Umgang mit körperlichen Schmerzen beim meditieren

  • Hallo zusammen,


    ich hatte eigentlich nie viele Schmerzen beim meditieren, auch bei 1h ist da maximal ein leicht unangenehmes Ziehen im Rücken oder in den Beinen. Dazu muss ich sagen, dass ich viele Jahre meditiert habe, ohne eine korrekte Haltung beigebracht bekommen zu haben. Ich habe also immer ohne Unterlage für den Pobbes und mit verwuschtelten Beinen und krummen Rücken dagesessen. Nachdem ich im Zen Dojo eine bessere Haltung gezeigt bekommen habe, ist mir das meditieren gleich viel leichter gefallen. Die Konzentration war viel besser. Meine Beine lagen zwar immer noch in irgendsoeinem Möchtegernschneidersitz (weil sie sich jeder vernünftigen Pose verweigert haben), aber der Rücken war immerhin schonmal halbwegs gerade. Auch so kann ich ohne große Schmerzen meditieren.
    Jetzt habe ich den Entschluss gefasst endlich mal den Lotussitz zu üben und mache vor jeder Medi Dehnübungen (seit 3Wochen ca). In den vollen Lotus komme ich beim besten Willen noch nicht, aber der Halbe klappt schonmal ganz gut und die Haltung ist dadurch noch stabiler und gerader geworden. Ich bin mit dieser Haltung schon sehr zufrieden, aber nach spätestens einer halben Stunde bekomme ich starke ziehende Schmerzen in den Beinen. Ich versuche trotzdem konzentriert zu bleiben und die Schmerzen nicht so wichtig zu nehmen, aber lange glingt mir das nicht, und ich breche die Meditation dann ab.


    Habt ihr auch starke Schmerzen beim meditieren? Wie geht ihr damit um?


    Liebe Grüße
    Mab

    Das Geschriebene entspricht meinem derzeitigen Verständnis. Bitte weist mich barmherzig darauf hin, wenn Etwas unangemessen ist.

  • Empfehlenswert ist es, immer nur an die Schmerzgrenze zu gehen. Mal ganz kurz zur Übung darüber hinaus, aber nicht weit. Schmerzen sind ja ein Signal.
    Persönlich lehne ich Schmerzen bei jeglicher Übung ab. Wenn man Geduld hat, geht es auch gut ohne dem - und ohne große Schmerzen macht jede Übung mehr Spaß, so dass die Motivation erhalten bleibt.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Mab:

    Habt ihr auch starke Schmerzen beim meditieren? Wie geht ihr damit um?


    Hi Mab


    Ich bin kein Freund von Schmerzen und denke nicht, dass man die pauschal als Meditationsobjekt nehmen sollte.


    Dennoch fand ich die Unterscheidung zwischen 1. körperlichen Schmerzen und 2. geistigen 'Schmerzen' (oder Symptomen) hilfreich, um längere Zeit mit gekreuzten Beinen zu sitzen.


    1. Körperliche Schmerzen die auftreten können sind z.B. Rücken- oder Knieschmerzen.


    2. Geistige 'Schmerzen' die auftreten können sind z.B. Stechen, Jucken, Drücken, Unwohlsein.


    Mit körperlichen Schmerzen gehe ich um, je nach dem: für Rücken einfache Dehnübungen am Morgen & Wechseln in die Liegeposition am Abend. Für Knie die Geh-Übung oder Geh-Meditation.


    Bei geistigen 'Schmerzen' wendet man am besten Gleichmut an.


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Losang Lamo:


    Losang Lamo:

    Empfehlenswert ist es, immer nur an die Schmerzgrenze zu gehen. Mal ganz kurz zur Übung darüber hinaus, aber nicht weit. Schmerzen sind ja ein Signal.
    Persönlich lehne ich Schmerzen bei jeglicher Übung ab. Wenn man Geduld hat, geht es auch gut ohne dem - und ohne große Schmerzen macht jede Übung mehr Spaß, so dass die Motivation erhalten bleibt.


