Jhana im Sallekha Sutta

  • Hallo,


    wie versteht ihr die Eingliederung, Bewertung etc. der Vertiefungen im Sallekha Sutta http://palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m008z.html?


    In dieser Lehrrede spricht der Buddha über die Selbstentsagung. Er beginnt jedoch damit über die Jhana folgende Aussage zu treffen:


    Zitat


    "Es ist möglich, Cunda, daß da irgendein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung eintritt, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und darin verweilt, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Er könnte denken: 'Ich verweile in Selbstentsagung [2].' Aber diese Erreichungszustände sind nicht das, was in der Disziplin des Edlen [3] 'Selbstentsagung' genannt wird; diese werden in der Disziplin des Edlen 'angenehme Verweilungen hier und jetzt' genannt.


    [2] Weitere Fallstricke auf dem Weg der Praxis. So spektakulär meditative Erlebnisse auch sein mögen, sie sind nicht das Ziel der Praxis.


    Der Buddha grenzt die Jhana in diesem Sutta ganz eindeutig von der Selbstentsagung ab und nennt sie "lediglich" 'angenehme Verweilungen hier und jetzt'. Führt man in der Buddhalehre den Reinheitswandel für 'angenehme Verweilungen hier und jetzt' oder wegen der Selbstentsagung (, die von ihm gelobt wird)? In der Selbstentsagung spricht der Buddha dann auch vom Edlen Achtpfad, der mit dem Pfadglied samma samadhi wiederum Selbstentsagung ist. Warum werden die Jhana da ausgegrenzt?


    Der Buddha schließt dann mit:


    Zitat


    "Also, Cunda, ist der Weg der Selbst-Entsagung von mir gelehrt worden, der Weg der Neigung des Geistes ist von mir gelehrt worden, der Weg der Vermeidung ist von mir gelehrt worden, der Weg nach oben ist von mir gelehrt worden, der Weg der Auslöschens ist von mir gelehrt worden."


    Er listet noch einmal alle Oberpunkte auf, die von ihm gelehrt wurden. Die Jhana lässt er außen vor.


    Warum und wie versteht ihr das?


    Gruß
    Florian

  • Hallo Florian,



    Buddhaghosa:

    Führt man in der Buddhalehre den Reinheitswandel für 'angenehme Verweilungen hier und jetzt' oder wegen der Selbstentsagung (, die von ihm gelobt wird)?


    Ich würde sagen, die angenehmen Verweilungen sind ein automatischer (angenehmer) Nebeneffekt der Selbstentsagung.


    Buddhaghosa:

    In der Selbstentsagung spricht der Buddha dann auch vom Edlen Achtpfad, der mit dem Pfadglied samma samadhi wiederum Selbstentsagung ist. Warum werden die Jhana da ausgegrenzt?


    An der Stelle bei Selbstentsagung, wo ich rechte Sammlung erwartet hätte, steht:

    Zitat

    (19) 'Andere werden falsches Wissen haben; da wollen wir Richtiges Wissen [5] haben': so sollte Selbstentsagung geübt werden.


    Vielleicht genau deshalb, weil Samadhi keine Selbstentsagung ist, sondern das Resultat davon.


    Buddhaghosa:

    Er listet noch einmal alle Oberpunkte auf, die von ihm gelehrt wurden. Die Jhana lässt er außen vor.


    Ich verstehe es so, dass die Jhanas Zustände sind um die ein sich fortschreitend klärender Geist gar nicht drumherumkommt. Es ist keine Mühe, wenn man in ihnen verweilt, anders als die Punkte der Selbstentsagung, die der Buddha da aufzählt, sondern ein (angenehmes) Resultat der Selbstentsagung, wo nichts dagegen spricht darin zu verweilen, weil es Zustände sind, wo der Geist ganz automatisch keine Dummheiten macht und sich somit von Selbst läutert.



    Liebe Grüße
    Mab

    Das Geschriebene entspricht meinem derzeitigen Verständnis. Bitte weist mich barmherzig darauf hin, wenn Etwas unangemessen ist.

