meditation.


    Was sagt denn Krishnamurti, weswegen Erwachen geschehen sei?

  • Hm, da kommen wir aber weit ab.
    Es ist akausal. Auch im Zen sprachen einige Leute von Zufall/Unfall. Auch Shinran verneint die eigene Leistung. UG benutzt da meist das Wort Kalamität, um die ganzen ewige Glückseligkeits-Märchen zu vermeiden.
    Aber anfürsich ist es ja logisch, das es akausal ist. Das nichtbedingte kann nicht bedingt sein. Alles bedingte schafft nur bedingte, vergängliche Zustände. Und die sind dukkha, leidvoll, sagt doch auch Buddha?


    Zitat

    Wenn diese Bewegung, die darauf gerichtet ist, in den eigenen natürlichen Zustand zu gelangen (oder der Himmel weiß in welchem anderen Zustand Sie sein möchten, dem Ihres Idols oder Helden oder Meisters) vorhanden ist – und das ist sie – dann führt diese Bewegung, wohin immer sie auch gerichtet sein mag, von sich selbst weg. Das ist alles, worauf ich hinweise. Wenn diese Bewegung nicht vorhanden ist, dann befinden Sie sich in Ihrem natürlichen Zustand. Also führt das Sadhana, die Methode, das System oder die Technik Sie von sich selbst weg in Richtung auf einen Zustand, in dem Sie gerne wären und der der Zustand eines anderen ist.


    Zitat

    Wenn Ihre Meditationen, Sadhana, Methoden und Techniken auch nur irgendeinen Sinn hätten, dann wären Sie nicht hier, um diese Fragen zu stellen. Für Sie sind sie alle ein Mittel, um eine Veränderung herbeizuführen. Ich bleibe dabei, daß es nichts zu verändern oder zu transformieren gibt. Sie nehmen es wie einen Glaubensartikel hin, daß es etwas zu verändern gäbe. Sie stellen niemals die Existenz desjenigen in Frage, der verändert werden soll. Der ganze geheimnisvolle Nimbus der Erleuchtung beruht auf der Idee, sich selbst zu transformieren. Ich kann Ihnen meine Gewißheit, daß Sie, und alle Autoritäten über die Jahrhunderte hinweg, Unrecht haben, nicht vermitteln oder auf Sie übertragen. Sie und die spirituellen Güter, die sie vertreiben, sind völlig falsch. Da ich über diese Gewißheit nicht kommunizieren kann, wäre es für mich nutzlos und artifiziell, wenn ich mich auf ein Podium begäbe, um mich darüber auszulassen. Ich ziehe es vor, informell zu sprechen; ich sage einfach: "Es war nett, Sie kennengelernt zu haben."


    http://ugkrishnamurti.net/ugkr…et/GERMAN/Erste/Erste.htm


    Zitat

    Alles Tun in jegliche Richtung ist Gewalt. Jedes Bemühen ist Gewalt. Alles, was Sie mittels des Denkens tun, um einen friedvollen Geisteszustand zu schaffen, heißt Gewalt anwenden. Eine solche Einstellung ist absurd. Sie versuchen, den Frieden durch Gewalt zu erzwingen. Yoga, Meditationen, Gebete und Mantras sind alles gewalttätige Techniken. Der lebendige Organismus ist sehr friedlich; Sie müssen gar nichts tun. Der auf friedsame Weise funktionierende Körper kümmert sich keinen Deut um Ihre Ekstasen, Verzückungen oder beseligenden Zustände.


    http://www.yogapad.de/forum/topics/ug-krishnamurti-mind-is-a

    Ich bin nicht im Heiligen Geschäft. Ich sing mein eigenes Lied.
    U.G.