    Ich habe schon 2 Mal probiert weit (für meine Verhältnisse) über die Schmerzgrenze hinaus zu gehen. Mir wurde dann schrecklich heiß. Ich habe sogar angefangen zu schwitzen. Dann hab ich ausfgehört.


    Aus Ayya Khemas Buch "Meditation ohne geheimnis" Seite 61

    Zitat

    F: Mir wird beim meditieren schrecklich heiß. A: Unangenehme Hitze ist ein Resultat vom Erzwingenwollen. Die Anstrengung muss ausgewogen sein, das heißt, man muss sich wohl anstrengen, aber im Einklang mit seinen Fähigkeiten, die man von Mal zu Mal nur ein ganz klein wenig überschreiten und somit ausdehnen soll.


    Die Frage war zwar nicht im Zusammenhang mit körperlichen Schmerzen, aber die Antwort darauf hört sich fast wie deine an :).


    Zitat

    Wenn man Geduld hat, geht es auch gut ohne dem


    Wie meinst du das?


    nibbuti: Wie unterscheidest du denn körperliche, und geistige Schmerzen? Stechen, Jucken, Drücken, Unwohlsein können ja auch bei Rücken- oder Knieschmerzen vorkommen.

    Das Geschriebene entspricht meinem derzeitigen Verständnis. Bitte weist mich barmherzig darauf hin, wenn Etwas unangemessen ist.

  • Mab:

    ...Habt ihr auch starke Schmerzen beim meditieren? Wie geht ihr damit um?
    Liebe Grüße
    Mab


    Hin und wieder, gerade bei längeren Sesshins, habe ich auch Schmerzen in den Beinen.
    Wenn es mir möglich ist, ignoriere ich sie, wenn nicht, setze ich mich um.
    Ansonsten wähle ich eine Sitzposition, die mir ein einigermaßen schmerzfreies Sitzen möglich macht. Das ist bei mir ein etwas höheres Kissen und der burmesische Sitz.

    Quelle: http://samathanews.wordpress.c…geschichte-des-zen/zazen/


    Manchmal sitze ich auch im viertel Lotus. Dabei liegt ein Fuß auf dem Unterschenkel. Ich sitze nun schon fast dreißig Jahre. Es hat mir nicht geschadet, so zu sitzen.


    Ansonsten sitze ich, wenn ich zu Hause bin, beim Kaffeetrinken, Fernsehen, Lesen,...usw, immer im viertel oder halben Lotus auf dem Sofa.
    Das dehnt die Muskeln, Sehnen und Bänder auf sanfte Art. :)

  • Mab:

    nibbuti: Wie unterscheidest du denn körperliche, und geistige Schmerzen? Stechen, Jucken, Drücken, Unwohlsein können ja auch bei Rücken- oder Knieschmerzen vorkommen.


    Achtsamkeit auf den Körper ist ein Anfang.


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Mab:
    Losang Lamo:

    Wenn man Geduld hat, geht es auch gut ohne dem


    Wie meinst du das?


    So weit ich Dich recht verstanden habe, ist ja das Ziel der Übung, den Lotussitz zu erlernen, um besser Sitzen zu können, richtig?
    Und was wäre der Sinn, dafür Schmerzen zu erdulden? Man will durch Sperren hindurch, um das Ziel zu erreichen. Die Frage ist aber: wie kommt man am besten, am heilsten, am sinnvollsten durch diese Sperren?
    Wendet man dazu Gewalt gegen den eigenen Körper an, geht es vielleicht schneller - obwohl ich das bezweifle. Jedenfalls ist solche Gewaltanwnedung mMn ein Zeichen von Ungeduld. Als wolle man eine Tür auftreten.
    Man kann aber eben auch geduldiger an die Sache herangehen, also nicht gleich versuchen eine Stunde so zu meditieren, sondern erstmal mit kleineren Schritten anfangen, zb jeden Tag den Sitz erstmal wie Gymnastik üben, dann die Meditationen im Lotussitz beginnen und so lange machen, wie es geht. Den Fokus darauf legen, dass die Gelenke dafür geschmeidig werden und dass der Sitz mit der Zeit immer bequemer wird.
    So meinte ich das.