  • Selbst-entsagung auch von den Jhana.
    Ich muß mich von allem Selbst entsagen.
    Allen Dingen die ich anwende während ich Versenkung übe muss ich selbst entsagen.
    Zazen hat mir das klar gemacht. Alles was ich in der Versenkung erlebe ist Illusion.
    Egal mit welchen Mitteln ich das Ziel der Versenkung erreichen will muss ich als Illusion erkennen und mich von ihnen selbst entsagen.
    Andererseits muss ich so viele Mittel anwenden wie mir bekannt werden, aus den Erzählungen von Mitbrüdern.
    Wenn ich bei einem Mittel(Atemzählen) bleibe kann es zu dem Glauben kommen das ich das Ziel der Vertiefung erreicht habe, wenn ich dieses Mittel vollkommen beherrsche.
    Wenn ich ein Mittel vollkommen anwenden kann kommt es zu Verzückung und Glückseligkeit und genau da beginnt die Entstehung einen sehr massiven Illusion.
    Ich bin Erleuchtet! Das stimmt, das ist vollkommen, absolut richtig und wirklich wahr!!!!!
    Ich werde zum Gefangenen der Erleuchtung.
    Buddha lehrt den Weg zur Befreiung, das hat mit Erleuchtung nichts zu tun außer das ich mich der Erleuchtung selbst entsagen muss.
    Ein Mensch der mir voller Verzückung und Glückseligkeit entgegenkommt ist "besoffen vom süßen Wein". Wie jemand der aus dem Gottesdienst kommt und voller erhebender Emotionen ist "Er hab Jesus erfahren."
    Dann sagt jemand:"Wir müssen los, die Oma wartet.". Na was ist nun wohl Illusion? Da hilft kein noch so erhabenes Gefühl. Die Oma wartet. Spätesten jetzt sollte der Erhobene wieder auf den Boden (Die Erde bezeugt es) kommen sonst kann das Auto, die Füße zum Fahrzeug ins Paradies werden und seinen Körper auf den Friedhof bringen. Geistig ist er natürlich im Paradies doch wen interessiert das schon, am Leichnam stehend?
    Selbstentsagung, es sich selber entsagen.
    Versenkung hat das Ziel der Ernüchterung. Der absoluten Ernüchterung. Un-ver-wort-bar was geschieht wenn es erfahren wird. Nach der Versenkung wartet Oma.
    @ nibbuti
    Darum ist es so enorm wichtig das jeder über seine Meditationserfahrungen, einschließlich Erleuchtung und sonstigen "Erfahrungen" redet damit Mitbrüder schneller erkennen können das sie erleuchtet aber nicht befreit sind. Buddha lehrt den Weg zur Befreiung alles andere ist Illusion.
    Wer sehen kann wird sehen, wer hören kann wird hören.

  • Hallo Mab,


    Mab:


    Ich verstehe es so, dass die Jhanas Zustände sind um die ein sich fortschreitend klärender Geist gar nicht drumherumkommt.


    Ich könnte mir vorstellen dass eine gesonderte Bemühung nötig ist für das Erreichen der Jhana, dass sie nicht automatisch während der aufgelisteten Selbstentsageung eintreten. Und dass diese Bemühung für die Selbstentsagung nicht unbedingt nötig ist, aber wer weiß?


    Schöne Grüße,
    mukti

  • Ich weiss bis heute nicht ob ich erfahren habe was Jhana ist/sind. Immer wenn ich Verzückung und Glückseligkeit bei meinen Versenkungen erfahren habe wusste ich sofort"Das ist es nicht!" und habe sie abgeschnitten. Friede ist was anderes.
    Ich habe viele Mittel ausprobiert doch alle haben versagt! Erst als ich mich von ihnen befreit habe haben sie ihren Sinn offenbart.

  • Ellviral:

    Ich weiss bis heute nicht ob ich erfahren habe was Jhana ist/sind. Immer wenn ich Verzückung und Glückseligkeit bei meinen Versenkungen erfahren habe wusste ich sofort"Das ist es nicht!" und habe sie abgeschnitten. Friede ist was anderes.
    Ich habe viele Mittel ausprobiert doch alle haben versagt! Erst als ich mich von ihnen befreit habe haben sie ihren Sinn offenbart.


