Sogyal Rinpoche- Meditation

  • Ich lese grad zum 2ten Mal "das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben", von S. Rinpoche. Mal ganz nebenbei, es ist ein wundervolles, schönes Buch..! Ich denke, die meisten hier, werden es auch kennen..!?
    Er stellt natürlich auch "seine" Meditationsmethoden anschaulich dar. Seiner M.n., sollen beim Meditieren, die Augen geöffnet sein.
    Er schreibt, dass der besonderen Lichtheits- Praxis der Dzogchen zufolge, sich alles Licht unserer Weisheitsenergie, im Herzzentrum befände. Dieses sei durch "Weisheitskanäle" mit den Augen verbunden.
    Zum einen, hört sich das für mich ziemlich gut an, zum anderen, hab ich es nicht wirklich verstanden..


    Hat hier jemand Erfahrung..?


    Ich kann mir ehrlich gesagt, auch nicht vorstellen, mit "open Eyes" zu meditieren..
    Ist das Ansichtssache, ein Muss- oder auch von der jeweiligen Praxis abhängig..?

  • Im Zen wird mit halb geschlossenen Augen gesessen.


    Die anderen Fragen wird man dir am besten im tibetischen Unterforum beantworten können. Dzogchen ist eine Form des tibetischen Buddhismus.

  • Wenn man totaler Anfänger ist, ist das Meditieren mit offenen Augen vielleicht zu ablenkend? Ein mir bekannter Lehrer, der einen Meditationskurs für Alltagsgestresste anbietet, sagt immer: "Probiert es jetzt hier im Kurs nicht aus, mit offenen Augen zu meditieren. Macht die Augen zu." Es ist erstmal einfacher.
    Aber wenn man das übt mit den offenen Augen, ist es interessant.
    Meine persönliche Erfahrung ist, dass der Lichteinfall in die Wahrnehmung irgendwie wacher hält. Ich meditiere je nach persönlicher Tagesform mit geschlossenen oder offenen Augen.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Rasmuss:

    I


    Ich kann mir ehrlich gesagt, auch nicht vorstellen, mit "open Eyes" zu meditieren..
    Ist das Ansichtssache, ein Muss- oder auch von der jeweiligen Praxis abhängig..?


    Es ist ein Muss. Stell dir einfach vor, deine Augen wären das Ende deiner Energiekanäle. Warum willst du die verschließen ?


    Augen geöffnet halten beim Meditieren bedeutet aber nicht angestrengt zu schauen. Lass deinen Blick entspannt ca. 1,5 m von dir entfernt
    ruhen.

  • Syia:

    Es ist ein Muss


    Nichts ist ein "Muss" im Buddhismus, liebe Syia.
    Beim Tantra empfinde ich es (noch) als störend mit offenen Augen zu meditieren.
    Aber vielleicht ändert sich das noch.

  • Matthias65:


    Nichts ist ein "Muss" im Buddhismus, liebe Syia.


    Doch. Eine korrekte Meditations-Haltung, und geöffnete Augen gehören dazu, ist ein Muss, denn auch und gerade Buddhismus wäre
    sonst der Beliebigkeit unterworfen.


    Mit geschlossenen Augen kannst du dich lange am Tantra versuchen.

  • Syia:

    Eine korrekte Meditations-Haltung,


    das bedeutet das ein mensch mit einschränkungen in den hüft,- knie, sprungelenken und in der wirbelsäule keine chansen hat?

    Zitat

    und geöffnete Augen gehören dazu, ist ein Muss,


    dürfen sie auch halbgeöffnet sein? :)


    _()_
    .

  • Sumedhâ:


    das bedeutet das ein mensch mit einschränkungen in den hüft,- knie, sprungelenken und in der wirbelsäule keine chansen hat?


    Schaust du mit Hüft-, Knie- oder Sprunggelenken ?


    Zitat


    dürfen sie auch halbgeöffnet sein? :)


    Wie weit sind denn deine Augen geöffnet, wenn sie 1,5 m entfernt von dir entspannt auf dem Boden ruhen ?


  • hab meinen winkelmesser nie gemocht :D
    hier schreibst du dies und darauf bezog sich meine frage

    Syia:

    Doch. Eine korrekte Meditations-Haltung, und geöffnete Augen gehören dazu, ist ein Muss, denn auch und gerade Buddhismus wäre
    sonst der Beliebigkeit unterworfen.


    .

  • Ji'un Ken:

    Dzogchen ist eine Form des tibetischen Buddhismus.


    Grüß dich Ji'un Ken",
    ist denn die von mir beschriebene Form der Meditation von Rinpoche Dzogchen..?
    Und somit handelt es sich um eine, na ja, sehr spezielle Form der Meditation- sozusagen für Fortgeschrittene..?