    Allerdings hab ich zu spät im Leben mit dieser Art von Übung angefangen. Weiter als "burmesischer Sitz" (siehe Ji'un Kens Foto) komme ich nicht, weil meine Fußgelenke streikten und ich Dauerschmerzen auch außerhalb der Meditation bekam. Schade.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • mh kommt drauf an. es lohnt sich auch mal richtig durch die schmerzen durch zu gehen, sie quasi zu konfrontieren. das wird gerne und viel in den 10 tages vipassana kursen von goenka gemacht. sinn und zweck ist es diesen mentalen leidens knoten mal zu transzendieren. man kann nämlich auch schmerzen haben, ohne dass man darunter leidet. wenn man das mal heraus bekommen hat, kann man sich auch willentlich schmerzen zufügen, um diesen gleichmut zu erzeugen :grinsen:
    das habe ich auch mit dem vollen lotus gemacht. irgendwann hat es aber nichts mehr genutzt, weil ich dann ohne schmerzen in ihm sitzen konnte. :badgrin:


    schmerz ist ein wunderbarer lehrer. ich habe sehr viel von ihm gelernt ^^

  • Ji'un Ken:
    Danke für das Bild! Ich habs mal ausprobiert mit dem burmesischen Sitz. Der ist fantastisch :D! Den werde ich von nun an öfter nutzen, auch wenn ich mein Vorhaben den vollen Lotussitz zu lernen noch nicht aufgegeben habe.

    Zitat

    Ansonsten sitze ich, wenn ich zu Hause bin, beim Kaffeetrinken, Fernsehen, Lesen,...usw, immer im viertel oder halben Lotus auf dem Sofa.
    Das dehnt die Muskeln, Sehnen und Bänder auf sanfte Art. :)


    Eine gute Idee, das probier ich auch mal :).




    nibbuti:

    Zitat


    Achtsamkeit auf den Körper ist ein Anfang.


    Hm, Ich kann mich irren, aber sind das nicht immer körperliche Schmerzen? Erst die Reaktion des Geistes:" Aua, ich will das nicht" o.ä. ruft doch das Leid hervor.



    Losang Lamo:

    Zitat

    So weit ich Dich recht verstanden habe, ist ja das Ziel der Übung, den Lotussitz zu erlernen, um besser Sitzen zu können, richtig?


    Achso, ich dachte das wäre darauf bezogen, das man in der (schmerzhaften) Meditation Geduld haben soll. Und das dann die Schmerzen irgendwie weggehen. (Wunschdenken von mir :lol: )

    Zitat

    Jedenfalls ist solche Gewaltanwnedung mMn ein Zeichen von Ungeduld. Als wolle man eine Tür auftreten.


    Da hast du wohl recht, leider. Ich bin vielleicht wirklich etwas ungeduldig manchmal. Aber ich halte auch nichts von "Zähne zusammenbeißen und durch", weil das ja eine ziemlich ablehnende Haltung ist. Noch schlimmer wäre ja, wenn ich durch zu starkes "Zwingen" die Freude an der Meditation verlieren würde. Das will ich auf gar keinen Fall.



    raterZ:


    raterZ:

    mh kommt drauf an. es lohnt sich auch mal richtig durch die schmerzen durch zu gehen, sie quasi zu konfrontieren. das wird gerne und viel in den 10 tages vipassana kursen von goenka gemacht. sinn und zweck ist es diesen mentalen leidens knoten mal zu transzendieren


    Oh, gut zu wissen, ich nehme im Februar zum ersten mal an so einem Kurs teil.
    Ich hoffe mal, dass der Schmerz dann so eine Wirkung hat wie bei dir und mich nicht vollkommen frustriert :lol:.