    Naja die Verzückung und Glückseligkeit hört ja erst nach der zweiten Vertiefung auf und weicht einem Glück "von dem die Edlen sagen: Der Gleichmütige, Achtsame lebt beglückt" (SN28). Und dann gehts noch weiter bis zur Aufhebung von Wahrnehmung und Gefühl. Und dort, SN28:


    Zitat

    Doch nicht, o Bruder, war mir also zumute: 'Ich trete ein in die Aufhebung von Wahrnehmung und Gefühl' oder 'Ich bin in die Aufhebung von Wahrnehmung und Gefühl eingetreten' oder 'Ich habe mich aus der Aufhebung von Wahrnehmung und Gefühl erhoben'."


    Das ist wohl gleichbedeutend mit Selbstentsagung.


    Schöne Grüße,
    mukti

  • ersetzt das in irgendeiner Weise "eigene Erfahrung" ???....nur weil "man" weiss woher "man" das passende zitieren kann ??? das ist wohl alles andere als lebendig........^^

    Einmal editiert, zuletzt von Samten ()

  • Lieber Helmut,


    ich kann nicht Zennisch argumentieren aber:

    Ellviral:

    Selbst-entsagung auch von den Jhana.


    Soweit ich weiß, weilte der Buddha auch nach seinem Erwachen in den Jhanas. Das die Jhanas nicht das Ziel sind ist mir klar. Das finde ich aber auch sehr leicht nachprüfbar, ich verstehe daher die Ablehnung der Jhanas von Manchen nicht.


    Ellviral:

    Wenn ich ein Mittel vollkommen anwenden kann kommt es zu Verzückung und Glückseligkeit und genau da beginnt die Entstehung einen sehr massiven Illusion.
    Ich bin Erleuchtet! Das stimmt, das ist vollkommen, absolut richtig und wirklich wahr!!!!!
    Ich werde zum Gefangenen der Erleuchtung.


    Ich glaube wir Beide verstehen unter Erleuchtung Unterschiedliches.

    Ellviral:

    Buddha lehrt den Weg zur Befreiung, das hat mit Erleuchtung nichts zu tun außer das ich mich der Erleuchtung selbst entsagen muss.


    Für mich sind Erleuchtung und Befreiung Synonym. Und nicht mit den Jhanas zu verwechseln.
    Man kann das doch leicht nachprüfen indem man feststellt, dass die Jhanas nichts endgültiges sind.


    Ellviral:

    Versenkung hat das Ziel der Ernüchterung. Der absoluten Ernüchterung.


    Für mich hat Versenkung das Ziel der Erkenntnis. Mag sein, das damit Ernüchterung einhergeht, aber wenn Ernüchterung das alleinige Ziel wäre, würde ich nicht meditieren.


    Liebe Grüße
    Mab

    Das Geschriebene entspricht meinem derzeitigen Verständnis. Bitte weist mich barmherzig darauf hin, wenn Etwas unangemessen ist.

  • Lieber mukti,


    mukti:

    Ich könnte mir vorstellen dass eine gesonderte Bemühung nötig ist für das Erreichen der Jhana, dass sie nicht automatisch während der aufgelisteten Selbstentsageung eintreten.


    Die 5 Hindernisse müssen zeitweilig überwunden sein. Ich glaube die waren in den Punkten mitaufgeführt. Die übrigen Punkte zu üben, kann bestimmt auch nicht schaden. ;)
    Oder welche gesonderte Bemühung meinst du?


    Liebe Grüße
    Mab

    Das Geschriebene entspricht meinem derzeitigen Verständnis. Bitte weist mich barmherzig darauf hin, wenn Etwas unangemessen ist.

  • Liebe/r Samten,


    Samten:

    Erkenntnis ist aber nicht "fest" in dem Sinne: "So, jetzt hab ich's"


    Sehen wie die Dinge wirklich sind, heißt es für mich.