  • Rasmuss:

    ...Grüß dich Ji'un Ken",
    ist denn die von mir beschriebene Form der Meditation von Rinpoche Dzogchen..?


    Wenn das was du schreibst stimmt, dann ja. :lol::lol:

    Rasmuss:

    ...Er schreibt, dass der besonderen Lichtheits- Praxis der Dzogchen zufolge, sich alles Licht unserer Weisheitsenergie, im Herzzentrum befände...



    Zitat

    ...Und somit handelt es sich um eine, na ja, sehr spezielle Form der Meditation- sozusagen für Fortgeschrittene..?...


    Nein.

  • Syia:

    Doch. Eine korrekte Meditations-Haltung, und geöffnete Augen gehören dazu, ist ein Muss, denn auch und gerade Buddhismus wäresonst der Beliebigkeit unterworfen. Mit geschlossenen Augen kannst du dich lange am Tantra versuchen.


    Es gibt auch keine "korrekte" Meditations - Haltung !!! Du kannst auch im Liegen meditieren wenn Du nicht einschläfst.
    Genauso ist es mit den Augen. Die Öffnung der Augen hat das Ziel zu verhindern, dass der Meditierende während der Meditation nicht einschläft. Solange mit einem wachen Geist meditiert wird spielt es jedoch keine Rolle ob die Augen offen, halboffen oder geschlossen sind.


    Im Tantra fällt es mir persönlich leichter die Visualisierungen mit geschlossenen Augen zu machen. Das Sehbewusstsein lenkt mich von meinem "inneren Auge" ab. Aber es mag auch Tantriker geben, die anders praktizieren.

  • witzig ich habe erst vor kurzem mir auch darüber gedanken gemacht. ob mit offenen augen oder eben nicht. im dzogchen ist es ganz klar mit offenen augen, und zwar deshalb, weil der sogenannte äußere & innere raum nicht getrennt sind. nur mit geschlossenen augen zu meditieren würde also bedeuten nur den inneren raum zu erkunden.
    da das aber nicht so schlimm ist, sich erstmal nur mit dem inneren raum zu beschäftigen, kann man auch mit geschlossenen augen meditieren. aber wenn man die meditation wirklich in den alltag bringen will, wird man um das augen öffnen kaum herum kommen.
    es gibt im dzogchen z.B. dafür auch äußere raum-meditationen, die man nur unter freien himmel und weiter sicht praktizieren kann.
    das mit dem licht im herzen, was aus den augen strahlt versinnbildlicht, dass alles deine visionen von dir selbst ausgehen. es liegt an einem selbst, ob man die welt als samsara betrachtet, oder als nirvana.

  • Es gibt sehr viele verschiedene Arten von Meditation. Bei einigen wird die Augenhaltung vorgeschrieben. Wenn man dann so eine strikte Meditaion machen will, dann sollte man sich daran halten, dann wird es aber auch dazugesagt. Ansonsten würde ich es einfach so machen wie es praktischer ist. Also zuerst einmal "ganz offen", "halb offen" und "zu" ausprobieren. Ob Du Unterschiede feststellst. Wenn man sich durch die Umgebung leicht ablenken läßt, also Bewegungen am Rande des Gesichtsfeldes, Lichtreflexe und ähnliches dann kann man ruhig probieren ob diese Ablenkung weniger ist, wenn man die Augen zu hat. Wenn man bei zuenen Augen bemerkt: "huch was habe ich denn die letzte Zeit gemacht?". Also wohl gerade eingedöst war, dann ist es vielleicht besser die Augen aufzumachen, dann ist die Gefahr des Eindösens geringer. Es hat also beides Vor- und Nachteile. Je mehr man Meditiert desto mehr sollte man alle Arten von Augenhaltung einüben, finde ich. So dass man egal welche Haltung die Augen haben, man "gut" meditieren kann und nicht von der Augenhaltung abhänging ist.

  • nyalaana:

    Es gibt sehr viele verschiedene Arten von Meditation. Bei einigen wird die Augenhaltung vorgeschrieben. Wenn man dann so eine strikte Meditaion machen will, dann sollte man sich daran halten, dann wird es aber auch dazugesagt. Ansonsten würde ich es einfach so machen wie es praktischer ist. Also zuerst einmal "ganz offen", "halb offen" und "zu" ausprobieren. Ob Du Unterschiede feststellst. Wenn man sich durch die Umgebung leicht ablenken läßt, also Bewegungen am Rande des Gesichtsfeldes, Lichtreflexe und ähnliches dann kann man ruhig probieren ob diese Ablenkung weniger ist, wenn man die Augen zu hat. Wenn man bei zuenen Augen bemerkt: "huch was habe ich denn die letzte Zeit gemacht?". Also wohl gerade eingedöst war, dann ist es vielleicht besser die Augen aufzumachen, dann ist die Gefahr des Eindösens geringer. Es hat also beides Vor- und Nachteile. Je mehr man Meditiert desto mehr sollte man alle Arten von Augenhaltung einüben, finde ich. So dass man egal welche Haltung die Augen haben, man "gut" meditieren kann und nicht von der Augenhaltung abhänging ist.