    Das Geschriebene entspricht meinem derzeitigen Verständnis. Bitte weist mich barmherzig darauf hin, wenn Etwas unangemessen ist.


  • Hi Mab


    Nein, es sind nicht immer körperliche Schmerzen die auftreten, z.B. kann wie gesagt ein Stechen oder Jucken auftreten, das so intensiv ist, dass man es mit Körperschmerzen verwechselt. So als würde eine Nadel in einen hineinstechen oder ein Insekt auf einem krabbeln. Ähnlich dem Phantomschmerz.


    Die (unachtsame) Reaktion auf beide Arten von Schmerz ist Dukkha oder Leid, bloß die Lösungen sind jeweils unterschiedlich (siehe oben).


    Zitat

    Psychosomatische Schmerzen
    Ursachen


    Nahezu jeder Schmerz, der chronifiziert, hat auch seine Auswirkungen auf die Seele und führt dort fast immer zu entsprechenden Reaktionen, meist im Sinne einer depressiven Stimmungsveränderung. Diese selbst wiederum führt im Laufe der Zeit zu einer Schmerzverstärkung, da die seelischen Reserven aufgebraucht werden, die für einen angepassten Umgang mit den Schmerzen notwendig sind. Im Umkehrschluss kann auch ein seelisches Leiden zu einer deutlich veränderten Schmerzwahrnehmung führen, so dass bei psychosomatischen Beschwerden zusätzlich ängstliche Anteile dazukommen. Das vegetative Nervensystem ist bei dieser Art von Schmerzerkrankung häufig mit betroffen, so dass diese Patienten zusätzlich über Beschwerden wie Ohrgeräusche (Tinnitus), Schwindel, Übelkeit und Konzentrationsstörungen, sowie z.B. Herzrasen klagen.


    http://www.schmerz-zentrum.com…ychosomatische-schmerzen/


    Grüße

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Hallo Mab,


    wenn Du es im Lotossitz bequem haben willst, ist es nach meiner Erfahrung sehr wichtig, wie schlank man ist.


    Ich zum Beispiel bin 1,73 m groß und wiege 60 kg, das ist ideal, um beim Lotossitz keine Schwierigkeiten zu haben.


    Wenn ich ausnahmsweise mal in einer dickeren Phase bin, und seien es nur 3 kg mehr, so merke ich es sofort, im negativen Sinne, denn schon bei dieser kleinen Veränderung verspannen sich die Beine zu sehr, da die Beine überall mit mehr Masse bepackt sind.
    Aber in meinem jetzigen Zustand kann ich sehr gut auf einem flacheren Kissen im halben Lotossitz sitzen und es so mindestens eine Stunde aushalten.


    Auf einem höheren Kissen muss ich meine Beine zu sehr verdrehen für den halben Lotossitz, und es entsteht eine zu starke Spannung, die auch nicht gut für die Knie zu sein scheint.
    Wenn ich aber auf einem höheren Kissen mich im burmesischen Sitz versuche, so ist das für den Rücken zwar genauso gut, aber die Beine schlafen dann nacheinander ein, so dass zuerst der rechte Fuß sich taub anfühlt. Diese ungesunde Haltung scheint zuerst von den Kniekehlen auszugehen.


    Ich weiß ja nicht, wie dick oder dünn Du bist, aber es ist wie gesagt eindeutig günstiger, schlank zu sein. Dann nehmen die Schwierigkeiten ganz von selbst ab.
    Die Knie daran zu gewöhnen ist, bei normaler und nicht übertriebener Spannung, nur der einfachere und kleinere Teil des Trainings.


    Leider kann ich ja nur aus eigener Erfahrung sprechen. Aber ich kann nur wiederholen, das Gewicht spielt eine große Rolle, und wenn es Dir sehr ernst ist mit dieser Sache, musst Du eventuell ein paar Kilo abnehmen.


    Liebe Grüße von Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • nibutti: Ich fürchte ich bin nicht in der Lage das zu unterscheiden :(. Aber das bringt wohl die Zeit und die Übung.