    Liebe Grüße
    Mab

    Das Geschriebene entspricht meinem derzeitigen Verständnis. Bitte weist mich barmherzig darauf hin, wenn Etwas unangemessen ist.

  • Samten:

    ersetzt das in irgendeiner Weise "eigene Erfahrung" ???....nur weil "man" weiss woher "man" das passende zitieren kann ??? das ist wohl alles andere als lebendig........^^


    Es klärt wie die Erfahrung zu erreichen ist, nicht? Die kommt ja nicht einfach von selber.

  • Buddhaghosa:

    wie versteht ihr die Eingliederung, Bewertung etc. der Vertiefungen im Sallekha Sutta http://palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m008z.html?


    In dieser Lehrrede spricht der Buddha über die Selbstentsagung.


    Die Übersetzung "Selbst-Entsagung" ist vielleicht etwas irreführend, denn Sallekha bedeutet eigentlich nur in etwa "unangenehme Askesepraxis". Und wenn äußerlich der Eindruck entsteht, dass die Bhikkhus eine unangenehme Askesepraxis betreiben, dann wird in Sallekha Sutta eben klargestellt, dass dem im Allgemeinen nicht so ist, sondern dass zum Beispiel die Jhanas im Gegenteil angenehme Verweilungen sind:


    Zitat

    "Dies nennt man die Glückseligkeit der Entsagung, die Glückseligkeit der Abgeschiedenheit, die Glückseligkeit des Friedens, die Glückseligkeit des Erwachens. Von dieser Art von Glück sage ich, man sollte es pflegen, man sollte es entfalten, man sollte es üben, man sollte es nicht fürchten."


    (MN 66)


    Darüber hinaus waren die Jhanas ja auch anderen Wanderasketen bekannt, die sich aber zu früh am Ziel wähnten:


    Zitat

    "Udāyin, da tritt ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes (zum Meditationsobjekt) tritt er in die zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens enthält, ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind. Mit dem Verblassen der Verzückung, in Gleichmut verweilend, achtsam und wissensklar, voll körperlich erlebter Glückseligkeit, tritt er in die dritte Vertiefung ein, von der die Edlen sagen: 'Glückselig verweilt derjenige, der voll Gleichmut und Achtsamkeit ist', und verweilt darin. Dies ist der ausübbare Weg, um eine vollständig angenehme Welt zu verwirklichen."


    "Ehrwürdiger Herr, das ist nicht der ausübbare Weg, um eine vollständig angenehme Welt zu verwirklichen; an jener Stelle ist eine vollständig angenehme Welt bereits verwirklicht worden."


    (MN 79)


    Die Jhanas gehören jedenfalls nicht zur "unagenehmen Askese", wie sie der Buddha lehrte:


    Buddhaghosa:

    Der Buddha schließt dann mit:


    Zitat


    "Also, Cunda, ist der Weg der "unangenehmen Askese" von mir gelehrt worden, der Weg der Neigung des Geistes ist von mir gelehrt worden, der Weg der Vermeidung ist von mir gelehrt worden, der Weg nach oben ist von mir gelehrt worden, der Weg der Auslöschens ist von mir gelehrt worden."


    Er listet noch einmal alle Oberpunkte auf, die von ihm gelehrt wurden. Die Jhana lässt er außen vor.


    Eben.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Hallo Elliot,


    Elliot:


    Darüber hinaus waren die Jhanas ja auch anderen Wanderasketen bekannt, die sich aber zu früh am Ziel wähnten:


    Ich frage mich ob die vollständihe Jhana-Übung zur Befreiung unbedingt nötig ist?