    Uneingeschränkte Zustimmung.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Rasmuss:

    Zitat

    Ich lese grad zum 2ten Mal "das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben"


    Beunruhigt dich das denn gar nicht ?
    Augen zu, Augen offen, halboffen, ist tatsächlich Deine Frage ?

  • Matthias65:


    Es gibt auch keine "korrekte" Meditations - Haltung !!!


    Doch die gibt es. Beschrieben im "Ozean des wahren Sinnes" vom 9. Karmapa.



    Zitat


    Du kannst auch im Liegen meditieren wenn Du nicht einschläfst.


    Geöffnete Augen wären also auch hier hilfreich ? ;)


    Zitat


    Im Tantra fällt es mir persönlich leichter die Visualisierungen mit geschlossenen Augen zu machen.


    Gerade um im Tantra die Energiearbeit leisten zu können, ist es sinnvoll sich schon von Anfang an anzugewöhnen mit geöffneten Augen zu meditieren.

  • Innerhalb des tibetischen Buddhismus gibt es auch andere Meinungen als die von Dir zitierte Quelle.
    Ich werde immer skeptisch, wenn ich das Wort "müssen" höre. Das klingt nach einem Gebot wie im Christentum. Der Buddhismus ist aber nicht dogmatisch sondern betont immer wieder, dass die Praktizierenden erst prüfen sollten und ihre eigenen Erfahrungen machen sollten.


    Woher weißt Du dass es im Tantra bei den Visualisierungen sinnvoll ist, mit offenen Augen zu meditieren ?
    Sinnvoll hat für mich eine andere Qualität wie "müssen" :)

  • Jikjisa:


    Beunruhigt dich das denn gar nicht ?
    Augen zu, Augen offen, halboffen, ist tatsächlich Deine Frage ?


    Was soll das heißen..?

  • Ich meinte den Inhalt des Buches.
    Bin immer wieder äußerst erstaunt...über manche Aussagen und Haltungen.Aber ist schon gut - mag das nicht erklären; ist Empfindungssache.



    Bezüglich Dzogchen:

    Zitat

    Die anderen Fragen wird man dir am besten im tibetischen Unterforum beantworten können. Dzogchen ist eine Form des tibetischen Buddhismus.

    Hm? :)

  • Mir ist aufgefallen das wenn ich die Augen schließe, ich eine "innen Welt" versuche zu erkunden.
    Wenn ich die Augen halb geöffnet habe, ich mich der "außen Welt" nicht verschließe.
    Ich erkenne, sehe ohne hin-zusehen die außen Welt und sehe ohne hin-zusehen die innen Welt.
    Ich visualisiere, bei halb geschlossenen Augen in der Innen Welt.
    Erkennt jemand den "dunklen Raum" der auch da ist wenn ich nicht meditiere?
    ()

  • Bei mir ist es so, dass das Visualisieren mit offenen oder geschlossenen Augen keinen Unterschied macht. Denn auch mit geschlossenen Augen sehe ich da kein Bild wie im Fernsehen, sondern es ist ein Gedankeneindruck, den man genauso mit offenen Augen haben kann. Wenn die Augen offen sind, aber man guckt nicht konzentriert hin, dann sieht man Vorgestelltes genau so wie mit geschlossenen Augen.
    Also, ich sitze hier vor dem Bildschirm und der Tastatur, und während ich vom Visualisieren schreibe, denke ich an ein visualisiertes Objekt und wie deutlich oder undeutlich ich es manchmal vor mir sehe. Ich denke im Fokus ja jetzt nicht an den Bildschirm und die Tastatur, obwohl meine Augen offen sind und ich diese Dinge sehe.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • höhere formen der visualisierungen sind aber, wenn man das objekt wirklich sieht, was definitiv mit geschlossenen augen am anfang leichter ist :grinsen:

  • Matthias65:

    Woher weißt Du dass es im Tantra bei den Visualisierungen sinnvoll ist, mit offenen Augen zu meditieren ?


    Erfahrung. Du kommst sonst einfach nicht weiter.

  • Syia:
    Matthias65:

    Woher weißt Du dass es im Tantra bei den Visualisierungen sinnvoll ist, mit offenen Augen zu meditieren ?


    Erfahrung. Du kommst sonst einfach nicht weiter.


    Wenn das Deine persönliche Erfahrung ist, freut es mich.
    Aber es ist ein Fehler zu glauben, dass Deine Erfahrungen für jeden Praktizierenden eine allgemeine Gültigkeit haben.
    Andere Erfahrungen werden bereits hier im Thread beschrieben.