    Amdap:Auch wenn ichs nicht gern zugebe, wirst du wohl recht haben. Ich bin zwar nicht unbedingt dick, aber gerade die Oberschenkel sind so ne Problemzone. Ich habe zwar auch schon gehört, dass es nichts mit dem Gewicht zu tun haben soll, aber vorstellen kann ich es mir trotzdem. Danke für den Hinweis, auch wenn er sich unangenehm anfühlt :P.

    Das Geschriebene entspricht meinem derzeitigen Verständnis. Bitte weist mich barmherzig darauf hin, wenn Etwas unangemessen ist.



  • Am Anfang hatte ich mit Kälte und Hitze zu tun,
    Jucken, Stechen, von Beinschmerzen ganz zu schweigen !
    Alles Mögliche habe ich ausprobiert, weil der Sinn der Meditation
    nicht im Aushalten von körperlichen Schmerzen liegen kann.


    Mittlerweile konzentriere ich mich zur Entspannung
    auf die 36 Atemzüge aus dem Jin-Shin-Jyutsu
    und fühle deutlich ein Kribbeln entlang der Wirbelsäule
    rauf und runter.
    Das ist die Energie des Chi und das Strömen macht
    sich überall bemerkbar, besonders in den Fingern und Füßen.
    Dann weiß ich immer, daß keine Blockaden mehr bestehen.


    Dazu muß ich sagen, daß ich nicht mit gekreuzten Beinen sitzen kann,
    Ich brauche Erdung !
    Meine Füße müssen den Boden berühren,
    zum Glück habe ich ja meinen MiShu-Stuhl entdeckt !


    LG

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler


  • Quelle: manfred.drompf

    Wenn Dir diese Haltung zusagt . . . :?
    Damit komme ich auch ganz gut klar -
    aber letztlich mußt Du für Dich
    die beste Position finden.


    LG, Gitte

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Hallo Gitte,


    dankeschön für deine Anregungen!
    So ein Bänkchen scheint eine tolle Sache zu sein.


    Ich war die letzten Tage etwas erkältet und bin den Weg des geringsten Wiederstandes gegangen und habe ausgiebig den burmesischen Sitz geübt. Am Anfang war noch ein störendes Ziehen im Rücken, dass mich nach 10min etwa gepiesackt hat. Aber es wurde von mal zu mal weniger und jetzt kann ich schmerzfrei, gerade und einigermaßen konzentriert längere Zeit sitzen.



    Sowas ähnliches wie dein Kribbeln entlang der Wirbelsäule habe ich seit einigen Monaten auch. Obwohl es sich bei mir eher weniger in Füßen und Händen bemerkbar macht, sondern eher in der Körpermitte und besonders am Kopf. Ich mache keine Speziellen Übungen, es tritt einfach während der Medi auf und verschwindet wieder. Manchmal auch im Alltag.
    Was sind das für Blockaden, die dann nicht mehr bestehen?
    Gibt es für Chi auch eine Entsprechung im Buddhismus?


    Liebe Grüße
    Mab

    Das Geschriebene entspricht meinem derzeitigen Verständnis. Bitte weist mich barmherzig darauf hin, wenn Etwas unangemessen ist.

  • http://www.google.de/url?sa=t&…VZw&bvm=bv.54934254,d.Yms

    moin Mab,


    hier ist eine super Erklärung über das Chi -
    meine Worte wären holprig, obwohl ich es
    schon in einem anderen Thread näher ausgeführt habe.


    Manche Leute spüren es, die meisten eher nicht,
    obwohl es in jedem Lebenwesen IST.


    Ich spüre sie ganz stark, besonders beim Chi-Gong,
    Jin-Shin-Jyutsu und Shiatsu....
    und erst recht während der Meditation.


    herzlichst, Gitte

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • ist es schlimm, wenn der schmerz meditationsobjekt ist? zb bei einer chronischen entzündung.

  • Jazzica:

    ist es schlimm, wenn der schmerz meditationsobjekt ist? zb bei einer chronischen entzündung.