    Schöne Grüße,
    mukti


  • Nein wir verstehen unter Erleuchtung das Gleiche nur sehe ich darin nicht Befreiung.
    Erleuchtung ist Erleuchtung und Befreiung ist Befreiung. Ich sehe da kein Synonym. Jhanas sind Jhanas.
    Ich lehne die "Jhana?" nicht ab ich schneide sie ab, nehme sie nicht als "Das ist es".
    Musste ich lernen/üben Meditation löste bei mit regelmäßigen Anfälle von Niedergeschlagenheit und Krankheit aus wenn ich wiedermal glaubte das ich ES hatte.
    Als ich "ES" erkannte, erfahren habe lösten sich Ängste auf von denen ich nicht mal wusste das es die gibt.
    Kein Mensch würde meditieren wenn er vorher wüsste was dabei rauskommt.
    Die meisten bleiben auch bei der Meditationsform die ihnen das von ihnen gesetzte Ziel erreichen und hören damit auf wenn diese Wegmarke überschritten wird.

  • mukti:

    Ich frage mich ob die vollständihe Jhana-Übung zur Befreiung unbedingt nötig ist?


    Was meinst Du mit "vollständige Jhana-Übung"?


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot


  • Wie kann eine Wegbeschreibung mir das Weg-gehen abnehmen? Es heißte rechte Versenkung, nicht rechte Jhanan.
    Jhana üben? Zeitverschwendung das sind Wegmarken bei rechter Versenkung, mehr nicht.
    Muss ich ein Schild jahrelang anstarren nur um zu erkennen warum es mir den Weg weißt?

  • Ellviral:


    Muss ich ein Schild jahrelang anstarren nur um zu erkennen warum es mir den Weg weißt?


    Nein, ich muss nur erkennen ob es den einzigen Weg weist.

  • mukti:
    Elliot:


    Was meinst Du mit "vollständige Jhana-Übung"?


    Alle acht, bis zur Selbst-Aufhebung. Das ist ja eine sehr intensive Praxis.


    Das ist wohl nicht nötig:


    Zitat

    "Was für eine Art von Person ist einer, der durch Weisheit befreit ist ( pannavimutto )? Da nimmt eine bestimmte Person nicht mit dem Körper Kontakt mit jenen Erlösungen auf, die friedvoll und formlos sind und Formen transzendieren, und verweilt nicht darin, aber ihre Triebe sind vernichtet, dadurch, daß sie mit Weisheit sieht. Diese Art von Person nennt man einen, der durch Weisheit befreit ist. Von so einem Bhikkhu sage ich nicht, daß er noch Arbeit mit Umsicht zu erledigen hat. Warum ist das so? Er hat seine Arbeit mit Umsicht erledigt; er ist nicht mehr in der Lage, nachlässig zu sein [5]."


    (MN 70)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:


    Das ist wohl nicht nötig:


    Zitat

    "Was für eine Art von Person ist einer, der durch Weisheit befreit ist ( pannavimutto )? Da nimmt eine bestimmte Person nicht mit dem Körper Kontakt mit jenen Erlösungen auf, die friedvoll und formlos sind und Formen transzendieren, und verweilt nicht darin, aber ihre Triebe sind vernichtet, dadurch, daß sie mit Weisheit sieht. Diese Art von Person nennt man einen, der durch Weisheit befreit ist. Von so einem Bhikkhu sage ich nicht, daß er noch Arbeit mit Umsicht zu erledigen hat. Warum ist das so? Er hat seine Arbeit mit Umsicht erledigt; er ist nicht mehr in der Lage, nachlässig zu sein [5]."
    (MN 70)


    Ja, das ist eigentlich eine eindeutige Aussage, danke für den Text. Hast du vielleicht auch einen Hinweis darauf, welche Art Vertiefung bzw. Sammlung unbedingt nötig ist, ein Jhana, die ersten vier, oder nur diese sogenannte "angrenzende Sammlung"?


    Schöne Grüße,
    mukti

  • mukti:

    Hast du vielleicht auch einen Hinweis darauf, welche Art Vertiefung bzw. Sammlung unbedingt nötig ist, ein Jhana, die ersten vier, oder nur diese sogenannte "angrenzende Sammlung"?


    Zitat

    "Es gibt einen Pfad, Ānanda, einen Weg zum Überwinden der fünf niedrigeren Fesseln; daß irgendjemand, ohne zu jenem Pfad, zu jenem Weg zu gelangen, die fünf niedrigeren Fesseln kennen oder sehen oder überwinden wird - dies ist nicht möglich.