    Nein. Meiner Meinung nach nicht.
    Es ist nur nicht jedermanns Sache. :lol:

  • Jazzica:

    ist es schlimm, wenn der schmerz meditationsobjekt ist? zb bei einer chronischen entzündung.


    Im tibetischen Buddhismus gibt es eine Meditationspraxis, die sich Tonglen nennt. Dabei kann man sich durchaus auf den eigenen Schmerz
    konzentrieren, bevor man sich mit dem Leid der fühlenden Wesen auseinander setzt.


    So frei nach dem Motto: Kehr erst mal vor deiner eigenen Tür.

  • Jazzica:

    ist es schlimm, wenn der schmerz meditationsobjekt ist? zb bei einer chronischen entzündung.


    Hallo :) ,


    ich mache das auch so. Wenn Schmerz da ist, dann ist das mein Meditationsobjekt.
    Es ist meiner Meinung nach, die beste Art mit so einer Situation umzugehen.


    Der Schmerz drängt sich ja auf. Es ist nicht schwer beim Schmerz zu bleiben. Er ist in dem Moment das offensichtlichste Phänomen. Je stärker der Schmerz, um so weniger Möglichkeiten habe ich dem zu entfliehen.
    Dann gibt es nur noch Schmerz. Nichts anderes. Kein oder zumindest weniger denken, weniger Gedanken die sich um ein "Ich" drehen, sondern einfach nur Schmerz. Man wird sozusagen vom Leben zur Meditation gezwungen.


    Und das ist für mich auch die Bedeutung von Krankheit und Schmerz. Sie helfen mir wieder mehr zu mir zu kommen.
    Und ich bekomme Respekt oder vielleicht sogar etwas mehr Demut vor dem Leben an sich.


    Im Westen wird Krankheit und Schmerz ja eher als etwas gesehen was weg muß, was nicht sein sollte. Kaum jemand sieht das Potential des Wachstums oder den Aspekt der Reinigung darin.


    Was natürlich auch nicht heißt, dass man in das andere Extrem verfallen muß und anfängt Schmerz zu suchen, weil man sich Erleuchtung davon verspricht.
    Gesundheit, Wohlbefinden und Leidfreiheit sind schon etwas Tolles.


    Ich meine eher, wenn Krankheit und Schmerz eh schon da sind, kann ich auch versuchen damit zu sein und meinen Frieden damit zu machen. So wie ich das mit emotionalem Schmerz und sowieso allem anderen auch versuche. Einfach damit sein, so gut es möglich ist. Nicht jemandem die Schuld dafür geben. Einfach sein. Und das Potential des inneren Friedens darin sehen.


    Und das alles schließt ja nicht aus Krankheiten zu behandeln und alles Mögliche zu machen um Schmerzen erträglich zu gestalten. Wenn man Zahnschmerzen hat, kann man trotzdem zum Zahnarzt gehen. Aber solange ich noch nicht beim Zahnarzt bin, kann ich mit dem sein was jetzt hier ist an Schmerz und es als Anlaß nehmen mich wieder mehr mir und meinem Körper zuzuwenden. Und das möglichst locker und entspannt, soweit das möglich ist.


    Außerdem nehmen mir Krankheit und Schmerz das Tempo und zwingen mich langsamer und allgemein achtsamer zu sein.




    Und natürlich wie immer nur meine Meinung. :)


    Liebe Grüße

  • Ob der Buddha gewollt hat, dass wir bei der Meditation Schmerzen haben..? :?

  • Rasmuss:

    Ob Buddha gewollt hat, dass wir bei der Meditation Schmerzen haben..? :?


    Nein lieber Rasmuss.


    Buddha hat weise erkannt & aus Mitgefühl gelehrt, dass dieser Körper krank oder verletzt werden kann & wie der Geist davon unbeeinträchtigt bleibt.


    Den Weg gehen muss man allerdings schon selber, die Arbeit kann einem keiner abnehmen.


    _/|\_

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.