    ... "Und was, Ānanda, ist der Pfad, der Weg zur Überwindung der fünf niedrigeren Fesseln? In Abgeschiedenheit von jeglicher Vereinnahmung [4], mit der Überwindung unheilsamer Geisteszustände, mit der völligen Stillung körperlicher Trägheit tritt da ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind." ...


    (MN 64)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:
    Zitat

    "Es gibt einen Pfad, Ānanda, einen Weg zum Überwinden der fünf niedrigeren Fesseln; daß irgendjemand, ohne zu jenem Pfad, zu jenem Weg zu gelangen, die fünf niedrigeren Fesseln kennen oder sehen oder überwinden wird - dies ist nicht möglich.


    ... "Und was, Ānanda, ist der Pfad, der Weg zur Überwindung der fünf niedrigeren Fesseln? In Abgeschiedenheit von jeglicher Vereinnahmung [4], mit der Überwindung unheilsamer Geisteszustände, mit der völligen Stillung körperlicher Trägheit tritt da ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind." ...


    Dieser Text in MN 64 geht dann so weiter:


    Zitat

    "Was auch immer darin an Form, Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen und Bewußtsein existiert, er sieht diese Zustände als vergänglich, als Dukkha, als eine Krankheit, als ein Geschwür, als einen Stachel, als ein Unglück, als Leid, als fremd, als etwas, das sich auflöst, als leer, als Nicht-Selbst [5]. Er wendet seinen Geist von diesen Zuständen ab und lenkt ihn so zum todlosen Element: 'Dies ist das friedvolle, dies ist das höchste, nämlich die Stillung aller Gestaltungen, das Loslassen aller Vereinnahmung, die Vernichtung allen Begehrens, die Lossagung, das Aufhören, Nibbāna.' Auf dieser Grundlage erlangt er die Vernichtung der Triebe. Aber wenn er die Vernichtung der Triebe nicht erlangt, dann wird er aufgrund jener Begierde nach dem Dhamma, jenes Entzückens über das Dhamma, mit der Vernichtung der fünf niedrigeren Fesseln, einer, der dazu bestimmt ist, spontan (in den Reinen Bereichen) wiederzuerscheinen und dort Nibbāna zu erlangen, ohne je von jener Welt zurückzukehren. Dies ist der Pfad, der Weg zur Überwindung der fünf niedrigeren Fesseln."


    Damit könnte man meinen, die erste Vertiefung wäre die einzige Voraussetzung um Nibbana zu erreichen.


    Dann folgen die weiteren sieben Vertiefungen mit der jeweiligen Schlussbemerkung: "Das ist der Pfad, der Weg zur Überwindung der fünf niedrigeren Fesseln." Da werde ich wieder unsicher, ob die erste Vertiefung genügt.


    Noch schwieriger wird es am Schluss:


    Zitat

    "Ehrwürdiger Herr, wenn dies der Pfad, der Weg zur Überwindung der fünf niedrigeren Fesseln ist, wie ist es dann möglich, daß man von einigen Bhikkhus hier sagt, sie erlangen Herzensbefreiung, und von einigen, sie erlangen Befreiung durch Weisheit?"


    "Der Unterschied hier, Ānanda, liegt in ihren Fähigkeiten [7], sage ich."


    Das sieht wieder so aus, als ob die Jhana doch nicht der einzige Pfad wären. :?:


    Schöne Grüße,
    mukti

  • Lieber mukti,


    ich dachte das Bemühen bezieht sich auf das Erreichen der Jhanas.

    mukti:

    Ich könnte mir vorstellen dass eine gesonderte Bemühung nötig ist für das Erreichen der Jhana, dass sie nicht automatisch während der aufgelisteten Selbstentsageung eintreten



    Ich weiß nicht genau was du meinst :?.


    Liebe Grüße
    Mab

    Das Geschriebene entspricht meinem derzeitigen Verständnis. Bitte weist mich barmherzig darauf hin, wenn Etwas unangemessen ist.